Ernüchtender Elternabend / Konzentration der Kinder
Hallo,
nun muss ich mal etwas ausholen und brauche Rat der Supermuttis. Wir hatten gestern Elternabend und man kennt es ja, laber hier und bla bla da. Nun kam auch auf den Tisch, das die gesamte Klasse sehr unruhig ist, bzw. sich nicht konzentrieren kann oder will. Es sind nicht nur einzelne Kinder sondern ein Gewusel aus allen. Die Lehrerin sagte, es sei nicht nur diese Klasse sondern es wird jedes jahr, mit jeder neuen Klasse schlimmer. Sie könne es sich nur erklären das die Kinder heutzutage mehr Fernhseher schauen, mehr am PC spielen und später ins Bett gehen. Sie könne sich nicht mehr helfen, und die schwachen Kinder werden immer weniger verstehen können, und irgendwann auf der Strecke bleiben.
Nun möchte ich natürlich bei meinem Sohn beginnen und ihm ins Gewissen reden. Wir haben nun TV auf eine Stunde am Tag reduziert, PC spielte er eh nicht. Nur hat noch jemand eine Idee wie ich ihm spielerisch Konzentrationsübungen beibringen kann? Die Leherin sagte, man solle jeden Abend ein Spiel spielen, oder mal das Kind anhalten sich jeden Abend 30 Minuten ein Buch anzusehen. Mehr Tipps konnte sie uns auch nicht geben.
Wer weiss Rat wie ich meinen Sohn etwas mehr dazu bekomme gut zuzuhören und sich etwas länger konzentrieren zu können? Zu alle dem kommt noch geänderte Pausenzeiten. Nun sieht es so aus, das er z.B. 45 Minuten Mathe hat, dann ja eigentlich Pause. Die Pause gibts nun so nicht mehr, sondern dann folgend 10 Minuten Betreuungszeit, dort sollen sie selbstständig schreiben oder rechnen. Anschliessend beginnt dann gleich die nächste Deutschstunde mit 45 Minuten. In dieser 2. Stunde ist dann mein Sohn meist schon groggy.
Leider sind die neuen Zeiten, wegen der verlässlichen Schule etc. bindent. Es wurde dort auf die nachbarschule geachtet, das nun alle gleichzeitig Pause haben, und es mit dem Busplan besser klappt.
Hallo,
bin zwar selbst keine Suppermutti aber kenne solche Probleme durchaus noch von mir selbst. Mitschüler können einen, vorallem wenn man noch ein junger Schüler ist, sehr beeinflussen und mitziehen, sodass man sich viel zu leicht und gerne ablenken lässt.
Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass Du mit Deinem Sohn diesbezüglich Konzentrationsübungen machen musst. Wenn Dein Sohn zuverlässig und "normal" die Hausaufgaben erledigen kann ohne ständig herumzuhibbeln, aufzustehen, ständig einen Nebenkriegsschauplatz zu eröffnen, dann hat er wohl auch keine Konzentrationsprobleme, gegen welche man angehen müsste.
Vielleicht fehlt noch ein bischen der nötige Respekt vor der Lehrkraft oder einfach der Spass am Lernen oder auch ein wenig das Verständnis für eine funktionierende Klasse und Schule. Wie alt ist denn Dein Sohn und in welche Klasse geht er?
Ich würde das Ganze nicht überbewerten, denn ich habe damals in meiner Schulzeit erlebt, dass sich einige Lehrer auch so durchsetzen konnten, dass bei denjenigen im Unterricht wirklich Ruhe war und kein Gewusel, kein ständiges Reinrufen und keine allgemeine Unruhe. Für uns Kleine war das eine ganz neue Erfahrung, denn bei einigen Lehrern durfte man während des Unterrichts wirklich alles machen; man durfte reinrufen, zum Mülleimer gehen wann man wollte (was natürlich sinnloser Weise dann ausgenutzt wurde) und so weiter. Alles eben, was die Unruhe fördert.
