Babyklappen - anonyme Lösung?
Ich finde die Möglichkeit mit der Babyklappe sehr gut und auch richtig. Klar kann eine Mutter, die ihr Kind zwar austragen, aber nicht haben möchte, das Kind zur Adoption freigeben. Aber es gibt immer verzweifelte Mütter, die nicht mehr weiter wissen, weil sie vielleicht heimlich schwanger waren, ihre Familie nichts davon mitkriegen sollte oder was auch immer. Oft bringen sie ihre Kinder irgendwo auf einer Toilette zur Welt und sind verzweifelt. Für so eine Situation ist die Babyklappe eine sehr gute und wichtige Einrichtung. Denn so bleibt die Mutter anonym und hat keine Strafverfolgung zu erwarten! Und die Versorgung des Kindes ist auch sichergestellt!
Diamante hat geschrieben:So denken viele und deswegen ist oft der Ausweg, das Kind direkt nach der Geburt umzubringen, es anonym irgendwo zur Welt zu bringen und auszusetzen oder aber die Babyklappe.
Würden "viele" mal vorher denken, müsste man sich darüber gar keine Gedanken machen. Wenn eine Frau, die irgendwo mitten in Afrika aufwächst, mit traditionellen Ritualen usw., kaum die Schule besucht und nicht lesen und schreiben lernt, schwanger wird, ohne es zu wollen, dann kann ich dies nachvollziehen, aber nicht in unseren Breitengraden! So leid es mir tut, da habe ich absolut kein Verständnis dafür. Selbst für Frauen, die nicht in der Lage sind, regelmäßig die Pille zu nehmen oder sich um andere Möglichkeiten zu kümmern, und manchmal so geil auf jemanden sind, dass sie es nicht einmal mehr schaffen ein Kondom über zu ziehen, gibt es mittlerweile Möglichkeiten! Und das wenn Junge und Mädchen sich nackig miteinander beschäftigen dabei Babys entstehen können, das ist auch schon den meisten Grundschülern bekannt.
Die Chance vergewaltigt zu werden, ist in Deutschland äußerst gering! Die Chance, dass der Täter dann zudem kein Kondom benutzt und die Sache wirklich bis zum Ende bringt, ist noch geringer. Sehr viele Frauen nehmen regelmäßig Verhütungsmittel und könnten somit selbst bei einer Vergewaltigung nicht schwanger werden. Wenn nun alle die Eventualitäten zusammen kommen würden (ich glaube aber die Chance, dass ich in meinem Leben noch Millionär werde ist weitaus höher), dann müssten Beide zudem noch zeugungsfähig sein und die Frau gerade fruchtbar. Idealerweise beschafft man sich in diesem Fall nach der Tat, die Pille danach. Wenn Frau dies auch nicht macht und dann wirklich schwanger ist, besteht noch wochenlang die Möglichkeit einer Abtreibung. Sofern dies denn überhaupt gewünscht ist. Von wievielen 0,000000x % reden wir nun noch?!
Bei Babyklappen muss ich an diesen SternTV Fall kürzlich denken, wo zig Mal an die Mutter appelliert wurde sich doch bitte zu melden, sie es aber nicht tat. Serafina wurde die Kleine glaube ich genannt. Die meisten Kinder wollen nun einmal wissen, wo ihre Wurzeln sind, wer sie gezeugt hat und oftmals auch, warum ihre Eltern sie nicht haben wollten. Ist man diese Antworten seinem eigen Fleisch und Blut nicht schuldig?! Ich weiß es nicht. Aber ich weiß, dass ich niemals ungewollt schwanger werde und wenn dann mein Kind nicht anonymerweise irgendwo abliefern werde!
Ich würde mich wahrscheinlich eher für eine Adoption entscheiden. Ich musste mal Sozialdienst in einem Mutter-Kind-Haus ableisten, wobei sich im selben Gebäude eine Babyklappe befand. Diese Klappe war die ganze Zeit geschlossen, sodass man sie gar nicht hätte benutzen können. Irgendwie fand ich das schwachsinnig, so eine Klappe muss doch eigentlich 24 Stunden lang verfügbar sein. Die ganze Atmosphäre in dem Mutter-Kind-Heim hat mich außerdem auch abgeschreckt.
