Was später einmal werden?

vom 21.09.2008, 01:19 Uhr

Hallo!
Diese Frage verfolgt jedes Kind von klein an. Vom Feuerwehrmann bis hin zum Zirkusdirektor reicht die Palette, Ich wollte immer Bauer werden. In der Hauptschule riet man mir wegen meiner guten Mathematikkenntnisse eine technische Schule zu besuchen. So entschied ich mich für eine Ausbildung in Richtung Landwirtschaft.

Selbst in diesen Jahren wechselte mein Berufswunsch ständig. Mal wollte ich Förster, dann Biologe werden. Heute arbeite ich bei der Post und betätige mich als Hobby-Schriftsteller. Und das Beste ist: Ich weiß immer noch nicht, was ich einmal werden möchte!

Was sagt ihr dazu? Seid ihr euch sicher, dass ihr den Beruf gewählt habt, der euch ausfüllt?

» Lexington » Beiträge: 123 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo.

die Frage nach dem Beruf ist wirklich nicht so einfach zu beantworten. Mir ging es ähnlich. Nachdem ich in den letzten Zügen meines Abiturs lag wusste ich auch noch nicht genau was ich einmal machen möchte. Also hab ich mich entschieden danach erst einmal bei einem größeren Unternehmen zu jobben.

Nebenbei habe ich mich noch über die unterschiedlichsten Berufe informiert. Dabei spielte es zunächst keine Rolle ob es eine Ausbildung was, eine Ausbildung mit dualem Studium oder ein reines Studium.

Mit der Zeit wurde mir dann immer klarer in welche Richtung es gehen sollte, sodass ich die ganzen Möglichkeiten immer mehr eingrenzen konnte. Am Ende war es dann soweit, dass ich mir für ein Studium im betriebswirtschaftlichen und informatischen Bereich entschieden habe.

Nach gut der Hälfte des Studium kann ich nun sagen, dass es mir schon zusagt und auch Spaß macht. Allerdings kann ich mir immer noch nicht so ganz vorstellen wie mein Alltag in diesem Berufsfeld einmal aussehen könnte. Auch ein paar Praktika konnten mir jetzt noch den richtigen Eindruck verpassen. Allerdings bin ich sehr optimistisch und denke, dass ich auch nach dem Studium der Meinung bin, dass ich die richtige Wahl getroffen habe und mit meinem zukünftigen Beruf hoffentlich zufrieden sein werde.

» BrilleWilli » Beiträge: 1810 » Talkpoints: 14,07 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Mein Beruf füllt mich leider keineswegs aus, sondern nervt mich eigentlich permanent, aber er ist gut bezahlt und das ist (wieder leider) im Moment das einzige, was zählt, weil ich die Familie im Moment ernähren muß.

Mein ursprünglicher Plan sah mal ganz anders aus. Ich war eigentlich schon immer ein künstlerisch kreativer Mensch und auch sprachlich begabt. Ich schreibe seit meinem 14. Lebensjahr und wollte ursprünglich mal nach dem Abitur studieren gehen, Japanologie, damals noch ein echter Exotenstudiengang, auch wenn man das heute kam noch glauben mag.

Geändert wurden meine Pläne von meinen Eltern. Ich hätte für das Studium umziehen müssen, bei dem Pensum, was bei Japanologie aus Hauptfach aufläuft, sind mehrere Nebenjobs absolut unmöglich und Bafög hätte ich keins bekommen. Meine Eltern sagten mir leider auch relativ deutlich, daß sie mir finanziell bei so einem sinnlosen Studium nicht unter die Arme greifen würden und schon war dieses Thema erstmal durch. Ich war also eine brave Tochter und hab erstmal "was Ordentliches" gelernt, was aber leider total gegen meine Präferenzen und natürlichen Talente geht, denn jetzt bin ich Informatikerin :shifty:

Ein absoluter Alptraum, wenn man mich fragt und darum gab es auch wieder einen Plan. Sechs Jahre in dem Beruf runtereißen, dann kündigen, Bafög beantragen und diesmal auch bekommen, denn nach 6 Jahren eigener Berufstätigkeit fallen die Eltern aus der Berechnung raus und dann endlich studieren.

