Würdet ihr gerne in die Zukunft sehen wollen?

Also ich persönlich möchte auf keinen Fall in die Zukunft sehen können. Wenn ich vorher schon weiß was heut passiert oder auch in einem Jahr dann ist doch die Spannung vom Leben raus. Und schlechte Ereignisse wie zum Beispiel wann ich selber sterbe will ich erst recht nicht wissen. Und bei Verwandten und Freunden auch will ich das auch nicht wissen. Man wird doch im Leben nicht mehr glücklich. Man weiß zwar der Tod kann immer kommen aber wissen möchte ich das nicht . Und auch gute Sachen will ich nicht wissen. Wenn ich jetzt genau weiß das ich 2 Jahren im Lotto gewinne wo ist dann der Moment wo ich mich darüber wirklich richtig freue.

Nein, ich möchte definitiv nicht in die Zukunft sehen wollen. Was bringt es mir? Wie soll ich unbeschwert weiter leben können, wenn ich weiß, was passieren wird? Und ganz besonders möchte ich nicht wissen, wann für mich das Leben auf der Erde zu Ende ist.

Ich habe 3 Kinder, ich möchte mit Spannung ihren Lebensweg verfolgen können. Wie soll ich ehrliche Freude bei einem Ereignis zeigen, wenn ich vorher schon wusste, dass es passieren wird? Davon abgesehen, kann man unmöglich in die Zukunft sehen, ohne hinterher den Verlauf (vielleicht unbewusst?) zu ändern.

Ich würde gerne wissen, wie die Zukunft aussieht. Ich bin einfach sehr neugierig. Natürlich könnte ich auch schlimme Dinge in meinem zukünftigen Leben sehen, aber diese Risiko würde ich auf mich nehmen.

Wenn man beispielsweise eine schöne Zukunft für sich selber sieht, würde das viele Leute mich eingeschlossen, sicher unglaublich motivieren. Auch an schlechten Tagen könnte man positiv vorausblicken, weil man weiß, dass letztendlich doch alles gut gehen wird.

Selbstverständlich wäre auch genau das Gegenteil möglich. Falls man zum Beispiel einen schweren Schicksalsschlag voraussieht, würde es der Person wahrscheinlich die gesamte Lebenslust nehmen. Und auch würde ich nicht wissen wollen, wann ich sterbe.

Welche furchtbare Vorstellung genau zu wissen wann du oder ein anderes Familienmitglied ab trittst, wann du welche Krankheiten hast und wann und mit wem dein Partner in zehn Jahren vielleicht einmal fremdgeht. Ich glaube die Selbstmordrate wäre unheimlich hoch und die Welt wäre nur noch im Suff oder mit harten Drogen zu ertragen. Ich kann mir absolut nicht vorstellen dass das überhaupt irgend jemand will.

Ich könnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich weiss, was mit mir in der Zukunft passiert oder was die Zukunft mir und meiner Familie für Erlebnisse und Erfahrungen bringt, sowohl positive als auch negative. Man weiss nie, was das Leben noch für eine bereit hält und das macht es meine Meinung nach auch erst wirklich spannend und zum eigentlichen Leben. Alles andere wäre nur ein abarbeiten eines vorgegebenen Schemas.

Darüber hinaus muss ich gerade an die Filme "Zurück in die Zukunft" mit Michale J. Fox aus den 80er Jahren denken. Da wird ja immer wieder gesagt, dass man eben mit den Ereignissen und dem was man in der Vergangenheit tut, die Zukunft sehr stark beeinflussen kann. Also beispielsweise wäre in einem der Filme beinahe verhindert worden, dass sich die Eltern des Hauptdarstellers kennengelernt haben. So ähnlich könnte ich es mir dann auch vorstellen, wenn wir die Zukunft kennen würden. Wenn wir z.B. sehr krank werden oder eine Unfall vorhersehen, dann würden wir alles daran tun, dass wir diesen Unfall verhindern. Aber dann würden auch andere Faktoren nicht stattfinden, die für die Zukunft relevant sind. Man wäre einfach zu übervorsichtig oder im entgegengesetzten Fall vielleicht zu leichtsinnig. Ich hoffe, ihr versteht, wie ich das meine.

Unser Leben wird vom Schicksal und vielen Zufällen beeinflusst, da sollten wir nicht zwischenfunken, indem wir in die Zukunft schauen und die Ergebnisse unseres heutigen Handelns bereits vorhersehen können.

Naja, sicherlich gibt es da einige reizvolle Vorstellungen, die ich da so hege. Manchmal wäre das schon interessant zu wissen, wie es weitergeht, ob es sich lohnt, wenn man für irgendeine Sache hart arbeitet oder auf irgendetwas hofft oder ob man doch besser gleich damit abschließen sollte, weil die Zukunft zeigt, dass es nichts bringt. Dann könnte man sich anderen Dingen und Wegen widmen, da hat man am Ende vielleicht mehr davon. Es wäre zum Beispiel spannend zu wissen, ob es sich lohnt da und dorthin Bewerbungen zu schreiben oder Dinge in eine Freundschaft zu investieren.

