Kann man sich Kinder überhaupt noch leisten?

Ich bin mit zwei Geschwistern aufgewachsen, mein Vater hat (sofern er arbeiten gegangen ist) nie viel Verdient, meine Mutter musste natürlich mit drei Kindern, zuhause bleiben. Wir hatten wirklich immer wenig, zwischen meinen 7. und 11. Lebensjahr lebten wir zu fünft in einer 2-Zimmer-Wohnung, ohne Bad und Dusche(!), wir haben so gut wie nie einen Sonntagsausfllug unternommen, sind nur ab-und-zu in ein Freibad gegangen, von Urlaub war sowieso keine Rede. Ich schwöre, ich übertreibe nicht.

Das hat mich als Kind schon geprägt, genau das wollte ich meinen Kind nicht antun und wir haben uns deswegen für nur ein Kind entschieden, um abgesichert zu sein und ihm einfach gewisse Möglichkeiten zu bieten die wir so nicht hatten

Ein Kind ist teuer, schon allein deswegen, weil der Standard und die Ansprüche sehr gestiegen sind, es genügt einfach nicht mehr, das Kind zu Ernähren und ihm warme Kleidung anzuziehen. Das Kind zieht ab einen gewissen Alter einfach keine bereits getragene Klamotten an. Man muss sehen dass es eine möglichst gute Ausbildung bekommt, da kostet die Schule Geld, da sind wahrscheinlich Nachhilfe-Stunden notwendig und man muss damit rechnen, dass er nicht vor seinen 21.Lebensjahr selbst was verdient usw.

Mag sein, dass die Eltern an den gestiegenen Ansprüchen der Kinder selbst Schuld sind, aber das ist halt die Realität.

Ich denke, dass man sich zumindest 2 Kinder schon leisten kann, wenn beide Elternteile arbeiten. Klar geht das vor dem Kindergartenalter meist eher schlecht, aber spätestens, wenn die Kinder aus dem Gröbsten raus sind, sollte das doch kein Problem sein.

Anfangs ist es finde ich so, dass die Kinder noch nicht so viel brauchen, und steigen dann im Grundschulalter die Wünsche und auch die Anforderungen (die in einem anderen Post angeführten Nachhilfestunden sind da ein gutes Beispiel), dann denke ich, dass die Kinder in dem Alter auch schon so selbständig sind, dass man als Mutter zumindest in Teilzeit arbeiten kann.

Wenn man natürlich die Vorstellung hat, dass man als Mutter zuhause bleiben muss, weil man nur so seine Kinder optimal erziehen kann, ist man meiner Ansicht nach selbst schuld, wenn man jeden Euro dreimal umdrehen muss. Anders sieht es natürlich bei Alleinerziehenden aus, da leben ja viele heutzutage noch am Existenzminimum und ich finde, dass da auch seitens der Regierung Handlungsbedarf besteht. Wenn aber Paare an sich nur ein Kind bekommen, weil sie abgesichert sein wollen, verstehe ich das nicht ganz.