Kind lernt nichts in der Schule - normal?

vom 16.09.2008, 11:20 Uhr

Hallo,

unser Sohn ist vor ziemlich genau einem Monat eingeschult worden. Der Stundenplan sieht ganz vernünftig aus, das heißt sie haben Mathe und Lesen, aber auch jeden Morgen einen "Morgenkreis" und "angeleitetes Spiel".

Jeden Nachmittag, wenn er nach Hause kommt, frage ich ihn, was er in der Schule gemacht hat. Seine Antwort ist jedes Mal gleich, sie hätten gespielt. Sein Schulranzen wird jeden Tag kontrolliert, ob vielleicht neue Arbeitsblätter oder ähnliches neu dazu gekommen sind, aber das ist nicht der Fall. Statt dessen bringt er fast jeden Tag etwas selbst gebasteltes mit nach Hause.

Ich kann durchaus verstehen, dass die Lehrer es in den ersten Tagen ruhig angehen, so dass die Kinder sich erst mal kennen lernen und sich eingewöhnen, doch so langsam sollten sie doch mal mit richtigem Unterricht anfangen, sonst ist das Schuljahr bald rum :lol: . Bald ist Elternsprechtag, da werde ich mal nachfragen, wie es aussieht.

War es bei euren Kindern auch so oder bin ich ein Einzelfall?

» meredesgrey » Beiträge: 308 » Talkpoints: 9,14 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also eigentlich ist das Normal. Die Kinder müssen sich an den geregelten Rhythmus erst gewöhnen. Außerdem wird durch das Basteln die Motorik geschult und durch das miteinander Spielen die Konzentration auf eine Sache gefördert.

Ich denke mal, wenn du keine Blätter bei ihm im Schulranzen findest, dann lässt er sie eventuell auch in der Schule, aber wenn er wirklich einen Monat nichts gemacht haben sollte in der Schule, dann hätte die Lehrerin schon bei dir angerufen. Warte den Elternabend ab und hör dir an, welche Ziele und Vorstellungen die Lehrerin hat und sei froh, dass dein Sohn die Schule noch als Spiel sieht, der Ernst für ihn kommt schneller als man denkt.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Hallo,
bei uns waren die ersten Wochen auch recht simpel gehalten. mal Malen, mal singen. Beim ersten Elternabend war ich allerdings überrascht was sie innerhalb der Schule schon alles machten, wo von wir Eltern eigentlich garnichts wussten. Ich finde es gut, das die Kinder sanft dran gewöhnt werden, das nun der Kindergarten vorbei ist. Mein Sohn kam gerade in die 2. Klasse und hat nun schon doppelt so viel auf wie in der ersten Klasse und die Schritte des lernens werden immer grösser.

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» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallöchen,

Ich weiß nicht was du erwartet hast. Das die Kinder gleich Lesen und Schreiben und Rechnen lernen ? So läuft das nicht ab. Das Konzept der meisten Schulen sieht vor, dass die Kinder spielerisch an die Schule gewöhnt werden, damit die Umgewöhnung vom Kindergarten auf die Schule nicht so groß ist. Folglich spielt man anfangs Spiele die aber schon an den Unterricht angelehnt sind, bis das Spielen immer mehr in den Hintergrund rückt. Lernen tun Kinder auch beim Spielen und nehmen sie das nicht so wahr und das ist ja Sinn und Zweck des Ganzen: Das die Schule Spaß macht.

Du brauchst dir also keine Sorgen machen, dein Kind wird noch früh genug zerknirscht nach Hause kommen und für das Diktat am nächsten Tag lernen müssen oder für die Mathestunde am nächsten Tag.

Liebe Grüße
winny

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Also ich weiß auch nicht, ich finde das merkwürdig. Mein Kai ist nun am Samstag eingeschult worden und hat seit Montag Unterricht, also erst seit 2 Tagen und er hat schon einiges gemacht.

Er hat nun auch schon die ersten Hausaufgaben machen müssen. Gestern war es leicht. Er mußte nur gleiche Gegenstände ausmalen und Striche machen wieviele es sind. Heute mußte er wieder Gegenstände zählen, Striche machen und zu den Zahlen verbinden und in Deutsch mußte er Gegenstände anmalen die mit "L" anfangen. Also Kai hat dafür fast 1 Stunde gebraucht. Er weiß schon alles, aber mit dem malen hat er Probleme.

Ich finde es komisch wenn ein Kind nach 1 Monat noch nichts großartig gemacht hat. Gerade wenn schon ein Monat vergangen ist, da müsste er schon vieles können. Das Jahr ist ja so schnell um und man darf nicht die vielen Ferien vergessen. Bei den ersten Bundesländern ist sicher bald schon wieder Herbstferien.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Wenn im Unterricht "gespielt" wird, heiß das nicht automatisch, dass nichts gelernt wird. Kinder lernen sehr viel beim Spielen. Ein guter Unterricht kann auch so gestaltet werden, dass der Stoff spielerisch vermittelt wird. Das macht Kindern mehr Spaß und sie lernen dabei unter Umständen sogar mehr (nur wer Freude am Lernen hat, hat langfristig Erfolg). Außerdem fördern Spiele eine gute Klassengemeinschaft. Das ist für den späteren Unterricht sehr wichtig.