Daher denke ich, dass es immer auch auf die Lehrkraft und den Unterricht ankommt und die Schuld nur indirekt bei den Schülern selbst zu suchen ist. Wenn Du ein paar Übungen machen möchtest, finde ich Lesen gar nicht so schlecht, allerdings würde ich dies nicht auf Abends vertagen, denn da sind die Kids doch sowieso schon müde und können sich daher gar nicht mehr richtig konzentrieren, ihnen tun nachher die Augen weh oder sie haben einfach gar keine Lust auf Lesen, weil es so spät ist.
LG,H
Hallo Qn,
danke für deine Antwort. Ich merke bei meinem Sohn immer wieder, das er sich leicht ablenken lässt, und dadurch manche Sachen in der Schule oder bei den Hausaufgaben nicht versteht.
Als Beispiel: Gestern gab es als Mathehausaufgaben eine Textaufgabe. Sie sollten zu einer Ausage aus dem Mathebuch eine Textaufgabe machen, bzw. zu der Antwort dort sich die Frage dazu überlegen. Es ging darum: Tina ging um 14Uhr in den Zoo und blieb 3 Stunden. Logische Frage dazu wäre dann? Wann verließ Tina den Zoo. Also 14+3=17 Nun konnte mein Sohn beim besten lesen und konzentrieren mit den Hinweisen im Text nichts anfangen. Seine Fragen dazu: Wann bekommen die Affen im Zoo ihr Abendbrot? Also setzt er die Infos garnicht um, und so erging es jedem Kind wie wir beim Elternabend hörten.
Ich möchte mir nicht eingestehen, das die Generation Kind verdummt. Ach Gott, was war es noch schön, als die im kindergarten waren. Ich werden nun Nachmittags eine Leserunde starten und hoffen, das es dann irgendwann Klick macht.
Dein Sohn ist in der 2. KLasse oder in der 1.?
Meine Töchter dürfen kaum Fernsehen schauen und ich beobachte deutlich, wie gut sie sich konzentrieren können - und wie die Fähigkeit abnimmt, wenn zu viel herumgehockt wird. Meine ältere hatte gerade einen Fußbruch (seit gestern ist der Gips ab ) und in dieser Zeit war sie unausgelastet körperlich, hat mehr Nintendo gespielt, war häufiger am Fernseher - und deutlich weniger konzentriert als zu normamlen Zeiten mit viel Bewegung.
Ich habe es beobachtet und glaube, dass vielen einfach nur fehlt, sich körperlich so auszutoben, dass danach der KÖrper sozusagen Ruhe gibt und das Kind sich dadurch konzentrieren kann und nicht immerzu zappelt und abgelenkt wird. Wenn meine Töchter den ganzen Nachmittag draußen waren, schlafen sie besser und sind am nächsten Tag wesentlich leistungsfähiger. Von daher wird nun wieder kaum TV geschaut und alles weitere elektronische stark reduziert.
"Das Fernsehen" oder "Der Computer" sind nicht "Das Problem", sondern die fehlende Bewegung, das Spiel mit anderen Kindern, die Interaktion und auch eben deutlich die Nutzung der Sinne.
Hallöchen,
Zuerst einmal finde ich das schon mekwürdig,wenn die gesamte Klasse unkonzentriert ist. Kann es dann nicht auch an der Lehrerin liegen? Das sie die Klasse nicht im Griff hat und die Kinder deswegen nicht das machen was sie sollen? Wenn das der Fall ist tritt das nur bei der einen Lehrerin auf und nicht bei allen. Das sollte man aber vielleicht auch in Erwägung ziehen.
Was du tun kannst? Du musst dein Kind natürlich auslasten,wenn es sich nicht gut konzentrieren kann. Am besten ist immer noch "frische Luft". Wenn man jeden Tag einen Spaziergang macht oder auf den Spielplatz geht ist ein Kind viel ausgeglichener und kann sich auch besser konzentrieren. Dann geht schön duschen oder baden und die Welt sieht immer ganz anders aus. Spiele spielen ist auch eine gute Empfehlung, aber das würde ich nicht jeden Abend machen, das verkommt zu Routine und das sollten Spiele mit der Familie nicht.
