Als guter Christ immer in die Kirche gehen?
Hi zusammen,
mich würde mal interessieren wer von den Christen hier regelmäßig oder auch sporadisch in die Kirche geht. Ich bin zwar evangelisch getauft, aber das letzte Mal habe ich eine Kirche von innen gesehen, da war ich noch ein Kind und habe meinen Opa an Weihnachten dorthin begleitet. In meiner Familie sind einige aus der Kirche ausgetreten, der Rest praktiziert seine Religion auch nicht.
Ich glaube ich könnte mich gar nicht aufraffen Sonntagmorgens früh aufzustehen, nur um in die Kirche zu gehen. Ich bete zwar hin und wieder, aber das war es auch schon. Trotzdem halte ich mich für einen gläubigen Christen. Ich bin jedoch der Meinung, dass ich meinen Glauben auch für mich selbst ausleben kann, und getrost auf die Institution Kirche verzichten kann. Geht ihr in die Kirche?
Hallo!
Ich behaupte jetzt einfach mal, dass ich ein "guter" Christ bin. Denn ich glaube an Gott und halte mich an die 10 Gebote. Aber ich gehe nciht in die Kirche und achte auch die Kirchengesetze, weil ich glaube, dass man nciht in die Kirche gehen muss um ein "guter" Christ zu sein.
Was ist ein "guter" Christ überhaupt und was macht ihn aus? Ich glaube an Gott, bete auch manchmal und ich tue niemanden was Böses an. Wenn das einen guten Christen ausmacht, dann bin ich einer.
Die Kirche ist für mich eine Institution, die nur auf das Geld der Menschen aus ist und wenn ich früher mal in die Kirche gegangen bin (weil meine Mutter das so wollte) habe ich mir immer gedacht, dass es doch was sektenähnliches ist. Es wird einem etwas eingeredet, was so nicht in der Bibel steht und es wird auch wirklicher Unsinn erzählt (zumindest in meinen Augen)
Gerade hier in Deutschland ist die Kirche für die meisten eine Institution, die man außer an Weihnachten getrost vernachlässigen kann. Demnach geht es mir ähnlich wie Diamante- mir sind die 10 Gebote wichtig, aber ich komme auch gut ohne die Kirche aus. Das wichtigste Gebot bleibt für mich: Tue nichts, was andere Deiner Meinung nach nicht auch tun sollten.
Andererseits habe ich ein Jahr in den Staaten gelebt und die Kirche als wichtigen Teil der Gemeinschaft kennengelernt. Am Anfang des sehr gut gefüllten Gottesdienstes wurden Besucher und Neue vorgestellt und bekanntgegeben, wenn jemand krank war. Im Trauerfall wurde man von Nachbarn und den Gemeindemitgliedern überschüttet mit Essen, s dass man sich um so etwas nicht kümmern musste. Für die älteren Mitglieder wurde eingekauft, sie wurden zum Arzt gefahren. Insgesamt ist dieser Zusammenhalt enorm schön gewesen, auch wenn es natürlich einige Situationen gab, auf die ich als Deutsche mit Fassungslosigkeit reagiert habe; gerade der Spagat zwischen Christlichkeit und teils vernichtender Meinungsbildung war für mich schwierig.
Wenn es in Deutschland mehr Kirchen wie in den Staaten geben würde, wäre ich sicher öfter dort zu finden. Mich schrecken dann vor allem die Vergreisung der Gemeinschaft, die leeren Bänke und die für mich oft hohl klingenden Phrasen ab.
Hallo,
ich kann mich deiner Meinung fast hundert prozentig anschließen. Ich selbst habe auch schon lange keine Kirche mehr von innen gesehen und glaube trotzdem eingeschränkt an Gott.
Ich finde es nicht notwendig jeden Sonntag in die Kirche zu gehen bzw. seinen Glauben daran messen zu lassen wie oft man dort hin geht. Ein Christ, welcher jeden Sonntag in die Kirche geht ist nicht automatisch ein besserer Christ, als jener, der nur zu Weihnachten dorthin geht. Es ist doch letztendlich jedem selbst überlassen wann bzw. wie oft er in die Kirche geht und wie er seinen Glauben auslebt. Ich glaube auch nicht, dass Gott (sofern es ihn gibt) da irgendwie Unterschiede macht.
