Versehentlich Kunde bei einem Buchklub oder Abzockversuch?
Folgendes ist mir vor einem halben Jahr passiert: Ich erhielt von einem Buchklub (den Namen des Buchklubs hatte ich noch nie zuvor gehört – es war also keiner der großen) groß aufgemachte Werbung, wonach ich doch Mitglied werden solle, wie toll das alles sei, was ich nicht alles geschenkt bekommen würde, das übliche halt. Ich schmiss es weg. Kurz darauf bekam ich ein Päckchen mit der Post. Ich packte es gleich aus, weil ich annahm, es sei von einem Internetshop, bei dem ich öfter mal was online bestelle. Tatsächlich kam das Päckchen von dem „Buchklub“. Inhalt: Ein Buch und eine Rechnung! Wütend packte ich alles wieder ein und schickte es auf deren Kosten zurück. Um nicht noch einmal behelligt zu werden, rief ich dann bei der Zentrale an und fragte, was das solle. Die zuständige Dame meinte, sie verstehe nicht, worüber ich mich aufrege, denn ich sei ja Kunde! Ich verneinte entschieden, sie beharrte auch auf ihrem Standpunkt, und schließlich sagte ich, dass ich eine Kopie meines Mitgliedsbogens plus Unterschrift haben möchte, da es sich offensichtlich um Urkundenfälschung handeln müsse, und ich dies meinem Anwalt übergeben würde.
Kurze Stille am anderen Ende der Leitung. Etwas kleinlaut meinte die Dame dann plötzlich, es handle sich um ein „Versehen“, wie sie gerade im Datenbanksystem entdeckt hätte (so ein Quatsch! Wie kann die das so schnell feststellen?) und sie würde mich natürlich sofort aus der Kundendatei löschen und sich entschuldigen.
Nun gut, das war’s in dieser Angelegenheit. Möchte aber nicht wissen, ob es sich tatsächlich um ein „Versehen“ gehandelt hat oder es sich um eine Masche handelt, mit der quasi der Kundenstock „aufpoliert“ wird.
Das kann ich dir leider auch nicht sagen. Aber ich denke vielleicht war die Werbebotschaft die du zugeschickt bekommen hast, direkt auf deinen Namen ausgestellt. Das wird sehr oft in der Praxis gemacht. So war dann schon einmal der Name und die Adresse vorhanden. Du hast dich weiter nicht darum gekümmert und den Zettel in den Müll gegeben. Würde der nicht zerrissen, könnte einmal angenommen jemand diesen im Müll gefunden haben und vielleicht nur angenommen eine Bestellung aktiviert haben.
Ich denke einmal das dir zugesandte Buch hättest du dir nie bestellt. Du hast ja auch nie etwas unterschrieben, daher konnte auch deine Unterschrift nicht dort vorliegen. Dein Geburtsdatum stand sicherlich auch nicht auf dem Werbeflyer. Damit ein Vertrag zu Stande kommt, benötigt man schon das Geburtsdatum, denn du musst geschäftsfähig sein.
Bist du absolut sicher dass du nicht Mitglied in diesem Buchklub bist? Wenn ja kannst du alle Schreiben und Anrufe ignorieren und du brauchst auch die geschickten Bücher nicht zurücksenden. Unaufgefordert zugeschickte Ware muss je nach Wert für einige Zeit aufbewahrt werden, wenn sie niemand zurückfordert kannst du sie dann behalten oder wegwerfen. Manchmal steht auch irgendwo im Kleingedruckten dass man mit dem Behalten der Ware automatisch sich mit allen Bedingungen und vor allem weiteren Lieferungen einverstanden erklärt. Das ist natürlich Humbug und nur zur Verunsicherung der Kunden gedacht.
Sicherlich wirst du einige Zeit noch Mahnungen und unter Umständen auch weitere Lieferungen erhalten, aber dass muss man Aussitzen. Meines Erachtens spricht das sehr für ein unseriöses Unternehmen und ich würde mich doch sehr wundern wenn du im Internet nicht in irgendwelchen Foren fündig wirst in denen genau diese Masche beschrieben wird. Das Zurückschicken auf Kosten des Verlages ist auch sehr gut wenn es dir nicht so viel Arbeit macht und du das Buch auch absolut nicht gebrauchen kannst. Denn das sind richtige Kosten die durch das unfreie Zurücksenden entstehen und wenn das alle Kunden so machen würden wäre es mit diesem Spuk bald vorbei. Ich weiß allerdings nicht was passiert wenn im Kleingedruckten steht dass die Annahme unfreier Ware verweigert wird und das auch so gehandhabt wird und das Paket dann wieder bei dir landet und der Postbote das Porto kassieren will. Um dem vorzubeugen würde ich doch sehr sparsam mit meiner Absenderadresse auf dem Paketschein umgehen.
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