Problem: Meine Tochter und der Alkohol!
Hi.
Ich bin eine besorgte Mutter einer sechzehnjährigen Tochter, die, wie ich leider feststellen musste, ein Alkoholproblem zu haben scheint. Mein Mann und ich haben unsere Tochter immer liberal und locker erzogen, da wir dachten, so Verbotenes uninteressanter zu machen. Doch dann, vor zwei oder drei Jahren begann sie zu Rauchen und Alkohol zu trinken. Anfangs noch wenig, was sich allerdings mit der Zeit immer mehr steigerte. Vor einem Jahr hat sie sich auf einer Geburtstagsfeier bis zur Bewusstlosigkeit getrunken und war im Krankenhaus gelandet.
Wie ich durch eigene Recherche und auch durch Freunde meiner Tochter erfuhr, trinkt sie derzeit mehrmals pro Woche eine nicht unerhebliche Menge Alkohol und das schon seit geraumer Zeit. Aber egal was ich sage oder ihr androhe, sie will nichts davon hören. Wie kann ich meiner Tochter helfen? Ich bin am Ende!
Hallo Trinkhalm,
Es gibt doch Beratungsstellen für Alkoholkranke und auch für die Angehörigen von Alkoholkranken. Dann gibt es auch noch verschiedene Beratungsstellen extra für Jugendliche oder für Familien, deren Jugendliche ein Problem haben. Das können alle möglichen Organisationen sein. Und zur Not könntet ihr bei einer Tochter diesen Alters auch noch zum Jugendamt gehen, die können eurer Tochter vielleicht ein wenig verständlich machen, dass mit Alkoholismus wirklich nicht zu spaßen ist. Vielleicht bekommt sie dann auch einen Platz in einer Klinik, zum Entzug. Jedenfalls, wenn sie wirklich alkoholkrank sein sollte.
Von diesen Beratungsstellen halte ich nicht viel, da müsste deine Tochter schon mitziehen, denn wenn sie sich dem gegenüber verschließt, dann wird sich dadurch auch nichts ändern. Das Gleiche gilt für Suchtkliniken, vielleicht kriegt ihr sie eingewiesen und sie macht 2 Wochen einen Entzug, kommt raus und kauft sich direkt wieder ne Flasche Wodka.
Es gibt 2-4 Möglichkeiten etwas daran zu ändern. Bei der Ersten müsstet ihr sie überzeugen weniger zu trinken, indem ihr neutrale Informationen (wobei es nach einem Krankenhausaufenthalt schwierig sein dürfte etwas Überzeugenderes zu bieten) und Alternativen zur Freizeitgestaltung bereitstellt. Ihr könntet euch aber auch ans Jugendamt wenden und euch an deren Ratschläge halten, gerade wenn ihr auf das Amt zugeht, habt ihr keine Folgen zu befürchten die mit dem Sorgerecht zusammenhängen.
Eine weitere Möglichkeit wäre es, es wie mein Vater zu machen wenn ihm etwas nicht gefallen hat: Rumschreien, bestrafen und so weiter. Es funktioniert vermutlich wenn man es lang genug anwendet. Allerdings ist das auch sicher der Grund warum ich ihn hasse und sicher nicht so empfehlenswert.
Und die letzte Möglichkeit ist es, sich einfach zu entspannen und es zu akzeptieren. Du hast erkannt das du nichts daran ändern kannst und das sie ihr Leben leben muss wie sie es für richtig hält. Macht jetzt vielleicht einen ziemlich gleichgültigen und distanzierten Eindruck, ist aber sicherlich eine Alternative die man sich überlegen sollte, gerade wenn man, wie du, bereits selbst erschöpft ist.
