Ohne Auto leben?
Ice-X hat geschrieben: Seid mal ehrlich: Ihr braucht euer Auto nicht! Tut eurem Geldbeutel, der Umwelt und unseren Nachfahren einen Gefallen und verzichtet auf dieses völlig überflüssige Luxusgut!
Dem muss ich ganz eindeutig widersprechen. Ich bin auf mein Auto angewiesen. Natürlich kann auch ich kleinere Besorgungen im Supermarkt um die Ecke zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigen, das gebe ich zu.
Aber ich wohne in einer sehr ländlichen Gegend und komme ohne Auto fast nicht zur Arbeit. Der Zug hält gerade einmal hier und in der Nachbarstadt. Wenn ich den Bus benutzen wollte, um zur Arbeit zu kommen, müsste ich drei mal umsteigen und wäre (den 40-minütigen Fußweg zum Busbahnhof und zurück mit eingerechnet) gut und gerne sechs Stunden täglich unterwegs. Mit dem Auto sind es gerade einmal eineinhalb Stunden, da ich einen großen Teil der Strecke auf der Autobahn zurück legen kann.
Auch die Fahrtkosten würden sich für mich nicht minimieren. Die Monatskarte für den Bus würde mich exakt 168,20 Euro kosten. Dagegen belaufen sich meine monatlichen Benzinkosten auf etwa 140 Euro. Nach Adam Riese müsste ich also fast 30 Euro monatlich drauf zahlen, wenn ich den ÖPNV nutzen würde.
Auch dem Argument des Umweltschutzes kann ich in meinem Fall nur bedingt Zuspruch geben. Natürlich könnte ich, um die Umwelt zu schonen, in die Nähe meines Arbeitsplatzes ziehen. Aber dann wäre das Problem immer noch nicht gelöst. Denn dann würde ich das Fahrproblem lediglich auf meinen Lebensgefährten abwälzen. Wir haben uns schon für die "goldene Mitte" zwischen unseren beiden Arbeitsplätzen als Wohnort entschieden, damit die Fahrerei für keinen von uns Überhand nimmt.
Wie ich anhand meines persönlichen Beispiels zeigen wollte: Man kann nicht pauschal die Aussage treffen, dass jeder Mensch auf seinen PKW verzichten kann und dass er generell ein Luxusgut darstellt. Die persönliche Situation des Einzelnen spielt eine große Rolle bei der Unterscheidung Auto = überflüssiger Luxus oder notwendiger Gebrauchsgegenstand.
Bis zu meinem 37. Lebensjahr hatte ich weder Auto noch Führerschein und bin gut damit klar gekommen. Ich habe in einer Kleinstadt gewohnt, wor alle 10 Minuten ein Bus führ in die nächstgrößere Stadt und mit dem Fahrrad war alles gut zu erreichen. Auch zu Fuß konnte ich überall hin, wo ich hinwollte und der Bus nicht lohnte.
Jetzt wohne ich am Stadtrand und mein Mann muss jeden Tag ca 10 km bis ins nächste Gewerbegebiet fahren. Ein Bus fährt erst ab 9 Uhr und dann auch nur in die Nähe des Gewerbegebiets. Er muss aber um halb sieben anfangen zu arbeiten. Also brauch er da schon mal das Auto. Und das Einkaufen kann ich mit dem Fahrrad nicht erledigen. Wir wohnen sehr "hügelig" und ich schaffe das körperlich und gesundheitlich nicht mehr mit Einkaufstaschen am Fahrrad die Berge hochzufahren . Bin halt auch nicht mehr die Jüngste.
Ich kann mir ein Leben ohne Auto zur Zeit absolut nicht vorstellen. Dafür wohnen wir zu ausserhalb und die Busse fahren hier wirklich zu den unmöglichsten Zeiten.
Also, ich bin jetzt ganz froh, dass wir ein Auto besitzen und ich nicht alle Besorgungen für die ganze Familie zu Fuss oder mit dem Fahrrad machen muss.
Wenn ich allerdings mit meinem Sohn alleine leben würde, würde ich locker ohne Auto auskommen. Wir leben in einer Großstadt, fußläufig vom Kindergarten, Einkaufsmöglichkeiten und einer Bus- und Strassenbahnhaltestelle entfernt. Ich würde also ohne Auto überall hinkommen, wo ich im Alltag halt hinmüsste. Klar muss man vielleicht ein bischen mehr Zeit einplanen, dafür kann man im Bus auch noch lesen oder lernen. Außerdem macht mir Autofahren auch keinen Spaß, so dass ich getrost drauf verzichten kann. Und für einen Erwachsenen und ein Kind braucht man auch nicht soviele Lebensmittel etc. Das kann man dann gut mal eben zwischendurch holen.
Eine Monatskarte würde mich für das ganze Stadtgebiet 45€ kosten. Für einen Erwachsenen geht das. Wenn man für zwei Leute dann eine Monatskarte braucht sieht das schon wieder anders aus. Aber wenn man viel unterwegs ist, würde man auch viel Benzin verbrauchen. Da bleibt der Preis der Monatskarte gleich, egal ob man jeden Tag fährt oder nur einmal die Woche.
