Organspende Ausweis
Ein für viele Leute wahrscheinlich unangenehmes Thema, denn über den Tod, schon gar nicht den eigenen, redet man halt nicht gern. Ich habe einen Organspender-Ausweis und bin ehrlich gesagt stolz darauf. Meine Einstellung ist nämlich die: Wenn ich schon den Löffel abgeben muss, kann ich wenigstens noch was Gutes tun, indem ich jemandem ein Organ vermache, wenn dieser Jemand es benötigt.
Denn: Welchen Unterschied macht es für mich schon, ob ich mit oder ohne dieses oder jenes Organ beerdigt werde? Und umgekehrt stelle ich mir vor, wie froh ich wäre, wenn ich z.B. eine Spenderniere bekäme, wenn ich sie dringend bräuchte. Mich tröstet der Gedanke sogar ein wenig, dass ich noch nach meinem Tod etwas Gutes bewirken kann. Wie ist das bei euch? Habt ihr so einen Ausweis? Oder lehnt ihr das kategorisch ab?
Ich besitze ebenfalls einen Organspenderausweis. Das erste Mal, dass ich mit diesem Thema tatsächlcih in Berührung kam, war in der Schule. Wir nahmen dieses Thema gerade im Biolgieunterricht durch und jeder bekam einen unausgefüllten Ausweis mit nach Hause. Wer wollte konnte ihn ausfüllen.
Damals habe ich mit meinen Eltern darüber geredet. Da beide in sozialen/ medizinischen Berufen tätig sind, war es für sie klar, dass ich den Ausweis ausfülle und das mache. Damals habe ich mich dagegen geweigert, da ich es schrecklich fand, nach dem versterben "ausgeschlachtet" zu werden. Und ich wollte es auch als Protest meinen Eltern gegenüber nicht machen.
Vor ein paar Jahren habe ich mich dann im Zuge einer großen Knochenmarksspendenktion mit dem Thema nocheinmal befasst. Ich habe mich zuerst dafür entschieden, Knochenmarkspender zu werden. Dann habe ich mit einigen Leuten geredet und mich auch für einen Organspenderausweis entschieden.
Inzwischen stehe ich voll hinter diesen Entscheidungen. Es geht dabei ja wirklcih nicht ums Ausbeuten eines verstorbenen Menschen, sondern darum anderen zu helfen. Nach dem Tod noch einem anderen helfen zu könne, das Leben noch ein wenig mehr zu geniessen ist doch eine wundervolle Sache.
Das einzige was ich mich im Zuge dessen wirklich frage, ist, ob nicht auch ein Teil von mir, von meiner Persönlcihkeit, auf den Empfänger mitüber geht. Jede Zelle war ein Teil von mir, hat so gelebt wie ich und in jeder dieser Zellen sitze quasi ich. Ein Thema bei dem ich nach we vor keine Antwort weiß.
Alles in allem denke ich, dass es sehr sinnvoll ist, sich einen Organspenderausweis zuzulegen und es hilft ja wirklich, Leben zu retten. Allerdings sollte man sich mit diesem Thema zuvor intensiv auseinandersetzen und keine voreiligen Entscheidungen treffen. Schließlich geht es um den eigenen Körper.
steffi11191 hat geschrieben:Damals habe ich mit meinen Eltern darüber geredet. Da beide in sozialen/ medizinischen Berufen tätig sind, war es für sie klar, dass ich den Ausweis ausfülle und das mache.
Ich finde, dass so etwas eine Entscheidung ist, die man nur selber treffen kann und darf. Sicher können Eltern einem das für und wider erklären, aber es für die Kinder entscheiden geht da deutlich zu weit. Es geht nur einen selbst etwas an, was man mit seinem Körper nach dem Tod machen will.
Nichts desto trotz, besitze ich auch einen Organspendeausweis, da ich für mich persönlich keinen Nutzen darin sehe, alles mit ins Grab zu nehmen. Wenn ich tot bin, dann bin ich nun mal tot und brauche das alles nicht mehr. Wenn dafür dann jemand anderes ein dringend benötigtes Organ bekommt und damit noch ein paar gute Jahre hat, dann kann ich auch nach meinem Tod noch etwas gutes tun.