Zu welchen Anlässen trinkt deine Tochter denn immer? Du schreibst, dass du von Freunden und auch durch eigene Nachforschungen herausgefunden hast, dass sie wohl mehrfach pro Woche Alkohol konsumiert. Fällt dir das nicht direkt auf? Deine Tochter lebt doch sicher noch bei euch zuhause, oder? Wie kommt sie an die Sachen ran und wie finanziert sie den ganzen Alkohol? Ich finde es unfassbar, dass ein sechzehnjähriges Mädchen scheinbar schon seit zwei oder drei Jahren raucht und Alkohol trinkt.
Ich denke auch nicht, dass du mit Verboten weiterkommst. Deine Tochter ist sechzehn Jahre alt und allein schon aufgrund ihres Alters eher in einer Phase, in der man sich nicht viel von anderen sagen lässt, schon gar nicht von den Eltern. Ich denke nicht, dass man bei diesem Problem mit gutem zureden weiterkommt. Auf der anderen Seite würde auch eine erzwungene Einweisung in eine Klinik eher kontraproduktiv wirken.
Falls deine Tochter wirklich ein ernst zu nehmendes Problem mit dem Alkohol hat, solltet ihr als Eltern euch vielleicht zunächst mal an eine Beratungsstelle wenden, wo ihr dann Tipps für den Umgang mit dem Mädchen bekommt. Gerade für Alkoholismus findet man ein recht gutes Angebot an Suchtberatungen.
Wichtig ist, dass deine Tochter einsieht, dass sie so nicht weiterleben kann und selbst die Initiative ergreift, sich Hilfe zu suchen. Bei vielen Leuten ist dieser Punkt allerdings erst erreicht, wenn sie ganz unten sind und manche Leute gelangen nie zu dieser Einsicht. Gerade weil das Mädchen aber noch so jung ist, sollte man nicht tatenlos daneben stehen und zusehen, wie sich ein gravierendes Alkoholproblem anbahnt oder weiter vertieft.
Ich denke, dass es immer einen Grund gibt, warum ein Kind zu Drogen greift. Auch Alkohol und Nikotin sind Drogen und für einen so jungen Körper in verstärktem Maße. Wie läuft es denn bei euch zuhause ab? Hat deine Tochter vielleicht das Gefühl, nicht erwünscht zu sein oder gibt es bei euch viel Streit und Ärger? Gibt oder gab es Gewalt in eurer Familie? Vielleicht empfindet das Mädchen ihr Leben auch einfach als viel zu öde und eintönig und braucht eine Aufgabe, der sie sich widmen kann, Sport oder ein ehrenamtliches Engagement zum Beispiel. Es muss einen Grund für das Verhalten der Tochter geben und ihr solltet dringend herausfinden, was das sein könnte.
Erste Anlaufstelle ist ein persönliches Gespräch, wobei ich denke das dies schon passiert ist. Gibt es denn Stress in der Schule oder unter Freunden? In welchem Freundeskreis bewegt sie sich und ist sie die einzige Person die in diesem Kreis so aggiert? Anscheinend ist es wirklich ein Problem und sie ist gerade einmal sechszehn Jahre alt. Wie geht sie mit dem Problem in der Schule um? Kommt sie ihren Pflichten nach? Das sind so kleine Fragen die mir hier noch einfallen.
Wie so oft hier schon gesagt wurde ist eine Beratungsstelle die erste und wohl auch bis dato beste Anlaufstelle. Ich persönlich kann dir da keinen perfekten Rat geben. Ich sehe das nur bei meiner Schwester, die recht früh angefangen hat zu rauchen, jedoch nicht zu trinken. Wie denkt sie denn über das Thema? Ist das für sie reine coolness?
Hallo!
Ja, ich denke auch, dass es langsam an der Zeit ist, dass du deiner Tochter irgendwie hilfst.
Ich kenne es selbst aus der Familie, wenn jemand zuviel trinkt. Es ist kein schönes Gefühl und man weiß nicht was man machen soll. Meiner Meinung nach solltest du aber erstmal mit deiner Tochter reden. Sie wird anfangs mit Sicherheit nichts dazu sagen und wird dich auch abwimmeln, aber ich denke ihr wird es gut tun, dass sie weiß, dass du dich um sie sorgst.