Der Glaube ist hauptsächlich Kopfsache und dazu braucht es nicht unbedingt die Kirche. Deswegen gehe auch ich nur sehr selten in die Kirche. Man muss auch mit sich selbst vereinbaren wie oft man in die Kirche geht. Ich bin sogar der Meinung, dass ich zu selten dorthin gehe. Die Kirche kann einem nämlich tatsächlich Ruhe und Geborgenheit geben und eine Stütze sein.
Viele Menschen gehen auch nur dann in die Kirche, wenn es ihnen schlchet geht. Auch das ist ein Punkt, den ich wohl auf mich projezieren kann. Wenn es einem schlecht geht, dann denkt man eher an Gott und fragt sich, warum er das zulässt oder ob er einem nicht helfen kann. So ist es mit der Kirche auch.
Wenn es mir schlecht geht, dann neige ich eher dazu in die Kirche zu gehen. Die Kirche sollte jedoch nur symbolisch als Treffpunkt bzw. als Ort der Besinnung für die Christen gesehen werden und nicht pauschal auf den kompletten Glauben bezogen sein. Es gibt zahlreiche Menschen (vor allem sehr alte oder behinderte Menschen), die die Kirche gar nicht besuchen können. Diese Menschen glauben deswegen ja auch nicht unbedingt weniger an Gott.
Die Diskussion über die Kirche und wer wie oft hingeht keimt leider immer wieder auf ist aber meiner Meinung nach ein wenig unnötig. Jeder kann so oft in die Kirche gehen, wie er will und sollte das auch tun. An wichtigen Festtagen, wie Weihnachten, ist es sogar sehr schön dorthin zu gehen. Ich glaube auch, dass mehr Leute in die Kirche gehen würden, wenn die Situation dort nicht so steif wäre. In Ameriak zum Beispiel wird der Gottesdienst ganz anders gefeiert. Dort ist alles viel lockerer.
Ich glaube, dass die Tatsache, dass hier alles eine ganz genaue Ordnung hat, viele auch vor dem Kirchengang abschreckt. Eine Lockerung würde der ganzen Sache gut tun. Dann würde ich glaube ich auch wieder öfter hingehen.
Hallo,
Meine Eltern gehen jeden Sonntag in den Gottesdienst und sind auch sehr gläubig. Bis ich 14 Jahre alt wurde, haben sie mich und meine Geschwister immer mitgenommen und mich hat es auch nicht gestört. Aber dann hatte ich die Konfirmation und bin deshalb in eine andere Kirche gegangen wie meine Schwestern auch, da wir Drillinge sind . Nach unserer Konfirmation sind wir dann allerdings immer weniger in die Kirche gegangen und heute gehen wir fast garnicht mehr. Meine Eltern sind deswegen auch enttäuscht, glaube ich.
Aber ich finde, dass es nichts bringen würde, wenn sie uns in die Kirche "zwingen" würden, da wir dann doch eh nicht interessiert wären. Es hört sich jetzt hart an, aber wer kennt das nicht: Man sitzt in der Kirche, versucht der Predigt zuzuhören und aufzupassen um dann auch etwas mitzunehmen nachhause, aber dann wird es irgentwann so langweilig, dass man nicht mehr zuhört und nur noch darum sitzt. Man wartet dann einfach bis der Gottesdienst vorbei ist. Ich denke, dass ich deswegen kein schlechter Christ bin. Ich glaube trotzdem an Gott, nur zurzeit fällt es mir halt schwer, in die Kirche oder in einen anderen Gottesdienst zu gehen, da ich es jetzt lange nicht mehr getan habe.
