Immer mehr Arbeitslose
Habt ihr auch das Gefühl, dass es immer schlimmer mit der Arbeitslosigkeit wird? Am ärgsten finde ich ja, wenn manche Unternehmen Rekordgewinne melden und im selben Atemzug mitgeteilt wird, man müsse halt „leider“ noch ein paar tausend Stellen abbauen und daraufhin der Kurs des Unternehmens auch noch steigt!
Ich merke die Angst selber an meinem Arbeitsplatz. Noch vor wenigen Jahren hätte ich mir keine Sorgen gemacht. Aber letztes Jahr mussten hundert Leute gehen, darunter Kollegen, mit denen ich jahrelang gut zusammengearbeitet habe und mit denen ich sogar privat befreundet war! Ein paar haben zum Glück rasch wieder einen neuen Job gefunden, wenn auch mit finanziellen Abschlägen, aber andere suchen heute noch. Ein Kollege musste sogar in die psychiatrische Klinik eingeliefert werden, weil es ihn so schlimm erwischt hatte!
Bei jeder Betriebsversammlung beginne ich zu zittern, denn ich weiß, was es heißt, in meinem Alter arbeitslos zu werden. Keine Chance am Markt! Aber die da oben verstehen das nicht und schanzen sich ihre Privilegien gegenseitig zu. Was für eine Ungerechtigkeit! Warum tut da keiner was dagegen? Immer wird nur beim kleinen Mann von der Straße gespart!
Das Problem wird immer mehr die Armut trotz Arbeit und die daraus resultierende Altersarmut. Es gibt zwar offiziell immer mehr Beschäftigung aber die Umverteilung funktioniert dadurch nur noch besser.
Wer chronisch krank wird und nicht mehr mithalten kann, bekommt es voll zu spüren und landet schnell ganz unten und dies geht immer mehr so.
Heutzutage ist es sogar recht schwer, überhaupt in die Arbeitswelt zu kommen. Als ich vor drei Jahren eine Ausbildung gesucht habe, war es meist schon eine Bedingung, dass man dort anfangen kann, wenn man bereits einiges an Berufserfahrung in dem Job hat, was ich ehrlich gesagt totaler Schwachsinn fand.
Ich war auf einer Wirtschaftsschule und bin mit einem Schnitt von 2,1 gegangen. Aber das hat den Leuten nicht gereicht, weil ich zu unerfahren war. Und das auf der Suche nach einer Ausbildung, in der man ja eigentlich erst die Erfahrung sammeln soll. Ich habe da wirklich nicht durchgeblickt.
Danach bin ich psychisch total abgesackt und konnte bis heute keinen Tag arbeiten. Mir graut es auch schon davor, wenn ich es endlich wieder kann und dann werde ich mit Sicherheit wieder abgewiesen, da ich eben diese Probleme hatte und keinerlei Erfahrung habe. Und ich bin gerade mal 20 Jahre jung.
Wenn man genau hinschaut, sehen die Verhältnisse in Deutschland im Moment gar nicht so schlecht aus. Die Arbeitslosigkeit sinkt, die Anzahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten steigt und die Anzahl der Minijobs sinkt stattdessen. Letzteres ist vielleicht nachteilhaft für Leute, die einen Nebenjob brauchen, aber letztendlich entstehen ja dafür mehr Vollzeitstellen.
Natürlich hat nicht jeder Einzelne auch etwas davon. Die persönliche Erfahrung kann je nach Ausbildung, Region und persönlichem Verhalten sehr stark schwanken. Es ist einfach so, dass der Arbeitsmarkt in Süddeutschland viel besser aussieht. Einzelne Landkreise haben eine Arbeitslosenquote von unter 3%, das heißt dass dort im Prinzip jeder eine Arbeit findet, wenn er sich richtig bemüht. Im Osten sieht das wieder ganz anders aus, dort sind die Arbeitslosenquoten teilweise drei Mal so hoch.
Ein Umzug ist für viele zwar keine Option, aber man muss sich bewusst sein, dass die Möglichkeit prinzipiell besteht und dass das in erster Linie eine persönliche Entscheidung ist. Immerhin kommen sehr viele EU-Ausländer wegen der guten Arbeitsbedingungen nach Deutschland, und die haben oft nicht nur ein paar hundert Kilometer Anreise.
Als halbwegs ordentlicher, vernünftiger und gepflegter Mensch sollte es überhaupt kein Problem sein, an einen Job als Hilfsarbeiter in der Industrie zu kommen. Zumindest unter der Voraussetzung, dass man bundesweit mit Schwerpunkt Süddeutschland sucht. Irgendeine Industrie boomt da ganz sicher und sucht ordentliche Arbeitskräfte. Auch wenn die Suche ein paar Monate dauern kann, stehen die Chancen wirklich nicht schlecht.
