Alles hinschmeißen? - Keine Lust mehr auf Arbeit
In meinem anderen gerade eingestellten Thread Wieviele Arbeitsstunden pro Woche max. möglich? habe ich schon etwas gesagt was mich momentan in der Hinsicht auf meine Arbeitsstelle bedrückt. Mein Chef empfinde ich nur noch als einen Sklaventreiber, der mich weit aus mehr als die im Arbeitsvertrag festgelegten 48 Stunden pro Woche arbeiten lässt, und ich im Monat meistens auf ca. 300 Arbeitsstunden komme und somit gar keine Zeit mehr für meine privaten Aktivitäten habe. Durch diese langen Arbeitszeiten mit 12 Stunden am Tag, und dazu kommen pro Tag auch noch einmal 1-2 Stunden reine Fahrzeit zur Arbeitsstelle und zurück, ist mein Privatleben ohnehin schon genug eingeschränkt.
Seitdem ich im Rettungsdienst arbeite, sind eigentlich meine Freunde außerhalb des Rettungsdienstes und der Feuerwehr sehr rar geworden und die drei die mir noch treu geblieben sind, sind auch langsam angenervt das ich immer absagen muss wenn sie einmal Abends etwas unternehmen möchten. Von mir kommt dann immer die Ansage, "tut mir leid geht nicht, ich muss gleich auf Nachtschicht", oder "ich hatte heute schon einen langen Tag und bin müde". Ich denke auch die drei Freunde wenden sich irgendwann ab, und da ich inzwischen jeden Tag arbeite und auch an den Wochenenden, kann man das nicht einmal dort hin schieben. Und wenn ich frei habe, dann ist das Werktags und da bekomme ich dann die Absage von ihnen das sie auf Arbeit müssen bzw. waren.
Und auch wegen den momentanen Arbeitsbedingungen gehe ich schon gar nicht mehr gerne auf die Arbeit. Mir werden viele Schichten zugeteilt, auf die ich unausgeruht gehen muss da mein Arbeitgeber die Ansage gebracht hat "stell dich nicht so an". Das einzigste frei was momentan herrscht sind die Wechsel von der Nachtschicht auf die Tagschicht und selbst dort werde ich angerufen für eine mittelschicht ob ich die auhc noch machen kann, bzw diese machen muss. So bin ich manchmal am Tag nur 10 Minuten daheim bis ich wieder fort muss. Das man da zu nichts wirklich kommt, könnt ihr euch sicherlich vorstellen. Und wenn ich doch einmal nicht angerufen werde, dann muss ich mich daheim mit dem Papierkram aus meiner Tätigkeit als Rettungswacheleiterin und Desinfektorin widmen, was sie auch immer fristgerecht haben wollen. Unter der Dienstzeit komm ich nur selten dazu, denn sobald ich etwas mitnehme um es zwischen den Einsätzen machen zu können, fahren wir mit den Notfällen durch und ich geb es auch bald auf überhaupt die Ordner mitzunehmen, den das mitschleppen ist auch jedes mal wie ein halber Umzug.
Nach den Nachtschichten bin ich zwar fertig ohne Ende und schaffe gerade noch die Treppen in den ersten Stock zu mir in der Wohnung hoch und kann mich auf die Couch setzen, aber wenn ich ins Bett gehe und dann versuche zu schlafen, kann ich nicht einschlafen und liege die Stunden nur wach im Bett. Eine regeneration ist in diesem Zustand nur sehr bedingt möglich, und wenn ich dann wieder aufstehe, dann bin ich noch kaputter als vorher. Deswegen lasse ich es inzwischen sein, und verbringe dann den freien Tag an meinem Computer mache noch etwas für das Geschäft oder schreibe eben ab und zu auch einmal einen Beitrag hier fürs Forum (was auch wenig geworden ist, wenn ich hier pro Woche noch auf 5 Beiträge komme dann ist das schon sehr viel).
Nach dem freien Tag folgt dann wieder eine Nachtschicht und ich bin dann dort ohne geschlafen zu haben, und hab dann schon einmal schnell 72 Stunden am Stück zusammen, in denen ich nicht einmal geschlafen habe. Schlafen kann ich nur noch, wenn ich Tagschicht hatte also in der richtigen Nacht - und selbst dort hab ich schon Probleme mit dem Einschlafen. Auch nach den Diensten bin ich total erledigt, kann aber nicht direkt ins Bett gehen so dass ich auch dort noch am Computer bis um 1 Uhr morgens sitze und mich dann erst zu Bett begebe. Im Bett selbst dann liege ich noch einmal eine bis zwei Stunden wach rum bis ich eingeschlafen bin, und um 5 Uhr morgens klingelt dann wieder der Wecker für eine weitere Tagschicht. Also nur noch maximal 2-3 Stunden schlaf am Tag. Deswegen sehe ich momentan auch sehr beschissen aus mit tiefen Augenringen, eingefallenes Gesicht und dauerblässe.
Eigentlich habe ich auch schon Angst vor meiner Arbeitsstelle, wenn das Telefon klingelt dann bekomme ich ein flaues Gefühl im Magen und möchte mich am liebsten übergeben gehen, denn in über 80 % der Fälle wenn das Telefon klingelt ist es mein Chef der mir wieder sagt, dass ich hier oder dort noch eine Zusatzschicht machen muss oder mich anschreit weil irgend ein Schrieb nicht fristgerecht bei Ihnen im Büro angekommen ist. Es wird nur noch an mir rumgemeckert und ich weiß nicht, ob sie mich überhaupt behalten wollen. Mein Arbeitsvertrag läuft Ende Oktober 2008 aus, und eine Verlängerung habe ich zwar mündlich zugesichert bekommen aber schriftlich ist bislang noch nichts abgesegnet. Ich hänge momentan ein wenig in der Luft was das anbelangt, und es sorgt auch nicht dafür das ich wieder beruhigt schlafen kann.
Und auch wenn ich weiß, dass ich mich gleich fertig mache muss um auf Arbeit zu gehen bekomme ich Magenschmerzen oder Kopfschmerzen und würde am liebsten daheim bleiben. Wenn ich mich aber Krank melde kurz vor der Schicht, dann kann ich mir sicherlich den Vorwurf anhören das ich nur keine Lust habe zu Arbeiten ... das würde ich meinem Arbeitgeber auch noch zutrauen. Der allgemeine Eindruck ist inzwischen, dass es ihm scheiss egal ist was mit seinen Mitarbeitern passiert denn so verarscht werd ich und noch eine Hand voll Kollegen und was mir aufgefallen ist - alle Kollegen die jetzt so rangenommen werden wie ich auch, haben nur noch befristete Verträge bis Ende des Jahres. Und da kommt schon schnell der Eindruck auf, dass man die Leute noch verheizen möchte um Kosten zu sparen und sich dann von denen entledigt wenn sie total kaputt und verbraucht sind bzw schon an der Berufsunfähigkeit kratzen.
Jetzt mögen sich wohl einige Denken, wieso bleibt sie bei einem solchen Arbeitgeber es gibt genug Stellen ... Ich vertrete ja auch die Meinung, dass jeder der eine Arbeit möchte auch eine Arbeitsstelle findet, man muss allerdings Kompromisse schliessen und das ist auch soweit richtig. In meiner Branche sieht das ein wenig anders aus, jedes Jahr werden 6000 neue Rettungsassistenten auf den Markt geworfen, das sind Leute die so dumm waren wie ich und mehrere tausend Euro in eine Ausbildung investiert haben, die eigentlich gar nichts bringt. Für den Beruf des Rettungsassistenten gibt es bislang nur private Schulen und die müssen auch privat bezahlt werden, eine staatliche Förderung gibt es zwar aber diese zu erhalten ist sehr schwierig und von den angesprochenen 6000 Leuten erhalten das pro Jahr vielleicht 2-5 Leute, und dazu zu gehören muss man auch erst einmal.
