OP für Hase 200 Euro - ist es das wert?

vom 21.09.2008, 01:02 Uhr

Ich finde alleine die Frage, ob eine Operation es wirklich wert ist, sehr abstoßend! Entschuldige bitte aber wenn man sich ein Haustier anschafft dann muss man sich auch darum kümmern und es auch gesundheitlich gut versorgen. Ich finde solche Gedanken sehr bedenklich und man sollte sich vielleicht kein anderes Haustier mehr anschaffen.

Meiner Meinung nach ist es eine notwendige Operation immer wert, durchgeführt zu werden! In dem Moment, in welchem ich mich für das Haustier entscheide, entscheide ich mich automatisch auch für die notwendigen medizinischen Maßnahmen und bin einfach in der Pflicht, diese vollständig durchführen zu lassen.

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Auch auf die Gefahr hin dass ihr mich jetzt steinigt, würde ich sagen dass ich persönlich die Operation nicht machen würde. Wir hatten selber mal einen Hasen und der war unser absolutes Lieblingstier und ein kompletter Kuschelhase. Eines Tages standen wir dann auch vor der Entscheidung weil er eine Verstopfung hatte und das ist für einen Hasen fast immer tödlich. Wir hatten das Glück das wir Noch mal ohne Operation davon gekommen sind, aber wenn es so weit gekommen wäre, hätten wir sie nicht machen lassen.

Wir haben mit mehreren Tierärzten gesprochen und jeder hat gemeint das eine Operation beim Hasen sehr schwierig ist und unserer (der zu dem Zeitpunkt gerade mal zwei Jahre alt war) die Operation zu 80 Prozent nicht überleben würde. Wenn er sie überlebt dann hat er ziemliche Schmerzen. Ok, gegen die Schmerzen gibt es etwas aber ich finde es nicht gut ein Tier leiden zu lassen.

Sicher bin ich für ein Tier verantwortlich wenn ich mir eines anschaffe, aber genau in der Verantwortlichkeit liegt es auch ein Tier gehen zu lassen wenn es leidet. Und es kommt hier nicht auf das Geld an, auch wenn es überhaupt kein Problem wäre es zu bezahlen. Man sollte auch an das Tier denken und wenn die Chancen schlecht stehen würde ich dem Tier zuliebe das Leiden beenden!

» wiesel » Beiträge: 1303 » Talkpoints: 0,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das stimmt schon, es gibt sicherlich auch Gründe, die gegen eine Operation sprechen. Wenn beispielsweise so eine geringe Überlebenschance besteht oder auch wenn das Tier danach mit großer Sicherheit starke Schmerzen haben wird, dann würde ich die Operation auch nicht befürworten. Meine Argumente für eine Operation setzen natürlich voraus, dass diese mit großer Wahrscheinlichkeit erfolgreich verlaufen wird und dass es dem Tier danach auch wirklich besser geht. Wenn das nicht gewährleistet ist sieht es natürlich anders aus.

Ich bin einfach der Meinung, dass eine Operation gemacht werden sollte wenn sie nötig ist und wenn auch sichergestellt ist, dass sie etwas nützt. Natürlich soll man kein Tier mit unnötigen Operationen quälen, wenn diese wahrscheinlich sowieso nichts bringen. Aber wenn beispielsweise die Heilungschance bei 80 % liegt, dann würde ich auch für eine Operation eines Hasen 200 Euro ausgeben! Bei Tieren ist nun mal der Vorteil, dass man sie nicht unnötig quälen muss, das stimmt schon.

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Es würde sich sicherlich ein Tierarzt finden lassen, der eine notwendige lebensrettende Behandlung auch gegen eine Ratenzahlung durchführt! Sprich einfach mal deinen Tierarzt darauf an.

Es gab hier den Einwand, dass es ja noch genügend andere Kaninchen gibt in Tierheimen. Genau dafür zahlt man meistens eine Schutzgebühr! Dass man nicht einfach irgendwo hingeht und billigen Ersatz bekommt für ein anderes Tier, welchem man nicht mal geholfen hat am leben zu bleiben! Wenn das nächste Kaninchen dann krank wird, was passiert dann? Man sollte wirklich eine Art Prüfung für Tierhalter einführen, um zu gewährleisten, dass die Leute wissen, wie man sich um sein Haustier kümmert und was für Kosten auf einen zukommen könnten.

Davon einmal abgesehen, gibt es in manchen Städten, auch schon eine Art kostenlose Tierbehandlung, wenn man wirklich zu arm ist, um sich die Behandlung leisten zu können. Aber ist es wirklich so der Fall? Oder willst Du nur nicht auf ein wenig Konsum verzichten? Egal, welche Antwort hier stehen würde, für mich ist es, nach dem was hier geschrieben wurde, klar, dass man das Geld zahlt.

» ygil » Beiträge: 2551 » Talkpoints: 37,52 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich würde das Tier an deiner Stelle operieren lassen. Der Hase gehört ja, obwohl er kein Kuscheltier ist und auf der Terrasse lebt zu eurer Familie. Mal stark übertrieben, jemand anderen aus der Familie würdest du ja auch nicht einfach einschläfern lassen, nur weil die Operation zu teuer ist.

