Leben ohne Liebe?

vom 21.09.2008, 01:18 Uhr

Ich denke, die Liebe ist wichtig, damit wir ein schönes Leben führen.

Allerdings finde ich, dass nicht nur die Liebe von anderen dafür gebraucht wird, sondern auch ein Stück weit Liebe zu sich selbst. Wenn man sich selbst nicht liebt und sei es nur einen kleinen Teil von sich selbst, dann ist man stets auch unglücklich.

Die Liebe von anderen ist aber auch sehr wichtig, damit man nicht vereinsamt. Bei vielen älteren Menschen sehe ich es oft, dass sie keinen anderen mehr haben, der sich um sie kümmert und sich oft sehr freuen, wenn ich als Therapeutin zu ihnen komme. Da genießen sie die Nächstenliebe, die ich ihnen entgegen bringe und ihnen damit das Gefühl gebe, dass sich wieder jemand Gedanken um sie macht.

Liebe hat viele Gesichter und ich finde jedes ist wichtig für ein glückliches Leben.

» Froeschly » Beiträge: 125 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es ist glaube ich nicht nur, dass es sehr schwer bis unmöglich ist das ganze Leben - freiwillig oder unfreiwillig - darauf zu verzichten geliebt zu werden, viel schlimmer ist es meiner Meinung nach auch niemandem Liebe und Zuneigung zeigen zu können. Was meint ihr dazu?

Habe vor ein paar Tagen "Wer bin und wenn ja, wie viele?" gelesen und auch dort kommt diese Frage auf. Sehr lesenswert übrigens für kleine Hobbyphilosophen ;-)

» quantofoto » Beiträge: 7 » Talkpoints: 2,79 »


Hallo! Also ich finde man kann ohne Liebe leben. Jedoch ist der Mensch ein Gewohnheitstier. Wir gewöhnen uns an Menschen, lernen diese kennen und lieben. Dann wollen wir eine geraume Zeit mit diesem Menschen verbringen, weil wir Gefühle entwickelt haben. Doch ich kenne auch Menschen die ohne Liebe leben und denen geht es auch wirklich super. Jedoch kenne ich auch Menschen, die noch keine wirkliche Liebe erlebt haben und sich nach dieser sehnen, weil eben so viel darüber geschrieben, gesungen oder sonst was wird. Wir wollen sie, die Liebe, doch wir brauchen sie nicht zum überleben, außer wenn sich keiner mehr fortpflanzt.

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» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Für manche Menschen ist die Liebe sicher annähernd lebensnotwendig, während andere Leute sicher auch ohne Liebe und andere tiefere Bindungen zu anderen Menschen glücklich werden können.

Zunächst einmal sollte man den Begriff Liebe näher definieren. Welche Liebe ist hier gemeint? Die Liebe der Eltern zu ihren Kindern ist eine Form der Liebe, die Liebe zwischen zwei Partnern eine andere. Auch tiefe Freundschaften sind mit diesen Formen der Liebe vergleichbar.

Für mich persönlich ist Liebe in jeder Ausprägung sehr wichtig. Natürlich kann ich auch ohne Liebe leben, allerdings ist es einfach schöner mit Liebe. Ich habe vor einigen Jahren eine sehr schlimme Trennung erlebt, die mich in allen Lebensbereichen ziemlich schwer getroffen hat. Das Leben erschien einfach nicht mehr so schön wie es vorher der Fall war. Auch als ich nach über einem Jahr so langsam über die Trennung hinweg kam, fehlte mir nach wie vor dieses unbeschwerte und schöne Lebensgefühl, das man hat, wenn man glücklich verliebt ist.

Ich habe mich nach längerer Zeit neu verliebt, was ich mir nicht mehr hätte vorstellen können, und habe dieses wunderschöne Gefühl zurückbekommen können, schöner als zuvor. Müsste ich darauf verzichten, würde mir wirklich etwas fehlen – nicht nur der tolle Mensch an meiner Seite, sondern eben auch diese besondere Nähe zu einem anderen Menschen. Ich finde es sehr schön, wenn man eine liebevolle und tiefgründige Beziehung zu einem Menschen aufbaut und diese Gefühle auch erwidert werden. Liebe kann so unglaublich bereichernd sein, im Falle einer Enttäuschung aber auch sehr schmerzhaft und zerstörend wirken.

Zu guter letzt gibt es noch eine Liebe, die für jeden Menschen wichtig ist: die Liebe zu sich selbst. Ich finde es sehr wichtig, dass man sich mag und sich annehmen kann. Wenn das nicht möglich ist, kann man meiner Meinung nach auch andere Leute nicht aufrichtig lieben.