Ein solcher Job ist meist überdurchschnittlich bezahlt und man arbeitet oft nur in einer 35h-Woche. Allerdings muss man Schichtarbeit in Kauf nehmen und die Arbeit ist oft auch geistig nicht sehr anspruchsvoll. Da kann man sehr schnell abstumpfen. Dafür ist der Druck aber meistens auch nicht so groß wie in anderen Jobs.
Auf der anderen Seite wird es auch immer Unternehmen geben, die Arbeitsplätze abbauen. Das passiert oft dann, wenn sie erst kürzlich über ihre Verhältnisse hinaus eingestellt haben, oder wenn die Geschäfte schlecht laufen. Das gehört zum natürlichen Lauf der Dinge. Immerhin gibt es eben auch immer andere Firmen, die wieder einstellen. Man darf sich nur nicht zu lange und zu fest an einen Job klammern, dann fällt der rechtzeitige Wechsel auch leichter. Es ist heutzutage eben nicht mehr so, dass man damit rechnen kann, von der Ausbildung bis zur Rente in einem Unternehmen zu bleiben.
Es gibt immer mehr Menschen hier, Zuwanderung und viele Menschen, die auch nach der Pensionierung weiterarbeiten wollen/müssen. Parallel dazu werden aber immer mehr Jobs abgebaut oder die Firmen wandern massenweise ab ins Ausland, besonders beliebt ist natürlich China und Taiwan (mittlerweile kommt ja auch bald alles aus diesen Ländern, ich meine schaut euch zum Beispiel mal die Elektrogeräte an, entweder aus China, Taiwan, Polen oder sonst einem armen Land). Deshalb gibt es immer mehr arbeitslose Menschen. Und ganz unschuldig sind mir natürlich nicht, wir wollen immer alles billig haben, das zerstört Zehntausende Arbeitsplätze.
Parallel dazu werden aber immer mehr Jobs abgebaut oder die Firmen wandern massenweise ab ins Ausland, besonders beliebt ist natürlich China und Taiwan (mittlerweile kommt ja auch bald alles aus diesen Ländern, ich meine schaut euch zum Beispiel mal die Elektrogeräte
Als normaler Verbraucher ohne Einblick in die Industrie mag das so aussehen. Ja, Konsumgüter kommen immer mehr aus dem Ausland. Trotzdem sind wir immer eines der größten Exportländer der Erde und bewegen uns hier auf Augenhöhe mit China und den USA. Für ein so kleines Land ist das sehr beeindruckend. Von daher tut es uns überhaupt nicht weh, wenn Konsumgüter aus anderen Ländern kommen.
Sie werden nämlich mit Maschinen hergestellt, die aus Deutschland kommen oder zumindest deutsche Komponenten beinhalten. Dazu kommt, dass deutsche Autos auf der ganzen Welt sehr beliebt sind.
Es gehen hierzulande also überhaupt keine Arbeitsplätze verloren, ganz im Gegenteil. Der starke Export, der durch den schwachen Euro noch weiter angekurbelt wird, sicher hierzulande Millionen von Arbeitsplätzen und ist damit auch ein Garant für einen starken Binnenhandel und Dienstleistungssektor.
Deutschland ist also entgegen der landläufigen Wahrnehmung immer noch ein Industrieland mit einem starken produzierenden Gewerbe. Nur die Struktur der produzierten Waren hat sich in den letzten 20 Jahren verändert. Dadurch gab es natürlich auch immer wieder Auslagerungen, Entlassungen und Firmenschließungen, aber die Neugründungen und Einstellungen in anderen Industriezweigen haben das mehr als kompensiert. Nur werden solche Ereignisse nicht so medienwirksam aufbereitet, weil das meist ein eher schleichender Prozess ist, der auch nicht wie Entlassungen großartig angekündigt wird.
Ein Umzug ist für viele zwar keine Option, aber man muss sich bewusst sein, dass die Möglichkeit prinzipiell besteht und dass das in erster Linie eine persönliche Entscheidung ist. Immerhin kommen sehr viele EU-Ausländer wegen der guten Arbeitsbedingungen nach Deutschland, und die haben oft nicht nur ein paar hundert Kilometer Anreise.
Menschen sind aber keine Maschinen oder Schachfiguren, die man einfach mal verschieben kann. Die haben ein soziales Umfeld und vielleicht ein Haus, Kontakte kann man nach einem Umzug oft nicht mehr aufrechterhalten, man muss sein ganzes Leben aufgeben. Das ist einfach blöd und das würde ich selbst auch nicht machen wollen.
Als halbwegs ordentlicher, vernünftiger und gepflegter Mensch sollte es überhaupt kein Problem sein, an einen Job als Hilfsarbeiter in der Industrie zu kommen. Zumindest unter der Voraussetzung, dass man bundesweit mit Schwerpunkt Süddeutschland sucht. Irgendeine Industrie boomt da ganz sicher und sucht ordentliche Arbeitskräfte. Auch wenn die Suche ein paar Monate dauern kann, stehen die Chancen wirklich nicht schlecht.
