Beruf: Wie viel zählt eine Ausbildung wirklich
Vor vielen Jahren haben junge Menschen eine Ausbildung gemacht, sind dann maximal einmal zu einem anderen Betrieb gewechselt, damit sie nicht immer als Auszubildender angesehen werden, und sind dann dort bis zur Pension geblieben. Man hat also einen Beruf erlernt, und diesen dann auch ein Leben lang ausgeführt. Heute schauen die Karrieren der Leute total anders aus. Die fangen vielleicht irgendwann einmal an, in dem sie eine Ausbildung zum Elektriker machen. Dann wechseln sie mal kurzfristig in die Gastronomie, arbeiten dort als Kellner, und landen schlussendlich über Umwegen vielleicht in einem Personalbüro.
Ist eine Ausbildung heute wirklich umsonst, da man sowieso in einen anderen Beruf wechselt?
Ich finde nicht, dass man eine Ausbildung umsonst macht. Es liegt ja auch nicht an dem Auszubildenden, dass er nach der Ausbildung keinen Job mehr in dem Betrieb bekommt. Betriebe sind heute nicht mehr so sicher wie früher. Sie leiden stärker unter wirtschaftlichen Einfluss und können sich daher auch die Einstellungen nicht leisten. Das heißt aber auch nicht, dass man automatisch die Branche wechseln muss. Dass man nicht mehr sein Leben lang in einem Betrieb ist, ist eben so, aber deswegen keine Ausbildung machen ist auch irgendwie blöd.
Eine Ausbildung kann man eben als Grundlage sehen. Man hat einen Grundstein gelegt und hat quasi den Beweis der Strebsamkeit abgeliefert. Menschen ohne Ausbildung bekommen schlechter eine Arbeit oder werden schlechter bezahlt. Ich denke nicht, dass das das Ziel sein sollte.
Ich halte eine Ausbildung ebenfalls nicht für umsonst! Für viele ist es der Grundstein in ein erfolgreiches Berufsleben! Man sollte sich natürlich im Klaren sein, was man später machen will, bevor man die jeweilige Berufsausbildung anfängt!
Wenn einem der Beruf später keinen Spaß machen sollte, ist ein Wechsel auch in ähnliche Berufsbereiche immer noch möglich. Falls einem die reine Ausbildung nicht mehr ausreicht und man den Drang verspürt sich weiterzubilden, kann man alternativ immer noch berufsbegleitend studieren! Ohne eine Berufsausbildung würden viele Leute heutzutage gar kein Jobangebot mehr bekommen. Viele Betriebe achten auf eine vorher erfolgreich abgeschlossene Ausbildung. Ich kenne selbst einige Leute, die gar keine Ausbildung besitzen und nun ernsthafte Schwierigkeiten haben einen Job zu finden!
Inzwischen ist es tatsächlich so, dass die rein fachliche Ausbildung immer weniger wichtig wird. Selbst wenn man im Betrieb bleibt, übernimmt man häufig andere Tätigkeiten, die mit der ursprünglichen Ausbildung nichts zu tun haben. Gerade in größeren Betrieben ist es doch sehr häufig, dass jemand, der Mechaniker oder Elektroniker gelernt hat, später im Einkauf, Qualitätsmanagement oder als Teamleiter arbeitet und selbst kaum noch ein Werkzeug in die Hand nimmt, sondern eher von Besprechung zu Besprechung wandert. Im Handwerk sieht es ein wenig anders aus, aber auch dort habe ich schon solche Tendenzen gesehen.
Dennoch ist eine Ausbildung natürlich alles andere als sinnlos. Schließlich wird nicht nur das reine fachliche Wissen vermittelt. Es werden auch viele Werte vermittelt, der Auszubildende wird ja auch ein Stückchen noch mit erzogen. Davon hat man ein Leben lang etwas, auch wenn man später in einem völlig anderen Bereich arbeitet.