Erneuter Strich durch die Rechnung, diesmal von meinem Lebensgefährten. Er studierte und er hätte nach Abschluß des Studiums einen sehr gut bezahlten Job gehabt, da er eines der sagenumwobenen Fächer studiert hat, in denen man im Moment quasi noch Jobgarantie hat und auch die Gehälter noch ein Traum sind... er hat's nur leider nicht zu Ende gebracht, hat es still und heimlich sogar so weit versemmelt, daß da nichts mehr zu retten war und dann mit der Sprache rausgerückt, daß er lieber ins Gesundheitswesen möchte, als Physiotherapeut.

Da ich jetzt auch schon fast an der magischen 30 kratze und wir durchaus auch noch Kinder wollten, habe ich also inzwischen meine sämtlichen Pläne begraben. Vor der Rente werde ich mit Sicherheit nicht mehr studieren, denn selbst wenn man Lebensgefährte nächstes Jahr seine teure Ausbildung abschließt, wird er so mies verdienen, daß wir davon unsere aktuellen Ausgaben absolut nicht mehr decken könnten und ich auch unmöglich gar in eine Erziehungszeit gehen könnte.

Also herrscht bei uns auch zukünftig "verkehrte Welt". Ich geh schön weiter arbeiten und ärgere mich mit Leuten rum, von denen man manchmal wirklich meint, sie könnten nicht real sein und der Mann wird eines Tages die Kinder großziehen :lol:

Aber ich sag's euch, wenn ich in der Rente bin, dann schreib ich mich endlich ein und dann geht's rund mit der Japanologieoma! :D

» kuyashinaki » Beiträge: 113 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Mir fällt die Entscheidung genauso schwer. Besuche zur Zeit die 11. Klasse und weiß absolut nicht was ich einmal machen möchte. Ich bewerbe mich hauptsächlich für kaufmännische Berufe. Also Bürokauffrau, Industriekauffrau, Kauffrau für Bürokomunikation, Reiseverkehrskauffrau, aber auch im Einzelhandel. Physiotherapeutin könnte ich mir allerdings am besten vorstellen. Leider kostet die Ausbildung mal eben 14.000 Euro.

In der 9. Klasse habe ich ein Praktikum als Erzieherin gemacht. War bis dahin auch mein Berufswunsch. Nach dem Praktikum war ich mir aber 100 prozentig sicher, dass ich diesen Beruf nicht ausüben möchte. Das kaufmännische gefiel mir in einem Praktikum allerdings auch nicht so gut. Könnte ich mir aber schon eher vorstellen als Erzieherin.

In dem Berufseignungstest der Agentur für Arbeit kam heraus, dass meine Interessen im technischen Bereich liegen und ich gut physikalisch denken kann. Berufsvorschläge waren beispeilsweise Industriemechanikerin, Dreherin, Elektronikerin. In Physik habe ich allerdings eine 5 im zeugnis und meine Interessen liegen definitiv nicht da.

Hinzu kommt auch noch ein Rückenproblem, welches mich in der Berufswahl auch einschränkt. Wie man sieht, ich weiß absolut nicht was ich tun soll.

» rinalii19 » Beiträge: 146 » Talkpoints: 0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ob mich mein Beruf ausfüllt? Ich weiß nicht so recht, im Augenblick fühle ich mich hoffnungslos unterfordert und demotiviert. Sicherlich wird er sehr gut bezahlt, er ist eigentlich auch abwechslungsreich und meistens auch nicht so stressig. Ein bischen klingt das wie jammern auf hohem Niveau oder nach einem Luxusproblem aber fehlende Anerkennung kann einen auch Belasten.

