Survival Training - Outdoor survival Camp
Hi
hat jemand von euch schon mal an so einem outdoor survival camp teilgenommen? Stell mir das echt ungeheuer interessant vor - sich selbst auf die Probe stellen, Psyche und Physis an die äußeren Grenzen zu bringen...
Würde gerne ein paar Erfahrungen hören, wie schwierig sowas ist (auch wenn das sicher individuell verschieden ist, je nach Konstitution und Willen), was ihr, wenn ihr so ein Training schon mal gemacht habt, an Kosten bezahlt habt und wo das Ganze stattgefunden hat
Thx und euch allen noch nen schönen Abend
Marco
Ich habe schon einmal an einem solchen Training teilgenommen.Ich war mit einer Gruppe von 6 Leuten dort und wir hatten natürlich einen Trainer mit und haben auf so einem Gelände im Wald übernachtet und uns Essen selbst gemacht.
Ich kann mir jetzt eine Unterkunft für eine Nacht bauen und weiss was ich im Wald essen kann. Ich muss sagen es hat mir in soweit etwas gebracht, das ich jetzt mehr Vertrauen in mich habe, weil ich gesehen habe das ich auch unter widrigen Umständen Leistung bringen kann, denn wir haben doch auch so Test mit Schwimmen im Schlamm und so was gemacht, was ich mir eigentlich nicht zu getraut hatte.
Ach ja ich habe dieses Training mal von Freunden geschenkt bekommen.
Mfg Grond
Survival-Training ja, Camp nein.
In meinen früheren Jahren (oh Gott, wie klingt das nur aus dem Munde eines 26-Jährigen ^^) habe ich fast jeden Sommer einen Survival-Trip gemacht zusammen mit meinem damals besten Kumpel. Ich habe viel Lektüre über das Outdoorleben gelesen, von den Nehberg Büchern bis "den Lapp" habe ich alles mehrfach verschlungen und verinnerlicht. Auch war ich schon auf einem Diavortrag von Nehberg und hab mich danach auch noch eine Weile mit ihm unterhalten (woraus dann auch eine sehr lustige, wenn auch leider nur kurz andauernde E-Mail Freundschaft entstanden ist ^^)
Meine aufwändigste Tour habe ich 1999 gemacht, als ich nur mit Marschgepäck und ohne Zelt den 2 1/2-wöchigen Westweg geloffen bin. Als Notration hatte jeder von uns beiden ein EPA der Bundeswehr dabei (sowas auch bitte niemals ohne Absicherung machen) welches wir aber zum Glück nicht gebraucht haben. Gegessen wurde eben was das Bestimmungsbuch als "genießbar" angegeben hatte. Wobei "genießbar" nicht mit "gut schmecken" gleichzusetzen ist wie wir in einigen Fällen erfahren durften. ^^
Natürlich haben wir aber auch ein wenig getrickst und hatten einen Gaskocher und Kochtöpfe dabei, ein wenig Luxus muss auch beim Survival sein. ^^. Zumal es einach nicht möglich ist (ohne Ärger zu bekommen) an jeder Stelle ein offenes Feuer zu machen. Wenn wir aber irgendwo einen Grillplatz gefunden haben, waren wir schon so ehrlich und haben dann Holz gesammelt und ein richtiges Feuer gemacht. Zum reinigen der Töpfe und des Besteckes hatten wir Corega Tabs dabei (ja, das Zeug zum Gebiss reinigen), da diese auch bei kalten Wasser noch einigermaßen gut reinigen, und vor allem auch allerlei Keime abtöten.
Ansonsten haben wir uns aber schon an die Etikette gehalten, haben im freien geschlafen, nur gegessen was wir gefunden haben und sind im tagesdurchschnitt um die 20km geloffen. Sicher könnte man mehr Kilometer schaffen, aber nicht wenn man pro Tag noch rund 3 Stunden für Essenssuche benötigt.
Empfehlen kann ich sowas auf jeden Fall, und wenn man das zum ersten Mal macht, ist so ein Camp unter Anleitung auch sicher nicht verkehrt. Ich selbst habe sowas aber nie als nötig erachtet, da es ganz wunderbare Lektüre gibt und wir uns ganz langsam immer mehr gesteigert haben. Ohne Erfahrung gleich so einen Trip zu machen würde ich auch keinem raten. Selbst mit einer ordentlichen Portion Erfahrung kann immer noch vieles schief gehn. Die Konstitution die du angesprochen hast ist nichtmal so wichtig. Sicher darf man kein Stubenhocker für sowas sein, und sollte vorher ein wenig trainieren. Viel wichtiger ist aber die eigene Willenskraft und auch das Durchhaltevermögen selbst unter den widrigsten Umständen nicht das Handtuch zu werfen.
Wenn du die Möglichkeit hast so ein Camp zu besuchen, dann mach es. Du wirst zwar nicht als gänzlich neuer Mensch zurückkommen, aber sicher mit anderen Ansichten und vielleicht auch einer anderen Einstellung zu ganz alltäglichen Dingen.
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