Es gibt mit Sicherheit Menschen, die auch ohne Liebe leben können. Allerdings denke ich, dass viele Leute, die das von sich behaupten würden, schwere Enttäuschungen erlebt haben und diese Abwehrhaltung aus der Angst vor erneuten Verletzungen resultiert. Nach der Erfahrung mit meiner Trennung habe ich für eine Weile nicht mehr an die Liebe geglaubt und war fest davon überzeugt, dass Liebe überflüssig ist. Diese Einstellung resultierte aus einem Mix von Verletzung und unerfüllter Sehnsucht. Ich denke, dass es auch anderen Leuten so geht.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Natürlich ist Liebe wichtig. Dass muss aber nicht in eine (sexuelle) Beziehung gipfeln. Zuerst einmal ist da ja die Liebe zwischen Mutter und Kind, bzw. wenn beide vorhanden, Eltern und Kind. Ohne Liebe aufzuwachsen muss schrecklich für ein Kind sein.

Sind Geschwister da, besteht für gewöhnlich zwischen ihnen - trotz aller Streitereien - auch eine Form von Liebe. Genauso in tiefen Freundschaften.

Sicherlich wird es Menschen geben, die ohne Liebe leben und sogar gut damit klar kommen. Vielleicht, weil sie sich eben daran gewöhnt haben oder weil sie es so wollen. Aber ich stelle mir das ziemlich trostlos vor. Es ist einfach ein wunderbares Gefühl, wenn man weiß, man wird geliebt, immer, egal, was gerade ist (ob man nun eine Prüfung versemmelt hat oder eine Macke ins Auto gefahren oder der Freund Schluss gemacht hat, usw.). Das fängt einen doch auf, schenkt einem Zuversicht und Geborgenheit. Und umgekehrt ist es doch genauso schön, wenn man für jemand anderen Liebe empfindet.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Man kann ohne Liebe leben, aber will man ohne Liebe leben? Ich für meinen Teil bin seit Jahren verliebt und habe trotzdem nichts von der Liebe. Lebe sozusagen ohne Liebe und lebe dennoch. Logisch wäre es schöner die Liebe auszuleben, aber was nicht ist, ist nicht.

Ich muss kleineliebe widersprechen. Um sich fort zu pflanzen brauchen wir keine Liebe. Es geht in der heutigen Zeit in Sachen Fortpflanzung auch durch künstliche Befruchtung und das hat mit Liebe nichts zu tun.

Doch sehen wir es mal realistisch. Ich sagte ich bin verliebt, habe aber nichts davon. Bin sozusagen unglücklich verliebt. Bin durch das fehlen der Liebe innerlich sehr hart geworden und abgestumpft. Hatte ich früher sehr viel Lebensfreude und konnte viel und gerne lachen, kommt mir heute kein lächeln mehr über die Lippen. Stattdessen wird man nachdenklich und überlegt ob diese unglückliche Liebe überhaupt einen Sinn macht. Liebe ist was feines, und es ist schön wenn man diese erfährt.

Doch Liebe mit Gewohnheit gleich zu stellen ist wohl der falscheste Weg. Wenn Liebe zur Gewohnheit wird dann sollte man sich Gedanken machen ob das alles, was man da, lebt und erlebt noch Sinn macht.

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» KeineAhnung » Beiträge: 29 » Talkpoints: 6,76 »


Liebe ist tatsächlich lebensnotwendig, dass hat man doch mehr oder weniger auch schon getestet. Es gab im Mittelalter unter Friedrich dem Zweiten mal ein Experiment, welches allerdings nicht speziell darauf ausgelegt war, um herauszufinden, ob Kinder ohne Liebe auskommen könnten, meines Wissens nach sollte damit nur getestete werden, ob und wenn ja welche Sprache ein Kind entwickeln kann, wenn man ihm das Sprechen nicht vormacht, und es sich selbst überlässt. Bei dem Versuch nun sind Neugeborene in einen Raum gebracht worden, der zu bestimmten Tageszeiten nur von Ammen betreten wurde, die dann das Kind gefüttert haben, es wuschen und neu wickelten, ansonsten gab es keinen Menschenkontakt und man überließ die Babys ganz sich selbst und ließ sie schreien, sprach nicht mit ihnen.

Natürlich starben die Babys alle der Reihe nach, eine Folge mangelnder Zuneigung und das ist meiner Ansicht nach einer der Besten Beweise dafür, dass wir Menschen ohne Beachtung und Liebe einfach nicht leben können und wenn wir es doch tun, dann würden wir uns vermeintlich zu richtigen Monstern entwickeln, wie man aber an einigen Beispielen unserer Gesellschaft eh schon erkennen kann.

