Lebenspartner als Vorgesetzter?
Hallo zusammen,
ich habe meinen Mann an meinem Arbeitsplatz kennen gelernt, er hat damals wie ich in der Sachbearbeitung gearbeitet. Nun sind wir schon viele Jahre ein Paar und auch am Arbeitsplatz hatten wir nie ein Problem miteinander. Doch jetzt hat mein Mann das Angebot bekommen, eine leitende Position in unserem Unternehmen zu besetzen. Er wäre dann mein direkter Vorgesetzter. Ich freue mich für ihn, habe aber Bedenken dass es durch die Rollenverteilung am Arbeitsplatz zu privaten Problemen kommen könnte.
Soll ich mir ihm zuliebe einen neuen Job suchen? Oder was meint ihr dazu? Kann das gut gehen, wenn er zukünftig mein Chef sein wird und wir beruflich nicht mehr „gleichberechtigt“ sind?
Hallo!
Natürlich kann eine Beziehung auch gut gehen, wenn einer der Beiden der Vorgesetzte des Anderen ist. Man muss dann „einfach“ den Beruf und das Privatleben trennen, dann passt das ganz hervorragend.
Meine Tante ist die Vorgesetzte meines Onkels, das klappt auch gut, und das, obwohl beide Familien eher der Ansicht sind, dass eine Frau niemals einem Mann vorgesetzt werden sollte. Das heißt, sie kommen beide aus älteren Elternhäusern. Auch ihre Freunde haben größtenteils von der Beförderung abgeraten, aber sie haben es trotzdem getan. Sie arbeiten nun schon seit 7 Jahren so und sind immer noch ein Traumpaar.
Ich würde mir an deiner Stelle keinen anderen Job suchen, denn ich finde, dass eine gute Beziehung so etwas überstehen sollte! Außerdem fände ich es schon unfair dir gegenüber, wenn dein Mann höher positioniert wird und du gehen „musst“, bzw. zwar schon freiwillig, aber doch leicht unwillig gehst. Ich glaube, dass dieses Verhalten von dir auch zu Problemen in der Partnerschaft führen könnte, denn in einem Streit hält man dem Anderen oft Dinge vor, die man ihm zuliebe gemacht hat, so z.B. dass du wegen ihm den Job aufgegeben hast und einen anderen angenommen hast.
Liebe Grüße!
Hallo Lexington,
ich würde erstmal ausprobieren, wie Ihr beide als Chef und Mitarbeiterin zusammen arbeiten könnt und würde keine voreiligen Schlüsse ziehen.
Das größte Problem sehe ich allerdings weniger in Eurer Zusammenarbeit, sondern vielmehr in dem Gerede, das durch andere Kolegen entstehen könnte. Ich kann mir gut vorstellen, dass Gerüchte aufkommen, weil Du (wahrscheinlich zwangsweise) anders behandelt wirst, und vielleicht einige Eurer Kollegen damit ein echtes Problem haben oder bekommen.
Leider weiß ich nun nicht, wie groß und wie gut eingespielt Euer Team ist und ob es da Gerede geben könnte oder ob ein gutes Miteinander herrscht.
Würde mein Mann allerdings in meiner Firma arbeiten und mein Vorgesetzter werden, dann würde es vermutlich hier und da wenigstens Tuscheleien geben, vielleicht sogar Schlimmeres. Dennoch: Ich würde es versuchen und dann gegebenenfalls nach einer anderen Möglichkeit suchen. Natürlich nur, falls es wirklich nicht klappen sollte, aus welchen Gründen nun auch immer.
LG,
moin!
Hallo!
Da sich ja die Arbeitskollegen daran gewöhnt zu haben scheinen dürfte das das kleinere Problem sein, wenn er befördert wird. Und auch der Chef, der deinen Partner befördert hat wird sich dessen ja auch bewußt sein, dass ihr ein Paar seid. Ihr solltet nur Geschäft vom Privatleben unterscheiden und eben nicht zu sehr zeigen, dass ihr zu Hause gleichberechtigte Partner seid und im Geschäft halt Vorgesetzter und Mitarbeiter.
Ihr solltet es probieren und wenn es gar nicht geht, dann kannst du dir immer noch einen neuen Job suchen. Aber versuchen würde ich es auf jeden Fall.
Hallöchen,
probieren geht über studieren Ich würde es auf alle Fälle probieren, denn erst dann sieht man doch ob es passt oder nicht. Wieso sollte es auch nicht gut gehen?!
Ich kannte jedoch eine ehemalige "Berufsschulkameradin", die hatte ihren Freund als Chef und war Auszubildene bei ihm. Sie bekam nicht die Arbeiten, die ihr zustanden, sondern musste Arbeiten tätigen, die nichts mit der Arbeit zu tun hatten (seinen Hund ausführen, Kochen für ihn und seinen Arbeitskolleg usw.), sodass sie sich schwor nach der Ausbildung ihren Arbeitsplatz zu wechseln. Ob sie es getan hat, weiß ich nicht, denn seitdem ist der Kontakt zu ihr nicht mehr da wegen ihrem Freund. Der konnte es nicht sehen, das wir ihr alle von ihm abraten.
