Urkunden aus dem dritten Reich

vom 20.09.2008, 23:24 Uhr

Ich habe beim Entrümpeln von Omas Dachboden alte Urkunden aus dem Dritten Reich gefunden. Also Geburtsurkunden, Zeugnisse, Schreiben vom Militär und vieles mehr, sogar ein Orden war dabei. Nun hat Oma gemeint ich könnte diese Sachen behalten oder verkaufen, denn schließlich gäbe es Sammler für so etwas. Jetzt ist meine Frage ob so etwas wirklich verkäuflich ist, denn wer kauft schon eine Geburtsurkunde von Fremden Menschen.

Gibt es für so etwas wirklich Interessenten und wo kann man solche Urkunden aus dem Dritten Reich verkaufen? Meine Mutter meinte man sollte es einem Museum schenken, aber das wäre dann für mich aktuell, wenn die Sachen unverkäuflich wären.

» Data » Beiträge: 157 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es gibt genug Sammler und sogar auf Ebay werden solche Sachen teilweise verkauft. Warum auch nicht? Teilweise werden einige hundert oder tausend Euro für sehr seltene Stücke geboten. In jeder größeren Zeitung gibt es die üblichen Angebote von sogenannten Militaria-Händlern und dabei handelt es sich sicher nicht um Rechte, da diesen zumeist nicht das nötige Kleingeld haben. Frag einfach mal nach bei den entsprechenden Händlern.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Wenn du Glück hast dann bist du sogar auf eine Goldader gestoßen. Sehr alte Dokumente die meinetwegen schon mehr als 200 Jahre alt sind, wie zum Beispiel ausgestellte Passierscheine oder Meisterbriefe, sind nicht so gefragt weil es dafür keinen großen Markt gibt. Aber alles was mit dem 1. oder 2. Weltkrieg zusammenhängt erfreut sich ständig großer Nachfrage und sie erzielen auch sehr hohe Preise. Ein altes Soldbuch mit ein paar Eintragungen und durchschnittlicher Erhaltung kann durchaus 200 Euro und mehr erzielen.

Ich rate dringend davon ab auf Annoncen in den einschlägigen Tagespresse und den lokalen Werbezeitungen zu antworten, die werden dich garantiert über den Tisch ziehen und zwar ausnahmslos. Die merken sofort wenn jemand keine Ahnung von der Materie hat und nutzen das gnadenlos aus. Ich würde einen Verkauf bei Ebay durchaus in Erwägung ziehen weil du dadurch sehr viele Leute erreichst und auch höchstwahrscheinlich einen fairen Verkaufspreis erhalten wirst. Mittlerweile ist es ja kostenlos möglich viele Fotos dort einzustellen und das würde ich auch ausnutzen. Nazisymbole musst du aber abdecken, sonst gibt es Ärger von der Ebay-Polizei oder einigen Mitbürgern.

Ich würde dir auch empfehlen die Unterlagen ein bisschen zu sichten und auch die Dokumente durchzulesen. Alle interessanten Angaben die du findest würde ich notieren um sie später auch mit anzugeben. Wenn du Probleme mit der alten Schrift hast dann gibt es vielleicht auch noch ältere Kollegen oder Bekannte die dir dabei helfen können. Wenn die Dokumente von einem Offizier sind dann sind sie auch meistens mehr wert als bei einem der unzähligen namenlosen Soldaten. Auch besondere Auszeichnungen erhöhen den Wert, zum Beispiel ein Ritterkreuz. In den Briefen könnten auch besondere Dinge erwähnt werden die zur Zeitgeschichte gehören, auch das erhöht den Wert. Auch Fotos sind immer interessant, besonders die Technik abbilden oder Leute die Orden tragen. Überlegenswert ist es eventuell alles als kompletten Nachlass zu verkaufen, aber einen höheren Verkaufspreis wirst du höchstwahrscheinlich bei einer sinnvollen Zusammenstellung von kleinen Gruppen erzielen.

Ich hatte vor einiger Zeit auch einmal das Glück gehabt eine kleine Kiste mit Fotos zu bekommen. Ich konnte einiges über den Besitzer herausbekommen und wie und wo er gekämpft hatte und wo er letztendlich ums Leben kam. Das empfand ich als sehr interessant und man lernt mehr als durch 1000 Fernsehreportagen. Auch hatte der wirklich viel fotografiert, unter anderem sehr viel Technik und auch Luftaufnahmen waren dabei. Auch konnte ich auf einem Bild Oberstleutnant Koch als Chef der Heeresgruppe Nord erkennen und auf einem anderen Fliegerass Gandolf mit originaler Unterschrift. So ein Bild ist natürlich Gold wert, ich bekam es aber nur heraus weil ich mich damit beschäftigt hatte und das Porträt wieder erkannte. Ansonsten wäre es auch nur ein namenloses Gesicht gewesen.

Bei mir war es so dass ich die ganzen Bilder dann doch fast komplett behalten habe, solche zeitgeschichtlichen Dokumente wollte ich dann doch nicht auseinanderreißen. Ich hatte mich dann später auch noch lange darüber geärgert schon einige Fotos verkauft zu haben. Die meisten Interessenten kamen damals übrigens aus Russland und der Ukraine, also Ländern die dort direkt davon betroffen waren.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



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