Erfahrungen mit richtig intensives Heimweh haben
Als Kind bin ich einmal mit den Meßdienern unserer Gemeinde in das Zeltlager gefahren. Zwei Wochen lang, und es war für mich die Hölle. Die ganzen vierzehn Tage lang habe ich nur geweint, wäre am liebsten den ganzen Tag im Zelt geblieben und wollte nur nach Hause. Dafür hätte ich gemordet! Ich habe glaube ich die Betreuer drei Mal am Tag gefragt, ob die mich nach Hause schicken, aber das haben sie immer verneint.
Ich finde es erstaunlich, wie unglaublich intensiv Heimweh sein kann, und das nicht nur bei Kindern, auch einige Erwachsene haben Probleme damit. Es geht ja sogar so weit, dass man sich selbst was antun will, nur um nach Hause zu kommen (den Fall hatten wir damals im Zeltlager). Persönlich finde ich das Gefühl von Heimweh sogar noch schlimmer als Liebeskummer!
Empfindet ihr auch so oder hattet ihr nie Probleme damit? Welche Erfahrungen habt ihr mit Heimweh gemacht?
Als Kind hatte ich nur Heimweh, wenn ich irgendwo gewesen bin ohne meine Eltern, wenn diese sich telefonisch gemeldet haben. Ansonsten war die Ablenkung genug, um kein Heimweh zu bekommen,
Heutzutage hilft eigentlich wenig gegen richtige Heimweh. Ich wohne seit fast 8 Jahren 250 km von meiner alten Heimat entfernt und ich war jetzt 3 Jahre nicht dort. Aus Kosten und Zeitgründen ist das im Moment nicht möglich und ich habe sehr oft Heimweh. Wenn ich in die alte Heimat telefoniere wird es meist noch schlimmer und wenn ich mir Bilder ansehe auch.
Ich habe festgestellt, dass Heimweh im Erwachsenenalter oft schlimmer sein kann als im Kindesalter.
Großartige Probleme mit Heimweh hatte ich nie. Vielleicht liegt es daran, dass auf meiner aller ersten Klassenfahrt in der Grundschule meine Mutter als Betreuerin dabei gewesen ist, um die beiden Lehrer zusammen mit einer weiteren Mutter eines Mitschülers zu unterstützen bei dem Versuch, uns zu bändigen. Wenn es mir bei dem Ausflug nicht so gut ging, bin ich eben rüber zu meiner Mama und alles war prima.
Auf allen weiteren Ausflügen, die alle ohne meine Mutter stattfanden versteht sich, hatte ich dann nie Probleme. Ich fand die fremden Orte spannend und wollte viel erleben und habe kaum an zu Hause gedacht, außer wenn ich die Pflichtpostkarte abgeschickt hab. Ich war wohl schon immer recht reisefreudig, genau wie heute.
Außerdem waren die Fahrten ja nie besonders lang, eigentlich empfand ich sie sogar immer als viel zu kurz. Es war leicht abzusehen, dass ich in 4 Tagen schonwieder zu Hause war, obwohl ich noch nichtmal richtig angekommen gewesen bin.
Zum Glück ist das bei mir nicht so, dass ich jemals richtig intensives Heimweh verspürt habe. Ich hab eher die Zeit, in der ich weg war genossen, denn ich liebe es total, zu verreisen und neue Orte kennen zu lernen. Aber nachdem ich bei dem Frankreich-Austausch unserer Schule mitgemacht habe, und für eine Woche bei meiner französischen Gastfamilie war, habe ich schon zu schätzen gelernt, wie schön es zu hause doch ist.
Ich hatte zwar kein intensives Heimweh, aber die letzten Tage hab ich mich schon bisschen nach meinem Zu Hause gesehnt, und war froh, wieder gut angekommen zu sein. Bei mir war es bis jetzt so, dass ich auf Klassenfahrten ein wenig Heimweh hatte, aber nur weil die Jugendherbergen immer so schlecht waren. Meine Eltern vermisse ich für diesen (kurzen) Zeitraum nicht, aber eher das ganze Zu Hause, mein Zimmer usw.
Ich kann das nicht teilen, egal wo ich hin gefahren bin ich hatte nie Heimweh außer ein einziges Mal und da war ich mit meiner Tante und deren Familie in Dänemark. Wir hatten ein Ferienhaus direkt an der Ostsee, vielleicht so fünfzig Meter entfernt. An dem Tag wo wir ankamen war ein heftiger Sturm und da hatte ich wirklich Angst und Heimweh aber das war nur in den Nacht ich konnte auch nicht schlafen und am nächsten Tag war schon wieder alles okay.