Und wenn es einem manchmal schlecht geht, wäre es auch gut, in die Zukunft sehen zu können und zu sehen, dass auch wieder bessere Zeiten auf einen zukommen. Das wäre motivierend und tröstend. Ich denke, dann käme man aus so einem Loch schneller wieder heraus, wenn man ganz genau wüsste, dass es wieder besser wird.

Aber wenn es mir gut geht, dann würde ich nicht wissen wollen, wie die Zukunft wird, weil meistens geht es dann ja nur schlechter und da genießt man lieber die gute Zeit bis zum letzten Augenblick. Alles andere lenkt einen nur ab und was hab ich in guten Momenten davon, wenn ich dauernd an die kommenden schlechten Momente denken muss. Der schlechte Moment beginnt ja schon an dieser Stelle, an der ich von ihm weiß.

Ich denke, die einzige Möglichkeit das Leben in vollen Zügen genießen zu können ist das Annehmen der Ungewissheit - man muss sich einfach überraschen lassen, man muss eben wie laut Sprichwort jeden Tag so leben, als wäre es der Letzte. Und ich glaube nicht, dass man das könnte, wenn man beispielsweise wüsste, wenn der letzte Tag kommt.

Ich bin eigentlich auch sehr neugierig, doch ich glaube, dass ich auch nicht wissen möchte was mich in der Zukunft erwartet. Ich hätte auch Angst, genauso wie du, dass etwas negatives passiert. Da ich es sowieso nicht ändern könnte, wäre ich auch schon sehr traurig darüber. Doch wie du sagst ein Trip in die Vergangenheit wäre schon sehr toll. Da wüsste ich schon einige Sachen, was ich gerne verändern würde.

Ich möchte nicht wissen, was mir die Zukunft bringt. Dazu möchte ich euch kurz was erzählen.

Anfang Dezember 1999 kam meine Schwägerin zu mir und fragte mich, ob ich nicht Lust hätte mit zu einer Kartenlegerin zu gehen. Sie hätte gehört, dass vieles eintrifft, was sie dir sagt. Ich habe kurz überlegt und dann gemeint: "Was ist, wenn die mir sagt, das vielleicht bald einer meiner Liebsten stirbt? Wie soll ich dann damit umgehen? Ich würde doch keine Nacht mehr ruhig schlafen können." Also ging ich nicht mit. Und das obwohl ich eigentlich schon sehr neugierig bin. Ich hatte zu dem Zeitpunkt einen 3 Monate alten Sohn. Ca. 2 Wochen später stand ich in der Früh auf und mein Kleiner lag tot in seinem Bettchen. Kindstod! Es war der absolute Albtraum.

Im Nachhinein denke ich mir, dass sich vielleicht mein Inneres gegen das Kartenlegen gewehrt hat, weil eben dieses schreckliche Erlebnis noch bevorstand. Seitdem bin ich fest der Meinung, dass ich das Leben jeden Tag neu genießen möchte. Erstens, weil es schnell zu Ende sein kann und zweitens, weil man sich nur verrückt machen würde, wenn man wüsste, was in der Zukunft passiert.

Ich denke, das käme ganz darauf an, ob man mit dem umgehen könnte, was auf einen zu kommt. Wenn man die guten Sachen sehen würde, könnte man sich darauf freuen und es könnte einem vielleicht sogar Kraft geben, wenn es gerade einmal nicht so gut läuft. Schlechte Sachen könnten einen hingegen runterziehen, wenn es einem eigentlich aktuell gut geht.

Je nachdem müsste man sich also einfach darauf einlassen, dass man das, was kommt nicht ändern kann und trotzdem im Hier und Jetzt leben muss. Man könnte höchstens das Wissen (gerade um die schlechten Dinge) darauf verwenden, die aktuelle Lebenslage voll auszukosten. Manchmal denkt man sich ja, wenn etwas passiert ist "Hätte ich das vorher gewusst, dann hätte ich es mehr zu schätzen gewusst, was vorher war" etc.

Ich würde also schon gerne in die Zukunft sehen können. Auf gute Dinge könnte ich mich freuen und auf schlechte vielleicht besser vorbereiten, wenn sie doch nicht zu ändern wären. Allerdings bin ich eh der Meinung, dass die Zukunft nicht festgeschrieben steht, sondern sich mit jeder Entscheidung, die man trifft ändert.

Ich denke, dass diese Art in die Zukunft zu sehen nichts für mich wäre, da wenn man etwa sieht wie ein Freund verunglückt und man daran nichts ändern kann, aber darüber Bescheid weiß ziemlich tragisch wäre. Wenn man an der Zukunft dann noch etwas ändern könnte, würde ich das super finden, da man dann seinen Freund warnen kann, dass er an diesen Tag besser nicht auf die Straße gehen sollte etc.

Ich bin komplett deiner Meinung und würde diesen Blick in die Zukunft nicht machen wollen, obwohl ich eigentlich von Natur aus ein eher neugieriger Mensch bin. Wenn man genau wüsste, was auf einen zukommt und dies dann auch nicht verhindern könnte wäre das für mich so etwas wie eine Höchststrafe.