Besser ist das wirklich der Tipp mit dem Buch, dass man pro Abend eine gewisse Anzahl Seiten liest und da auch darauf achtet, dass sich das Kind darauf ordentlich konzentriert.
Hallo,
ich hatte bei meinem Sohn eher das Gefühl, das er zuviel frische Luft hat. Wenn er um 11.30 aus der Schule kommt ist er gegen 13.30 mit essen und hausaufgaben fertig. dann gehts nach draussen zum toben. Er fährt die meiste Zeit Fahrrad draussen und hat bestimmt genug Bewegung daran kann es nicht liegen. Nachmittags schaut er auch somit kein Fernsehen. Meist schaut er von 17-18 Uhr fern, während bei uns das essen gemacht wird. Hätte nicht gedacht das es schon zu viel ist.
Vielleicht lassen wir den TV am besten mal ganz aus, und beobachten ob es was bringt.
Hmm, ich sehe das Problem vielleicht auch woanderst. Wieviel Kinder sind das denn in der Klasse? Wir haben Glück. Mein Sohn ist in die 1. Klasse gekommen und da sind total wenig Kinder. Ich denke in solchen Klasen ist es eh ruhiger.
Ist Dein Sohn vielleicht in einer Jungen-starken Klasse? Will jetzt den Buben nichts unterstellen, aber Jungen sind eher wilder als Mädchen. Kai ist in einer Klasse wo über 10 Mädchen sind und nur 5 Jungen. Das muß wohl so ganz angenehm sein.
Nur das Fernsehen und die Konsole darf man nicht als Schuldigen nehmen. Vielleicht ist die Lehrerin einfach nicht streng genug wer weiß. Außerdem glaube ich nicht das die Kinder stundenlang fernsehen. Also rausgehen die Kinder doch immer noch lieber als vor dem Flimmerkasten zu sitzen denke ich. Vor allem in der Grundschule.
Hallo Yvonne, ich denke, dass Du doch eine Supermutti bist. Ich habe diese Bezeichnung zwar auch lange von mir gewiesen, bekam dann auch zu hören, dass jede Mutter, die sich nicht nach allgemeinen Weisheiten richtet, sondern für ihr Kind da ist, sich um das Kind sorgt und auch die Behandlung auf das Kind abstimmt eine Supermutti ist
Und um Dich mal zu trösten, auch ich glaube, dass einen Teil der Schuld auch die Lehrerin trägt. Denn ich denke, dass kennen wir doch alle - bei einigen Lehrern hat man sich einfach Dinge herausgenommen, die bei anderen nicht mal angedacht wurden. Auch in unserer Grundschule wurden die Pausen jetzt verändert - eher zum Nachteil der Kinder. Es kommt aber immer noch auf die Lehrer an, wie die mit den Kindern umgehen, wenn diese zu wuselig sind.
Trotzdem solltest Du natürlich an der Konzentrationsfähigkeit Deines Sohnes arbeiten, wenn Du selbst merkst, dass diese ausbaufähig ist. Wenn Dein Sohn sich den ganzen Nachmittag an der frischen Luft bewegt hat, dann solltet Ihr die Fernsehzeit zugunsten anderer Aktivitäten verkürzen. Das kann Lesen sein - Vorlesen oder selbst lesen. Auch Brett- oder Karten-Spiele spielen ist sicher eine gute, davon gibt es ja so viele, dass das auch nicht langweilig wird. Soll sich das Kind allein beschäftigen sind auch Puzzle gut. Ebenso gerne sucht mein Sohn in Wimmelbüchern bestimmte Dinge oder vergleicht zwei Bilder auf Unterschiede. Was bei uns auch immer wieder für Begeisterung sorgt - Basteln. Aber auch Spiele wie "Kofferpacken", bestimmte Aktionsspiele wie "Alle Vögel fliegen hoch", "Feuer, Wasser, Sturm" oder das Singe von Liedern wie "Drei Chinesen mit dem Kontrabass", "Auf der Mauer auf der Lauer" machen Spaß, am besten zu mehreren. Einige weitere auch ausgefallenere Anregungen findest Du hier.