Danach steht man dann ohne eine Arbeitsstelle da, auch wenn die Ausbilder unter der Ausbildung immer wieder sagen wie gut der Arbeitsmarkt aussieht und man immer mehr braucht da auch die alten Leute (Hauptklientel) immer mehr werden. Die Realität schaut anders aus, überall werden Rettungswägen und auch ganze Rettungswachen weggestrichen um Kosten zu sparen und damit gibt es auch weniger Stellen. Dazu kommt, dass es bereits 12.000 Arbeitslose Rettungsassistenten gibt, und noch einmal 9000 Rettungssanitäter die nach einem Job suchen. Allerdings gibt es pro Jahr nur etwa 200 neue Stellen, die durch eine Umstrukturierung und eben wegen Mitarbeitern die ins Rentenalter gekommen sind entstehen. Der allgemeine Trend jedoch ist, dass die Stellenanzahl sinkt, die ausgebildeten Fachkräfte jedoch zunehmen. Ins Ausland gehen kann man auch nicht, da dort die Ausbildung nicht anerkannt wird und man quasi bei null wieder starten müsste. Und für die Ausbildung die dort zugelassen wäre, müsset man wieder tausende von Euros investieren.
Ich habe mich schon nach einer neuen Stelle umgesehen und mich auch schon Arbeitslos gemeldet, denn es gilt auch dort die drei Monatsregelung aber ich weiß auch, dass das Geld was man dort bekommt nicht ausreicht. Ich verdiene momentan um die 1100 Euro Netto als Ausgebildete Fachkraft mit Zusatzfunktionen und Schichtzulagen, und was ich dann bekommen würde wären ungefähr 800 Euro. Es würde zwar für die Wohnung und etwas zu essen reichen, und ich müsste auch nicht dreckig durch die Gegend laufen - aber alles was Luxus ist fällt dann weg. Und Luxus ist für mich schon das Internet, denn das kann ich mir dann nicht mehr leisten. So weit so gut, wäre da nicht noch meine Krankheit für die ich auch jeden Monat mehrere hundert Euro ausgeben muss damit ich mir die Behandlung und auch die Tabletten leisten könnte, würde ich sofort alles hinschmeißen.
Von der Krankenkasse her, wird dies aber nicht bezahlt und ich ärgere mich seit Monaten damit herum das sie wenigstens einen Teil übernehmen. Mit mehreren Gutachten bin ich aufgewartet, aber sie stellen sich quer und lehnen es immer wieder ab. Ich hab auch bald nicht mehr die Kraft und die Zeit mich damit rumzuärgern und werde es wohl so akzeptieren müssen. Wenn ich also meine Arbeitsstelle kündige, dann kann ich mir auch die Tabletten nicht mehr leisten und dann habe ich nicht mehr die Chance auf eine Besserung bzw. Heilung und kann mich direkt auf dem Friedhof anmelden gehen. Wenn ich Arbeitslos wäre, dann würde der Satz auch nicht höher werden damit ich mir das leisten könnte und somit besteht für mich nur eine geringe Chance, wenn ich weiterhin arbeiten gehe.
Nachdem es aber seit dem Zeitraum auch so viele Schichten sind, musste ich auch einige Behandlungen schon ausfallen lassen. Denn meinem Arbeitgeber ist es auch scheiss egal, ob man einen Arzt- oder Krankenhaustermin hat und so verbessert es sich momentan auch nicht, bislang wurde aber auch keine Verschlechterung festgestellt aus diesem Bezug herraus, ist aber auch nur eine Frage der Zeit. Allgemein gesehen ich bin inzwischen unmotiviert auf Arbeit zu gehen, habe den Spaß an meiner Arbeit verloren und gehe nur noch wegen des Geldes hin damit ich noch ein paar Jahre mehr zu Leben habe. Aber ich frage mich auch schon, wofür das alles? Ein paar Jahre mehr leben damit ich weiterhin der Sklave von meinem Arbeitgeber bin und mich weiter psychisch wie physisch kaputt mache?
Meine Patienten leiden auch schon darunter, und die Versorgung durch mich ist inzwischen auf das Minimum beschränkt und die Entscheidungen fallen mehr träge als schnell. In diesem Job ist es aber wichtig, gerade bei den Notfallpatienten bei denen es um Leben und Tod geht, eine schnelle adäquate Versorgung durchzuführen und schnell die richtige Entscheidung zu treffen - dem fühle ich mich nicht mehr gewachsen und mogel mich momentan mehr durch und hoffe auch, dass kein exotischer Notfall kommt das ich noch nie in Wirklichkeit hatte. Denn dort würde ich vollkommen Überfordert stehen und wüsste mir gar nicht mehr zu helfen und meine Kollegen sind teilweise nur Zivildienstleistende, die sich auf meine Führung verlassen und selbst wenig bis gar keine Ahnung von dem Geschäft haben.
Und auch Privat läuft es nicht gut, wie ich bereits angefangen habe anzusprechen. Dazu kommt, dass mich mein Freund verlassen hat schon vor mehreren Wochen und ich immer noch daran zu knabbern habe und dem ganzen nachtrauere (auch wenn ich hier schon ein paar mal das Gegenteil behauptet habe). Und dann habe ich hier auch noch einen jungen Mann kennengelernt den ich sehr gerne habe, aber da ich noch an meinem alten Freund hänge mich auch nicht auf etwas neues einlassen kann. Ich denke auch nicht, dass er etwas von mir möchte ansonsten würde er sich ja öfters einmal melden und nicht nur alle zwei Monate wenn etwas Dienstliches zu besprechen ist. Und nachdem ich nun sicher weiß dass ich PCO habe (was vorher nur vermutet wurde), dass ich nur schwer bzw gar keine eigenen Kinder bekommen kann ist nun auch alles gelaufen im privaten Bereich. Denn eigene Kinder wünsche ich mir schon lange, und mit meinem alten Lebensgefährten hat es einmal geklappt gehabt und dann durch einen Autounfall das Kind verloren, wie auch die Fähigkeit weitere Kinder zu bekommen ... auch daran habe ich noch zu knabbern und es war auch ein Grund mit, wieso er sich von mir getrennt hat und ich auch keinen weiteren Sinn sehe.
Das einzigste was mich seither angetrieben hat weiter zu machen, war nur noch die Arbeit - aber an der habe ich nun den Spaß verloren. Somit habe ich überall nur noch einen Scherbenhaufen liegen und wie mir einmal gesagt wurde von meinem Ausbilder den ich sehr schätze "es gibt zwei Dinge im Leben einmal das Private und einmal das Berufliche. Läuft es im Privaten Bereich nicht gut, dann sucht man sich Halt in seiner Arbeit. Und läuft es auf der Arbeit nicht gut, dann tankt man die Kraft im Privaten Bereich. Der Optimale Fall ist wenn es in beiden Bereichen gut läuft, dann geht es einem Menschen vollkommen gut. Sollten aber beide Bereiche in Scherben liegen, dann machen die Leute Dummheiten und wir treten auf den Plan ...." Und jeden Fall den ich bislang in dieser Richtung hatte, da war es auch so. So geht es mir momentan auch, aber ich denke immer wieder an den Satz denn ich möchte keinen meiner Kollegen bei mir in der Wohnung haben und dann als psychatrischen Berater.
Ich habe noch nicht einmal mehr die Kraft, bei mir Zuhause Ordnung zu halten und man könnte schon meinen das ich ein Messi bin. Die Wohnung sieht aus wie nach dem dritten Weltkrieg der zwischen Schlafzimmer und Küche geherrscht hat, aber es stört mich auch nicht mehr. Deswegen lade ich auch seither keine Leute zu mir nach Hause ein und sitze nur noch trübsinnig rum und weiß eigentlich nichts mehr mit mir anzufangen. Ehrlich gesagt, ich habe nicht wenig Lust einfach alles hinzuschmeissen - denn an eine Besserung aus dieser Situation herraus zu glauben, das kann ich nicht mehr. Wenn jetzt hier Ratschläg kommen "such dir Professionelle Hilfe" das ist zwar nett und lieb gemeint und ich weiß das selbst, aber an der Grundstimmung würde es auch nichts ändern. Mir ist nichts mehr geblieben was mir lieb und teuer war, und mein Arbeitgeber knechtet mich und ich kann mich nicht dagegen wehren da es ansonsten auch mit einem Suizid gleichzusetzen ist. Andere waren bestimmt auch schon in der Situation und wissen was ich damit meine, ein paar haben es wohl geschafft von dem Zug noch abzuspringen aber viele eben auch nicht.
Welche Krankheit hast du denn, das die Behandlungskosten nicht durch die Krankenkasse übernommen wird? Hast du nicht auch Borderline, oder irre ich mich da?
