Kind will schießen spielen / spielt mit Waffen - Was tun?

Hi!

Ich bin einen junge Mutter und mein Sohn wird jetzt bald vier. Er ist eigentlich sehr friedfertig, natürlich auch manchmal wild. In letzter Zeit hat er vermehrt begonnen, schießen zu spielen. Ich weiß weder genau, woher er das hat (aus dem Kindergarten wahrscheinlich ...), noch wohin das führen soll.

Hat hier jemand ein bereits erfolgreich angewandtes Gegenrezept, um ihn auf den friedlichen Weg zurückzubringen? Ich liebe ihn und will nicht jeden Tag das Thema Tod und Verletzung am Tablett haben. Auch die anderen Mütter leiden schon darunter. Vielleicht ist es ja auch eine ganz normale Entwicklung, aber ich weiß oft nicht, wann ich eingreifen soll und wann nicht.

Hallo!

Wie spielt er schießen? Mit den Händen, als Andeutung einer Waffe oder wie du im Titel schreibst "Spielt mit Waffen"? Woher bekommst er die Spielzeugwaffen?

Bei uns gab es eine Regel zu Hause. Im Sommer, wenn es warm war, da gab es keine Wasserpistolen, sondern andere Spritzgefäße. Denn im Kindergarten damals waren Waffenattrappen verboten. Zu Karneval gab es Knallpistolen, aber damit durfte nicht auf ein Lebewesen, wie Mensch und Tier gezielt werden.

Was sieht er im Fernsehen? Nur vom Kindergarten kann ich mir nciht vorstellen, dass ein Kind sowas mitbringt. Denn im Kindergarten wird eigentlich (so wie ich das kenne) auch drauf geachtet, dass Kinder nicht schiessen und auf Leute zielen. Wenn Kinder in dem Alter schiessen spielen, müssen sie es schon irgendwo gesehen haben und da fällt mir neben dem Kindergarten, der anscheinend nicht drauf achtet nur das Fernsehen ein.

Ich würde mal mit den Erzieherinnen sprechen, was für Spiele sie im Kindergarten spielen und warum sie, wenn sie sowas sehen, es nciht unterbinden. Sollte es nicht aus dem Kindergarten kommen, dann würde ich deinem Sohn Fernsehverbot erteilen, wenn er damit nciht aufhört.

Ist es nicht irgendwie völlig normal das Jungs irgendwann schießen spielen? Cowboy und Indianer, Cop und Räuber? Nicht alle Jungs aus den älteren Generationen sind deswegen Kriminelle geworden. Die Frage liest sich für mich so wie Hilfe meine Tochter spielt mit 6 mit ihrer Baby, werde ich Oma wenn sie 9 ist?

Kennt ihr diese Power Point wo drin steht: 1968: Richard bringt sein Taschenmesser mit in die Schule, alle stauen und vergleichen es mit ihren. 2008: Kurt bringt sein Messer mit in die Schule, sofort wird die Schule abgeriegelt, die Kinder psychologisch betreut, so ähnlich heisst es da und irgendwie weiß ich nicht erinnert mich das ganze daran.

Ich will damit keine Amokläufe verherrlichen, aber irgendwie sind diese Räuber und Gendarm Spiele früher normaler gewesen. Das man selbst mit Karnevalswaffen nicht auf Menschen oder andere Lebewesen zielt ist natürlich selbstverständlich.

Prinzipiell sehe ich es zwar ähnlich wie aries, nur weil ein Junge schießen spielt wird er kein Amokläufer, aber ich denke, dass vier Jahre noch etwas früh für das durchschnittliche Spiel ist. Korrigiert mich ruhig wenn ich mich da irre und das heute auch früher anfängt bei den Kindern. Aber in meiner Generation waren die Jungs da schon etwas älter, und Ärger mit Mutti gabs auch, obwohl keiner Amok gelaufen ist bisher.

Ich würde sagen, versuche deinem Sohn in einem ruhigen Moment mal klar zu machen, was Gewalt und Waffen eigentlich bedeuten. Das täglich viele, viele Menschen durch Waffen verletzt werden oder sogar sterben können. Ich weiß nicht, in wie weit dein Sohn ansonsten bisher über das Thema Tod Bescheid weiß, sonst lässt du den Teil vielleicht zunächst mal weg und gehst nur auf Verletzungen ein. Wenn du denkst dass dein Sohn darüber so ernsthaft wie ein Vierjähriger es ernst nehmen kann Bescheid weiß und er trotzdem noch schießen spielt, würde ich mir nicht unbedingt Sorgen machen. Denn wie gesagt, dass haben Jungs vieler Generationen getan und unnormal ist das nicht.

Der Eingangsbeitrag ist schon etwas wirr, mag aber auch daran liegen, dass er von einer multiplen Persönlichkeit stammt Wenn man genau weiß, woher das Kind eine ungewünschte Spielart hat, in diesem Fall aus dem Kindergarten (wahrscheinlich) sollte man da auch mit den Nachforschungen beginnen nachfragen.

Ansonsten finde ich Spiele mit schießen nicht gleich verwerflich. Mein Kind tut das auch mit Begeisterung. Und zwar im Zusammenhang mit Piratenspielen. Da gehört es ja auch irgendwohin, es ist da meist in einem Buch schon erwähnt. Allerdings mag mein Kind keine Spielzeugpistolen. Zumindest hat er nie eine verlangt und als ein Freund ihm seine Pistole leihen wollte dankbar abgelehnt. Bei uns sind das immer Stöcke und das Schießen gehört zum Spielen dazu ist aber nicht Hauptzweck. Das ist auch der Grund warum ich das Schießen nicht verbiete. Lediglich das bewusste Zielen auf andere Lebewesen verbiete, im Gegensatz zu dem "wilden Rumballern" bei Piratenkämpfen, da kann man schon mal versehentlich auf einen Mitspieler zielen, erlebt habe ich aber auch das noch nicht.

Trotzdem ich das Schießen in gewissen Ausmaßen toleriere erkläre ich meinem Sohn schon, dass ich das Schießen und Gewalt allgemein nicht als Lösung sehe, dass man dabei jemand anderes und sich selbst schwer verletzen kann. Das reicht selbst bei meinem 5-jährigen noch aus und viel mehr (Krieg etc.) möchte ich dazu auch gar nicht ausführen. Denn Schmerzen hat jedes Kind schon mal erlebt und die überwiegende Anzahl aller Kinder möchte das weder selbst erleben noch haben sie ein Interesse daran Mitmenschen bewusst und mit Absicht weh zu tun.