Ich habe mich noch nie mit Adoptionen beschäftigt, aber lernt man eigentlich die zukünftigen Eltern des Kindes kennen? Ich muss da an den Film "Juno" denken, wo das schwangere Mädchen die Pflegeeltern schon zu Anfang ihrer Schwangerschaft kennengelernt hat und bei ihnen auf einen Kaffee eingeladen wurde. Mir wäre es wichtig, die Eltern vorher kennenzulernen, schließlich will ich wissen, was auf es zukommt. Ich würde wissen wollen, wie streng sie das Kind erziehen würden, welche finanziellen Möglichkeiten sie haben und welcher Kirche sie angehören. Außerdem sehe ich kein Problem darin, dass mein Kind zwanzig Jahre später vor meiner Tür auftaucht. Ich glaube, mich würde der Gedanke auch beschäftigen, was aus meinem Kind geworden ist. Da würde es mir sogar gelegen kommen, meinen Sprössling mal kennenzulernen. Er hat ja das Recht dazu, denn wäre ich adoptiert, würde mich diese Ungewissheit auch quälen.
Das soll jetzt nicht so rüberkommen, dass ich einfach aus Bequemlichkeit die Verantwortung an Wildfremde abgeben will, die dann für mich die Erziehung übernehmen. Aber angenommen, ich würde kurz vor dem Abi schwanger werden oder zu Beginn meines Studiums, wäre eine Adoption doch gerechtfertigt. Ich will meinem Kind das beste vom besten bieten können. Und bei einem ungünstigen Zeitpunkt der Geburt ist nicht nur das Leben meines Kindes, sondern auch meine Zukunft ruiniert. Als ob ich auf ein Topstudium verzichten würde, um eine Ausbildung anzufangen, nur weil ich dringend Geld brauche!
Aber höchstwahrscheinlich würde ich mich ohnehin für eine Abtreibung entscheiden. Schon alleine aus dem Grund, dass ich mir überhaupt keine Schwangerschaft vorstellen kann. Meine Eltern und vor allem mein Freund würden garantiert Druck auf mich ausüben, ich solle abtreiben. Und die Familie meines Freundes würde sich dem garantiert anschließen.
Ich denke, alles hat irgendwo seine Vor - und Nachteile und man muss da wohl so entscheiden, wie es für einen selber, am besten erscheint. Es gibt ja auch anonyme Adoptionen und da kann man dann hinterher auch nicht herausbekommen, wer die leiblichen Eltern sind, denn sie haben es dann damals so angegeben, das sie nicht ausfindig gemacht werden wollen. Denke mal, das jede Mutter, dann auch vielleicht ihre Gründe hat, wenn sie sich so entscheidet.
Ob man es nun zur normalen, zur anonymen Adoption oder in die Babyklappe legt, muss meiner Meinung nach, jeder für sich selber entscheiden. Klar ist es mit Sicherheit etwas egoistisch, es anonym zu machen, denn so nimmt man dem Kind, die Möglichkeit, mehr über ihre eigentlichen Wurzeln herauszufinden und mit Sicherheit werden auch einige Mütter so einen Schritt bereuen, aber man sollte nicht immer gleich alles verurteilen, wenn es nicht so der Norm entspricht.
Klar sollte man vorab mehr auf Verhütung und so achten, aber es ist ja nichts neues heutzutage, das trotz Verhütung mal Schwangerschaften entstehen und ich finde es gut, das es solche Möglichkeiten, wie Adoption und Babyklappe gibt, denn wäre so etwas nicht gegeben, würden sicherlich die Babymorde enorm ansteigen, weil die verzweifelten Mütter einfach keinen anderen Weg sehn und ich glaube schon, das eine Mutter, sich vorher genügend Gedanken macht, bevor sie so einen Schritt eingeht und ihr Kind abgibt. So etwas macht man nicht mal eben aus einer Laune heraus, sondern, weil man für das eigene Kind ein besseres Leben sichern möchte.
