Erfahrungen Abitur nachmachen

Hi

ein Kumpel von mir will das Abi nachholen, höchstwahrscheinlich an einer Abendschule (oder Volkshochschule, besteht zwischen den beiden überhaupt ein Unterschied?)

Hat jemand von euch sein Abi auf dem zweiten Bildungsweg oder auf einer VHS / Abendschule nachgeholt und könnte ein paar Takte dazu sagen?
Wie viel Zeit und Geld nimmt das Abitur nachmachen in Anspruch?

Gruß von Mücke

Das Abi auf dem zweiten Bildungsweg wird von vielen Schulabiturienten oft als "leichter" empfunden, da man dort eben den Umstand respektiert, daß dort viele ohne Gymnasialbildung oder Menschen, die nebenher noch einen Beruf nachgehen oder lange nicht mehr in der Schule waren, versuchen den Abschluß zu erwerben. Daher ist das Niveau meist "tiefer", weil man eben nicht 80 % durchfallen lassen mchte bzw. vor zu hohe Hürden stellen will.

Worin der genaue Unterschied besteht, weiß ich ehrlich gesagt nicht, aber ich nehme an, daß bei den Abendschulen, die oft zu den VHS gehören, der Unterricht eben explizit abends stattfindet, wohingegen die Volkshochschulen den Unterricht auch ganztägig anbieten für Menschen, die eben auch den Tag über Zeit dafür haben (qualifizierungswillige Arbeitslose, Rentner usw.).

Soweit ich weiß, sind die Abendschulen/VHS fast kostenlos. Meistens musst Du 24 Monate in die Sozialversichrung einbezahlt haben oder es handelt sich bei der VHS um geringe Gebühren. Die Lehrmittel und alles andere musst Du natürlich wie ein "normaler Schüler" selber tragen.

Also ich habe meine Fachhochschulreife auf dem zweiten Bildungsweg nachgeholt, auf einem Berufskolleg. In Vollzeit hat das gerade mal 1Jahr gedauert. Man hatte die Möglichkeit Schulbafög zu beziehen , da es sich um den zweiten Bildungsweg gehandelt hat. Wie es beim Abitur abläuft weiß ich leider nicht.

Ja aber bei den Berufskollegs spricht man eigentlich nicht von zweiten Bildungsweg.
Aber es ist so, dass fast alle Berufskollegs auch die gymnasiale Oberstufe anbieten. Das heißt, dass jeder der die Qualifikation für die Sekundarstufe II hat dort innerhalb von drei Jahren Abi machen kann. Aber das ist eben eine ganz normale Schule, nur mit dem Unterschied dass man halt erst ab der 11. Klasse anfängt.
Hier bei uns (NRW) ist das so, dass die meisten die da ihr Abi machen, ganz normal bis zur 10. Klasse auf der Real-Hauptschule oder Gymnasium waren und dann einfach nach der 10 in die 11 des Berufskollegs wechseln. Aber teilweise sind da auch welche die zwischendurch mal was anderes gemacht haben.
Aber wie gesagt dass ist eine ganz normale Schule wo man morgens hingeht und mittags wieder nach hause. Also man kann zwischendurch keinen Beruf ausführen.

Wenn man auf eine Abendschule geht ist es ja so dass man in der Regel eine feste Anstellung hat und dann nach der Arbeit zur Schule geht. Teilweise bieten "normale" Gymnasien auch eine Abendschulkurs an. Da hat man also die ganz normalen Lehrer und das ist dann auch im selben Gebäude. Aber halt nur mit dem Unterschied, dass es erst nachmittags/abends beginnt und das auch nicht jeden Tag.
Aber wenn es dann auf die Abiturprüfungen zugeht ist es in der Regel so, dass man dann benachrichtig wird dass man sich zu dem und dem Zeitpunkt in der und der Schule melden soll und da dann mit den ganz normalen Abiturienten die Klausuren mitschreibt. Also kann es dir passieren dass du für die Prüfungen in eine Schule gehen musst wo du noch nie warst und wo du keinen kennst und da deine Prüfungen ablegst.
Deshalb hat so ein Abendschulkurs es schon in sich, weil wirklich darauf gesetzt wird dass man vor allem zu hause arbeitet. In der Schule wird dann vtl nicht so viel gemacht aber es wird eben verlangt, dass du zu hause richtig ackerst. Und da man evtl noch einen Beruf hat den man parallel ausübt kann das sehr streßig sein.

Aber wie gesagt ich hab das hier jetzt aus NRW geschildert. Da Bildung Landessache ist kann das von Land zu Land extrem unterschiedlich sein.