Ich war 2005 in einer ähnlichen Situation wie du. Schon seit längerem Arbeitslos. Hatte dann ein Stellenangebot, die mich an sich auch gleich genommen haben. Schon der Probearbeitstag war eine Sache für sich. Meine Kolleginnen gaben mir da schon zu verstehen, das ich, aufgrund meines Sternzeichens, ein schlechter Mensch bin. Mir blieb aber nichts anderes übrig als die Stelle zu nehmen. Anfangs habe ich mich auch noch weiterbeworben. Dann erkrankte meine Mutter an Krebs.
Trotz einer knapp 40 Stunden Woche ( in meinem Beruf sind 37,5 bis 42 Stunden die Regel), einem Arbeitsweg von um die 2 Stunden, einem Lohn der niedriger war als deiner, habe ich meine Mutter quasi versorgt. Jeden freien Tag war ich mit ihr unterwegs. Brachte sie zum Arzt, ins Krankenhaus und machte sonstige Erledigungen wie Papierkram. Mein Vater machte mir noch bitter Vorwürfe weil ich mich nicht auch noch am Wochenende um sie kümmerte. Sonntag war der einzige Tag der mir noch für mich blieb. Nachdem ich mal ausgeschlafen hatte.
Die Situation am Arbeitsplatz wurde immer schlimmer. Runterputzen vor Kundschaft an der Tagesordnung. Kritik an allem möglichem. Angefangen bei meiner Privatkleidung, über mein Gewicht, meine Frisur ( Haare müssen in meinem Beruf zusammengebunden werden und ich lege da im Umgang mit offenen Lebensmitteln auch wert drauf), über meine Hobbys und mein Auto.Eine ganze Zeit lang dachte ich noch, ihr könnt mich mal und dachte an meine Mutter. Aber irgendwann ging auch das nicht mehr. Einzigst positives war an sich, das ich halt auch mal Fragen konnte, ob ich eine Stunde später kommen kann, weil ich meine Mutter ins Krankenhaus brachte oder halt auch mal kurzfristig einen Tag Urlaub bekam. Wobei andere den Urlaub einarbeiten durften und mir halbe Arbeitstage die ich nicht da war., als ein ganzer abgezogen wurden. Da sah ich noch drüber hinweg.
Kündigen konnte ich nicht, weil es finanziell nicht hingehauen hätte und ich eh eine Sperre vom Arbeitsamt bekommen hätte. An einem neuen Arbeitsplatz hätte ich das Problem gehabt, das ich nicht hätte mal kurzfristig hätte frei bekommen können. Ich kam zwar auf die "glorreiche" Idee ob ich mit einer 30 Stunden Woche nicht psychisch besser dran wäre, bekam aber durch meine Familie zu verstehen, das ich nur zu faul zum Arbeiten sei.
Die letzten Wochen an dem Arbeitsplatz ging ohne Selbstverletzung teilweise gar nichts mehr. Ich versuchte alles, nur um es meinen Kolleginnen recht zu machen. Machte mir die Haare so wie es ihnen gefiel, kaufte mir neue Schuhe, achtete noch mehr darauf was ich anzog etc. An meinem vorletzten Arbeitstag putzte mich eine Hilfskraft vor Kundschaft als verlogenes Miststück runter, nachdem sie eine Woche lang meine Arbeit regelrecht sabotiert hatte und ich schon mehr als einen Anschiss durch meine Kolleginnen bekommen hatte. Hilfe hatte ich mir zwar bei der Erstverkäuferin gesucht, was aber im Endeffekt nichts brachte.
Ich bin zwar den folgenden Tag noch hin, weil ich meine Kolleginnen an einem Samstag nicht auflaufen lassen wollte und es wurde die Hölle. Wie ich das Wochenende rum brachte, weiß ich nicht mehr. Montags stand ich total aufgelöst bei meinem Psychiater der mich dann auch krankschrieb. Eine Woche später war ich immer noch nicht zur Ruhe gekommen und bekam eine Einweisung in die Psychatrie. Endergebnis: Diagnose Borderline.
Wenn ich noch mal in der Situation wäre, würde ich nicht mehr mit aller Gewalt arbeiten gehen. Heute weiß ich, das man auch von weniger Geld Leben kann. Was bringt es einem, wenn man ein paar Euro mehr hat und nicht mehr zur Ruhe kommt?
Welche Krankheit hast du denn, das die Behandlungskosten nicht durch die Krankenkasse übernommen wird? Hast du nicht auch Borderline, oder irre ich mich da?
Da scheinst du mich mit jemand anderem aus dem Forum verwechseln, ich bin kein Borderliner ! Ansonsten dürfte ich schon lange nicht mehr im Rettungsdienst arbeiten, da dies zwangsläufig auffallen würde an den Armen/Beinen und beim umziehen oder auch im Dienst unter den T-Shirts zu sehen wäre. Dann hätte man mich lange schon suspendiert und abtransportieren lassen ...
Nein, es ist etwas anderes aber wie ich in dem ersten Thread dazu (Wie der Familie eine Krankheit beibringen) schon einmal gesagt habe, ich halte nicht wirklich etwas davon alles im Internet breitflächig platt zu treten was ich hab und wies mir geht (das hier ist eine absolute Ausnahme - kommend von dem Ausnahmezustand in dem ich mich befinde). Belassen wir es dabei, das ich nicht genau sagen möchte was ich habe (würde ohne einen Psychschrembel oder Wikipedia eh niemand kennen), aber es ist erst spät diagnostiziert worden und für die Behandlung im Anfangsstadium würde die Krankenkasse aufkommen, aber nicht im dritten Stadium da dort schon wenig Chance besteht.
Damit belasten sie nicht mehr die Allgemeinheit, sondern bezahlen nur noch das, was eigentlich nur "Zeit schindet" aber nicht das was noch helfen könnte. Eben, da das was noch helfen könnte noch nicht weit verbreitet ist und erst vor wenigen Jahren nach Deutschland gekommen ist und bislang hier nur an zwei Standorten angeboten wird ... Folglich müssen alle Patienten die dort Behandelt werden wollen, sich das ganze selbst finanzieren oder eben damit abfinden das die Krankenkasse nein sagt wegen der hohen Kosten. Und die mehreren tausend Euro kann sich auch nicht jeder leisten, eine Sitzung kostet 2500 Euro und mindestens zwei mal im Monat sollte man hin, da es ansonsten nicht viel bringt. Jetzt bring erst einmal die 5000 Euro zusätzlich zu den Tabletten auf, die von der Krankenkasse auch nicht bezahlt werden da sie nicht im Leistungskatalog liegen.
Wenn ich noch mal in der Situation wäre, würde ich nicht mehr mit aller Gewalt arbeiten gehen. Heute weiss ich, das man auch von weniger Geld Leben kann. Was bringt es einem, wenn man ein paar Euro mehr hat und nicht mehr zur Ruhe kommt?
Erst einmal, danke und Hut ab das du dich hier "outest" - das ist auch kein einfacher Schritt. Zu dem Satz oben den ich von dir Zitiert habe, ich hatte es im Eingangspost bereits angesprochen und auch hier im oberen Absatz - ich muss arbeiten gehen damit ich überhaupt noch eine Chance habe älter als 25 Jahre alt zu werden. Denn nur so lange wurde mir noch gegeben (maximal) und nun bin ich schon 22 und gehe stark auf die 23 Jahre zu. Und das mit dem Alter zu bekommen, ist wirklich alles andere als was man als "schön" bezeichnet - denn da hat man noch Pläne, Träume und Wünsche und die waren auf einen Schlag alle weg und seither bestimmt die Diagnose und die Arbeit nur noch das Leben. Wie ich auch geschrieben habe, im letzten Jahr hatte ich einen Autounfall, dort ist mir jemand in suizidaler Absicht ins Auto gefahren frontal. Demjenigen ist nichts passiert, der ist ausgestiegen und hat versucht sich dann von einem LKW überfahren zu lassen ... hinterher hat er auch gesagt es tut ihm nicht Leid. Und ich hab dabei meine Tochter verloren, auf die ich mich so lange gefreut habe, denn den Kinderwunsch hatte ich mit meinem Partner schon mehrere Jahre vorher gehabt aber es hat nie geklappt.