Mein Bruder war da zum Beispiel ganz anders der hatte richtige Panikattacken bekommen. Die sind mal einen Tag auf Klassenfahrt gefahren und das war nicht weiter als fünfzehn Kilometer entfernt. Und trotzdem hatte Herzrasen und Fieber bekommen durch das Heimweh also es kann auch richtig heftig werden da sollte man darauf achten, wenn man so einen extrem Fall hat wie ich in der Familie die Kinder werden echt krank dadurch wenn sie Heimweh bekommen.
Als Kind war ich mal mit einer Freundin eine Woche auf dem Ponyhof. Mir ging es gut, aber das andere Mädchen hat ganz starkes Heimweh bekommen am zweiten Abend und mich damit angesteckt. Ich weiß noch dass wir unsere Eltern stundenlang am Telefon belagert haben dass sie uns abholen, was diese aber nicht gemacht haben. Am übernächsten Tag war´s dann auch wieder gut. Das war das einzige Mal, dass ich richtig übles Heimweh hatte. Sonst war es eher so, dass ich am ersten Abend bzw. in der ersten Nacht traurig war und meine Familie vermisst habe, danach aber alles gut war.
Ich bin 2002 bei meinen Eltern ausgezogen und war 2003 noch mal zehn Tage in den USA, selbst da war ich am ersten Abend noch traurig und wäre lieber zu Hause gewesen. Wenn ich heute lange nicht bei meinen Eltern war dann wird das Verlangen, mal wieder in meine alte Heimat zu fahren, auch immer stärker. Ist zwar kein richtiges Heimweh, aber ich möchte dann schon gerne mal wieder hin und vermisse alle. Denke das wird sich auch nie geben, da ich sehr an meiner Familie hänge. Würde mich auch sehr freuen wenn ich irgenwann wieder näher bei ihnen wohnen könnte, obwohl uns jetzt nur gut 60 km trennen.
Das Heimweh sehr schmerzt, weiß wohl so gut wie jeder. Dennoch denkt man immer aufs neue, dass man dieses Gefühl überwinden könnte. Doch dann ist es doch mal wieder da. Was dagegen gar nicht hilft, wenn man für längere Zeit bzw. für sehr lange Zeit weg, zu Hause anzurufen und sich zu beklagen, wie sehr man sich nach dem Zuhause sehnt. Denn das verstärkt dieses Gefühl im Nachhinein meist nur noch mehr. Lieber dort Freunde oder neue Leute kennenlernen und mit denen darüber sprechen.
Heimweh, das ist so ein Thema wo sich die Geister scheiden und jeder anders stark empfindet. Ich denke mal, dass das vermutlich hängt stark von der Familie und der Erziehung abhängt, womit ich jetzt auf keinen Fall suggerieren will, dass Menschen ohne Heimweh keine Lust haben, wieder nach Hause zurückzukommen, weil sie es nicht vermissen oder ähnliches.
Ich persönlich hatte, soweit ich mich denn erinnern kann, noch nie Heimweh gehabt, jedenfalls nicht in beschriebener Form mit Heulkrämpfen und so weiter. Die längste Zeit, die ich mal von zuhause weg war, betrug sechs Wochen. Das ist ja schon ein recht großer Zeitraum, umso mehr für einen, damals, 12-jährigen. Während der Zeit befand ich mich in einer Art Kur für Gewichtsreduktion, wie es so schön hieß. Nebenbei erwähnt, meine Eltern haben mich während der Zeit nicht besucht, also wurde mögliches Heimweh nicht durch einen Besuch gemindert.
Damit meine ich aber jetzt nicht, dass es mir vollkommen egal war, ob ich mich jetzt zuhause oder weit weg befand, ich dachte einfach mehr auf eine, nicht wirklich in dem Sinne traurige, sondern eher melancholische Art daran, dass ich für längere Zeit meine Eltern und Freunde nicht sehen würde. Der "Schmerz", falls man ihn denn überhaupt als einen solchen bezeichnen kann, war jetzt mehr vergleichbar mit nostalgischen Erinnerungen (ja, klingt komisch, ich weiß).
Komischerweise erging es meinem Bruder, der auch dabei war, anders, denn laut meiner Vermutung hätte er ja genauso reagieren müssen wie ich. Es hängt also wohl auch mit dem individuellen Empfinden und dem eigenen Charakter ab. Jedenfalls hat er sie schon recht stark vermisst, aber ohne jetzt großartig einen Aufstand darum zu machen oder ständig zu weinen. Aber ich habe dort auch einen Jungen gesehen, der ständig geweint hat und ebenfalls verlangte, nach Hause geschickt zu werden, weil er seine Eltern vermisse. Gebessert hat es sich für ihn auch nicht, dass man dort telefonieren konnte und er so doch irgendwie Kontakt mit ihnen hatte.