Da dein Sohn aber hauptsächlich irgendetwas Gebasteltes nach Hause bringt, sieht das nicht unbedingt nach Lernspielen aus. Wenn das so weitergeht wäre das auf Dauer wohl zu wenig. Aber wie bereits gesagt wurde ist eine lockere Anlaufphase gut für die Kinder. Sie müssen sich doch erstmal an die Schule gewöhnen. Und die Hausaufgaben und der erste Lernstress wird vermutlich noch früh genug kommen.

Ich würde die Sache im Auge behalten und mich mit anderen Eltern austauschen (was erzählen die Kinder dort zu Hause?). Aber ich würde nicht vorschnell irgendetwas unternehmen. Erst sollte man die Lehrer richtig kennenlernen.

» kengi » Beiträge: 886 » Talkpoints: 17,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Einen Monat halte ich schon für sehr lange. Auf der anderen Seite finde ich, dass du das durchaus auch positiv sehen kannst - irgendetwas in der Art spielerisch lernen werden sie sicher tun und es ist m. E. nach besser, als die Kinder gleich ins kalte Wasser zu werfen.

Damals bei mir in der Grundschule Anfang der 80er wurde ich schon am 1. Schultag fertiggemacht, da ich nicht mit einem Leitz-Ordner umgehen konnte (die anderen Kinder wußten, dass man welche benötigt, aber ich kam nicht aus dem Ort und besuchte vorher woanders in den Kindergarten). Lieber so als anders herum würde ich sagen. Der Leistungsdruck beginnt schon früh genug.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wenn ich mich an meinen Unterricht in der ersten Klasse zurück erinnere, muss ich zugeben, dass das selbst mitten im Schuljahr noch ein paar Kindergarten-Aspekte, wie die von dir erwähnten Spiele, vorkamen :lol: Will sagen, es ist jetzt nichts Ungewöhnliches.

Also wir haben ebenfalls vergleichsweise spät angefangen "richtigen" Unterricht zu machen und selbst dann haben wir noch oft solche Dinge gemacht. Das hängt sicherlich auch von der Klasse ab, in der sich dein Sohn befindet. Wenn da noch zu viele verspielt sind, kann es dementsprechend noch ein Weilchen dauern. Aber sorgen solltest du dir deswegen nicht machen ;)

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» Demut » Beiträge: 376 » Talkpoints: 19,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo meredesgrey, wenn Du Dir nicht sicher bist, was die Kinder genau in der Schule machen, dann solltest Du unbedingt mal mit den Lehrern sprechen. Dann kannst Du Dir viel besser eine eigene Meinung machen, als von dem was Dein Sohn erzählt. Denn oft ist es doch so, dass die Kinder doch nur einen Teil des Erlebten wiedergeben, eben das was für sie wichtig ist.

Einige Freunde meines Sohnes sind auch in diesem Jahr in die Schule gekommen und empfinden die ersten Wochen auch mehr als Kindergarten, nur das die Mahlzeiten etwas später stattfinden :wink: Unterhält man sicher aber mal mit den Eltern, die Kinder zwar auch kaum Hausaugaufgaben zu erledigen, lernen in der Schule aber dafür schon eine Menge.

Außerdem spielt bei Deinem Bericht sicher auch eine wichtige Rolle, welcher pädagogische Ansatz in der Grundschule Deines Sohnes verfolgt wird. Die verschiedenen Ansätze verfolgen zwar die gleichen Ziele, gehen dabei aber verschiedene Wege.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Das ist völlig normal. Die Kinder können doch nicht am ersten Schultag gleich mit Lesen und Schreiben anfangen und nach einem halben Jahr erste Diktate schreiben! Das ist ein sehr langsamer Prozess, um die Kinder nicht zu überfordern. Das Mit-einander-spielen ist auch pädagogisch durchdacht. Die Kinder sollen sich aneinander gewöhnen, damit eine gute Atmosphäre herrscht und kein Druck entsteht.

Sei froh, dass jetzt noch alles so ruhig ist, meine Schwester ist in der dritten Klasse und meine Mutter stöhnt regelmäßig, wie sehr sich die Erwartungen mit den Jahren verändert hätten. Zu meiner Zeit waren die ersten 3 Jahre sehr locker und spielerisch, meine Schwester muss mehrere Tests täglich schreiben, oft 3 oder mehr in einer Woche, die benotet werden und auch zählen. Es herrscht eine ganz andere Stimmung im Unterricht und es geht jetzt schon nur noch im Beurteilungen. Das kommt noch früh genug, mach dir keine Sorgen und genieß die Zeit, in der dein Kind noch ein bisschen Kindheit genißen kann.

» MissCuriosity » Beiträge: 566 » Talkpoints: 25,44 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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