Und als es mir dann gesagt wurde das es geklappt hat, dachte ich das ich auch einmal ein wenig Glück im Leben habe, da vorher auch nichts gut gelaufen ist und ich auch schon viel mit gemacht habe. Dann kam eben das ... ich hab mich mit meinem Freund gestritten gehabt und bin dann zu einem Freund gefahren übers Wochenende mich ausweinen. Und auf dem Rückweg meinte dann dieses dumme Kind (anders kann man das nicht bezeichnen) er muss sich das Leben nehmen, weil sein Vater erfahren hat das er Männer liebt. Da ist mir nichts mehr eingefallen und nachdem er mir reingefahren war, hatte ich auch gleich ein scheiss Gefühl und als dann das Blut zu sehen war, war mir auch klar das es vorbei ist. Danach hat mir mein Partner auch vorgeworfen, das ich Schuld daran sei das wir das Kind verloren haben da ich ja unbedingt zu meinem Freund fahren musste um mich dort ein Wochenende auszuweinen, und das hat auch mit das Ende der Beziehung eingeläutet. Es war nicht nur das "Mobbing" von dem ich bereits in einem anderen Thread geschrieben habe, wieso wir uns getrennt haben, sondern zum größten Teil aus dem Grund.
Daran habe ich immer noch zu knabbern, denn diesen Mann liebe ich noch immer und deswegen bin ich auch nicht bereit für etwas neues. Und die Diagnose habe ich bekommen, als die Beziehung eh schon schwierig war und statt das mir mein Partner hilft, war ich die meiste Zeit alleine und musste sehen wie ich zurecht komme. Ich hab es auch nicht meiner Familie gesagt, da ich kein Mitleid möchte und meine kleinen Schwestern das auch psychisch nicht verkraften würden wenn ich ihnen sage, dass ich vermutlich nur 25 Jahre alt werde ... Dann habe ich wieder zwei psychische Wracks daheim um die ich mir ständig Sorgen mache, und das wo es gerade besser geworden ist, da sie eh schon leiden wegen dem Streit meiner Eltern und ich schon lange eigentlich die "Mutter" für sie bin. Das würde es nicht einfacher machen, und deswegen verschweige ich es und tue so als ob alles in Ordnung ist und ich nur von der Arbeit so fertig bin wenn sie Anrufen oder vorbei kommen.
Bei der Arbeitszeit und Stundenzahl kann man es auch gut darauf schieben, würde ich nur 20 Stunden arbeiten dann sähe das anders aus und bislang hat mir meine Arbeit auch den einzigsten Halt gegeben den ich noch hatte. Denn Privat habe ich seit der Trennung niemanden mehr, da ich alle meine Freunde für den Job und auch wegen der Beziehung aufgegeben habe. Was neues kennenlernen ist auch schwierig und die ich nun noch als Bekannte habe, sind meistens aus dem Bereich des Rettungsdienstes und der Feuerwehr - Kollegen halt, aber denen sagt man auch nicht alles sondern unterhält sich nur über die Arbeit. Aber so richtig jemanden zum in den Arm nehmen und an der Schulter ausweinen habe ich nicht mehr, denn auch der Freund zu dem ich damals immer gegangen bin, hat wenig bis gar keine Zeit, lebt inzwischen im Ausland hat die Trennung hinter sich und das Sorgerecht für seinen Sohn verloren - dem gehts momentan noch schlechter wie mir, und wir telefonieren vielleicht noch einmal im Jahr miteinander.
Und aus dem Grund bin ich eigentlich alleine damit, und es simmen beide Felder nicht mehr. Ich hätte auch nicht übel Lust momentan blödsinn zu machen, aber das bringt es nicht und dafür bin ich noch versiert genug und hab genug Erfahrung das solche Ideen meistens schief gehen und auch als "so fertig" stufe ich mich noch nicht ein. Die letzten Tage ist es ein wenig Entspannter auf der Arbeit geworden, ich kann auch einmal eine Stunde auf der Wache sitzen und dort ein wenig Lesen oder mir Zeit lassen das Auto zu putzen und muss nicht mehr so hetzen wie die letzten Wochen. Das kommt momentan nur, da wir weniger Einsatzaufkommen haben - das kann sich aber jede Minute wieder ändern. Aber solange "geniesse" ich die Zeit die dadurch gewonnen wird. Es kann nur noch besser werden, denn ganz unten war ich schon und selbst wenn es nun erst stagniert wäre es schon ein Erfolg. Aber deswegen arbeite ich immer noch meine 300 Stunden im Monat, wenn es aber nicht mehr so stressig ist, dann sollte es wieder eine Zeitlang gehen - und das positive, gerade habe ich in den Briefkasten geschaut und dort lag meine Arbeitsvertragsverlängerung von einem Jahr drinnen.
Zu deiner Aussage über Borderline. Nicht alle Borderliner verletzen sich selbst. Schade das das alle Welt immer annimmt. Zum Rest. Ich wollte an sich schreiben, wenn ich wüsste das ich nur noch maximal drei Jahre zu leben hätte und so weiter, aber das wäre von mir Recht verlogen. Dazu bin ich einfach zu Suzizidal, denke ich.
ich habe deinen anderen Beitrag gelesen. Du hast geschrieben, deine Eltern würden ihr Gewissen durch Geld erleichtern. Das kenne ich leider auch. Irgendwann ist man zu stolz dazu, die "Almosen" seiner Eltern anzunehmen. Das kann ich nachvollziehen. Ich bin 2006 den Weg gegangen und habe Rente beantragt. Ich glaube meinen Eltern hat das gar nicht gepasst. Mein Vater vermittelt mir immer wieder, das ich nur ein vollwertiger Mensch bin, wenn ich arbeiten gehe. Klar tut das weh. Und ich halte ihn an sich auch aus meinen Sachen raus. Trotzdem lässt es sich nicht vermeiden, das ich ihn im Notfall auch mal um Geld bitte. So hat er mir das Geld für die Zuzahlungsbefreiung gegeben. Ihn zu fragen, ob er mir das Geld gibt, fiel mir nicht leicht. Aber ich hätte noch nicht mal meine Tabletten zahlen können. Früher gab es in meinem Leben aber auch durchaus Phasen, in denen ich das Gewissen durch Geld zu ersetzen auch durchaus mal genutzt. Ausgenutzt wirklich an sich nie.
Ich denke, arbeiten ist nicht alles im Leben. Früher war mir das auch wichtig. Wobei meine Lebensplanung wahrscheinlich ein wenig anders aussah als deine. Seitdem ich nicht mehr arbeite, habe ich auch mal Zeit für andere Sachen. Auch Sachen die ich in dem Ausmass früher nicht gemacht hätte. Klar muss ich auch auf einiges verzichten.
Besteht bei dir nicht auch eventuell die Möglichkeit Rente zu bekommen? Ja ich weiss du brauchst deine Arbeit. ich bin nun so absolut kein kontaktfreudiger Mensch. Und vorm wieder Arbeiten gehen müssen, habe ich panische Angst. Der letzte Betrieb war leider nicht der einzige der mich als ideales Mobbingopfer ansah. Ich war aber mal am überlegen einen Freiwilligen Dienst zu machen. Zumindest bei uns gibt es da eine grosse Auswahl. Vielleicht wäre das eher was für dich.
Finanziell ist Rente in deinem Alter so eine Sachen, das weiss ich. Ich bekomme zu meiner Rente auch noch unterstützende Sozialhilfe. Sprich ich habe den Hartz 4 Satz. Aber der Druck ist einfach weg.
Ich drück dir die Daumen!
Was du schreibst klingt wirklich ziemlich bedrohlich. Ich selbst kenne das, wenn man quasi nur noch zum schlafen zu Hause ist, ich muss auch kurz nach 5 aufstehen und habe dann eine Stunde Fahrt vor mir und muss 9 Stunden arbeiten, manchmal wenn Chefvisite ist auch 12 Stunden und dann wieder eine Stunde nach Hause fahren. Allerdings macht mir die Arbeit super viel Spaß und die ganzen Rahmenbedingungen die bei dir dazu kommen bestehen bei mir ja zum Glück nicht. Trotzdem sieht meine Wohnung aus wie ein Schlachtfeld weil ich einfach in der Woche keine Kraft habe zum Aufräumen und meistens nur noch schlafen möchte.