Noch extremer ist es ja bei einem Studium. Ein Studium bereitet ja normalerweise überhaupt nicht auf den späteren Beruf vor. Gerade bei Mathematik oder Physik ist das ja ganz extrem, die wenigsten Absolventen werden direkt als echte Mathematiker oder Physiker eingestellt, sondern arbeiten eher als Ingenieure oder Informatiker oder machen etwas ganz anderes (zum Beispiel Unternehmensberatung). Trotzdem sind diese Leute extrem beliebt, da sie zum einen durch den Abschluss eines solchen Studiums eine sehr hohe Intelligenz nachgewiesen haben und sie außerdem sehr strukturiert und abstrahiert denken können, was ihnen im Prinzip in jedem Beruf zu Gute kommen kann.
Ich habe es bisher so erlebt, dass eine Ausbildung sogar teilweise mehr wert ist als ein Studium. Viele Personaler bevorzugen sogar ausgebildete Fachkräfte, weil diese eher praktische Erfahrungen aufweisen. Deswegen ist eine Ausbildung niemals umsonst. Man übernimmt zwar oft andere Tätigkeiten, aber ich zum Beispiel arbeite weiterhin nach der Ausbildung in meinem Beruf und ich bin nicht der ewige Auszubildende.
Dass man die ersten Jahre nach der Ausbildung noch viel lernen muss, das ist durchaus klar. Weil auch mit einer Ausbildung hat man meistens nicht alle Kenntnisse und Fähigkeiten erlernt und es gibt noch ziemlich viel zu lernen. Eine Ausbildung ist nicht sinnlos, sie ebnet einem den Weg in die Zukunft. Außerdem lernt man meines Erachtens noch andere Kompetenzen und man kann seine Chancen auf einen beruflichen Aufstieg auch durchaus ebnen.
Ich habe es bisher so erlebt, dass eine Ausbildung sogar teilweise mehr wert ist als ein Studium. Viele Personaler bevorzugen sogar ausgebildete Fachkräfte, weil diese eher praktische Erfahrungen aufweisen.
Das ist aber ein Trugschluss. Auch Menschen mit Studium haben irgendwann praktische Erfahrung. Das heißt die Personaler, die du meinst, ziehen Menschen mit langjähriger Berufserfahrung den Leuten ohne jegliche Berufserfahrung vor. Das hat aber weniger mit Studium und Ausbildung zu tun, mal abgesehen von der Tatsache, dass es viele Tätigkeiten gibt, die man ohne Studium kaum ausüben kann.
Ich finde, dass eine Ausbildung in der heutigen Zeit immer noch angebracht ist und auch wichtig ist. Sie ersetzt ja nichts. Ohne Ausbildung ist es wirklich sehr schwer, an einen Job heran zu kommen. Mit einer Ausbildung kann man sich auch erst in seinem Beruf weiterentwickeln und auch aufsteigen. Das viele junge Menschen zunächst eine Ausbildung machen und dann ihren Job in eine andere Richtung ändern, hat meines Erachtens eine ganz andere Ursache. Es ist eben nicht mehr so normal, ein Leben lang beim gleichen Arbeitgeber zu bleiben.
Ich hatte erst diese Woche wieder eine Dienstberatung, an der ich teilnehmen konnte. Dort wurden zwei meiner Kollegen belohnt, weil sie eine Zugehörigkeit zur Firma über 35 Jahre vorweisen konnten. Somit sind sie schon die alten Hasen. Bei vielen anderen jungen Menschen höre ich aber, dass sie sich auch umschauen, wie es mit dem Geld ausschaut oder viele vermissen die Abwechslung und wollen auch mal einen anderen Einblick sehen, somit finde ich es vollkommen in Ordnung, wenn jemand auch einen anderen Beruf noch ausübt oder auch die Firma wechselt. Ab und zu ist es ja nicht mal die Schuld des Arbeitnehmers, sondern durch Insolvenz oder Schließung bedingte Veränderungen.
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