Außerdem finde ich, dass man nicht in die Kirche gehen muss, um Gott sozusagen "zeigt", dass man an ihn glaubt. Es gibt halt sehr gläubige Christen, und auch normale Christen, die Gott zwar im Herzen haben und auch beten, aber nicht jeden Sonntag oder überhaupt in die Kirche gehen. Ich glaube nicht, dass Gott nur die Christen mag, die streng immer und regelmäßig in die Kirche gehen mag. Er mag nämlich jeden Menschen, da bin ich mir sicher!
Tschüss!
Ob jemand ein guter Christ ist, lässt sich meines Erachtens nicht daran festmachen, wie oft (wenn überhaupt) jemand in die Kirche geht. Zugegeben, ich gehe mit meinem Kind regelmäßig zum (Klein-)Kindergottesdienst, der für alle Kinder die noch nicht zur Christenlehre gehen gedacht ist. Allerdings nicht, um zu beweisen, dass ich ein guter Christ bin. Mein Sohn ist noch nicht mal getauft, hat aber Interesse daran, so dass wohl doch bald Taufe gefeiert werden kann. Mir geht es vielmehr darum, dass mein Kind einen möglichst großen Eindruck vom christlichen Glauben bekommt und so selbst entscheiden kann, ob dieser Glauben etwas für ihn ist.
Auch wenn das jetzt etwas weit vom ursprünglichen Thema wegging - ein guter Christ muss nicht unbedingt ein Kirchgänger sein, vielmehr muss er seinen Glauben im täglichen Leben leben. Und dabei nicht nur die Menschen berücksichtigt, die sich zu gleichen Glauben wie man selbst bekennen.
Sicher gehören zu einem christlichen Leben die 10 Gebote dazu. Aber auch mehr. Dass man seinen Glauben vertritt, diesen weitergibt ohne seine Mitmenschen damit zu überrennen. Dass er also nicht nur Toleranz für seine Anschauung fordert sondern diese auch anderen Anschauungen gegenüber übt. Dass man als Kirchgänger den Gottesdienst nicht nur absitzt sondern auch verinnerlicht und so gut es geht im täglichen Leben umsetzt.
Also, ich denke zwar nicht, dass man unbedingt in die Kirche gehen muss, um ein "guter" Christ zu sein. Mit dem Wort "Kirche" verbinden ja viele Menschen sofort etwas unangenehmes, wie Diamante meinte.
Das Wort "Gemeinde" ist treffender. Ich bin evangelisch getauft und gehe eigentlich gerne jeden Sonntag in die Kirche und besuche dort einen Jugendgottesdienst. Es ist doch eigentlich etwas Schönes, sich mit seinen Freunden und Bekannten zu treffen, gemeinsam einen Gottesdienst zu halten und dann zusammen zu essen oder anderes. Für mich ist die Kirche eine Gemeinschaft, mit der man sich gerne trifft, sofern man denn die Leute dort kennt.
Also ob man ein guter Christ ist, nur weil man in die Kirche geht, sei mal dahin gestellt. Ich glaube dass muss jeder für sich entscheiden. Man kann auch ein guter Christ sein, ohne in die Kirche zu gehen.
Ich für meinen Teil merke nur, dass ich den Gottesdienst und die Gemeinschaft mit anderen Christen brauche um Kraft für die neue Woche zu sammeln , neue Anregungen zu bekommen etc und ich merke, wenn ich länger nicht in die Gemeinde gegangen bin, verlier ich auch den Draht zu Gott, bete weniger etc.
Ich gehe auch in eine Freikirche, wie von gilowyn beschrieben. Der Zusammenhalt ist viel stärker als in einer Landeskirche. Man identifiziert sich mehr mit seiner Gemeinde. Man muss auch keine Steuern zahlen, sondern spendet und arbeitet mit. Man kümmert sich um andere, aber wenn es einem schlecht geht, wird sich auch darum gekümmert. Die Gottesdienst am Sonntag, ja es sind inzwischen zwei, sind immer gut gefüllt. Und man muss auch nicht mehr früh aufstehen.