Aber 300 Arbeitsstunden im Monat sind wirklich viel zu viel noch dazu wenn man sieht was du dafür am Ende bekommst, dann sehe ich da absolut keine Relation. Es klingt wirklich so, als hättest du ein massives Burnout-Syndrom und du brauchst ganz dringend mal Ruhe und Abstand, um einerseits deine privaten Tragödien (die ja wie ich deinem Text entnehme wirklich überdurchschnittlich viele sind) zu verarbeiten und dich auch von deinem sehr stressigen Job zu erholen. Kannst du es denn nicht irgendwie hinkriegen, dass dir ein Arzt eine Kur verschreibt? Burnout ist eine ernstzunehmende Diagnose und vielleicht würde sich die Kur auch mit deiner anderen Erkrankung rechtfertigen lassen?
Gerade wenn man neben so einem Stressjob noch so viele private Probleme zu bewältigen hat kann man das nicht wirklich auf Dauer durchstehen und deine Schlafstörungen sind ja quasi eine logische Konsequenz aus deinem derzeitigen Leben. Und dass dann irgendwann eine Depression dazu kommt und man keine Lust mehr auf nichts hat ist auch sehr wahrscheinlich aber wie ich lese bist du ja noch vernünftig genug, keine Dummheiten zu machen. Eigentlich sage ich immer, dass es eben wirkliche Scheiß-Zeiten gibt, in denen man keinen Ausweg mehr sieht und denkt nun wäre alles vorbei aber genauso gibt es dann irgendwann wieder ganz tolle Zeiten, wo wirklich alles stimmt und man nur noch happy ist.
Wenn deine Krankheit allerdings wirklich so ernst ist und die Prognose so infaust, dann wäre das doch irgendwo auch eine Indikation, dich zu berenten, oder? Denn wenn die Ärzte dir sogar nur noch 3 Jahre geben (obwohl man sowas generell nie machen sollte, ich habe schon Leute gesehen mit Ösophaguscarcinomen, die statt der statistischen 5 Jahre noch 12 Jahre gelebt haben) dann solltest du doch versuchen, die 3 Jahre noch in so guter Lebensqualität wie möglich zu verleben.
Leiden denn deine Kollegen genauso wie du unter der vielen Arbeit? Vielleicht würde es ja was bringen eine Art kleinen Streik zu machen und mal gesammelt mit allen Kollegen vor den Chef zu treten und zu sagen, dass es so auf keinen Fall weitergeht. Denn irgendwas muss in der Hinsicht passieren, du kannst dich doch nicht völlig fertig machen für den Job.
Und eine Sache noch, um dich vielleicht ein bisschen aufzubauen: es ist sehr wohl möglich mit PCO ein Kind zu bekommen. Dann muss man zwar meist bei Kinderwunsch eine Hormonsubstitutionstherapie machen aber das sollte eigentlich eher ein kleines Übel sein, oder? Gerade vor einem Monat hat eine Freundin von mir ein Kind bekommen, die ganz schlimm PCO hat. Sie mussten zwar 2 Jahre "üben", ehe es geklappt hat aber nun hat sie ein ganz süßes kleines Mädchen und ist überglücklich. Also zumindest in der Hinsicht musst du die Hoffnung nicht aufgeben!
Wenn ich ehrlich bin, interessiert es mich aber schon sehr, was du für eine Krankheit hast. Ich verstehe aber auch, dass du dein Privatleben nicht im Internet vor fremden Leuten breittreten willst. Ich könnte dir aber auch anbieten, mich für dich zu erkundigen, ob es nicht doch noch Therapiealternativen gibt, ich könnte zum Beispiel mal die Chefärzte bei mir in der Klinik fragen, oder vielleicht steht in einem meiner schlauen Bücher was oder in neuen Studien bei pubmed. Wie du willst, ansonsten wünsche ich dir erst mal alles Gute und viel Durchhaltevermögen!
Zu deiner Aussage über Borderline. Nicht alle Borderliner verletzen sich selbst. Schade das das alle Welt immer annimmt. Zum Rest. Ich wollte an sich schreiben, wenn ich wüsste das ich nur noch maximal drei Jahre zu leben hätte und so weiter, aber das wäre von mir Recht verlogen. Dazu bin ich einfach zu Suzizidal, denke ich.
Nicht alle Borderliner verletzen sich selbst, damit hast du recht aber das ist dann schon ein fortgeschrittenes Stadium mit der Selbstverletzung und nach dem was die letzten Jahre alles war, wäre ich schon soweit. Am Anfang ist das als Persönlichkeitsstörung definiert aufgrund von Stresssituationen was sich dann weiterhin so zieht, dass es zu Einschränkungen im Handlungsbereich aufgrund von der Psyche her führt und sich durch paradoxe Verhaltensweisen auffällt. Bislang wurde ich nicht darauf angesprochen das ich paradox reagiere, sondern ich hab meine Entscheidungen weiter getroffen und Privat und Dienstlich getrennt. Soll heißen, auf der Arbeit reagiere ich Adäquat und schalte eben die Probleme aus dem Privaten Bereich ab, da sie dort nichts zu suchen haben. Die BPS meint das die Handlungsweisen in allen Bereichen betroffen sind, aber wie gesagt ich kann sehr wohl noch differenzieren und nehme normalerweise von der Arbeit nichts mit nach Hause, und andersrum. Das was bei mir momentan eher zutrifft ist eine Depression mit akuter Unlust noch etwas zu verändern und das weiß ich selbst.
Ja, wie du in meinem anderen Beitrag schon gelesen hast versuchen meine Eltern das ganze mit Geld wieder wett zu machen was sie uns vernachlässigt haben. Auf der einen Seite ganz nett, wenn man wirklich einmal finanzielle Probleme hat kann man sich etwas holen aber das ist wieder eine Form der Abhängigkeit was ich seit Anfang an ablehne und deswegen nicht in Anspruch nehme, da ich gerne mein eigenes Leben mit meinem eigenen verdienten Geld lebe. In der Hinsicht bin ich ein wenig wie dein Vater, für mich gehört die Arbeit zum normalen Leben dazu und ich kann es mir auch nicht vorstellen nicht für meinen Lebensunterhalt arbeiten zu gehen, da ich dann nicht mehr "vollständig" bin. Ich hab es gemerkt als ich Arbeitslos war, wie mir die Decke auf den Kopf gefallen ist und ich mich wieder nach einer Arbeitsstelle gesehnt habe, damit ich beschäftigt bin. Denn ich konnte da schnell nichts mehr mit mir anfangen und hab mich den ganzen Tag draußen rumgetrieben und anderen Leuten geholfen und die paar Stunden die ich arbeiten durfte habe ich total genossen.
Deswegen denke ich auch nicht an eine Rente, zudem das wohl etwas früh ist mit nur 22 Jahren und es dann auch nicht reichen würde um das zu bezahlen. Hartz 4 kann ich nicht beantragen, da da erst mein eigenes Kapital (aus Erbschaften) herangezogen werden würde was momentan für die Therapie zurück gelegt ist und von dem ich diese Bezahle und zum anderen bin ich zu jung und müsste dann wieder in meinem Elternhaus einziehen da ich unter 25 Jahren bin. Und nur weil ich Streit mit meinen Eltern habe, kann ich nicht darauf plädieren das ich einen eigenen Wohnstand brauche - damit hatte ich mich schon auseinander gesetzt als ich Arbeitslos war und das Geld nicht gereicht hat. Da habe ich mich dann auch durchgemausert mit den paar Euro und das meiste aus dem Kapital bezahlt gehabt was ich vererbt bekommen habe und gar keinen Antrag gestellt, obwohl ich berechtigt gewesen wäre. Und auch nun, solange ich Vollzeit arbeiten gehe, könnte ich eigentlich noch zusätzlich Hartz 4 Beantragen - was ich nicht mache aufgrund meines Stolzes (irgendwie wird es schon gehen) und eben wegen der bereits angesprochenen Punkte.
Aber 300 Arbeitsstunden im Monat sind wirklich viel zu viel noch dazu wenn man sieht was du dafür am Ende bekommst, dann sehe ich da absolut keine Relation. Es klingt wirklich so, als hättest du ein massives Burnout-Syndrom und du brauchst ganz dringend mal Ruhe und Abstand, um einerseits deine privaten Tragödien (die ja wie ich deinem Text entnehme wirklich überdurchschnittlich viele sind) zu verarbeiten und dich auch von deinem sehr stressigen Job zu erholen. Kannst du es denn nicht irgendwie hinkriegen, dass dir ein Arzt eine Kur verschreibt? Burnout ist eine ernstzunehmende Diagnose und vielleicht würde sich die Kur auch mit deiner anderen Erkrankung rechtfertigen lassen?