Die in Deinem zweiten Beitrag angesprochene (und von Deinem Sohn nicht so richtig gelöste) Aufgabe würde ich nicht unbedingt auf die Konzentrationsprobleme schieben. Ich glaube, dass ihm da die Abgrenzung der einzelnen Fächer gar nicht so klar war. Da solltet Ihr dann vielleicht vorher erklären, worum es jetzt geht und vielleicht selbst solche Aufgaben ausdenken, damit Dein Sohn versteht, worum es denn geht
Ich denke auch, dass Fernseh gucken alleine nicht das schlimme ist, sondern wenn Kinder vor dem Fernseher "geparkt" werden.
Du hast ja geschrieben, dass alle Kinder oder der größte Teil der Kinder aus der Mathematikaufgabe die Informationen nicht herausholen konnten. Das liegt auch oft daran, dass sie sich von den Medien nur berieseln lassen und nicht darüber reden, was sie sehen. Nimm doch mal die Zeit, als du mit deinem Sohn ein Bilderbuch an geguckt hast, da hast du doch sicher auch gefragt, was er da so sieht auf dem Bild. Nur wenn die Kinder dann "ihre" Sendungen im Fernseher gucken, dann werden sie meistens damit alleine gelassen und es findet über den Inhalt kein Austausch mehr statt.
Deshalb finde ich, dass man sich mit dem Kind, zu mindestens im Grundschulalter, zusammen vor die Kiste setzen sollte wenn die Fernsehzeit da ist und mit ihnen den Film oder die Sendung gucken sollte. In vielen Sendungen sind pädagogisch wertvolle Inhalte versteckt, auf die oft sogar am Ende der Sendung oder des Films hingewiesen wird, da kann man dann ansetzten, und das Kind fragen, ob es das auch so gesehen hat. Wenn man so vorgeht, dann lernt das Kind auch beim Fernsehen sich zu Konzentrieren, denn am Ende wird ja über den Inhalt noch gesprochen und dann hätte es ja nichts beizutragen.
Die anderen Anregungen sollte man natürlich auch zur Konzentrationsförderung wahr nehmen, nur manche Kinder wollen nicht so einfach auf ihren Fernseher verzichten und da sind dann die Mamis und Papis gefragt, diese Zeit sinnvoll zu gestalten.
Yvonne, ich glaube nicht dass das Fernsehen daran Schuld ist dass dein Sohn sich nicht so gut konzentrieren kann. Eine Stunde am Tag ist nicht viel, und du solltest ihm meiner Meinung nach den Fernseher auch nicht ganz streichen. Ich halte von diesen Verboten gar nichts. Lass deinem Kind seine Stunde am Abend, in der er sich vor dem TV entspannen kann. Das wird keinen Schaden anrichten.
Ich weiß nicht ob ich es überlesen habe, wie alt ist dein Junge? Ich kann mich erinnern dass ich in der Grundschule grundsätzlich auf dem Zeugnis stehen hatte "lässt sich leicht ablenken." Und ich weiß auch noch dass ich mich während einer Klassenarbeit oft selbst ertappt habe wie ich träumend aus dem Fenster gesehen habe. Ich glaube es ist ganz normal dass Kinder sich nicht so lange und so intensiv konzentrieren können, gerade in der Grundschule. Im Laufe der Zeit wird dein sohn das noch lernen, da bin ich mir sicher.
Was ich allerdings sehr bedenklich finde ist, dass in deiner Schule die Pausen abgeschafft wurden. Ich fand diese fünd Minuten immer sehr wichtig, sogar noch in der Oberstufe auf dem Gymnasium, einfach um mal das Gehirn fünf Minuten abschalten zu können. Sich 90 oder 100 Minuten am Stück zu konzentrieren finde ich sehr schwer, besonders für so kleine Dötze. Könnte mir vorstellen dass das Konzemtrationsproblem auch daher kommt.
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