Cappuccino, du schreibst selbst, dass du auch wissen wollen würdest, wo du herkommst. Nun stell dir mal vor, dort dann erfahren zu müssen, dass deine Erzeuger gerade keinen Bock auf dich hatten und ihnen Karriere wichtig war. Ich kann verstehen, wenn man studieren möchte und Karriere machen. Aber gerade gebildete Menschen, sollten meiner Meinung nach dann auch in der Lage sein sich mit Verhütung zu befassen! Und zwar so, dass sie eben nicht schwanger werden.
Chrissiger, ich kenne eher nur die umgekehrten Fällen, also das Paare ohne Verhütung versuchen schwanger zu werden und es oftmals lange dauert, obwohl man sich die größte Mühe gibt und genau berechnet. Bei ungewollten Schwangerschaften kommt bei genauerem Nachfragen fast immer der Einwand, dass man die Pille schon mal vergessen hat, Medikamente nehmen musste, extremen Durchfall hatte, usw. Ich hatte mich als Teenie informiert bevor ich zum Frauenarzt ging und dennoch wurde mir dort nochmal alles ganz genau erklärt. Als Gedächtnisstütze gibt es auch einen Beipackzettel, usw. Wobei auch nur ein ganz kleiner Prozentsatz direkt nach dem Absetzen der Pille überhaupt schwanger werden kann!
Jene ungewollte Eltern (bzw. immer noch die alleinerziehenden Mütter), die ich kennenlernte, waren teilweise von One-Night-stands schwanger. Von Jungs, die sie in einem Moment "geil" genug fanden, um sich von ihnen befruchten zu lassen, dann aber nicht einmal als Vater angeben wollten. Wenn mir dazu noch volljährige Mädchen erwählen wollen, dass sie 9 Monate nicht gemerkt haben, dass sie schwanger sind, dann mache ich mir manchmal doch Sorgen um unsere Gesellschaft. Ja ich weiß, dass es mal Zyklusprobleme geben kann, ich weiß, dass einige auch ohne Schwangerschaft zunehmen, dass nicht jedes Kind ständig tritt, usw., aber wer auf der Toilette oder so versehentlich ein Kind bekommt ohne vorher davon zu wissen, dem sollte meiner Meinung nach noch anders geholfen werden, als nur mit der Kinderbetreuung oder der Abgabe des Kindes und den damit verbundenen Konsequenzen!
Trisa hat geschrieben:Cappuccino, du schreibst selbst, dass du auch wissen wollen würdest, wo du herkommst. Nun stell dir mal vor, dort dann erfahren zu müssen, dass deine Erzeuger gerade keinen Bock auf dich hatten und ihnen Karriere wichtig war. Ich kann verstehen, wenn man studieren möchte und Karriere machen. Aber gerade gebildete Menschen, sollten meiner Meinung nach dann auch in der Lage sein sich mit Verhütung zu befassen! Und zwar so, dass sie eben nicht schwanger werden.
Aha, und was willst du mir jetzt damit sagen? Dass ich lieber abtreiben sollte, wenn es zur ungewollten Schwangerschaft kommt? Oder dass ich das Kind eben doch behalten sollte, obwohl ich nicht dafür sorgen könnte? Oder meinst du, dass Menschen, die ungewollt schwanger werden, automatisch doof und ungebildet sind? Kein Verhütungsmittel bietet eine hundertprozentige Sicherheit. Selbst wenn man immer brav die Pille nimmt, keinen Durchfall oder Erbrechen bekommt und sie nicht mit den falschen Medikamenten kombiniert, kann man schwanger werden. Nicht mal bei der Pille liegt der Pearl-Index bei 0!
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass ein erwachsener Mensch sowas verkraften sollte wie "meine Karriere war mir wichtiger". Ich meine, das volljährige Kind entschiede sich in dem Fall ja bewusst für das Kennenlernen der leiblichen Eltern. Es hätte sich bestimmt schon viele Gedanken über die möglichen Grunde seiner Adoption gemacht. Dann muss es auch damit rechnen, so eine Antwort zu bekommen. Die Gründe für eine Adoption sind doch nie schön! Was würdest du denn lieber hören wollen an Stelle des Kindes? Dass du ein "Unfall" eines One-Night-Stands warst? Oder sogar, dass du einer Vergewaltigung entstammst? Wenn man Angst vor so einer Antwort hat, dann braucht man die leiblichen Eltern halt nicht kennenzulernen.
