Junge Mütter immer gleich asozial?
Ich kann die bösen Blicke langsam nicht mehr sehen. Ich bin eine junge Mami, ich bin 21 Jahre alt und habe eine dreijährige Tochter. Ich habe mich damals bewusst für ein Kind entschieden, gut überlegt und nicht leichtsinnig. Mit dem Papa bin ich auch noch zusammen. Ich studiere und habe mein Studium innerhalb der Regelstudienzeit schon so gut wie abgeschlossen, obwohl ich eine der jüngsten in unserem Studium bin.
Meine Tochter ist gut erzogen und wir haben genug Geld um uns unabhängig vom Staat zu versorgen. Ich weiß nicht, warum ich trotzdem immer wieder mit Vorurteilen konfrontiert werde. Sobald ich sage wie alt ich bin, werde ich als asozial abgestempelt oder mitleidig angesehen.
Gibt es hier noch mehr junge Mamis, die dieses Schicksal teilen? Warum ist das so? Früher und in Ostdeutschland war es doch auch üblich, dass man jung Kinder bekommen hat. Warum ist das so verwerflich? Junge Mütter können doch genauso gute Mamas sein wie ältere, warum wird einem immer mit Vorurteilen begegnet?
Hallo,
ich bin auch eine junge Mutter und ich habe es satt, dafür regelrecht diskriminiert zu werden, dass ich mit 19 Jahren ein Kind bekommen hab. Ja, es war ein Unfall. Aber der beste, der mir hätte passieren können. Nur, wenn Arbeitgeber das lesen, dass man ein Kind hat, ist man gleich aussenvor. Über 3 Jahre hab ich versucht eine Ausbildung zu bekommen. Nichts hat funktioniert. Obwohl ich ein Fachabitur habe. Nächstes Jahr werde ich noch einen Versuch starten, dann ist mein Sohn 4 Jahre alt.
Ich bin auch mit dem Vater des Kindes verheiratet und er versorgt uns gut. Mein Kind ist ebenfalls gut erzogen und ich versteh nicht, warum man mich immer mustert, wenn ich irgendwo mit dem Kleinen auftauche.
Warum dass so ist, weiss ich auch nicht. Warum freut man sich nicht lieber über die Kinder? Der Staat braucht doch Kinder, da ist es doch egal, ob die Kinder junge oder alte Mütter haben. Hauptsache die Kinder werden geliebt und gut erzogen.
lg
Hallöchen,
ich muss zugeben, das ich auch eine "junge Mutter" bin, d.h. ich habe meinen Sohn mit 18 Jahren bekommen. Nun bin ich 24 Jahre und mein Sohn ist 6 Jahre alt.
Ich werde desöfteren blöd angeschaut und muss mir Fragen gefallen lassen, wie z.B. Wie ich das damals geschafft habe, die Ausbildung und meinen Sohn unter einen Hut zu bringen ?! Wieso ich nicht habe gewartet, von wegen erst Karriere und dann Kind ?! Wieso ich mit dem Vater getrennt bin ? usw. Natürlich nervt es einen, jedoch bin ich stolz darauf, es so weit gebracht zu haben und dadurch stören mich die Blicke und Sprüche keineswegs.
Dadurch das ich mit dem Vater meines Sohnes kurz nach der Geburt auseinander ging, gab es anfangs sehr schlimme Gerüchte im damaligen Kindergarten, denn man sah mich nur alleine oder mit meinen Eltern, jedoch niemals mit einem Mann. Auch das ich meine Ausbildung anfing trotz Kind war für die anderen Eltern im KIndergarten "unverständlich", sodass man über mich tuschelte, weil ich "schon" um 22.30 Uhr vom Elternabend gegangen bin, um morgens um 05:00 Uhr wieder aufstehen zu können, doch was tut man nicht dafür, das man die Ausbildung komplett durchziehen kann und so übernahm meine Mutter das "Hinbringen und Abholen" meines Sohnes vom Kindergarten.
Heutzutage bin ich sehr froh, so früh ein Kind bekommen zu haben, denn ich kann mich nebenbei meiner Arbeitsstelle widmen und meinem Sohn noch gerecht werden. Bekomme somit alles unter einen Hut und mein Sohn ist schon so groß, das er sehr selbstständig ist, das ich ihn vieles alleine machen lassen kann.
lieben Gruß,
SybeX
Diese Vorurteile und die dummen Blicke kenne ich ausreichend. Ich war wirklich extrem jung als ich mit meinem ersten Kind schwanger war, nämlich gerade mal 16 Jahre alt. Trotzdem habe ich nie über eine Abtreibung nachgedacht und auch der Vater des Kindes stand mir immer zur Seite. Ich bin heute noch mit ihm zusammen und mittlerweile haben wir zwei Kinder.
Wir waren nie auf staatliche Hilfen angewiesen, mein Mann war 26 als unser erstes Kind zur Welt kam und hatte einen Job mit dem er genug für uns drei verdient hat. Ich habe meine Realschule beendet als ich im 7. Monat war, und habe eine Ausbildung begonnen als unser Kind gerade einmal zwei Jahre alt war. Diese Ausbildung habe ich auch erfolgreich abgeschlossen.