Ich würde mir zwar wünschen, dass viel mehr Menschen einen Organ-spendeausweis hätten, da einfach zu viele Organe benötigt werden und eigentlich ja genug da wären. Aber das ist eben eine Entscheidung die jeder selber treffen muss. Allerdings denke ich, dass man durchaus offensiver mit der Thematik umgehen sollte, da viele Menschen sich einfach nicht darum kümmern und sich nicht damit auseinander setzen, ob man seine Organe spenden könnte.
Ich habe auch einen Organspendeausweis genauso wie meine Frau. Ich finde es wichtiger mit meinen Organen nach meinem Tod Leben retten zu können als sie einfach nur Verrotten zu lassen.
Die Vorstellung anderen Menschen damit helfen zu können finde ich wichtig und schön. Warum soll noch jemand sterben wenn ich demjenigen doch helfen kann. Den Gedanken finde ich zu Lebzeiten traurig und deshalb kommt es für mich nicht in Frage keinen Organspendeausweis zu haben, solange ich helfen kann werde ich es tun in der wilden Hoffnung, dass Andere genauso denken und mir im Fall der Fälle geholfen werden kann.
Ich habe schon seit meinem 18. Lebensjahr einen Organspendeausweis. Wenn ich mal tot bin, ist es mir echt egal, ob ich noch alle Organe habe oder nicht. Andere Leute sind sterbenskrank und brauchen dringend ein neues Organ, und meine gesunden Organe sollen in der Erde verrotten? Nee, das ist für mich pure Verschwendung. Allerdings sieht mein Mann das Ganze etwas anders, er ist nämlich nicht davon begeistert, das ich nach meinem Tode eventuell erst mal aufgeschnitten werde. Aber diese Entscheidung sollte jeder alleine für sich treffen.
Ich überlege sogar, meinen Körper nach meinem Tod zu Forschungszwecken der Anatomie zur Verfügung zu stellen. das Gute daran ist, das die Angehörigen sich nicht um die Beerdigung kümmern müssen, was wiederrum enorme Kosten spart. Allerdings habe ich Kinder, und für sie ist es vielleicht doch sehr wichtig, das die Mutter auf einem Friedhof beerdigt ist, wo sie einen Ort zum trauern haben. Aber wenn meine Kinder größer sind, werde ich mir das noch mal überlegen.
Wenn es nach mir ginge, müsste der Organspendeausweis sogar Pflicht werden, denn dann könnten viel mehr Menschenleben gerettet werden. Wenn ich mir vorstelle, das ich dringend ein neues Organ bräuchte, und derjenige, wo es passt, hätte keinen Organspendeausweis, ich würd echt ausrasten.
Ich habe auch einen Organspendeausweis. Ich arbeite bei einer Krankenversicherung und dadurch bin ich letztendlich mit den Ausweisen in Kontakt gekommen bzw. habe mir mal ernsthaft Gedanken über das Thema gemacht.
Falls ich nach meinem Tod mit meinen Organen jemand anderem Leben schenken kann, ist das eine tolle Sache.
Ich habe auch immer etwas im Hinterkopf , dass man selbst oder vielleicht ein nahestehender Mensch auch schnell in eine Situation kommen kann, in der man auf ein Spenderorgan angewiesen ist. In diesem Fall ist man sicherlich unendlich dankbar, wenn man tatsächlich ein Organ bekommen kann und insofern sollte man selber meiner Meinung nach einfach mit gutem Beispiel vorangehen.
Ich habe auch einen Organspendeausweis, und ich habe mir ehrlich gesagt nicht sehr viele Gedanken darüber gemacht, dass mir nach meinem Tod Organe entnommen werden könnten. Ist zwar eine gruselige Vorstellung, aber ich bin dann ja schließlich tot... Ich denke die Einstellung zur Organspende hängt auch stark von der Religiösität des Betroffenen ab. Ich persönlich bin nicht religiös und glaube auch nicht an ein Leben nach dem Tod oder ähnliches. Könnte mir aber vorstellen, dass es für wirklich religiöse Menschen schwieriger ist, sich mit einem solchen Thema auseinanderzusetzen.
Ich denke auch, dass es noch zu wenige Organspender gibt. Für mich liegt das aber weniger an der Einstellung der Leute sondern mehr an mangelnder Information. Sicherlich sollte man nicht für einen Organspenderausweis "werben", aber ich zum Beispiel habe nur einen Ausweis, weil sie bei uns im Rathaus rumstanden zum Mitnehmen. Die meisten in meinem Bekanntenkreis wären bereit Organe zu spenden, haben aber trotzdem keinen Ausweis.