Als ich damals meinen Job aussuchte hatte ich eigentlich keine rechte Vorstellung, so wie das eben mit vierzehn oder fünfzehn Jahren so ist. Für ein Abitur hatte ich in der DDR trotz guter Schulnoten keine Chancen, es blieb nur eine Berufsausbildung mit Abitur oder ein Fachschulstudium. Letztendlich hatte mein Vater die Nase voll und mir einen Studienplatz an einer Fachschule besorgt, man musste sich da schon mit dem Halbjahreszeugnis der 9. Klasse bewerben. Es war etwas medizinisch- technisches was zwar ziemlich dröge war und auch außerordentlich schlecht bezahlt wurde, aber ich hatte eben einen Job. Um dem Alltagstrott zu entgehen habe ich gleich nach der Armeezeit ein Ingenieurstudium in der gleichen Fachrichtung aufgenommen.

Finanziell hätte es sich absolut nicht gelohnt, es gab nach erfolgreichen Abschluss ungefähr einhundert Mark mehr. Ich hatte aber vor nach dem Abschluss den Betrieb zu wechseln und als Chef in einer kleinen Abteilung für die technische Sicherheit in einem großen Betrieb mit extremen Gefahrenpotenzial (Sprengstoff) zu wechseln. Das empfand ich als Herausforderung, heute würde allerdings die eigene Sicherheit vorziehen und nicht solch einen Schleudersitz wählen. Letztendlich wurde nichts daraus, es kam die Wende und der zukünftige Betrieb wurde abgewickelt. Ich hatte trotzdem Glück, wurde von meinem bisherigen Arbeitgeber in den öffentlichen Dienst übernommen und bin dort auch noch heute.

Ich will damit sagen, niemand kann voraussagen was später mal aus einem wird. Eine gute Ausbildung ist hilfreich, aber auch nicht alles. Es ist einfach zu sagen „lerne was dir Spaß macht“, aber was macht einem in dem Alter schon Spaß? Auch würde ich nicht sagen dass handwerklich völlig untalentierte nicht Handwerker werden sollen, dafür ist eine mehrjährige Ausbildung ja da um zu lernen. So wie ich das im Bekanntenkreis erlebe und auch an mir erlebt habe ist es vielleicht nicht ganz verkehrt dass die Eltern veruchen einen Ausbildungsplatz zu besorgen. Letztendlich kennen sie ja die Macken und Vorlieben ihrer Sprößlinge am Besten und manchmal muss man auch nehmen was man kriegen kann.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Nun ja, ich denke, dass meine Berufswahl bis auf eine Ausnahme immer schon relativ klar war. Als Kind wollte ich Lehrerin werden, dass irgendwann Erzieherin, jetzt studiere ich Bildungswissenschaft und jobbe nebenbei in einem Kindergarten. Was ich nach dem Studium genau machen werde, ist noch nicht ganz klar, aber in jedem Fall wird es wohl in die Richtung Pädagogik/Erziehung/Bildung gehen. Die allgemeine Ausrichtung ist also schon immer die gleiche.

Als Gymnasiastin wollte ich gerne etwas mit Medien machen, vor allem wollte ich gerne Journalistin, spezifisch Musikjournalistin werden, während der Abiturphase entwickelte sich dann ein stärkeres Interesse für Politikjournalismus. Allerdings war das insgesamt doch eine recht kurze Phase und ich bin davon, als ich dann mal eine Weile in dem Bereich gearbeitet habe, schnell wieder abgekommen.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich werde aufjedenfall in Bereich der Informatik gehen, sonst würde ich es auch nicht Studieren ;)

Da die Informatik so viele Bereiche und Themen hat ist es schwer sich so frühzeitig fest zu legen, jedenfalls Arbeite ich im Moment in richtig von der Java Anwendungsentwicklung hin. Doch Robotik ist auch ein sehr cooler Bereich, da ich die Chance habe für ein Jahr nach Japan zu studieren zu dem Bereich werd ich sicher noch einiges damit zu tun haben.

Aber das ist ja das gute an der Informatik, man kann damit in jedem Land arbeiten ;)

» dontcare » Beiträge: 8 » Talkpoints: 2,89 »



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