Als guter Christ immer in die Kirche gehen?

Als mein Sohn in der Konfirmandendzeit war, bin ich jeden Monat mit ihm in den Gottesdienst gegangen. Die Idee, es mit ihm gemeinsam zu machen, kam mir durch die Paten unseres Pflegesohns, die ihm damals von der Kirche gestellt wurden und die dieses auch so mit ihm praktizierten. Einmal im Monat verbrachten sie den Sonntag mit ihm, sie gingen in die Kirche und unternahmen dann noch etwas gemeinsam.

Jetzt nach der Konfirmandendzeit, gehe ich meistens nur noch Weihnachten mit meiner Familie in die Kirche, oder wenn wir meine Eltern besuchen und die dort hin gehen möchten. Da ist dann aber kein Zwang, wer möchte, der steht mit auf, frühstückt eine Kleinigkeit und nach der Kirche frühstücken wir dann alle nochmal zusammen, also die Kirchgänger und die Nichtgänger.

Ich bin auch der Meinung, das meine Taten mich als Christ ausmachen und nicht ein Besuch in der Kirche. Denn auch in der Bibel steht, wenn ihr auch nur zu Zweit bei einander seit und in meinem Namen redet, dann werde ich unter euch sein. So nehme ich für mich in Anspruch, dass wenn wir im Familienkreis philosophieren, über Gott und die Welt, dass wir dann eine kleine Kirche für uns sind.

Ich finde man muss nicht regelmäßig in die Kirche gehen um ein guter Christ zu sein. Es kommt ja nicht darauf an, dass Gott weiß, dass du immer in die Kirche gehst, der Glaube zählt ja viel mehr. Manche brauchen den Besuch in der Kirche einfach um ihre Sorgen loszuwerden, andere beten zuhause und werden die Sorgen dadurch los. Es kommt meiner Meinung nach als mehr auf die Einstellung an, als auf die Pflicht in die Kirche zu gehen. Daher finde ich es auch nicht gut, dass man wegen der Konfirmation 40mal in die Kirche gehen muss.

So wird man ja regelrecht dazu gezwungen, da man sonst nicht konfirmiert wird. Die meisten schleppen sich dahin um nachher das Geld zu bekommen und sehen danach eine Kirche nie wieder von innen und dann gibt es halt die Leute die nicht konfirmiert sind und die man ständig in der Kirche sieht, da sie sich dort halt am nahesten mit Gott in Verbindung fühlen.

Hallo!

Für mich sind Glauben und Kirche zwei nahezu völlig verschiedene Dinge. Die Kirche ist eine Institution, der ich nicht unbedingt positiv gegegnüber stehe. Weder in der Vergangnehti noch in der Gegenwart hat sich die Kirche, meiner Meinung nach, besonders positiv hervor getan.

Zu glauben, ein (guter) Christ zu sein und in die Kirche zu gehen, haben eigentlich nichts miteinander zu tun. Ich kann nie in die Kirche gehen, aber stets christliche Werte leben und auch an Gott und die Bibel glauben und Gott dienen ohne jemals eine Kirche von innen zu sehen. Dafür muss ich noch nicht mal auf dem Papier ein Christ sein.

Genauso kann ich jeden Sonntag in die Kirche gehen, der Predigt lauschen, aber im Alltag die christlichen Werte vernachlässigen und mich absolut "unchristlich" verhalten.

Natürlich gibt es viele Menschen, die regelmäßig in die Kirche gehen und deren Glauben sich auch in ihrem täglichen Handeln widerspiegelt. Aber ich habe schon oft genug erlebt, dass solche, die jeden Sonntag in der Kirche sind und sich selbst als "Christen" bezeichnen, sich alles andere als christlich verhalten. Da nützt es auch nichts auf dem Papier evangelishc oder katholisch zu sein.

Ich bin früher oft in die Kirche gegangen, wir hatten einen sehr guten Pfarrer und es hat mir auch irgendwie "was gebracht". Aber inzwischen ist es so, dass ich von den vielen "Pseudo"-Heuchler-Christen, die sich da auch alle mitreinsetzen und denken, sie hätten einen Plan, echt die Nase voll.

Ich hab für mich beschlossen, dass ich nicht unbedingt das Gebäude Kirche und die Veranstaltung an sich brauche, um zu beten oder um Gott zu begegnen (oder wie drückt man sich da aus?). Ich hätte auch kein Problem damit, aus der Kirche auszutreten. Da gibt es schließlich genug "Christen", die das auch machen und die dann lieber in eine Freikirche oder sowas gehen.

Heute komme ich nur noch in die Kirche zu Hochzeiten, Taufen und Konfirmationen.