Als ich dann nach den 6 Wochen zurück kam, habe ich mich natürlich schon gefreut, endlich wieder daheim zu sein, aber wirkliches Heimweh hatte ich wie eben beschrieben zu keinem Zeitpunkt.
Hatte auch schon sehr grosse Probleme mit Heimweh. War ab der 6. Klasse bis zur 13. in einem Internat. Also rückwirkend muss ich sagen, das war die schönste Zeit meines Lebens.
Anfangs jedoch war das nicht so. Ich hatte so schlimmes Heimweh. Ich hatte teilweise wenn ich Freitags mit dem Zug Heim gefahren bin schon wieder Angst, weil ich wusst am Sonntag gehts zurück. Hat sehr lange gedauert bis ich mich dran gewöhnt hatte. Dann wurde alles anderst, viele Freunde gefunden, ne Freundin kam auch dazu. Am Ende meiner Internatszeit bin ich nur noch alle 3 Monate mal Heim gefahren so schön wars dort.
Es braucht Zeit, meiner Meinung nach ist es aber wichtig das mal durch zu ziehen bis das Heimweh vorbei ist, sonst läuft man gefahr das sein ganzes Leben zu haben.
So richtiges Heimweh hatte ich eigentlich nur zweimal bisher. Und zwar als ich von zu Hause ausgezogen bin und zwar gleich mehr als 600 km fort von meiner Heimatstadt.
Wie gesagt, ich hatte damals noch bei meinen Eltern gewohnt und die Entscheidung auszuziehen, fiel innerhalb weniger Monate. Und dann noch von einer relativen Kleinstadt im Baden-Württemberg ins weit entfernte Berlin. In Berlin angekommen habe ich mich zwar schnell eingelebt und Anschluss gefunden, aber in der Anfangszeit hatte ich wirklich oft Heimweh nach meinen Eltern, Freunden und der gewohnten Umgebung.
Was wahrscheinlich auch dazu beigetragen hat, war, dass ich im Herbst umgezogen bin und dann die Anfangszeit in Berlin mit Schmuddelwetter und Grau in Grau erlebt habe. Berlin ist im Sommer, wenn alles grün ist, einfach phantastisch, aber im Winter eben nicht so prickelnd. Damals gab es noch die Mauer und im Winter regelmäßig Smog (den ich bisher noch nicht kannte), das war schon heftig. Da kam das Heimweh wohl zusammen mit einer kleinen Winterdepression und ich hätte stellenweise nur noch heulen können, so sehr habe ich alles vermisst. Geholfen haben da nur regelmäßige Heimfahrten mit der Bahn, glücklicherweise hatte ich damals Schichtdienst und immer wieder mal ein verlängertes Wochenende, so dass ich alle 4 - 6 Wochen nach Hause konnte. Im Frühjahr bzw. Sommer darauf hatte sich mein Heimweh dann gelegt, meine Eltern kamen das erste Mal zu Besuch und ich konnte ihnen Berlin zeigen.
Das zweite Mal Heimweh war dann vor 8 Jahren, als wir aus Berlin weggezogen sind, wieder mal das Bundesland gewechselt haben. Diesmal war es für mich ein Wechsel von der Großstadt Berlin in eine Kleinstadt und ich hatte wieder mal die gleiche Situation wie damals. Der Umzug war wieder im Herbst, genauer gesagt am 4. Oktober, wieder nur Schmuddelwetter und der Winter vor der Tür. Mann, habe ich "mein" Berlin vermisst und mich zurückgesehnt. Inzwischen hatte ich meinen gesamten Freundeskreis in Berlin, mir dort meine Existenz aufgebaut und konnte wieder mal von vorne anfangen. Das Heimweh hat nicht so schnell nachgelassen wie damals, als ich nach Berlin gezogen bin. Ich hatte in den ersten beiden Jahren hier immer wieder "Heimwehattacken" und mein Mann und ich waren einmal drauf und dran, wieder zurückzuziehen, als es bei ihm arbeitsmäßig dann auch nicht so gut lief. Inzwischen sind wir 8 Jahre hier, haben uns einen neuen Freundeskreis aufgebaut und sind hier recht glücklich. Aber falls nochmals ein Umzug weiter weg anstehen sollte, weiß ich genau, dass ich wieder Heimweh haben werde.
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