Wie gesagt, es interessiert niemanden was ein Rettungsdienstmitarbeiter verdient für die Stunden die er leistet und die Leute erwarten das diese immer Spaß an der Arbeit haben und ihnen helfen, und sich dafür noch gratis anmaulen lassen. Ändern kann man es nicht, da man nicht Streiken darf, und wie soll man sonst in der Bevölkerung darauf aufmerksam machen ? Da haben es die Ärzte noch ganz gut, da dürfen es wenigstens ein paar bei uns sind das grade einmal 1000 Leute die Streiken dürfen, aber davon macht es niemand. Jeder der Streiken geht bei solchen Sachen, die können sich gleich ihre Papiere holen und werden ersetzt - es gibt genug Leute die für einen Job sich sogar den Mund verbieten lassen und dem Arbeitgeber beugen. Und dazu zähle ich mich auch, man muss froh sein wenn man in der Sparte noch einen Job hat. Und die alten Kollegen die sowieso nicht, denn die verdienen noch gut (im Vergleich, jemand der 20 Jahre schon im Dienst ist bekommt für diese Stundenzahl noch ein faires Gehalt von 2500 Euro Netto) und ich mach da ganze für nicht einmal die Hälfte ... Kostenersparnis heißt der Springende Punkt, überall muss gespart werden und somit auch im Gesundheitswesen.
Das Burn Out Syndrom hab ich bei mir auch schon diagnostiziert, wenn ich mich deswegen aber Krank schreiben lasse dann muss ich wieder Angst haben das ich durch einen noch jüngeren, und noch günstigeren neuen Kollegen ausgetauscht werde (so was geht schnell bei uns) und zum anderen, ich war bei meinem Hausarzt und der meint das alles gut ist und schon alles wieder besser wird. Mit einer Kur würde ich gerade zu grunde gehen, denn dann habe ich gar nichts mehr womit ich mich Ablenken kann von den ganzen anderen Dingen (Beziehung, Kindstod, Krankheit, usw.) und ich würde dann wohl nach wenigen Tagen schon Schluss machen.
Und dass dann irgendwann eine Depression dazu kommt und man keine Lust mehr auf nichts hat ist auch sehr wahrscheinlich aber wie ich lese bist du ja noch vernünftig genug, keine Dummheiten zu machen.
Nein, du musst mich nicht Zwangseinweisen lassen. Ich habe schon zu viel gesehen um wirklich dazu zu greifen, da ich jedes mal selbst den Kopf schüttel wenn ich ein solches Patientenklientel habe die es auch noch nichtigeren Gründen probieren und sich damit eigentlich das Leben noch schwerer machen als es ohnehin schon ist. Man bedenke, bei einem Fehlversuch ist man erst mal weg von der Gasse und landet in der Psychatrie, und wenn ich an unsere hier Denke dann läuft es mir schon kalt den Rücken runter. Da hab ich schon im Dienst angst, dass sie mich nicht mehr rauslassen und für einen Insassen halten - da will ich bestimmt nicht reinziehen. Und die es erfolgreich machen, die hinterlassen die Familie die damit nicht klar kommt und das weiß ich auch von meiner Familie (insbesondere von meinen Geschwistern), das sie damit nicht klar kommen würden und dann wohl auch dazu greifen ... und das möchte ich nicht Verantworten auch wenn es mir eigentlich am Arsch vorbei gehen könnte. Dafür hab ich meine Geschwister zu gerne und ein zu gutes Verhältnis.
Denn wenn die Ärzte dir sogar nur noch 3 Jahre geben (obwohl man sowas generell nie machen sollte, ich habe schon Leute gesehen mit Ösophaguscarcinomen, die statt der statistischen 5 Jahre noch 12 Jahre gelebt haben) dann solltest du doch versuchen, die 3 Jahre noch in so guter Lebensqualität wie möglich zu verleben.
Ich weiß das man so etwas nicht macht und normalerweise wenig Aussagen getroffen werden. Aber auch als Patient möchte man ungefähr wissen was einen erwartet von der Zeit her die einem noch bleibt, und nur deswegen habe ich auf eine Aussage gedrängt ansonsten hätte ich mich "überraschen" lassen. Ich weiß schon, dass es mehr oder weniger sein kann aber so kann man das Leben noch einmal ein wenig umplanen wenn man einen Referenzwert genannt bekommt.
Leiden denn deine Kollegen genauso wie du unter der vielen Arbeit? Vielleicht würde es ja was bringen eine Art kleinen Streik zu machen und mal gesammelt mit allen Kollegen vor den Chef zu treten und zu sagen, dass es so auf keinen Fall weitergeht. Denn irgendwas muss in der Hinsicht passieren, du kannst dich doch nicht völlig fertig machen für den Job.
Meine Kollegen leiden darunter auch, insbesondere die mit Kindern zuhause. Da hören die Kinder nicht mehr auf die Mutter oder den Vater oder die ganz kleinen fangen schon das Fremdeln an wenn der Papa sie mal auf den Arm nimmt ... was meinst du wie manche auf der Arbeit aufschlagen und kurz vor Heulen sind, weil das eigene Kind einen nicht mehr erkennt und brüllt wie am Spieß wenn sie es hoch nehmen. Ansonsten ist auch gerade die Anzahl der Scheidungen und Trennungen wieder massiv angestiegen und es vergeht kein Tag, an dem nicht ein Kollege einen anspricht zur Aussprache oder etwas von seinem Privatleben erzählt. Bislang haben viele ihr Privatleben aus dem Dienst heraus gehalten, und nun weinen wir uns gegenseitig bei uns aus was alles scheiße läuft - und komischerweise, es hilft schon ein wenig. Aber eine Dauerlösung ist es auch nicht, denn eben wenn man das Private mit zum Dienst nimmt, dann macht man sich Angreifbar und sobald die Chefs davon Wind bekommen kann man schon aussortiert werden da man dem psychischen Druck nicht mehr Stand hält und so etwas nicht tragbar für den Kreisverband ist ... Und was sich rumspricht oder jemand verplappert, das kann man vorher nicht sagen und ich hab auch das Gefühl, das manche Kollegen schon damit zum Chef rennen, in der Hoffnung auf eine bessere Stellung ! Sowas gibt es auf jeder Arbeitsstelle ...
Streiken dürfen wir nicht, wie oben schon angesprochen da sonst einem schnell gekündigt werden würde und man ausgetauscht und ansonsten sind wir Hoheitlich und dürfen auch nicht einfach den Rettungswagen still legen aus den Gründen eines Streikes. Was meinst du wieso auf den Demonstrationen im Gesundheitswesen nur sehr wenig, bis gar keine Rettungsdienstmitarbeiter anzutreffen sind ? Und der Chef sollte das eigentlich wissen, denn bis letztes Jahr war er selbst im Fahrdienst. Aber sobald man hier oben im Büro sitzt, mutiert man zum Arschloch was nichts mehr versteht und die Leute nur rumschubst auch wenn man selbst vorher über die alten Chefs hergezogen hat und ein gutes kollegiales Verhältnis hatte. Das ist zum einen auf den Druck der Geschäftsleitung herzuführen, die gar keine Ahnung haben was draußen abgeht und nur aufs Geld schauen und zum anderen von seiten der Mitarbeiter - sozusagen der Depp für alles, der dann schauen muss wo er selbst bleibt. Nicht anpassen an die Vorstellungen der Geschäftsleitung heißt Job los ... also werden sie sich immer mehr daran orientieren als an den untergebenen Mitarbeitern, was auch zu verstehen ist denn die haben bei uns auch alle kleine Kinder Zuhause und müssen schauen wo sie bleiben.
Und eine Sache noch, um dich vielleicht ein bisschen aufzubauen: es ist sehr wohl möglich mit PCO ein Kind zu bekommen. Dann muss man zwar meist bei Kinderwunsch eine Hormonsubstitutionstherapie machen aber das sollte eigentlich eher ein kleines Übel sein, oder? Gerade vor einem Monat hat eine Freundin von mir ein Kind bekommen, die ganz schlimm PCO hat. Sie mussten zwar 2 Jahre "üben", ehe es geklappt hat aber nun hat sie ein ganz süßes kleines Mädchen und ist überglücklich. Also zumindest in der Hinsicht musst du die Hoffnung nicht aufgeben!