Wir als 5 -köpfige Familie könnten auch nicht ohne Auto leben.
Wir leben hier auch auf dem Dorf. es gibt zwar einen REWE Markt hier, aber da muss man erst mal fast 1 Kilometer den Berg runterlaufen. Und dann natürlich wieder mit dem ganzen Einkauf den Berg wieder hoch. Kindergarten, Post, Schule und Schlecker und auch die Sparkasse erreicht man zwar innerhalb von 10 Minuten zu Fuß, aber man möchte oder muss ja vielleicht auch mal woanders einkaufen (Baumarkt), oder man muss mal zu einem anderen Arzt.
Für die Arbeit brauchen weder mein Mann und ich ein Auto, mein Mann fährt mit dem Firmenbus, und ich könnte zu Fuß laufen, sind nur etwa 10 Minuten Weg. Aber man hat ja auch mal andere Termine in anderen Orten, und wenn man da erst noch mit dem Bus fährt, dauert es ja ewig. und soviel zeit haben wir gar nicht, da wir ja auch unsere Kinder Mittags aus dem Kiga abholen müssen.
Wir hatten mal 2 Monate kein Auto, weil unser altes kaputt war, und wir ein neues gesucht haben. es war wirklich schlimm, besonders wenn man keinen im Ort hat, der einen mal wohin fährt. Alleine der Einkauf war echt eine Aktion, und mit 5 Leuten braucht man ja schon einiges. Mein Mann musste jeden Tag nach oder vor seiner Arbeit in den REWE laufen, weil wir im Sommer ja schon auch mehr getrunken haben, und er konnte aber auch keine ganze Kiste holen, sondern immer nur ein paar Flaschen Mineralwasser.
Von daher ist für uns das Auto schon sehr wichtig.
Hallo, ich brauche unbedingt das Auto, da ich 16 Kilometer von der Arbeitsstelle entfernt bin und wir auch noch eine sehr schlechte Busverbindung haben. In der nächsten Stadt kann ich zwar Lebensmittel einkaufen, aber recht viel mehr ist auch nicht drin. Die Stadt ist sowieso 3 Kilometer entfernt und Bahn gibt es auch nicht. Darum wäre es eine Katastrophe, wenn ich kein Auto hätte, da ich auch Kleider erst in 16 Kilometer kaufen kann, da es in der Kleinstadt fast nichts gibt.
Zum Glück habe ich bis jetzt noch keine Punkte in Flensburg und Auto fahren finde ich zudem gemütlich, da es nie Staus gibt.
Zu meinem persönlichen Lebensstil gehört ein Auto einfach dazu. Mittlerweile fahre ich auch gelegentlich mal mit der Bahn, allerdings ausschließlich in meiner Freizeit. Wenn ich einen Termin habe oder zur Uni muß, nutze ich fast ausschließlich mein Auto, da ich dort Stressfreier ankomme.
Gerade morgens und abends sind öffentliche Verkehrsmittel recht überfüllt und somit auch recht laut. Zudem ist die Bahn nicht immer so zuverlässig. Natürlich kann man auch mit dem Auto eine Verspätung haben, z.B. durch Stau oder sonstiges. Generell komme ich jedoch mit dem Auto wesentlich unproblematischer an mein Ziel als mit dem Auto.
Sehr gerne mag ich allerdings U-Bahnen in Großstädten. Wenn ich in einer Großstadt bin, nutze ich diese sehr gerne, da dies für mich zum Großstadtflair dazugehört.
Ich wohne momentan in der Stadt und komme mit den öffentlichen Verkehrsmitteln innerhalb der Stadt sehr gut ans Ziel. Außerdem habe ich ein Cityfahrrad, das bei mir öfters zum Einsatz kommt (im Frühling, Sommer und Herbst fahre ich beispielsweise damit zur Arbeit). Da ich aber bald aufs Land ziehe, kann ich die Einwände aus den vorangegangenen Postings verstehen. Denn wenn du in der Pampa wohnst, brauchst du einfach ein Auto, sonst kommst du nirgends hin.
Von meinem Heimatort bis zum nächst größeren Ort, in dem es eine Apotheke und größere Geschäfte gibt, braucht man mit dem Bus z.B. 45 min. Mit dem Rad bin ich noch nicht auf Wocheneinkauf gefahren, aber diese Strecke mit einem Wocheneinkauf am Rücken bzw. am Gepäcksträger zu fahren, ist auch eher etwas für extreme Ökofreaks, finde ich.
