Unterschied Fachhochschule/Uni

vom 15.09.2008, 18:28 Uhr

Hallo,

wo liegt denn der genaue unterschied zwischen einer Fachhochschule und einer Uni. Man kann ja an beiden Schulen studieren. Hat man bei einer der beiden später bessere Berufschancen? Ist das Studium an der Fachhochschule bzw. an der Uni schwerer/anstrengender? Bzw. ist eine der beiden teurer als die andere oder doch eher gleich?

Danke schon mal für Eure Antworten ;)

Benutzeravatar

» Julian » Beiträge: 3431 » Talkpoints: 5,77 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



EIn Studium an einer Universität ist prinzipiell als höherwertig anzusehen. So brauchst du für ein Universiätsstudium die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife (also ein Abitur). An einer Fachhochschule kannst du an sich auch Studiengänge absolvieren, wenn du nur einen Realschulabschluss und eine Berufsausbildung hast. Das kommt aber auf den jeweiligen Studiengang an.

Ein gewichtiger Unterschied ist, dass Fachhochschulen keine eigenes Promotions- und Habilitationsrecht haben. Du kannst dort also keinen Doktortitel erlangen und keine Lehrbefähigung. Also auch jeder FH-Proffessor muss erstmal zur Uni und dort habilitieren.

Vom Studium selbst kommt es natürlich auch immer auf das jeweilige Fach an. Aber an sich ist ein FH-Studium sicherlich nicht ganz so umfangreich und in dem Sinne nicht so schwer wie ein Universitätsstudium. Das siehst du auch daran, dass die meisten FH-Studiengänge kürzer sind.

Aber im Endeffekt kommt es immer darauf an, was man machen will, wenn dir schon was direktes vorschwebt und du viel wert auf eine praktische Ausbildung legst, ist die FH dafür besser geeignet.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Hallo,

ich habe an einer Fachhochschule studiert und kann daher aus eigener Erfahrung ein wenig berichten.

Ein Hochschulstudium ist prinzipiell praxisbezogener, da man Praxissemester absolvieren muss. Bei den Diplomstudiengängen waren es noch zwei Praxissemester, nach der Umstellung auf Bachelor ist es nur noch eins. Ob das aber für alle Hochschulen gilt weiß ich nicht, aber ich nehme es einmal an.

An den Universitäten sind die Vorlesungssaale größer und es nehmen in der Regel mehrere Hundert Studenten an einer Vorlesung teil. Dies kenne ich von den hochschulen eher weniger. Bei bestimmten Vorlesungen nehmen zwar auch mal mehr als hundert Studenten teil, aber meist sind die Teilnehmerzahlen kleiner. Das kommt natürlich auch sehr auf den Studiengang an. In meinem Semester zum Beispiel waren wir nur um die 40 Studenten. Da kann man natürlich öfter auch mal eine Frage stellen, was bei mehreren hundert Studenten an der Uni nur schwer möglich ist. Nach meiner Erfahrung werden Vorlesungen an der Hochschule eher im Stil des Dialogs abgehalten.

Für mich war dieser Stil perfekt. Ich hätte mir nicht vorstellen können an einer Universität zu studieren. Aber das muss jeder für sich entscheiden.

Natürlich darf man auch den Zeit und Geldfaktor nicht außer acht lassen. Ein Studium an der Universität dauert nunmal einfach länger. Mag sein, dass ein Universitätsabschluss etwas höher angesehen wird, aber das ist auch keine Garantie für einen guten Job. Möglich, dass die Überlegung nach der Umstellung von Diplom auf Bachelor-Studiengänge wieder etwas mehr in den Vordergrund rückt, da der Bachelor Abschluss von den Firmen momentan noch niedriger angesehen wird als das Diplom. Aber die Bachelor-Abschlüsse gibt es auch noch nicht so lange. Es kann natürlich sein, dass sich diese Einstellung in der Zukunft noch ändert.

Diese Entscheidung wird sicherlich auch mehr davon abhängen, ob die Universität oder Hochschule in einem Bundesland liegt, dass Studiengebühren erhebt oder nicht. Aber man kann sich den Studienstandort ja auch passend dazu aussuchen, obwohl dass ja auch keine Garantie dafür ist, dass dort nicht auch noch Studiengebühren eingeführt werden.

» anandi » Beiträge: 213 » Talkpoints: 19,97 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^