Natürlich war es manchmal stressig, aber dass ist bei älteren Müttern wohl kaum anders. Ich ahbe mich immer gut um unseren Sohn gekümmert und ihn ordentlich erzogen.
Aber dumme Kommentare blieben nie aus. Da stand ich aber je nach Laune entweder drüber oder habe den Hetzern ordentlich die Meinung gegeigt. Viele schauen heute noch ganz erschrocken, wenn sie erfahren, dass ich bereits zwei Kinder habe und dass mein Sohn schon neun Jahre alt ist.
Bei der zweiten Schwangerschaft war es natürlich ähnlich. Wie du bist 21 und bekommst schon dein zweites Kind? Natürlich muss man da asozial sein und vom Staat leben!
Hallo!
Ich bin zwar nicht ganz so jung Mutter geworden, aber ich kenne einige sehr junge Mütter. Und als asozial würde ich sie alle nciht bezeichnen. Ich denke, dass es auch auf das Verhalten der jungen Mütter ankommt und wie man asozial definiert. Eine junge Mutter muss in meinen augen auch dann nciht asozial sein, wenn sie nicht ihr eigenes Geld verdient. Wenn aber eine junge Mutter ihr Kind verwahrlosen lässt und sich nicht drum kümmert, würde ich es als asozial bezeichnen und das passiert leider noch recht häufiger bei älteren Müttern.
Ich würde mich nciht unterkriegen lassen und den Leuten beweisen, dass junge Mütter nciht asozial sind.
Im Berusleben ist es auch schwer als ältere Mutter Fuß zu fassen. Da kommt es nciht drauf an, wie alt man beim ersten Kind gewesen ist, sondern überhaupt , dass man Kinder hat.
Hallo!
Eins Vorweg: Ich bin 23 Jahre alt und habe bisher noch keine Kinder, aber viele Freunde, die bereits Eltern geworden sind.
Ich finde es bemerkenswert, wie meine Vorrednerinnen, die sehr früh schwanger geworden sind, es geschafft haben unabhängig vom Staat zu sein und das Kind trotzdem gut zu versorgen. Ich denke, dass in so einem Alter viel dazu gehört.
Dennoch bekommt man immer wieder den Eindruck vermittelt, dass junge Mütter ihre Schule abbrechen, von Hartz 4 leben und teilweise nicht einmal wissen, wer der Kindesvater ist. Dies geschieht vor allem durch Medien, wie Zeitungen und das Fernsehen. Wie oft bekommt man durch Zeitungsberichte über überforderte, junge Mütter übermittelt oder in Sendungen wie beispielweise den Talkshows von Brit, Oli Geißen oder Sendung der Super Nanny, dass sie asozial sind? Jedoch sollte man sich dabei aber im Klaren sein, dass es sich dabei nur um Vorurteile handelt und man nicht alle jungen Mütter über einen Kamm scheren darf.
Ansonsten kann ich mich der Aussage von Diamante, dass auch ältere Frauen mit Kindern es schwerer im Berufsleben haben, nur bestätigen. Ich bin selbst in einer Personalabteilung tätig und weiß, wie ungern bei uns Mütter eingestellt werden, da wir ohnehin schon sehr viele Teilzeitkräfte beschäftigen. Allerdings denke ich, dass man auch eine Stelle bekommen kann, wenn man sich richtig reinhängt und vor allem nicht aufgibt.
Hallo!
Ich bin weder eine junge Mutter noch eine Frau! Ich finde das Wort assozial sehr unpassend. Man kann das nicht verallgemeinern. Wenn jemand zu dir sagt, dass derjenige es assozial findet in jungen Jahren ein Kind zu bekommen muss man das eben so hinnehmen. Ich denke dass jeder für sich selbst denken kann und gut damit klar kommt soweit man weiß wie es wirklich war.
Jedoch kann ich auch die kritischen Leute gut verstehen- und das hat wenig mit Euch zu tun, die ja nun wirklich ihr Leben gut meistern und gute Mütter sind (nach Eurem Text).
Wenn man mit 16 Jahren ein Kind bekommt und demnach vielleicht schon mit 15 Jahren schwanger geworden ist kann man von derjenigen Person sowie dem Vater wenig halten. Es gibt noch kein Einkommen- sofern der Mann nicht schon arbeitet (Da wäre der Altersunterschied aber sehr groß) und keine beruflichen Perspektiven. VIele Leute bleiben dann am Staat hängen. Viele denken, so wie ich, dass man mit 16 noch keine gute Mutter sein kann, allein schon aus biologischen Gründen. Möglicherweise ist noch nicht einmal die Pubertät abgeschlossen.