Es ist nunmal so, dass die Kinder in diesem Alter viele neue Dinge ausprobieren und auch irgendwo auf eine falsche Bahn geraten, aber das ist noch lange nicht der Grund dafür nun in eine Krise zu versinken. Du musst probieren nun ein wenig stärker zu sein, als du sonst mit Sicherheit schon bist.
Suche mit ihr zusammen eine Beratungsstelle auf. Wenn sie dort nicht hinwill, dann besorg dir erstmal Hilfe, um zu erfahren was du nun machen kannst. Oft ist es so, dass die Kinder in diesem Alter viel trinken, dies aber mit der Zeit unterlassen. Wenn garnichts mehr geht, muss man sie nunmal dazu zwingen, mal eine Beratungsstelle aufzusuchen.
Bekannte von mir waren auch schon da und es hat auch ihnen sehr geholfen. Die gehen dort sehr gut mit einem um und reden nicht nur mit den Kindern sonder auch mit den Eltern.
Gibt es denn irgendeinen Vorfall in eurer Familie, den sie dazu bringt soviel zu trinken? Vielleicht hat sie Stress in der Schule oder mit ihrem Freund? Vielleicht möchte sie aber auch einfach genauso sein wie ihre Freunde. Oft ist es nunmal so, dass man in den falschen Bekanntenkreis rutscht und dadurch anfängt zu trinken, obwohl man das garnicht möchte.
Man muss nunmal dazu gehören und muss sich irgendwo anpassen. Rede wirklich mal mit ihr und mache ihr deutlich, dass das was sie momentan tut falsch ist und das sie dies ändern muss!
Du sei mir nicht böse, aber bitte geh zum Beispiel zur Diakonie und lass dir dort einen Termin geben. Es ist alles Anonym und da kannst du alleine hingehen, als Angehöriger eines Alkohol Kranken. Es ist mit Sicherheit besser, dass du dort hin gehst und dann Tipps direkt vom Profi bekommst. Ich finde es auch sehr alarmierend, dass sie nun schon seit zwei oder drei Jahren trinkt und dann auch solche Mengen.
Zudem hätte ich mal eine Zwischenfrage an dich. Als sie sich vor einem Jahr bis zur Bewusstlosigkeit getrunken hat, musste sie doch ins Krankenhaus? Eventuell Magen auspumpen oder einfach nur zur Stabilisierung. Was haben die dann sonst noch gemacht? Haben die euch einfach so wieder gehen lassen, oder haben sie das dem Jugendamt gemeldet oder euch aufgetragen dass ihr euch bei einer Beratung vorstellen müsst? Wenn nicht, dann finde ich das eigentlich schon sehr schwach, ganz ehrlich.
Ich will nicht sagen, dass es deine oder eure Schuld ist, aufgrund der Erziehung. Es gibt so viele Gründe, dass Jugendliche mit so einem Mist anfangen. Egal ob es nun eine Party ist, oder die Freunde die vielleicht schon älter sind und trinken oder es einfach nur Jugendliche an der gleichen Schule sind, die damit prahlen. Doch du oder ihr müsst nun die Reißleine ziehen um noch schlimmeres zu verhindern, denn ihr seit schon an einem sehr tiefen Punkt.
Suche eventuell auch zu ihr noch einmal das ruhige Gespräch, warum sie trinkt, ob es ihr schmeckt und bei welchem Anlass sie angefangen hat. Das wichtige dabei ist, nicht mit Vorwürfen zu kommen, denn dann wird sie gleich abblocken und das willst du ja nicht. Ich drücke euch auf jeden Fall die Daumen und unternehme bitte alles was in deiner Macht steht, bevor du nichts mehr für sie tun kannst.
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