Zu harmoniesüchtig - Gefahr für Beziehung?
Bestimmt kennen das einige von euch: Man ist daran gewöhnt, Streit aus dem Weg zu gehen bzw. Harmonie zu suchen. Nur ist das auf Dauer sehr anstrengend. Ich merke das in letzter Zeit bei meiner Freundin. Wir sind knapp ein Jahr zusammen und die Schmetterlinge im Bauch sind schon verflogen. Es ist also ein Alltagsleben, das sich eingeschlichen hat. Dazu gehört natürlich auch, mal anderer Meinung zu sein. Nur: Selbst wenn ich weiß, dass sie unrecht hat und ich richtig liege, gebe ich nach und lasse ihr ihren Willen. Im Grunde möchte ich einfach keinen Stress und meine Ruhe haben.
Aber das ist sehr anstrengend, denn man stellt sich selbst hinten dran und lässt zu, dass auf den Gefühlen herumgetrampelt wird. Ich weiß nicht, wie lange ich das noch aushalte und habe Angst, dass ich irgendwann plötzlich regelrecht platze und meine Partnerschaft in einem großen Knall platzt. Was würdet ihr denn an meiner Stelle tun?
Ich bin auch ein sehr harmoniebedürftiger Mensch und will auch keinen Streit haben. Aber ab und an muss man auch mal streiten. Es sagt ja keiner, dass man nach dem Streit nicht auch wieder einlenken darf. Als ich das erste mal mit meinem Mann gestritten habe, fing er auf einmal an zu lachen und meinte, dass er mich ja so gar nicht kennt. Aber jetzt können wir auch mal streiten oder anderer Meinung sein, ohne dass einer direkt nachgibt(und das war ja ich immer).
Ein wenig Streit oder Meinungsverschiedenheit, die man äußert gehört in jede Partnerschaft und das solltest du lernen. Kommt es dann zu einem handfesten Streit, was ich weniger glaube , kannst du ja immer noch einrenken und wieder versöhnungsbereit sein.
Ich finde es komisch, dass du sagst, dass die Schmetterlinge im Bauch schon nach einem Jahr Beziehung verflogen sind. Ich kenne das nur anders, denn ich habe immer noch die gleichen schmetterlingsähnlichen Glücksgefühle in meiner Bauchgegend, wenn ich meinen Freund (nach 3 Jahren Beziehung) sehe. Natürlich sind wir auch mal anderer Meinung, aber wir haben eher das Problem, dass keiner von uns zweien nachgibt und so schaukelt sich das ab und zu hoch. Aber das ist ein wesentlicher Aspekt in einer Beziehung, finde ich, denn nur so kann man richtig diskutieren .
Klar, gibt früher oder später dann einer von uns nach, aber auch nicht gleich am Anfang. Und es ist auch nicht imemr der ein und selbe, der nachgibt. Deshalb finde ich es nicht in Ordnung, dass du immer nachgibst, obwohl deine Freundin im Unrecht ist, nur damit es nicht zu einem Streit oder einer Meinungsverschiedenheit kommt. Das ist ja so, als würdest du zu allem, was deine Freundin sagt, ja und Amen sagen, nur damit sie sich "bestätigt" fühlt und eure Beziehung in keine Konflikten gerät. Klar, ist es besser, manchmal nachzugeben, aber immer, so wie du die Situation schilderst, ist es auch nicht richtig.
An deiner Stelle würde ich mal mit deiner Freundin über dieses Problem reden. Denn wie du schon sagst, staut sich das alles in einem auf und irgendwann kommt es zweifelsfrei zu einem explosionsartigen Ausbruch der Gefühle. Das ist quasi schon absehbar. Deshalb solltest du schnellst möglich lernen, deiner Freundin auch mal zu wiedersprechen und mit ihr über dieses Problem reden. Denn nur durch reden löst man Probleme.
Und wie Diamante schon richtig gesagt hat: kommt es dann wirklich mal zu einem richtigen Streit aufgrund von Mienungsverschiedenheiten, hats du immernoch die Möglichkeit einzulenken und deiner Freundin zu zeigen, dass du bereit bist, dich zu versöhnen. Gibt man immer der Meinung des Partners nach, fehlt irgend etwas in der Beziehung, denn ohne ein bisschen "Streit", kann man sich garnicht an den dafür umso schöneren Versöhnungen erfreuen.
