Recht auf die eigenen 4 Wände

vom 21.09.2008, 01:20 Uhr

Viele Menschen, so auch ich, leben als Mieter und zahlen enorm viel Geld, um ein Dach über dem Kopf zu haben. Ist das richtig? Früher lebten wir in Höhlen, in Pfahlbauten, in Zelten und fühlten uns wohl, da wir unsere Unterkunft unser Eigen nennen konnten. In den letzten Jahrtausenden hat sich diesbezüglich viel getan.

Im Mittelalter waren wir Leibeigene, und im 20.Jh. war der Großteil des Volkes so arm, dass die meisten sich nur eine Mietwohnung leisten konnten. Daran hat sich auch bis zum heutigen Tag nichts geändert. Aber der Trend zum Eigenheim wird immer stärker!

Doch welchen Preis muss man als Häuslebauer zahlen? Bis man den Kredit abbezahlt hat, Jahre der Entbehrung sind vorprogrammiert, kann man ins Alterheim umziehen…

» Lexington » Beiträge: 123 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Findest du nicht, dass deine Ausführungen etwas übertrieben sind? Sicherlich muss man ggf. für das Eigenheim zurück stecken, aber das muss ja nicht der Fall sein. Es gibt durchaus bezahlbares Eigentum, wenn man eben nicht über seine eigenen Möglichkeiten leben will. Aber es gibt auch Menschen, die alles haben wollen und das vom Feinsten, da sind Geldnöte ja fast schon vorprogrammiert.

Es gibt immer noch sehr viele Eigentümer in Deutschland und ich glaube schon, dass die meisten davon so gut kalkuliert haben, dass sie nicht bis zu ihrer Rente abzahlen müssen. Wenn man früh genug damit beginnt und sich etwas anschafft, dass man sich auch leisten kann, lebt man nicht wie von dir beschrieben. Wenn man das liest, was du hier so schreibst, könnte man fast glauben, jemand der Eigentum anschafft, muss jeden Cent dreimal umdrehen. Das muss aber beim besten Willen nicht der Fall sein, wenn man es richtig und vernünftig angeht.

Zudem finde ich es schon richtig, dass ein Teil der Menschen als Mieter leben und ein anderer eben als Eigentümer. Das ist so in einer freien Marktwirtschaft, wo es unterschiedliche Gewichtungen und Machtverhältnisse gibt. Da wird es immer Menschen geben, die sich Eigentum leisten können und wollen, aber es wird auch jene geben, die es sich nicht leisten können oder aber lieber in Miete wohnen wollen.

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» Vampirin » Beiträge: 5979 » Talkpoints: 30,32 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Die Herstellungskosten eines Hauses (bzw. einer Eigentumswohnung sind nun mal relativ hoch und somit ist die Finanzierung von Wohnraum natürlich eine reltaiv teure Angelegenheit. Wer sich für die eigenen vier Wände entscheidet, rechnet normalerweise seine künftige monatliche Belastung gründlich aus uns zieht davon seine gegenwärtig zu zahlenden Mietkosten ab. In den meisten Fällen wird es dann so sein, dass die eingesparte Miete kaum zur Finanzierung der eigenen immobilie ausreicht. Hier sind dann oft weitere Abstriche bei anderen Ausgaben (z. Bsp. Auto, Urlaub usw.) erforderlich.

Ein ehemaliger, inzwischen pensionierter Immobilienmakler berichtete mir kürzlich, dass der typische Hauskäufer / Bauherr in den 1970er Jahren etwa so um die 45 - 50 Jahre alt war und heute ca. 10 Jahre jünger ist. Dies könnte meiner Meinung nach ein Indiz für einen deutlichen Anstieg des Lebensstandards innerhalb der letzten 40 Jahren sein. Auch in meinem Freundes- und Kollegenkreis sind bis auf wenige Ausnahmen alle Besitzer eines Einfamilienhauses oder einer Eigentumswohnung. Spitzenverdiener sind hier nicht dabei - es handelt sich dabei um ganz normale Zeitgenossen.

Die Frage, ob man zur Miete oder in eigenen vier Wänden wohnen sollte ist verständlicherweise nur schwer zu beantworten, da dies nicht nur eine Frage der finanziellen Mitteln, sondern auch eine Frage der gegenwärtigen Lebensumstände ist. Mein ehemaliger Chef wurde bespielsweise in den vergangenen 20 Jahren fünf mal an andere Dienstorte versetzt - für ihn wäre eine eigene Wohnimmobilie nur eine Belastung gewesen. Trotz eines vergleichsweise hohen Einkommens lebte er mit seiner Familie nur in angemieteten Einfamilienhäusern.

Was die Höhe der Mieten anbetrifft, muss der Vermieter selbstverständlich eine angemessene Verzinsung seines eingesetzten Kapitals erwarten können. Wer also z. Bsp. 200.000 € für eine Wohnung / Haus ausgibt, möchte natürlich auch gerne 3 - 5 % Rendite sehen. Dies sind dann ca. 700 € / Monat Zinsen (in diesem Fall dann Mieteinnahmen).

» Eisfuchs69 » Beiträge: 25 » Talkpoints: 15,57 »



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