Deswegen denke ich, dass es auf jeden Fall sinnvoll wäre, dass jeder (zum Beispiel beim Arztbesuch) einen solchen Ausweis erhält. Natürlich sollte jeder seine eigene Entscheidung treffen, niemand darf zu so etwas gezwungen werden! Aber schlielich kann man auf dem Ausweis auch eintragen, dass man NICHT bereit ist, Organe zu spenden.
Wichtig finde ich es vor allem auch, mit Familie/Freunden/Angehörigen über dieses Thema zu sprechen, auch wenn es schwer fällt. Denn ich kann mir nicht viel schlimmeres vorstellen, als kurz nach dem Tod eines geliebten Menschen die Frage gestellt zu bekommen, ob die Organe gespendet werden dürfen - und die Antwort nicht zu kennen. Sicherlich ist es immer noch nicht leicht die Frage zu beantworten, wenn man weiß wie der Verstorbene es sich gewünscht hätte, aber zumindest bekommt man nicht das Gefühl etwas zu tun, was der Verstorbene nicht gewollt hätte.
Ich habe auch einen Organspendeausweis und gebe darauf auch alle meine Organe zur Spende frei. Wenn ich sterbe, kommt meine Seele in den Himmel (hoffe ich zumindest) und ob meine leere Hülle dann von Kleinstlebewesen oder einem Arzt weiterverwendet wird, ist mir wirklich egal.
Es gibt allerdings auch Leute, die wegen ihrer religiösen Überzeugung keine Organe spenden wollen. Ein älterer Mann hat mal einen Aufseher bei uns auf dem Friedhof gefragt, ob er seinen Arm, der bald amputiert werden sollte, schon mal begraben könnte und der Rest seines Körpers kommt dann später dazu ins Grab. Der Aufseher hat uns das später total belustigt erzählt. Ich finde, wenn jemand nichts spenden will, muss er auch nicht und keiner sollte ihm/ihr einen Vorwurf machen.
Ich finde aber, dass der Organspendeausweis Pflicht sein sollte und alle paar Jahre erneuert werden muss. Man kann darauf ja auch ankreuzen, dass man nichts spenden will. Dann weiß man aber bei einem Verstorbenen zumindest sicher, ob er Organe spenden will oder nicht. Dadurch würde es viel mehr Organspenden geben, da viele Leute zwar spenden würden, aber sich einfach (noch) keinen Ausweis ausgefüllt haben.
grillpinguin hat geschrieben:Könnte mir aber vorstellen, dass es für wirklich religiöse Menschen schwieriger ist, sich mit einem solchen Thema auseinanderzusetzen.
Nein nicht wirklich. Für wirklich religiöse Menschen kommt es darauf an was ihre Kirche bzw. ihr Preister / Pfarrer dazu sagt. So ist die Bereitschaft zur Organspende im europäischen Vergleich in Spanien extrem hoch. Das liegt hauptsächlich daran, dass sich die spanischen Bischöfe oder Kardinäle vor ein paar Jahren deutlich für die Organspende ausgesprochen haben und damit indirekt ihre Landsleute damit aufgefordert haben ihre Organe zu spenden. Seitdem hat Spanien die höchste Quote an Organspendern, obwohl sie mit der Widerspruchslösung eine Lösung haben, die auch viele andere Länder in Europa haben.
Ich habe schon häufig über diese Thema nachgedacht, konnte mich aber bisher noch nicht durchringen, mir einen Ausweis zu holen.
Eigentlich ist es eine ganz tolle Sache, die mehreren Menschen ein riesiges Glück beschert. Und ich spüre doch dann nichts mehr. Aber der Gedanke, einfach aufgeschlitzt zu werden, schreckt mich irgendwie ab. Ich brauche noch ein wenig Zeit, und dann werde ich mich vermutlich auch dafür entscheiden.
Hier in Deutschland gehört das Thema Organspende leider nicht gerade zu den Themen, mit denen offensiv umgegangen wird. Es sollte viel mehr Aufklärung geben und mehr "Werbung" betrieben werden. Für die Hinterbliebenen ist es auch gut, wenn man einen Ausweis besitzt. Er nimmt Ihnen eine schwere Entscheidung ab, wenn Sie wissen, dass es der ausdrückliche Wunsch des Verstorbenen war, auf diese Weise zu helfen.
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