Ich weiß das es nicht ganz Hoffnungslos ist, aber erschwert. Und was meinst du wie schwer es für mich ist dann schwangere zu sehen und kleine Kinder ... und das besonders nachdem ich mein eigenes verloren habe, was nach langer Zeit geklappt hat. Das kann halt nicht wieder Rückgängig gemacht werden und ich geb mir auch ein wenig die Schuld daran, ich hätte ja nicht fahren müssen zum Freund oder länger auf dem Rastplatz warten, ein paar Minuten hätten es schon verhindern können. Aber nun ändern geht nicht mehr, und ich wünsche mir jeden Tag das ich die Zeit zurück drehen könnte um das Ungeschehen zu machen aber mehr als es hinzunehmen, bleibt mir nicht übrig. Und nun fehlt mir auch der Partner dafür, und für den anderen Thread wurde ich aufs übelste herunter gemacht wie man nur auf die Idee kommen kann, sich einen anderen Mann zu suchen nur für die Zeugung und danach alleine das Kind groß zieht ... Und mit 2 Jahre üben das ist auch nichts wenn die Prognose auf 3 Jahre ausgelegt ist, und ich möchte es auch keinem Kind zumuten es in die Welt zu setzen wenn man schon weiß, dass man es dann nicht groß ziehen kann. Und ich hab es mich auch schon gefragt, ob ich es wollte als Kind nicht von meiner Mutter groß gezogen zu werden sondern von fremden weil sie verstorben ist aufgrund einer Krankheit die vorher schon bekannt war. Ich fände das egoistisch von mir und möchte es niemanden zumuten und deswegen würde ich wenn dann doch warten, auch wenn es hinterher nicht mehr klappt ...
Momentan geht es wieder auf der Arbeit, die Woche wenig Einsätze geschafft, ein wenig bei den Kollegen "ausgeweint" und daheim auch etwas geschafft. Heute habe ich die Küche und das Esszimmer aufgeräumt, auch wenn es 5 mal so lange gedauert hat wie normal, ich bin Stolz auf mich das es nun wieder sauber ist und bewohnbar aussieht. Ebenso freue ich mich über mein neues Sideboard im Esszimmer, welches ich gleich noch dekorieren möchte nachdem ich nun zwei Stunden Pause gemacht habe und mich hier ein wenig umgesehen habe. Es wird langsam besser, und ich komm mit der Stundenlang langsam zurecht, denn ich fange an die wenige Zeit mich daheim nicht mehr zu stressen und mir vorzuhalten was ich noch alles tun muss - sondern mache einfach ein wenig was mir gerade am besten zusagt. So bleibt zwar einiges auf der Strecke, aber es geht wieder. Morgen früh muss ich wieder auf Arbeit, und ehrlich gesagt - ich freue mich sogar ein wenig darauf, denn ich darf mit einem Kollegen zusammen fahren den ich schon seit einem halben Jahr nicht mehr gesehen habe, und mit dem ich immer viel Spaß hatte.
Auch Borderliner in fortgeschrittenem Stadium verletzen sich nicht unbedingt selbst. Und fortgeschrittenes Stadium? Die Krankheit kann auch früh ( ab 18 Jahren) diagnostiziert werden und man ist dann gerade in einer akuten Phase drin und hat dann später keine auffälligen Sympthome mehr, weil man damit umgehen kann. Genau so wie es sei kann, das man immer wieder akute Phasen hat die wieder weggehen und wiederkommen.
Es gibt da eher Unterschiede, wann die Krankheit diagnostiziert wird. Man sagt, je später die Krankheit festgestellt wird, umso schwerer ist die Behandlung.
Zum Hartz 4. Wenn du schon einen eigenen Haushalt hast, brauchst du nicht zurück ins Elternhaus, auch wenn du unter 25 Jahre alt bist. Wie das mit deinem Erspartem aussieht, weiss ich nicht. Da könnte dann eventuell ein Sozialpsychiatrischer Dienst helfen. Und solange du Vollzeit arbeiten gehst und etwa 1100 euro Netto hast, steht dir kein Hartz 4 zu. Hartz 4 umfasst Kaltmiete ( bei einem Singlehaushalt etwa 300 Euro), plus Nebenkosten, plus Heizung, plus 345 Euro. Sind also etwa 700- 800 Euro.
Psychische Erkrankungen sollten eher durch einen Facharzt behandelt werden. Als ich das erste Mal bei meiner Hausärztin sass und sagte ich ab Borderline, sagte sie nur, Sie haben kein Borderline. Sie hat dann mit dem damalig behandelnden Arzt gesprochen ( der aber die Diagnose nicht gestellt hat) und meinte dann eine Woche später, doch Sie haben Borderline. Sie schreibt mir auch durchaus mal eine Einweisung wenn die nötig ist, aber Medikamente verschreibt sie mir keine. Zumindest keine Psychopharmaka.
Eine Kur, beziehungsweise Rehamassnahme ist an sich auch dazu da, sich mit den Themen die einen beschäftigen auseinanderzusetzen. Der Alltag setzt sich in einer Klinik aber nicht nur durch ein kurzes Gespräch am Tag zusammen. Es gibt auch noch andere Therapien. Und je nach Klinik ist man an sich vom frühstück bis zum Abendessen beschäftigt. Klar denkt man mehr nach. Aber man ist auch aufgefangen. Ich kann dir aus eigener Erfahrung nur sagen, auf Dauer kann man die Gedanken nur durch Ablenken alleine nicht bewältigen.
Ich finde es schade, wie abfällig du über psychisch kranke Menschen redest. Ich bin einmal halbwegs zwangseingewiesen worden. Ich weiss noch wie abfällig die Ärztin der Notaufnahme mit mir umging, obwohl sie daran beteiligt war, das ich Besuch von der Polizei hatte. Die Person, die im Endeffekt dien Polizei benachrichtigt hat, in Absprache mit der Ärztin, hatte sich wohl Sorgen gemacht. Sie kannte mich damals kaum. Heute weiss sie mehr aus meinem Leben, wenn auch noch lange nicht alles, und kann nachvollziehen warum ich so reagiere.
Meine Mutter hatte Krebs. Diagnostiziert im Mai 2005. Im Juli sprach ich eine Ärztin an, was sie denn denkt, wie lange meine Mutter noch lebt. EIne konkrete Aussage wollte sie nicht machen mir gegenüber. Sie hat dann aber gesagt, das sie das Jahresende wohl nicht mehr erleben wird. Meine Mutter starb Ende März 2007. Und wenn sie nicht einen Oberschenkelhalsbruch gehabt hätte, hätte sie vielleicht noch ein paar Monate mehr gehabt. Soviel zum Thema den Zeitraum eingrenzen.
Das mit deinem Kind tut mir leid. Wirklich leid. Ich kann nachvollziehen wie du dich fühlst. Ich hatte mein Leben auch komplett auf Familie mit Kindern ausgelegt und werde nun krankheitsbedingt wohl keine haben. Was mich da aber selbst immer wieder beschäftigt ist die Frage, was wäre, wenn ich nun Kinder hätte. Beziehungsweise ist mir die Frage auch schon mal von meiner damaligen Betreuerin gestellt worden. da habe ich nur geantwortet: Das Jugendamt würde mir die Kinder abnehmen.
Ich weiss, das das nun eventuell hart klingt, aber wenn du nur noch 3 Jahre hast, wäre das einem Kind gegenüber fair?
Auch Borderliner in fortgeschrittenem Stadium verletzen sich nicht unbedingt selbst. .... Ich finde es schade, wie abfällig du über psychisch kranke Menschen redest.
Dann lese einmal richtig, das hab ich auch geschrieben. Definiert ist das Borderline aus einer Kombination von Depressionen und einer Persönlichkeitsstörung die in vier Stadien unterteilt ist. Im ersten Stadium nimmt man eine klassische Depression an, im fortgeschrittenen zweiten Stadium kommt dabei dann die Persönlichkeitsstörung mehr zum tragen (z.B. durch unsicherheiten, immer negatives Gedankengut) und im weiteren dritten Stadium kommt zu dem noch eine patholigische Verhaltensweise. Soll bedeuten, dass man dann Handlungen durchzieht die für andere keinen Sinn ergeben und erst im letzten Stadium beginnt der Patient dann die Unzufriedenheit mit sich selbst durch Verletzungen physischer Art zu kompensieren. Vorher die psychatrischen "Schmerzen" die man sich selbst zufügt sind von Anfang an da, dass man sich sagt "keiner mag mich" usw.