Grundsätzlich finde ich es eigentlich sehr gut, wenn man nicht gleich jede Kleinigkeit als Grund zum Streit nimmt. Ich finde es nämlich ganz schlimm, wenn manche Paare sich wegen jeder Kleinigkeit gleich anschreien und das wieder in einem Streit endet. Gerade dann, wenn es sich wirklich um unwichtige Banalitäten handelt, ist es doch viel besser, wenn man einfach einmal darüber hinweg sieht und auch dem Partner zuliebe seinen Ärger herunter schluckt. Solche Kleinigkeiten sind es nämlich gar nicht wert, deshalb einen Streit zu riskieren. Außerdem würde man dann ja auch ständig streiten, wenn man sich immer über jede Kleinigkeit aufregen würde und das tut einer Beziehung sicherlich nicht gut. Auch wenn einen etwas ärgert, sollte man sich wirklich überlegen, ob das Thema nun wirklich so wichtig ist, dass man deshalb streitet. Wenn man dann merkt, dass es das gar nicht wert ist, dann kann man sich einfach ein wenig zurück halten und sich beruhigen, damit man dann auch wieder normal mit dem Partner sprechen kann.
Ich denke, dass zu viel Harmonie jedoch auf keinen Fall gut ist, wenn es so ist, das man den Ärger immer nur herunter schluckt. Gerade dann, wenn es sich nicht um Kleinigkeiten handelt, die unwichtig sind, sondern um Sachen, die einen wirklich am Partner stören, sollte man das auch anmerken. Es bringt ja nichts, wenn man den Ärger herunter schluckt und die gleiche Situation dann immer wieder auftritt, da man sich ja auch immer wieder darüber ärgern muss und von daher muss man so etwas dann auch einfach ansprechen und gemeinsam mit dem Partner klären. Dabei muss ja auch nicht zwangsläufig ein Streit entstehen, wenn man ruhig bleibt und versucht, dem Partner die Situation sachlich zu erklären.
Wenn man immer nur seinen Ärger herunter schluckt, weil man keinen Streit haben möchte, staut sich der ganze Ärger dann nur in einem auf und irgendwann kommt dann eine Situation, die das Fass dann zum Überlaufen bringt und in der man dann komplett ausrastet. Man kann den Ärger auf Dauer nicht immer herunter schlucken, da das einen ja nicht glücklich macht und der Ärger und die Probleme sich ja auch nicht einfach in Luft auflösen. Von daher riskiert man es nur, dass irgendwann alles aus einem heraus sprudelt und von daher ist es immer wichtig, dass man Sachen, die einem auf dem Herzen liegen, immer gleich anspricht. Das bringt viel weniger Ärger, als wenn man die Sachen irgendwann auf einmal ausspricht und außerdem fühlt man sich dann ja auch viel befreiter.
Ich finde, dass du keine gute Lösung für den Umgang in einer Beziehung gefunden hast. Wenn dich etwas ärgert, dann sprich es an. Es muss ja nicht immer gleich zum Streit kommen, man kann Sachen auch besprechen. In einer Beziehung ist es extrem wichtig das man miteinander reden kann und ich denke, dass du da einfach den falschen Weg gewählt hast.
Man sollte Probleme ansprechen, natürlich muss nicht jeder Mist immer kritisiert werden und man sollte sich ruhig ab und zu mal einen Blick von außen gönnen, aber sie nicht immer herunterschlucken. Man kann wirklich auch psychische Probleme bekommen, wenn man immer nur alle Probleme in sich aufnimmt, aber nie etwas sagt. Außerdem müssen sich beide Seiten in einer Beziehung wohlfühlen und nicht nur einer.
Es ist schon schön, dass du keinen Streit willst, aber richtiges Streiten ist in einer Beziehung auch wichtig. Man muss miteinander reden können, sonst sehe ich für euch keine Zukunft. Am besten du redest einfach mal mit ihr über die bestehenden Probleme und diskutierst es aus.
Ich kenne das, ich bin auch ein sehr harmoniebedürftiger Mensch und habe ungern Streit. Aber ich bin auch kein Mensch, der einer Konfrontation nicht aus dem Weg geht, wenn es sein muss.
Ich tendiere auch vermehrt dazu, dass ich alles in mich hineinfresse und irgendwann dann total explodiere und meine Mitmenschen mit meiner Art überfordere. Wenn ich unausgeglichen bin, kann ich auch sehr launisch sein und angreifend und das finde ich persönlich auch nicht schön. Aber wenn das Fass voll ist, ist es voll und beherrschen kann ich mich dann nur noch wenig.
Ich habe mir mittlerweile die Strategie angewöhnt, dass ich meinem Freund das direkt sage, wenn mich etwas stört. Das tue ich dann in der Regel sachlich und neutral. Das hat dann zur Folge, dass ich mehr darüber spreche, was mich stört, sodass ich dann auch weniger in mich hineinfresse und eine eventuelle Explosion dann auch nicht so stark und umfangreich wäre. Das hat bisher ganz gut funktioniert. Wenn er dann meine Kritik ignoriert und ich dann irgendwann doch deswegen explodiere, ist es ja nicht meine Schuld, denn ich habe ihn ja vorgewarnt.
Ich denke, du hast keine andere Wahl, als deiner Freundin zu sagen, was dich stört. Das wäre langfristig definitiv das beste.
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