Aber es kann auch gut gehen wie du siehst und einige hier berichtet haben. Es ist allemal einen Versuch wert. Ich würde keinesfalls einen anderen Arbeitsplatz suchen, denn das kannst du immer noch falls es nicht klappen sollte!
Klar, kann es dumme Sprüche mal geben von den Kollegen, doch ihr solltet versuchen das Private und das Geschäftliche zu trennen und dann sollte es auch sehr gut klappen. Die Sprüche einfach überhören
Viel Glück,
SybeX
Nichts ist unmöglich, allerdings hätte ich auch meine Bedenken. Das Private kann man nie vollkommen ausschalten. Das heisst, selbst wenn einer von euch beiden irgendeine Entscheidung trifft, kann es durchaus nicht ganz neutral sein. Wenn Du die Chance hast, sich vielleicht in eine andere Abteilung versetzen lassen, dann tu das.
Angenommen Dein Mann muss mit Dir ein Gespräch führen, weil Dir ein Fehler unterlaufen ist. Rein zufällig hattet ihr am Abend davor zu Hause Streit. Kannst Du Dir 100 % sicher sein, dass das Berufliche nichts mit dem Privaten zu tun hat? Oder er muss mit Dir ein Personalgespräch führen, es fällt super aus - das von deiner Kollegin aber nicht. Sie wird sicher sagen: "Naja kein Wunder!" Und Du wirst gekränkt sein, weil Du auf einmal nicht sicher bist - ist das deine Leistung? Auch wenn es Deine Leistung ist, Zweifel werden immer da sein.
Ich finde es nicht gut - wenn man zu zweit in einer Firma arbeitet. Aus dem ganz einfachen Grund. Man kann sich kaum aus dem Weg gehen und jeder Mensch braucht ein gewisses Maß an Freiheit.
Sehr heikel. Stress im Privatleben kann dann schnell im Berufsleben Ärger bereiten und umgekehrt.
Privates und Berufliches sollte man trennen, wenn es geht und da wird es wirklich in meinen Augen sehr eng. Viele könnten euch andichten, dass er dich bevorzugt, was wieder im Kollegenkreis Streit und Stress hervor ruft.
Was man in der Situtation am Besten machen sollte, müsst ihr miteinander ausmachen. Am Besten wären wirklich zwei verschiedene Arbeitgeber, selbst wenn alles Bestens bei euch läuft. Wie gesagt, Kollegen könnten euch alles mögliche anhängen.
moin Lexington,
eins sollte euch beiden klar sein, Berufs- und Privatleben gehören strikt getrennt! Ich habe zusammen mit meiner Frau und meinem Vater ein Restaurant geführt, meinem Vater gehörte die Küche, meine Frau hat das Restaurant geleitet und ich war Geschäftsführer.
Es kam genau einmal vor das wir unser Privatleben mit in den Beruf geschleppt haben und zwar als mein Vater an Krebs erkrankt ist. Es ist meines Erachtens nicht anders möglich ein ausgewogenes Arbeitsklima zu schaffen, denn wer Probleme von zu Hause und umgekehrt mitbringt, macht sich nur selber kaputt.
Ich sehe an der jetzigen Arbeitsstelle meiner Frau, wo die 'Chefs' ein Ehepaar sind und deren ganzes Privatleben auch im Betrieb abläuft. Sie wohnen sogar oben drüber und essen mit den Kindern und dem Personal im Laden.
Jedes kleine Problem wird auch nach unter geschleppt und ich darf wir abends anhören was dort abgeht.
Wenn es euch möglich ist Privat- und Berufsleben zu trennen, sehe ich da keine Probleme wenn dein Mann befördert wird.
Wenn ihr bisher Privat- und Geschäftsleben gut trennen konntet, warum solltet ihr das nicht auch in der neuen Rollenverteilung im Job können?
Die Frau von meinem Chef arbeitet auch hier, und ich glaube aber das zu Hause sie die Hosen an hat Hier bekommt sie genauso einen Rüffel wie wir auch, wenn was nicht glatt läuft, mehr Rechte hat sie hier auch nicht wirklich, als wir anderen Angestellten. Soweit sie mal erzählt hat ist zu Hause auch striktes Verbot über die Arbeit zu sprechen, also das normale Geplänkel schon, aber was hier schief läuft oder gut läuft bleibt auch hier im Geschäft und wird nicht zu Hause dann aufs Tapet gebracht.
Man kann wohl keine allgemeine Aussage darüber treffen, wie sich Paare im direkten Vorgesetzten-Unterstellten-Verhältnis verhalten. Das ist doch wohl sehr von den Persönlichkeiten der Beiden abhängig.
Klar ist natürlich, dass man Privates und Berufliches trennen sollte. Aber nicht jeder kann das. Ob das hier zutrifft, können also Außenstehende nicht entscheiden. Übrigens kann es auch gut sein, dass sich erst in der Zusammenarbeit herausstellt, dass man eben in dieser besonderen Konstellation doch nicht zusammen arbeiten kann. Dann kann immer noch der Wechsel erfolgen.
Zur Trennung von Beruf und Privatleben sollte man auch bemerken, dass man nicht alles trennen sollte. Wenn man sich auf Grund der privaten Beziehung zum anderen beruflich benachteiligt fühlt, dann sollte man das auch daheim ansprechen dürfen. Dafür wäre nämlich der Arbeitsplatz nicht der richtige Ort.
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