Das Tagebuch der Anne Frank

vom 19.09.2008, 22:24 Uhr

Ich habe mich lange Zeit mit dem Nationalsozialismus und seinen Opfern beschäftigt. Ich habe viel über Auschwitz und dergleichen gelesen. Ich muss zugeben, mich berühren die Schicksale der Menschen derartig, dass ich teilweise die Dinge die ich gelesen habe, sogar geträumt habe. Nun bin ich zufällig auf das Tagebuch der Anne Frank gestoßen und habe es regelrecht verschlungen.

Hat jemand von euch dieses Buch auch gelesen oder sogar den gleichnamigen Film gesehen und wisst ihr zufällig, wo ich diesen Film kaufen kann? Was denkt ihr darüber? Berühren euch die Schicksale dieser armen Seelen genauso wie mich?

» Trinkhalm » Beiträge: 155 » Talkpoints: 0,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo Trinkhalm,

ich kenne sowohl das Buch als auch den Film zum Buch.

In der Schule war ich sogar in einer Arbeitsgruppe Zeitgeschichte. Das Thema Nationalsozialismus habe ich also auch sehr intensiv dort bearbeitet. Besuche in verschiedenen Konzentrationslagern gehörten mit zum Projekt. Mich schockieren Geschichten von der Zeit und es berühren mich die Schicksale.

Meine Großeltern sind Zeitzeugen und haben mir viel erzählt. Es ist wichtig das Thema nicht herunter zu spielen.

» Carmili » Beiträge: 539 » Talkpoints: 0,62 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo Trinkhalm,

das Buch haben wir vor einigen Jahren als Schullektüre gelesen. Zu Beginn haben wir die Sache nicht wirklich ernst genommen, es war eben ein Buch wie jedes andere. Doch mit der Zeit wurde das Buch ernster und auch wir waren mehr und mehr von den Schicksalen der Protagonisten berührt. Mit der Zeit konnte ich mich richtig in Anne Frank hinein versetzen und wollte das Buch gar nicht mehr weglegen, da ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht. Ich habe bis zum Schluss mit Anne und ihrer Familie gefiebert und sie tat mit schrecklich Leid. Dieses arme und so sympathische Mädchen, wünscht sich nichts mehr als eine schöne Kindheit, doch das bleibt ihr leider verwehrt, da sie in der NS Zeit gelebt hat.

Den Film kenne ich leider nicht, aber ich bin mir sicher du könntest ihn über Amazon bestellen.

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» Sissley » Beiträge: 1131 » Talkpoints: 5,54 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Meine Großeltern waren ebenfalls Zeitzeugen und ich muss sagen, dass nicht nur die Seite jener, die das Konzentrationslager besuchten, hart ist, sondern auch die andere Seite, jene der Soldaten, die Menschen auf dem Gewissen haben und den Krieg überlebt haben. Ich habe meine Großeltern immer bewundert, dass sie eine so schreckliche Zeit überstehen konnten und sich trotz allem noch etwas aufgebaut haben und vier Kinder groß gezogen, aus denen allen etwas besonderes geworden ist.

Mich berühren die einzelnen Schiksale ebenfalls, aber keines hat mich mehr berührt wie das Schiksal der Anne Frank. Zudem möchte ich natürlich aber auch noch den Film "Schindlers Liste" empfehlen, der auch sehr gut gelungen und der Wahrheit nachempfunden ist. Steven Spielberg hat hier ganze Arbeit geleistet. Zunächst aber zu "Anne Frank".

Ich kenne sowohl Buch und Film und ich muss sagen, beides ist, wie ich finde, gut gelungen- wobei, wie meistens, das Buch den Film einfach um Meilen überragt. Allem Voran, weil es ja um ein Tagebuch geht und aus dem Buch einfach klar hervor geht, was Anne Frank wirklich aufgeschrieben und dokumentiert hat. Das Buch ist garantiert bei Amazon oder in jedem Buchhandel erhältlich. Ich kann dir gerne hier ein paar Infos auflisten:

Mein Buch "Anne Frank Tagebuch" ist im Mai 2001 im Fischer Verlag erschienen. Anne Frank führte nämlich vom 12. Juni 1942 bis zum 1. August 1944 ein Tagebuch, in dem sie alles aufschrieb, was sie beschäftigte. Tragischerweise starb sie wenige Tage vor Ende des Krieges im Konzentrationslager Bergen- Belsen. Übrigens nannte sie ihr Tagebuch liebevoll Kitty. Mit dieser Überschrift: Liebe Kitty, startete sie auch jeden ihrer Einträge.

Ich kann dir das Buch nur empfehlen, da du dir selber vorstellen kannst, was du möchtest und dir nicht alles so schlimm ausmalen musst, wie es tatsächlich war. Hier geht es eben um die Fantasie. Wenn man den Film aber ansieht, dann ist man schon teilweise schokiert und peinlich berührt über die Unverfrorenheit der Menschen zur damaligen Zeit und hofft, dass es so eine Zeit nie wieder geben wird.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Also das Tagebuch der Anne Frank mussten wir damals auch in der Schule lesen. Den Film dazu habe ich leider noch nicht gesehen, würde ihn mir aber schon mal gerne angucken. Wir waren damals auch mit der Schule im Konzentrationslager bei Buchenwald.