Dass junge Mütter immer gleich als asozial abgestempelt werden, kann ich so auch nicht bestätigen. Im speziellen Fall kann es vielleicht auch an der multiplen Persönlichkeit des Threaderstellers liegen
Ansonsten denke ich dass das Bild der asozialen Mütter gern von den Medien erstellt und aufrecht erhalten wird. Da braucht man sich nur die Zusammmenfassung aller Talkshows (talk talk talk) anzusehen. Auch wenn das wieder nur ein Zusammenschnitt ist, wird sicher ein recht treffendes Bild der Talkshow-Unterhaltung gezeichnet.
Aber nicht nur das ist ein Grund. Auch wie sich manch junge Mutter in der Öffentlichkeit gibt, wirft ein schlechtes Bild auf eben diese Gruppe. So hat erst vor kurzem eine junge werdende Mutter beim Gynäkologen auf die Frage nach von ihr durchgemachten Kinderkrankheiten geantwortet sie erinnere sich nur an Mundfäule. Da schüttelt man unwillkürlich schon den Kopf und auch wenn es sich sicher um ein Vorurteil handelt, fragt man sich schon, was die Frau wohl sonst noch im Köpfchen (oder eher nicht) hat.
Natürlich kenne ich die schlechten Beispiele aus dem Fernsehen oder der Zeitung auch. Aber es sind eben nicht alle so. Dass ist es ja was mich an diesem Thema so aufregt, dieses "alle über einen Kamm scheren" - Verhalten. Es gibt ja auch ältere Mütter, die sich nicht richtig um ihre Kinder kümmern. Da kenne ich persönlich mehr als ein Besipiel. Ich kenne auch einige, die es früh darauf ankegen ein Kind zu bekommen, damit sie von zu Hause raus können und Hartz 4 bekommen.
Ich weiss dass es früh war, als ich schwanger wurde. Aber ich bin meinen Weg trotzdem gegangen. Meine Mutter hat von Anfang an gesagt, sie wird mich NICHT unterstützen. Sie wäre zwar bei Fragen und Problemen da, aber sie würde nicht die Ersatzmama spielen, weil mir alles zuviel wird oder ich auf die Piste will. Dass musste sie auch nie, wir kamen immer ganz gut alleine klar.
Hallo!
Das kenne ich leider auch. Ich habe meine Tochter mit 17 bekommen. Sie war nicht geplant, aber als ich erfahren habe, das ich schwanger bin war es klar, dass ich das Kind behalten werde. Ich habe damals gerade erst eine Lehre angefangen gehabt. Die dummen Kommentare und Blicke in der Berufsschule waren einfach furchtbar.
Auch als die Kleine dann da war wurde ich sehr oft dumm angemacht, wieso ich denn jetzt schon ein Kind habe usw. Von wegen " wenn Kinder Kinder bekommen". Ich hätte nur keine Lust auf arbeiten, deshalb hätte ich ein Kind bekommen. Eine Zeit lang hat mich das wahnsinnig gestört, ich wusste einfach nicht wie ich damit umgehen sollte. Irgendwann sind solche Worte aber nur noch abgeprallt, schließlich weiß ich ja wie es wirklich ist. Was fremde Leute über mich denken interessiert mich einfach nicht.
Auch im Kindergarten wurde ich die erste Zeit nicht für voll genommen. Doch das hat sich sehr bald geändert. Solche Meldungen und mitleidige Blicke kommen, bei mir zumindest, immer nur von Leuten, die mich gar nicht kennen. Sobald sie mich kennenlernen erhalte ich eher Lob weil die Kleine so gut erzogen ist.
Ich habe meine Lehre im Selbststudium gemacht und mit gutem Erfolg abgeschlossen. Bin vom Vater der Kleinen getrennt und muss alles alleine regeln. Unterstützung von meinen Eltern gibt es auch nicht wirklich. Und trotzdem schaffe ich es uns zu erhalten und wir sind von niemandem abhängig.
Ich war reif genug damals, hatte das Verantwortungsbewusstsein gegenüber einem Kind. Leider kenne ich aber auch ein absolutes Gegenbeispiel. Mein Ex-Schwager und seine Frau haben mittlerweile drei Kinder zwischen 1 und 6 Jahren. Das erste Kind bekam sie mit 15. Beide waren noch nie arbeiten, leben in einer 2-Zimmer Wohnung und haben auch nicht vor, etwas zu verändern. Das kleinste Kind war geplant. Mit den Worten "So kann ich länger zu Hause bleiben". Soetwas ist eine Frechheit. Doch leider ist soetwas das Bild, das bei den Leuten hängen bleibt. Und wenn ich mir diese Familie anschaue, dann bekomme ich auch leichte Zweifel.
Ich denke, dass es nichts mit dem Alter der Eltern zu tun hat, sondern mit deren Reife. Ich würde alles wieder so machen, mich wieder für das Kind entscheiden. Sie ist mein Sonnenschein und ich möchte nie wieder ohne sie sein.
Lass dich von solchen Aussagen nicht unterkriegen. Die meisten Leute haben eine negative Erfahrung mit jungen Müttern gemacht oder kennen irgendwelche Horrorszenarien aus dem Fernsehen. Auf solche Kommentare sollte man meiner Meinung nach nichts geben. Viel Spaß mit deinem Sonnenschein
LG
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