Außerdem müssen viele Leute, die am Land wohnen jeden Tag pendeln und wenn du jeden Tag 100 km pro Strecke zur Arbeit fahren musst, dann ist es undenkbar aufs Rad umzusteigen. Es stimmt, dass die Anschaffung und Erhaltung eines PKWs sehr teuer ist, jedoch kann man es sich nicht leisten, kein Auto zu haben, wenn man abseits des gut ausgebauten öffentlichen Verkehrs wohnt. Und jetzt, wo Arbeitsplätze so rar geworden sind, ist es nicht leicht, einen Job in der näheren Umgebung zu finden.
Ich fände es toll, wenn sich mehr Menschen zu Fahrgemeinschaften zusammenschließen würden. So könnte man die Umwelt schonen und wenn die Mitfahrenden dem Fahrer etwas für seinen Kostenaufwand bezahlen, können günstig zur Arbeit kommen. Leider ist das in der Praxis oft nicht so leicht umsetzbar, vor allem in Zeiten der "flexiblen Arbeitszeiten". Was meint ihr dazu? Nutzt jemand von euch eine Fahrgemeinschaft?
Obwohl ich in einer Großstadt lebe, mit optimaler Verkehrsanbindung, möchte ich mein Auto nicht missen. Wenn ich mir vorstelle wie ich die Einkäufe für die Woche erledigen würde ohne mein Auto, wenn ich ehrlich bin würde mich das vor ein logistisches Problem stellen. Wir sind 4 Personen im Haushalt und da fällt schon einiges an, schon alleine Getränke und Waschmittel wären ohne Auto, nur mit Öffis, eine ordentliche Schlepperei, da ich oft im Angebot kaufe gehe ich meistens nicht nur mit einer Flasche Waschmittel ect. nach Hause.
Zu den Zeiten als ich noch keine Familie hatte, hatte ich zwar ein Auto, habe aber vieles per Rad, zu Fuß oder mit den Öffis erledigt, allerdings war ich auch damals sehr froh meine „alte Möhre“ zu haben, man ist einfach ungebunden und kann spontan los fahren ohne vorher einen Fahrplan zu studieren und sich über die Ticketpreise zu ärgern.
Es ist natürlich nicht von der Hand zuweisen das ein Auto weniger ein Pluspunkt mehr für unsere Umwelt ist.
Wir wohnen hier auf dem Dorf und ohne Auto ginge es gar nicht
Es geht schon da mit los das ich unseren mittleren Sohn jeden Morgen zum Kindergarten bringen muß, bei schlechtem Wetter auch unseren ältesten zur Schule. Würden wir das zu Fuß gehen wären wir morgens schon eine Stunde unterwegs. Fahrrad fahren ist das gleiche Elend, der ganz Kleine könnte hinten auf das Fahrrad, der mittlere kann aber noch kein Fahrrad fahren. Beide bekomme ich aber nicht mit weil mir ein Anhänger erstens zu teuer ist und zweitens unser Kleiner Terror macht wenn man nur versucht ihn in so was reinzusetzen
Einkaufen für 5 Personen ist auch nicht mal eben gemacht, da müsste ich jeden Tag losgehen weil immer nur Kleinigkeiten gekauft werden könnten. Von den 4 Getränkekisten die Woche mal ganz zu schweigen die hier durchgehen.
Ich gehe gerne spazieren und zu Fuß los aber dann eher wegen der frischen Luft oder eben um Kleinigkeiten zu erledigen. Aber wie schon gesagt, ohne Auto geht gar nicht.
Ein Auto bräuchten wir schon, aber bei aller Liebe, es ist finanziell einfach nicht möglich. Die Anschaffung selbst wäre nicht so das Problem, eher der Unterhalt.
Wir wohnen sehr ländlich, haben keinen Bus, lediglich eine stündliche Zuganbindung. Mein Mann hat einen eigentlichen Arbeitsweg von 45 Minuten, aufgrund der Zugfahrzeiten fährt er aber teilweise schon 2 Stunden vor Arbeitsbeginn los. Gerade sonntags, wenn der Zug nur im 2-Stunden-Takt fährt, ist es arg bescheiden. Auch bei mir wird es nicht anders aussehen, wenn ich in 2 Wochen wieder arbeiten gehe. Zum Glück bleibt mir die Sonntagsarbeit, außer zur Adventszeit, erspart.
Ansonsten gab es bisher keine Probleme. Ich habe immer genug Lebensmittel im Haus, um auf einen eventuellen Streik der Bahnarbeiter vorbereitet zu sein Kinderarzttermine lasse ich so legen, dass ich keine große Wartezeit zwischen Zugankunft und Termin habe.
Einmal hatten wir einen Notfall, wo eines unserer Kinder dringend am Wochenende einem Arzt vorgestellt werden musste. Da kein Arzt hier aufs Land rauskommt und ein Rettungswagen nicht gerechtfertigt gewesen wäre, haben wir uns kurzerhand von verschiedenen Leuten einen Kindersitz fürs Auto geliehen, einen Fahrer und ein Auto organisiert.
Vielleicht schaffe ich es ja irgendwann einmal einen Führerschein zu machen (mein Mann hat einen) und vielleicht ist ja auch irgendwann mal ein Auto möglich.
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