Ich finde so etwas echt grauenhaft und ich frage mich wie Menschen dazu in der Lage sind etwas derartiges zu vollführen. Es war für mich damals schlimm das Alles anzusehen, auch wenn bis auf die Öfen und dem Raum wo irgendwelche medizinischen Experimente gemacht wurden nicht mehr viel da war. Die Vorstellung, dass an genau diesem Ort vor einigen Jahren Millionen von Menschen wie man selbst um ihr Leben zitterten und schlimmer wie Tiere behandelt wurden. Ich verstehe das nicht.

In letzter Zeit habe ich mir auch öfter Dokumentationen über dieses Thema Nationalsozialismus und Konzentrationslager angeschaut, da es mich wirklich interessiert. Aber begreifen, warum es so weit kommen musste kann man es trotzdem nicht.

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» Mietzis » Beiträge: 802 » Talkpoints: -0,75 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich weiß noch, dass ich "Das Tagebuch der Anne Frank" als Achtjährige geschenkt bekommen habe und damit überhaupt nichts anfangen konnte. Ich wusste über die NS-Zeit für ein Kind dieses Alters sehr gut bescheid und das Thema interessierte mich auch, aber ich konnte mich mit dem Buch einfach nicht anfreunden. Der Tagebuchstil sagte mir nicht zu und ich habe es nach ein paar Seiten wieder weggelegt.

Ein paar Jahre später stieß ich eher zufällig auf das Buch "Meine Zeit mit Anne Frank" von Miep Gies, in dem die Frau, die die Familie damals versteckte, die Geschichte sozusagen aus ihrer Perspektive erzählt. Das Buch gefiel mir sehr gut und ich beschloss, dem "Tagebuch der Anne Frank" eine zweite Chance zu geben.

Bei diesem zweiten Versuch als Jugendliche habe ich das Tagebuch zwar durchgelesen, weil ich auch einfach mehr Geduld hatte, muss aber trotzdem sagen, dass es mir nicht besonders gefallen hat. Anne Frank als Person ist mir einfach nicht sympathisch. Beim Lesen dachte ich die ganze Zeit, dass dieses Mädchen bestimmt nicht zu meinen Freundinnen gehört hätte, hätte ich sie als Gleichaltrige gekannt.

Außerdem finde ich auch, dass Anne Franks Geschichte schon auch sehr hochgespielt wird. Versteht mich nicht falsch, es handelt sich um ein wichtiges und ziemlich einzigartiges Zeitzeugendokument und ich denke auch, dass es gerade für Kinder ein ganz guter Einstieg in das Thema ist, aber insgesamt spiegelt das doch eher eine sehr seichte Version des Nationalsozialismus wieder. Wer als Erwachsener "Das Tagebuch der Anne Frank" als ultimatives Geschichtsdokument hochhält und es zum Mittelpunkt seines Holocaustinteresses macht, gibt sich meiner Meinung nach mit einer sehr milden Außeinandersetzung mit dem Thema zufrieden.

» channale » Beiträge: 1371 » Talkpoints: 37,37 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Wir haben sowohl das Buch als auch Ausschnitte des Filmes in der achten oder neunten Klasse behandelt. Das Buch habe ich damals auch sehr veschlungen. Ich hatte einerseits das Gefühle mit Anne mitzuleiden, aber auch die wenigen schönen Momente mit dem, ich glaube, Peter zu haben. Das spannende daran ist ja ihre Schreibweise. In dem Alter konnte ich ihr Gedankenwelt so nachempfinden und das hat das Buch zu einem schönen Erlebnis gemacht, doch dann wurden sie gefunden und nun ja dann war das Buch nicht mehr so schön.

Ich habe es nach diesem einen Mal nie wieder gelesen, weil mich die Sache so berührt hat und ich mich schwer mit so einem Ende abfinden konnte, aber so ist es nun einmal, denn das Buch ist ja kein Werk eines Autors sondern wahre Geschichte und ich finde das Tagebuch der Anne Frank ist eines der besten Werke, die wahre Geschichte vermitteln. Nicht umsonst ist es so berühmt und einzigartig geworden. Es ist das fesselnde das dieses Buch eigentlich Schreckliches mitteilt, aber mit den konfusen und liebevollen Gedanken eines Teenagers verknüpft ist, so wie mit ihrer wankelmütigen Liebe für den Freund. Es berührt einen sehr, da man halt weiß, dass dieses Mädchen wirklich gelebt und dies geschrieben hat.