Man sollte hier bei allerdings meiner Ansicht nach unterscheiden, zwischen Liebe wie Freundschaft und Liebe in Beziehung, denn zum Leben braucht man ganz sicherlich keine Beziehung und muss auch nicht verliebt sein oder so. Die Liebe die man im Leben braucht ist zunächst auf jeden Fall einmal sowas wie Mutterliebe und an sich dann auch einfach Akzeptanz von Seiten der Gesellschaft. Außenseiter und Menschen ohne Freunde sterben auch nicht sofort, allerdings sind viele dieser Menschen durch Depressionen auch schon nahe dran und man muss bedenken, dass das bei Kindern und Babys noch wesentlich schneller geht, als bei Erwachsenen, die vermeintlich schon irgendwann in ihrem Leben mal Liebe erfahren haben. Es ist nicht so, dass man gleich tot umfallen würde, aber es nimmt einem den Lebenswillen, denn man an Liebesmangel zu leiden hat und über kurz oder lang führt das vermeintlich schon zu eine Art Tod.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke definitiv nicht, dass man ohne Liebe lange und glücklich leben kann. Wenn man sich mal das Experiment anschaut, was einige Forscher mit Babys durchgeführt haben, nämlich das Experiment des Liebesentzuges direkt nach der Geburt, dann sehen wir: Kaum eins der Neugeborenen hat überlebt. Aber abgesehen davon, glaube ich, dass auch ältere Kinder und Erwachsene ohne Liebe auf jeden Fall kein erfülltes Leben haben können. Anders ist es natürlich, wenn man nie geliebt wurde. Eine traurige Tatsache, aber es gibt tatsächlich Menschen, die nie Liebe gespürt haben und dann später weder lieben, noch in einer Beziehung leben können. Sie haben extreme Bindungsangst. Mal abgesehen davon, dass Liebe im gesundheitlichen Sinne gut ist, ist sie einfach ein tolles Gefühl. Ich finde, es ist eine ungeheure Bereicherung, wenn man jemanden wirklich lieben kann. :)

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» klößchen96 » Beiträge: 28 » Talkpoints: 0,58 »


Vielleicht kann man ohne Liebe leben, aber ein glückliches Leben wäre das sicher nicht. Es muss ja nicht unbedingt die Liebe zu einem Partner sein. Aber zumindest sollte niemand auf die Liebe der Familie verzichten müssen. Auch sehr enge Freundschaften würde ich als eine Art von Liebe bezeichnen, im Sinne von sich liebhaben. Und da wäre natürlich noch die Selbstliebe, aber die halte ich bei einem psychisch gesunden Menschen für normal und hoffentlich selbtsverständlich. Wenn man also ein Leben ganz ohne Liebe lebt, muss man ziemlich isoliert von allen sozialen Kontakten sein.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Meiner Meinung nach kann man ohne Liebe nicht wirklich leben. Für mich ist Liebe allerdings viel mehr, als nur einen Partner zu haben oder richtig verliebt zu sein. Liebe kann auch von der Familie oder von Freunden kommen, oft ist diese Liebe sogar noch viel wichtiger. Meistens ist es so, dass Menschen die in ihrem Leben nie geliebt wurden auch irgendwann daran zu Grunde gehen. Wenn Jugendliche zum Beispiel Drogen nehmen, weil sie Zuhause nicht geliebt werden ist das für mich schoneinmal der erste Verzweiflungsruf und der Versuch alles zu vergessen.

Ich persönlich brauche allerdings auch die Liebe von einem festen Partner. Für mich steht eigentlich schon seit ich klein bin fest einmal zu heiraten und Kinder zu bekommen, das gehört für mich einfach zum Leben dazu. Natürlich noch nicht jetzt, aber sobald sich der richtige Zeitpunkt ergibt und alles passt. Seitdem ich mit meinem Freund zusammen bin lebe ich noch ein bisschen lieber und kann jeden Tag unbeschwert lachen. Natürlich gibt es Phasen wo man sich streitet, wo auch die Liebe mal weh tuen kann, aber die guten Momente sind es wert.

Jeder Mensch sollte meiner Meinung nach geliebt werden, da eigentlich auch jeder irgendwo in seinem Inneren nach Liebe sucht. Egal ob von Freunden, Familie oder eben einem festen Partner. Ich kenne ein Mädchen das im Heim und ohne Liebe der Eltern aufgewachsen ist, allerdings hat sie zum Glück mittlerweile sehr gut Freunde und einen festen Freund er sie unterstützt.

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» Mietzis » Beiträge: 802 » Talkpoints: -0,75 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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