Ich würde niemanden ein Halbwissen hinterher sagen, der eine medizinische Ausbildung hat, zu der ebenfalls die menschliche Psyche gehört. Ich hab das ganze selbst in meiner Ausbildung gehabt und kann dazu noch auf mehrere Jahre Berufserfahrung mit psychatrischen Patienten zurück blicken. Klar hab ich die nicht jeden Tag um mich, aber jeder Patient zu dem ich komme bedarf einer psychatrischen Betreuung - der eine mehr, der andere weniger. Und ich rede nicht abfällig über diese Menschen, ansonsten hätte ich wohl auch nicht meinen Beruf ergriffen wenn es mir "am Arm vorbei ginge" - es ist nun einmal so, dass eben so verfahren wird und das ist alleine die nüchterne Realität und nichts weiter.
Die Patienten die sich in den psychatrischen Kliniken aufhalten, haben Probleme und so sehen sie auch aus und auch das Personal welches dort arbeitet, hat seine Probleme und in einigen Häusern kann man deswegen manchmal schon nicht mehr zwischen Patient und Personal unterscheiden. Der Unterschied besteht dann nur darin, das Personal hat einen Schlüssel und manchmal auch ein Namensschild, aber so wirklich sicher kann man sich nie sein. Und eben ein solches Haus ist hier ebenfalls im Kreis, dort kommen alle Patienten hin aus dem südlichen Hessen und damit immer volles Haus.
Zum Hartz 4. Wenn du schon einen eigenen Haushalt hast, brauchst du nicht zurück ins Elternhaus, auch wenn du unter 25 Jahre alt bist. Wie das mit deinem Erspartem aussieht, weiss ich nicht. Da könnte dann eventuell ein Sozialpsychiatrischer Dienst helfen. Und solange du Vollzeit arbeiten gehst und etwa 1100 euro Netto hast, steht dir kein Hartz 4 zu. Hartz 4 umfasst Kaltmiete ( bei einem Singlehaushalt etwa 300 Euro), plus Nebenkosten, plus Heizung, plus 345 Euro. Sind also etwa 700- 800 Euro.
Das stimmt so nicht, man muss zurück wenn man unter 25 Jahre ist und nach einem bestimmten Tag ausgezogen ist. Das müsste der 1. Juli 2002 gewesen sein, wenn ich mich recht erinnere. Und da ich erst vier Tage nach diesem Datum daheim ausziehen konnte, da meine Wohnung noch nicht fertig renoviert war falle ich unter die neue Regelung. Deswegen müsste ich zu meinen Eltern zurück, eine Ausnahme würde es nur bilden wenn ich alleinerziehend wäre. Denn dann würde es den Eltern nicht zugemutet werden das eigene Kind und das Enkelkind im Haus zu haben, und erst dann würde eine Wohnung gewährt werden. Ansonsten würde es nur in Ausnahmefällen gehen, z.B. das man weit entfernt hinzieht um dort die Chancen auf eine erneute Arbeitsstelle zu erhöhen. Dann muss man aber schon sehr gut Begründen wieso dort hin und hat wieder Schreibkram mit dem Amt, der sich über Monate hinzieht bis das erste Geld kommt.
Psychische Erkrankungen sollten eher durch einen Facharzt behandelt werden. Als ich das erste Mal bei meiner Hausärztin sass und sagte ich ab Borderline, sagte sie nur, Sie haben kein Borderline. Sie hat dann mit dem damalig behandelnden Arzt gesprochen ( der aber die Diagnose nicht gestellt hat) und meinte dann eine Woche später, doch Sie haben Borderline. Sie schreibt mir auch durchaus mal eine Einweisung wenn die nötig ist, aber Medikamente verschreibt sie mir keine. Zumindest keine Psychopharmaka.
Eine Kur, beziehungsweise Rehamassnahme ist an sich auch dazu da, sich mit den Themen die einen beschäftigen auseinanderzusetzen. Der Alltag setzt sich in einer Klinik aber nicht nur durch ein kurzes Gespräch am Tag zusammen. Es gibt auch noch andere Therapien. Und je nach Klinik ist man an sich vom frühstück bis zum Abendessen beschäftigt. Klar denkt man mehr nach. Aber man ist auch aufgefangen. Ich kann dir aus eigener Erfahrung nur sagen, auf Dauer kann man die Gedanken nur durch Ablenken alleine nicht bewältigen.
Das mag schon sein, dass es von einem Facharzt behandelt werden sollte. Wie du vielleicht gelesen hast (was ich mir nicht vorstellen kann, das sieht mehr nach Überflogen aus und dann gepostet) dann hättest du gesehen das ich keine Zeit für Arztbesuche habe, aufgrund der Schichten. Und ich arbeite nicht nur lockere 8 Stunden am Tag, sondern mindestens 12 Stunden plus zwei Stunden Fahrzeit pro Tag. Und es gibt keinen Arzt, der vor 7 Uhr bzw. nach 19 Uhr noch offen hat außer eben die Kliniken. Wenn die es machen, dann aber stationär und das kann ich mir nicht leisten - da ich sonst wohl von meiner Stelle entbunden werde, da ich den psychischen Anforderungen nicht entspreche, dann steh ich genauso da und darf mich mit dem Amt wegen Arbeitslosengeld und später Hartz 4 ärgern.
Wobei, vielleicht müsste ich das dann nicht mal die 6 Monate Arbeitslosengeld sollten doch reichen. Wegen dieser Problematik fällt auch eine Kur flach, da dann genau das selbe passieren würde sobald ich wieder zurück komme. Ich kenn die Verfahrensweise sehr gut die hier abgeht, und die Woche wurde wieder einer gekündigt der nun erst seit 14 Tagen wieder da ist nach einer 3 Monatigen Kur wegen Burn Out, nun steht der Kollege auf dem Arbeitsamt und darf nach Geld vom Staat betteln, seine Frau und die Kinder sind darüber wahrlich begeistert.
Meinst du ich möchte mich dazu stellen ? Wenn ich das wollte, dann hätte ich schon vor 4 Wochen meinen Job hingeworfen als ich oben im Büro war, und wieder alles übergelaufen ist was ich mir anhören durfte. Stattdessen hab ich mich als kleiner dummer Mitarbeiter hinstellen lassen, das ganze geschluckt und nur gesagt das meine Chefs recht haben und ich mir mehr Mühe gebe. Obwohl ich wusste, dass es ich nicht verbockt habe denn das neue Ausbildungskonzept für Laienschulung war rechtzeitig vor Vorlage im Büro und meine Chefs haben es nur nicht geschafft das anzuschauen und mir Rückmeldung zu geben. Aber mich hat es dann getroffen als es sich der Vorstand angesehen hat, und es nicht seinen Erwartungen entsprochen hat und er es für Verbesserungswürdig hält - hätten sie geschaut, dann wäre das erledigt gewesen bevor der schaut, und nicht erst hinterher.
Trotzdem war ich der Depp, und glaub mir, ich war nur einen hundertstel Millimeter davor die Sachen vor die Füsse meiner Chefs zu werfen, ihnen lautstark mitzuteilen das sie Armleuchter sind und gleich noch meine Kündigung auszusprechen und die Rettungswache zu verlassen. Stattdessen wie oben beschrieben gehandelt, wieder runter gegangen und mich hingesetzt das ganze Konzept überarbeitet und weiterhin nebenbei die Menschheit gerettet. Da man mit so etwas nicht an einem Tag fertig wird, weitere 7 Tage investiert inkl. der freien Minuten daheim um die Chefs zufrieden zu machen. Und was bekomm ich dafür - ein "warum nicht gleich so" ... das hört sich so an, als wenn die Arbeit vorher schlecht war und ich mir keine Mühe gegeben habe.
Ich weiss, das das nun eventuell hart klingt, aber wenn du nur noch 3 Jahre hast, wäre das einem Kind gegenüber fair?
Lese mal den letzten Beitrag von mir die letzten Absätze - die befassen sich genau damit.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-37969.html
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