Ich hoffe sehr das auch noch künftige Generationen dieses Buch lesen werden, denn es zeigt einfach eine Seite, die kein Geschichtsbuch lehren kann und ich denke auch, dass es besonders in der Literatur sehr wertvoll ist. Es ist nicht so "Klassisch" geschrieben wie Romeo und Julia, sondern in einem flüßigen leicht verständlichen Fort, dass sich leicht lesen lässt und so zum verschlingen neigt. Immerhin ist es jetzt auch schon in der unzähligsten Ausgabe veröffentlicht und das zeigt ja was für eine Art Literatur es ist.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich wollte wieder mal ein Buch kaufen und habe mir vor einem Jahr dieses Buch gekauft und ich habe es nicht bereut. Als ich erst angefangen habe zu lesen konnte ich gar nicht mehr aufhören. Ich habe das Buch innerhalb von zwei Tagen durchgelesen und war danach echt betroffen.

Das Buch beinhaltet das originale Tagebuch von Anne Frank, welches jedoch von ihrem Vater ein wenig abgeändert wurde, um die Privatsphäre anderer Personen zu schützen. Ihr Tagebuch geht über knapp zwei Jahre und sie beschreibt darin ihr Alltag und ihre Gefühle. Anne erzählt dabei unverblümt von Dingen, die sie gestört haben oder beschwert sich über ihre Mitbewohner.

Wenn man das Buch liest, merkt man, dass Anne ein sehr intelligentes Mädchen war, die fähig war ihre Meinung, nicht nur im Tagebuch, zu äußern und zu vertreten und die intuitiv Begriffe und Situation verstand. Manchmal schrieb sie Dinge, die Einem zum Nachdenken bringen und manchmal schrieb sie sehr amüsant, sodass ich schonmal schmunzeln musste.

Alles in Einem kann ich "Das Tagebuch der Anne Frank" wärmstens empfehlen. Es ist tiefschürfend, kritisch, manchmal amüsant und es bringt uns die damalige Situation der jüdischen Bevölkerung näher. Es zeigt, was für eine harte Zeit sie durchleben mussten und wie hoffnungslos so manches Hoffen ist. Es ist traurig, dass so ein tolles Mädchen so früh und so kurz vorm Ende des Krieges verstorben ist.

» AshleyChrystal » Beiträge: 79 » Talkpoints: 44,50 »


Ich habe das Tagebuch der Anne Frank mehrmals gelesen, auch den Film bzw. mehrere Verfilmungen gesehen und einige Bücher über Anne Frank gelesen. Zum Beispiel gibt es ein Buch von Ernst Schnabel mit dem Titel "Anne Frank - Spur eines Kindes", und Miep Gies, eine von denen, die Anne Frank und ihre Familie versteckt haben, hat vor einigen Jahren ein Buch mit dem Titel "Meine Zeit mit Anne Frank" herausgebracht. Außerdem gibt es inzwischen auch ein Buch über Anne Frank, und zwar von Melissa Müller unter dem Titel "Das Mädchen Anne Frank".

Das Buch "Schindlers Liste" habe ich mehrere Jahre, bevor der Film gedreht wurde, gelesen. Ich habe auch ein Buch von Schindlers Ehefrau, Emilie Schindler, gelesen, außerdem ein Buch von Mietek Pemper unter dem Titel "Der rettende Weg", der aus eigener Erinnerung einiges schildert, was in der Romanverarbeitung und der Verfilmung vernachlässigt wurde.

Ich habe mich auch, seit ich 10 oder 11 war, intensiv mit dem Nationalsozialismus und dem dritten Reich beschäftigt, weil ich verstehen wollte, weshalb man Menschen aufgrund ihrer Rasse, Religion, Nationalität oder ihres Geschlechts - also aufgrund von Dingen, für die sie nichts können - verachten oder diskriminieren kann. Begriffen habe ich es bis heute nicht.

» RopiusK » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


"Das Tagebuch der Anne Frank" ist meines Wissens Pflichtliteratur in der Schule, deshalb müsste es eigentlich auch jeder kennen. Ganz ehrlich, ich halte das Buch nicht für geeignet Achtklässlern die Schicksale des Nationalsozialismus nahezubringen. Jugendlichen in diesem Alter ist der Text viel zu langweilig und langatmig, die Kernaussage werden sie noch garnicht begreifen, auch mit Hilfe der Lehrer nicht. Wer zu Schulzeiten gezwungen wurde dieses Buch mit Widerwillen zu lesen wird es auch später als Erwachsener höchstwahrscheinlich nicht mehr in die Hand nehmen.

Da du dich mit diesem Thema anscheinend noch einmal beschäftigt hast ist es logisch gerade auf dieses Buch noch einmal gestoßen zu sein. Als Erwachsener liest man das ganz anders. Ja, solche Schicksale berühren und lassen sicherlich auch kaum jemanden kalt. Wenn man liest dass Tausende Menschen sich in dieser Zeit versteckt haben, teilweise denunziert und dann deportiert und umgebracht wurden dann nimmt unser Kopf das zur Kenntnis, mehr nicht. Ein Einzelschicksal berührt da mehr und regt auch zum Nachdenken an.

Das es diesen Film auf DVD gibt kann ich mir nicht vorstellen, aber er kommt sicherlich ab und an im Fernsehen und steht dann zur Archivierung zur Verfügung.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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