Na toll - als Hilfsarbeiter. Das ist ja ein super Job. Wer will denn als Hilfsarbeiter arbeiten? Da würde ich lieber arbeitslos sein als mir so etwas anzutun.
Menschen sind aber keine Maschinen oder Schachfiguren, die man einfach mal verschieben kann. Die haben ein soziales Umfeld und vielleicht ein Haus, Kontakte kann man nach einem Umzug oft nicht mehr aufrechterhalten, man muss sein ganzes Leben aufgeben. Das ist einfach blöd und das würde ich selbst auch nicht machen wollen.
Nein, Menschen sind keine Maschinen. Menschen sind unheimlich flexible Wesen, die in der Lage sind, sich an viele Lebensbedingungen anzupassen. Und Menschen sind sehr soziale Wesen, die in der Lage sind, neue Kontakte und Freundschaften zu knüpfen.
Dass man durch einen Umzug innerhalb Deutschlands sein ganzes Leben aufgeben muss, halte ich für völlig übertrieben. Bei einem syrischen Flüchtling mag das schon wieder eher zutreffen.
Na toll - als Hilfsarbeiter. Das ist ja ein super Job. Wer will denn als Hilfsarbeiter arbeiten? Da würde ich lieber arbeitslos sein als mir so etwas anzutun.
Das ist natürlich deine Entscheidung. Aber ich würde lieber für einen leichten Job mit 35h-Woche meine 2000-2500 Euro brutto monatlich kassieren, als von Hartz-IV zu leben. Und dabei ist das Gehalt noch die absolute Untergrenze. Da ist noch viel mehr drin, und gerade bei Schichtarbeit hat man noch steuerbegünstigte Zuschläge.
Die Arbeitsbedingungen in größeren Industriebetrieben sind wirklich sehr gut. Und auch mit einer fachlich nicht ganz passenden Ausbildung kann man durchaus den Status eines Teamleiters erreichen, wenn man sich gut anstellt. Sicherlich hat man mit 35h-Woche auch die nötige Freizeit, eine Ausbildung oder gar ein Studium nachzuholen.
Die einzigen Probleme sind Schichtarbeit (wobei man die in sehr vielen schlecht bezahlten Berufen auch hat) und die teilweise eher stumpfsinnigen Tätigkeiten. Letzteres ist im Vergleich zur Arbeitslosigkeit natürlich kein Argument, weil gar keine Arbeit nicht besser sein.
Nein, Menschen sind keine Maschinen. Menschen sind unheimlich flexible Wesen, die in der Lage sind, sich an viele Lebensbedingungen anzupassen. Und Menschen sind sehr soziale Wesen, die in der Lage sind, neue Kontakte und Freundschaften zu knüpfen.
Also ich hätte keine Lust, umzuziehen, in eine andere Region, wo die Leute eine ganz andere Mentalität haben, vielleicht irgendeinen komischen Dialekt, alles aufzugeben, sich eine neue Wohnung suchen zu müssen und das ganze Theater. Wenn das Menschen gibt, denen das egal ist, dann bitte, aber ich würde das nicht machen und ich käme auch nie auf die Idee, das von anderen zu verlangen.
Bei einem syrischen Flüchtling mag das schon wieder eher zutreffen.
Es geht aber nicht um syrische Flüchtlinge, das ist ein ganz anderes Thema. Flüchtlinge haben nichts mit unserem Arbeitsmarkt zu tun und bei der Frage, was Arbeitslosigkeit für Folgen hat, hilft und das Beispiel eines syrischen Flüchtlings auch absolut nicht weiter.
Das ist natürlich deine Entscheidung. Aber ich würde lieber für einen leichten Job mit 35h-Woche meine 2000-2500 Euro brutto monatlich kassieren, als von Hartz-IV zu leben. Und dabei ist das Gehalt noch die absolute Untergrenze. Da ist noch viel mehr drin, und gerade bei Schichtarbeit hat man noch steuerbegünstigte Zuschläge.
Was kommt denn raus, wenn man 2000 EUR brutto verdient? 1200 oder irgendwas in der Größenordnung. Na das ist ja ein tolles Leben. Und blöde an einer Maschine herumzustehen und ab und an einen Hebel zu drücken - da verblödet man doch total. Da wäre ich lieber arbeitslos. Es ist doch nicht der Sinn des Lebens unbedingt Arbeit zu haben, egal wie stupide die ist.
Erstmal ist das für einen Single noch deutlich mehr als Hartz IV, um genau zu sein in meiner Region mehr als das Doppelte. Es entspricht in etwa dem, was ein Paar ohne Arbeit hier erhält. Außerdem sollte es selbstverständlich sein, dass man für seinen eigenen Unterhalt sorgt, wenn man das kann.
Dazu müssen Lebewesen nun einmal dahin gehen, wo sie ein passendes Umfeld finden. Das betrifft Menschen genau so wie Tiere. Und es war schon immer so. Mal ist diese Region besser mal jene. Nur weil man heutzutage nicht mehr verhungern muss, ist keine Lust wohl kaum ein Argument.
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