Mama und Job - ja oder nein?
Ich sehe es schon so, dass gerade Frauen nicht unbedingt so tolerant sind, wie sie gern vorgeben. Denn ich kenne es auch so, dass gerade die Hausfrauen immer wieder ihre eigenen Vorstellungen vom Leben mit Kindern berufstätigen Frauen aufdrängen wollen. Umgekehrt erlebe ich das weniger. Das liegt dann vielleicht auch tatsächlich sicher auch daran, dass Frauen, die wieder in den Beruf zurück gekehrt sind wohl wirklich zufriedener mit sich und damit auch ausgeglichener sind.
Ich habe wieder für einige Stunden in der Woche gearbeitet als mein Kleiner 6 Wochen alt war. Allerdings konnte ich auch von zu Hause aus arbeiten und damit war ich absolut zufrieden. Ich konnte immer mal wieder Kontakt zur Außenwelt aufnehmen, war aber auch immer für mein Kind da, wenn es arbeitet. Ich glaube nicht, dass mein Kind gelitten hat und für mich war es auch ein Test, ob es später weiter gehen kann. Daher war ich dann danach auch weiter 5 Jahre von zu Hause aus tätig, die Kinder werden ab dem zweiten Lebensjahr halbtags und später ganztags betreut. Meine Kinder haben das genossen, weil es so auch kein Problem war, die Kinder mal daheim zu lassen, wenn sie nicht in die Kita oder die Schule gehen konnten.
Heute arbeite ich wieder angestellt und auch Vollzeit. Das klappt auch perfekt und meine Kinder könnten sich das auch gar nicht anders vorstellen. Das habe ich erst neulich wieder gemerkt als ein Zeichentrickfilm lief, mit dem Thema Mutter geht arbeiten. Meine Kinder waren völlig erstaunt, dass das als etwas Außergewöhnliches dargestellt wurde und lachten dann auch über die Anlaufschwierigkeiten in der Familie und empfanden die Kinder als unselbstständig. Daher denke ich schon, dass die Kinder damit auch gut klar kommen.
Allerdings muss ich auch sagen: würde es mit der Familie nicht so gut laufen, dann würde ich sicher auch nach anderen Möglichkeiten suchen. Ganz aufhören zu arbeiten würde ich nicht wollen. Aber ich würde nach Kompromissen suchen, die für alle tragbar wären.
Meine Frau ist auch nur Hausfrau, ohne das jetzt abwerten zu wollen, und sie sehnt sich absolut nicht nach der Arbeit zurück. Sie war aber auch schon arbeitslos bevor wie vor 18 Jahren unseren Sohn bekommen hatten und sie ist jetzt seit 20 Jahren zu Hause. ich hatte sie öfters gefragt ob sie nicht einen Job suchen wollte um auch einmal ein anderes Gesicht außer meines zu sehen aber sie meint dass ihr nichts fehlt.
Ehrlich gesagt finde ich das auch gut so. Wenn ich es könnte würde ich auch zu Hause bleiben, den Stress brauche ich wirklich nicht jeden Tag. Auch fand ich es immer gut wenn ich nach Hause kam und alles erledigt war, auch die Hausaufgaben von meinem Sohn. Sie hat sich immer liebevoll um meinen Sohn gekümmert und den Haushalt sowie den großen Garten in Schuss gehalten. Zu tun gibt es immer genug, auch im Garten. Auch hat sie sich weiter gebildet, Sprachen gelernt und ihren Meister nur aus Jux gemacht. Sie ist politisch und kulturhistorisch interessiert und geht ihren Hobbys wie die Musik mit großem Aufwand nach. Dafür hätte sie alles keine Zeit mehr wenn sie arbeiten gehen würde, auch weil hier im Ort die Jobs sehr dünn gesäht sind und sich eine Teilzeitstelle außerhalb wirklich nicht lohnen würde.
Ich denke einfach dass es auch stark von der Mentalität abhängig ist wie schnell man sich wieder nach der Arbeit sehnt und wie das Umfeld so ist. In einer engen Neubauwohnung wäre es sicherlich auch etwas anderes als wenn man mitten im Grünen mit viel Auslauf wohnt.
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