Welche Bedeutung haben heute noch kirchliche Festtage?

Wie traurig wäre das Jahr ohne kirchliche Festtage? Ich bin zwar kein praktizierender Christ, dennoch freue ich mich immer auf die Festtage, sind sie doch meist für die Arbeiter freie Tage. Die Bedeutung der kirchlichen Festtage mag zwar angezweifelt werden, dennoch sind sie bei den meisten willkommen.

Hoffen wir, dass sie nie abgeschafft werden, auch wenn sie für den großen Teil der Bevölkerung nur einen pragmatischen Sinn erfüllen. Keine Arbeit an Festtagen! Sollte man nicht in unserer globalen Welt auch Festtage anderer Kulturen in unseren mitteleuropäischen Alltag mit einfließen lassen?

Hallo,

Also ich bin Christ, gleich mal vorab Aber ich muss auch gestehen, dass ich mit der Kirche nicht viel am Hut habe. Der heilige Abend, Karfreitag und der Ostersonntag gehören für mich dazu - also der 24.12. steht über allem, auch wenn der Karfreitag eigentlich in Sachen Glauben wichtiger ist. Zu Weihnachten ist einfach mehr "magic" dahinter, da ist mehr Stimmung, mehr Gefühl, das beeinflusst mich stärker, als Ostern zum Beispiel, wo paar Ostereier versteckt werden (das Abendmahl in der Kirche dauert womöglich noch ein wenig länger) und das wars.

Aber bei Weihnachten dauert das ganze 4 Wochen lang, man ist 4 Wochen lang ständig umgeben mit Lichtern, mit Wärme, Gemütlichkeit und Besinnlichkeit - das wirkt einfach besser. Meinen Glauben kann ich zu jeder Zeit an jedem Tag praktizieren, ich kann auch am 3. Oktober an die Auferstehung Christi denken. Das genaue Datum ist für mich nebensächlich, aber natürlich spielt auch der Glauben neben allem Wahrnehmungskonsum an diesen besonderen Tagen eine Rolle.

Mit Erntedankfest, Pfingsten, Himmelfahrt und was es nicht noch alles gibt, kann ich eher nichts anfangen. Also diese Tage haben überhaupt keine Bedeutung für mich. Ich weiß zum Beispiel gar nicht, warum ich unbedingt einen Tag haben muss, an dem ich Gott speziell für die Ernte und das Nahrungsangebot danken muss. Das mache ich ganz individuell, das muss mir keiner vorschreiben, wann ich das zu tun oder zu lassen habe.

Aber natürlich bin ich auch sehr froh darüber, dass wir Pfingsten und Himmelfahrt haben und an diesen Tagen weder auf Arbeit noch in die Schule müssen Wer ist das nicht. Man sollte nicht immer nur über die Kirche schimpfen, man sollte auch mal stillschweigend was annehmen und froh sein, dass man es hat Übrigens, sollte ich einmal bei der Kanzlerwahl kandidieren - mein Programm würde beinhalten, dass man in Deutschland auf Grund des doch recht hohen islamischen Bevölkerungsanteils den letzten Tag des "Ramadan" als weiteren Staatsfeiertag einführt.

Hallo!

Da Kirche und Glauben heutzutage immer weniger wichtig sind, denke ich, dass auch die kirchlichen Feiertage kaum noch eine Bedeutung haben. Natürlich freut sich jeder über einen freien Tag und kirchliche Feiertage wie Weihnachten oder Ostern werden ja auch groß gefeiert, aber ich glaube, dass auch dabei oft der kirchliche Grund für diese Feiertage in den Hintergrund tritt.

Auch als unschlüssiger Eher-nicht-Christ, bin ich natürlich froh, dass es die Feiertage gibt Und Mandragora hat Recht: Einem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul

Hallo Lexington,

Bei großen Bevölkerungsgruppen, die betroffen wären, spräche meiner Meinung nach nichts dagegen, auch deren Feiertage anzuerkennen. Jede größere Gruppe sollte doch eigentlich beachtet werden. Dass man aber nicht jede winzige Minderheit beachten kann, bei der Planung staatlicher Feiertage, das sollte man dann aber schon einsehen, finde ich.

Dennoch gibt es ja viele Menschen, die etwas gegen neue Feiertage haben. Da heißt es, bestimmte Kulturen seien hier eben nicht heimisch. Man solle hier nur Feiertage haben, die zum jeweiligen "Kulturkreis" gehören und das sei nun einmal das Christentum. Daher wären sie dagegen, beispielsweise muslimische Feiertage hier offiziell anzuerkennen, weil sie eben meinen, diese gehörten hier nicht hin. Egal, wie viele Muslime in Deutschland leben.

Also ich glaube, es ist wirklich eine Frage des persönlichen Traditionsbewusstseins, wie man zu solchen Themen steht. Ich persönlich bin kein so traditioneller Mensch und bin auch gegenüber Neuerungen offen, allerdings natürlich immer nur unter der Vorraussetzung, dass sie mir sinnvoll erscheinen.