Cappuccino, was jemand macht, sollte jeder selbst entscheiden. Ich verurteile auch niemanden, weil er/sie sein/ihr Kind weg gab, sondern kann nur die meisten Beweggründe nicht nachvollziehen. Ich kenne auch kaum jemanden, dem seine Karriere auf Dauer wichtiger wäre, so dass die Entscheidung deswegen ein Kind weggegeben zu haben zumindest selbst kritischer beurteilt wird. Stimmt, Gründe für eine Adoption sind meistens nicht schön, für mich sind viele aber nachvollziehbarer als "Ich wollte lieber Karriere machen".
Was nun nicht heißt, das ich es verurteile, wenn jemand Karriere macht, sondern die Tatsache, dass sie dabei ungewollt schwanger wird! Ja das muss nicht sein. Und ich glaube auch nicht, dass bei der Pille und manch anderen hormonellen Verhütungsmethoden bei kontrollierter Erfassung, ausgehend vom "perfect use" höher als 0,01 wäre. Auch jetzt schon wird beim Etonogestrel-Implantat vom einem Pearl-Index von unter 0,1 gesprochen, wobei auch darauf hingewiesen wird, dass weniger Erfahrungen mit Frauen über 80 Kilo vorliegen und der Schutz herabgesetzt sein könnte ab dem dritten Anwendungsjahr.
Dies würde für mich bedeuten, wenn ich nun absolut kein Kind möchte, dass ich mich nicht alleine darauf verlassen würde. Aber ja, ich würde mein Kind behalten. Ob ich sein Leben lang, gut dafür sorgen kann, weiß ich nie. Passieren kann immer etwas und selbst wer unter optimalen Voraussetzungen Kinder zeugt, kann ganz schnell in andere Situationen kommen. Partner können verschwinden oder sich stark verändern, Geld bietet keinerlei Garantie, dass es lebenslänglich bei einem bleibt, selbst die schönste Villa kann abgebrannt werden, ausgeräumt werden, Naturkatastrophen zum Opfer fallen oder bei einer Pleite zwangsversteigert werden. Ganz abgesehen davon, dass sich die Gesundheit eines Jeden jederzeit verändern kann!
Wenn ich hingegen absolut sicher wäre, keine Kinder haben zu wollen, dann gibt es ebenfalls entsprechende Möglichkeiten dieses zu verhindern und zwar dauerhaft. Was dann trotzdem nicht bedeutet, dass man sofort auf Kondome verzichten sollte. Diesen gegenüber bin ich aber auch skeptisch, obwohl ich auch wegen dieser Skepsis, schon alles mögliche damit ausprobiert habe. Selbst eingefroren und danach auf die Heizung gelegt, mit langen Fingernägeln drübergekratzt und mehrfach aufgeblasen, kann man diese nicht nur super dehnen, sondern sogar danach noch über den Kopf ziehen und aufblasen.
Obwohl man auch schon in der Schule lernt, dass man diese aufgeblasen auch um ein Vielfaches dehnen kann, lernt man ebenfalls dort auch den korrekten Gebrauch und das man alles oben genannte eben nicht damit machen sollte. Wohl auch deshalb fällt es mir äußerst schwer zu glauben, dass ein Kondom mal eben so platzt bei sachgemäßer Anwendung. Eigenartigerweise war dies dann oftmals nicht der einzige Unfall, der auch im Nachhinein eben nicht z.B. durch die Einnahme der Pille danach verhindert wurde, sondern nicht selten haben die Unfallbeteiligten mehrere Unfälle gezeugt.
Mit Bildung scheint dies nicht unbedingt zu tun zu haben. Zumindest in Europa lernt wohl jeder den Umgang mit entsprechenden Verhütungsmitteln in der Schule, idealerweise auch im Elternhaus und entsprechende Beratungsstellen beraten völlig unabhängig von sozialer Schicht und Bildungsniveau.Und zumindest eine mir bekannte Person, die von ihrer Schwangerschaft nicht bemerkt hatte, dürfte mittlerweile studieren.
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