Also klar, kann man auch eine guter Christ ohne Kirche sein, aber ich persönlich finde, es wichtig regelmässig in den Gottesdienst zu gehen um eine kleine Auszeit vom Alltag zu haben. Und vielleicht würde der eine oder andere sich ja in einer Freikirche wohlfühlen, obwohl er sich in der "Institution" Landeskirche total unwohl fühlt, weil oft die menschliche Nähe fehlt. Man muss sich nur trauen. Ich würde mich in einer "Kirche" auch nicht wohlfühlen. Aber in eine Gemeinde.
lg
Ich bin zwar nicht getauft und somit kein wirklicher Christ, aber ich denke, dass man nicht vor Gott besser dasteht, wenn man dieses Gebäude besucht. Für viele Menschen ist es dennoch schön in die Kirche zu gehen, um z.B. dort zu beten, da man dort immer Ruhe findet und eine gewisse Atmosphäre.
Auch Luther verkörperte ja durch seine 3 Soli, dass man nicht einen Priester oder dergleichen braucht um an Gott zu glauben.
Ich bin katholisch getauft und mein Opa war Religionslehrer. Daher wurde ich natürlich kaholisch erzogen und zu Lebzeiten meines Opas waren regelmäßige Kirchgänge unabwendbar.
Inzwischen gehe ich nur noch selten in die Kirche, Zu Feiertagen wie weihnachten oder Ostern schon noch eher als an Sonntagen. Denn zu den feiertagen ist eine Kirche von innen ein traumhafter Anblick und auch von der Stimmung her, die dort herrscht, etwas sehr besonderes.
Ansonsten finde ich, haben Kirche und Glauben nicht sehr viel miteinander zu tun. Die Kirche ist eine Institution wie jede andere acuh, verlangt Geld um bei ihr Mitgleid sein zu dürfen( Kirchensteuer), hat hin und wieder seine Skandale und schwarzen Schafe. Zudem muss man schon sagen dass die Auslegungen der Bibel teilweise sehr weltfremd und überholt sind.
Wenn ich das mit amerikansichen Kirchen vergleiche, in denen es wirklich ein Freude ist dem Gottestdienst beizuwohnen, dann frage ich mich warum es bei uns hier so steif und lustlos zugehen muss. Für mich sind Glaube und Kirche zwei Paar Schuhe. Ich behaupte von mir selbst, dass ich gläubig bin. Dennoch gehe ich nicht in die Kirche. Denn wie erwähnt finde ich deren Auslegungen und Ansichten mitunter sehr fragwürdig.
Ausserdem ärgert mich die Handhabung bei Spenden ziemlich. Bei uns im Dorf ist es z.B. so, dass zu Spendenzeiten unser Pfarrer persönlich von Haus zu Haus geht. Du öffnest die Tür, wirst von einem strengen Blick und den Worten: du warst aber schön länger nicht mehr bei mir im Gottesdienst, begrüßt. Dann kommen Fragennach wieso und weshalb und nach ein paar mühevoll hervorgebrachten Antworten hast du so ein schlechtes Gewissen dass du gar nicht daran zu denken wagst, dem Herrn Pfarrer eine Spende zu verweigern. Das ärgert mich ziemlich. Da wir bei uns im Dorf alle mal bei unserem Pfarrer Religionsunterricht hatten, kennt er uns erstaunlicherweise immer noch und da er im Prinzip fast alle Dorfbewohner mal als Schüler hatte, zieht diese Masche natürlich sehr gut.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-38945.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Notebook von Plus 3124mal aufgerufen · 3 Antworten · Autor: Simone1987 · Letzter Beitrag von Entenhausen
Forum: Hardware
- Notebook von Plus
- Lohnen sich Asien Fonds? 4191mal aufgerufen · 4 Antworten · Autor: Balthasar · Letzter Beitrag von FinanzScout
Forum: Geldanlage
- Lohnen sich Asien Fonds?
- Überweisung rückgängig machen 5638mal aufgerufen · 5 Antworten · Autor: Player · Letzter Beitrag von Wibbeldribbel
Forum: Geld & Finanzen
- Überweisung rückgängig machen