Ich kann es verstehen, dass du echt am überlegen bist. Der Hase ist schon alt und die Operation ist ja wirklich nicht gerade billig. Aber wie schon erwähnt, der Hase ist ein Familienmitglied geworden und um die Familienmitglieder muss man sich gleichermaßen kümmern.

Ein Vorschlag wäre ja, dass du vielleicht Verwandte fragst, ob sie etwas dazu spenden möchten oder ob sie dir das Geld leihen könnten und du es sozusagen in monatlichen Raten zurückgibst, dann ginge es dir auch in deiner finanziellen Situation besser und das ganze Geld wäre nicht auf einmal weg.

Ich bitte dich als Tierfreund, schläfere ihn nicht ein, weil er zu teuer ist. Stell dir mal vor, du wärest an seiner Stelle... du würdest dir doch auch wünschen, dass sich jemand um dich kümmert! Außerdem, wenn du ihn einschläferst, werden die Schuldgefühle dich verfolgen.

» Ewariane » Beiträge: 319 » Talkpoints: -2,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich bin bei solchen Angelegenheiten immer sehr zwiegespalten und denke mal, dass es hier auch keine einheitliche, richtige Antwort für gibt. Auf der einen Seite findet man es moralisch gesehen natürlich richtig, die meisten Menschen auf jeden Fall. Man entscheidet sich für ein Haustier, man schafft es an und man beschäftigt sich mit diesem Tier. Es war ein Wunschtier und man ist dann natürlich auch für die Gesundheit dieses Tieres zuständig. Auf der einen Seite sollte es daher mehr oder weniger eine Selbstverständlichkeit sein, diesem Tier dann auch eine derartige Operation oder Therapie zu bezahlen. Ich meine, das Tier hat einem schließlich auch Freude bereitet und genau gesehen würde ich mir bei einem Haustier eh schon denken, dass es vermutlich kein so pralles Leben hatte, wo es schließlich nie in der Freiheit war, sondern immer nur in Käfigen und Gehegen saß.

Ich denke, dass ich irgendwo dann auch ein schlechtes Gewissen hätte, wenn ich die Operation für ein solches Tier nicht bezahlen würde, wenn ich ehrlich bin, dann finde ich das in gewisser Hinsicht auch etwas geizig und würde mich schäbig dabei vorkommen. Man hat das Tier gekauft und sich damit bespaßt und wenn es dann ernst wird, dann macht man einen Rückzieher und das war es dann. An sich muss das nicht sein, aber ich denke auch, dass es Situationen gibt, wo das einfach nicht anders geht und ich finde deine Situation ehrlich gesagt auch etwas verzwickt. Auf der einen Seite hat man ein Haustier (genau genommen lebt das Tier ja nicht mal im Haus, sondern auf der Terrasse), allerdings hat scheinbar niemand eine sonderlich emotionale Bindung zu dem Tier und beschäftigt sich auch nicht großartig viel damit und dann kommt noch der Aspekt hinzu, dass es alt ist und vermutlich eh bald eines natürlichen Todes sterben wird.

In einem solchen Fall überlegt man sich das vielleicht doch eher, weil man eben keine große Bindung zu dem Tier hat und wenn auch noch finanzielle Probleme vorhanden sind, dann ist das auch noch mal so eine Sache, die man nicht vernachlässigen sollte. Klar ist man für das Tier verantwortlich, aber bei einem älteren Tier ist eine Operation meist ja auch nicht mehr so ganz ohne Komplikationen, vielleicht übersteht der Hase es auch nicht und auf der anderen Seite wird er nach der teuren Operation womöglich eh bald sterben, also kann ich es fast nachvollziehen, dass man nicht bereit ist so viel Geld für das Tier zu investieren, wenn man eh knapp bei Kasse ist. Ich finde normalerweise zwar auch, dass man sich ein Tier nicht anschaffen sollte, wenn man sich die Arztkosten nicht leisten kann, aber so viel Geld für einen Hasen ist ja auch nicht unbedingt das, was man erwartet, abgesehen davon kann sich eine finanzielle Situation schließlich auch ändern.

Ich selbst habe es schon häufiger bei meiner Großmutter erlebt, dass diese auch nicht bereit war, die Arztkosten für ihre Tiere zu bezahlen, wenn sie es nicht für lohnenswert hielt. Sie hat beispielsweise mehrere Katzen, davon haben zwei eine, laut dem Tierarzt, nicht heilbare Erkrankung. Und wenn man einen Bauernhof hat und hier viele Tiere regelmäßig ärztlich untersucht werden, die Katzenpopulation teilweise auch etwas außer Kontrolle ist, dann finde ich es auch in Ordnung, wenn man den Katzen dann eine Therapie erspart und der Krankheit einfach ihren Lauf lässt, weil man sowas eben einfach nicht bezahlen kann. Ich selbst habe einen Gecko und denke schon, dass ich viel Geld für ihn investieren würde, zumal er auch ganze 15 Jahre lebt, aber ich habe derzeit beispielsweise eben auch keine finanziellen Probleme.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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