Mein Kind (3 Jahre) redet so wenig!

vom 11.09.2008, 05:58 Uhr

Hallo zusammen,

mein Kind ist jetzt knapp 3 Jahre alt und mit dem Sprechen immer noch hinterher. Er hat zwar im letzten halben Jahr viel aufgeholt, aber er redet immer noch recht undeutlich und grammatikalisch auch selten richtig. Ich frage mich, ob ich ihm noch Zeit lassen soll oder ihn einmal einem Logopäden vorführen soll?

Im Kindergarten und beim Kinderarzt heißt es, man kann ihm ruhig noch ein wenig Zeit lassen, er sei zwar etwas hinterher, aber immer noch in der Norm. Ich will ja nur nicht, dass er später in der Schule mal Probleme hat deswegen. Was würdet ihr machen, den Kinderärzten vertrauen oder selbst das Problem in die Hand nehmen? Wie seht ihr das?

» Albi » Beiträge: 171 » Talkpoints: 0,12 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!

Wie lange ist es schon im Kindergarten? Meine Tochter ist mit 3 1/4 in den Kindergarten gekommen und ich dachte, sie spricht nie vernünftig. ich war von meinem Sohn sehr verwöhnt, der sehr früh ganze Sätze und sehr deutölich gesprochen hat. als sie allerdings ein halbes Jahr im Kindergarten war, hat sie geredet wie ein Buch ohne Punkt und Komma. Sie sprach dann richtig und auch sehr deutlich. Sie hat es von den anderen Kindern wohl gelernt oder es sich einfach abgeguckt, weil sie mitreden wollte.

3 Jahre ist noch sehr jung und ich würde noch ein wenig abwarten, ehe ich einen Logopäden zu Rate ziehe. Wenn sie 4 ist kann man immer noch solche Schritte gehen. Aber ich denke, dass das Sprechen von ganz alleine kommt.

Aber du solltest auch lernen, nicht auf alles zu reagieren, was dein Kind will. Wenn meine Tochter "Gröng Gröng" gesagt hat, wußte ich, dass sie trinken wollte. Also gab ich es ihr. Der Kinderarzt meinte, dass ich dann sagen soll "Möchtest du TRINKEN?" Und dann sollte ich das Wort Trinken ein paar mal wiederholen. Dann sagte sie "Trinken" und sie bekam was zu trinken. Das soll man aber nur bei Kindern machen, die geistig auch in der Lage sind das zu sprechen und nciht schon im frühen Alter anfangen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Bei meinem Sohn war es so, dass er sehr früh gesprochen hat, und zwar wie ein Wasserfall und auch ganze Sätze. Das einzige Problemchen war, das er das "ch", zum Beispiel in "ich" nicht richtig ausgesprochen hat und es immer als "s" gesagt hat, also statt "ich" eben "is".

Als er 3 war habe ich mir darüber noch keine Gedanken gemacht, im Alter von 4 Jahren habe ich immer wieder versucht, es ihm richtig vorzusagen und er sollte es nachsprechen - aber es ging nicht. Also habe ich den Arzt darauf angesprochen, der uns zum HNO überwies. Der sollte prüfen, ob er aus organischen Gründen nicht kann oder einfach nur die Übung fehlt.

Der HNO meinte, ich solle noch ein Jahr warten und wenn es dann nicht von selbst geht, wiederkommen. Das habe ich dann mit meinem 5-jährigen auch getan und dann, nachdem ich Druck gemacht habe, eine Überweisung zur Logopädin bekommen.

Bereits nach der zweiten Stunde konnte er das "ch" richtig aussprechen, nach der vierten Stunde wendete er es auch im täglichen Sprechen richtig an - und nach der fünften Stunde war die Logopädin der Meinung, wir brauchen die restlichen fünf Stunden des Rezeptes nicht mehr, denn das Ziel wäre erreicht.

Nach dieser Erfahrung würde ich heute vielleicht noch bis zum vierten Lebensjahr warten und viel mit dem Kind sprechen, aber zu lange warten sollte man nicht, besonders wenn es dann langsam in Richtung Vorschule geht.

Die Tochter meines Freundes ist gerade in die Vorschule gekommen und spricht manchmal sehr undeutlich, besonders wenn sie aufgeregt ist. Dann versteht man sie kaum noch, weil sie den Mund so komisch verzieht. Die Kindergärtnerinnen meinen, es läge daran, weil ihre Mutter sich nicht genug mit dem Kind befasst hätte und mein Freund ja nur abends da war, wenn die Kleine schon fast ins Bett musste.

Die Mutter hat mit der Maus nur in kurzen Sätzen und im Kommandoton gesprochen - und nun tut sie sich bei uns und auch im Kindergarten sehr schwer mit dem Formulieren, weil sie irgendwie immer noch meint, es müsste alles im Maschinengewehr-Tempo raus, weil sie sonst nicht zu Ende erzählen darf.

Mit viel Übung sind wir inzwischen so weit, dass sie halt auch 10 Minuten lang erzählen darf, ohne dass die beiden Jungs oder wir Erwachsenen sie unterbrechen - und sie genießt es und redet inzwischen grammatikalisch deutlich besser und vor allem verständlicher. Zusätzlich geht sie seit letztem Jahr noch einmal pro Woche in einen Frühförder-Kindergarten, in dem besonders Sprache und Motorik gefördert werden. Das haben wir extra organisiert, weil sie damals mit 4 Jahren extrem weit in der sprachlichen Entwicklung zurück war und wir ihr einen guten Schulstart ermöglichen wollen.

Ich denke, lieber einmal zu viel beim Arzt nachgefragt als dass sich Genuschel oder ähnliches einschleicht, wa sman später nicht so leicht wieder wegbekommt. Aber 3 Jahre finde ich noch ein wenig früh, da würde ich viel sprechen und singen und das Ganze weiter beobachten.

» Nicky14 » Beiträge: 743 » Talkpoints: 0,09 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Mir hat mal jemand gesagt das die Jungs des öfteren etwas später anfangen zu sprechen. Mein Sohn spricht auch erst so richtig seit seinem 3. Lebensjahr. Er ist jetzt 3,5 Jahre alt. Das mag sich wirklich schon etwas spät anhören aber ist sicher keineswegs Besorgniserregend! Und wenn man dann vielleicht noch ständig von außen stehenden darauf angesprochen wird macht es einen sicher noch unsicherer!

Eine Freundin von mir jat Zwillinge die nun auch schon 3,5 Jahre alt sind. Es sind Jungs. Beide gehen schon seit dem 2. Lebensjahr in den Kindergarten und sie fangen erst JETZT an mehrere Wörter richtig auszusprechen. Von richtigem Satzbau ist da allerdings auch noch nichts zu sehen. Sie sind auch beide bei einem Logopäden aber auch der hat noch nicht wirklich viel gebracht aber sie machen sich. Schritt für Schritt. Der Kinderarzt hatte ihr auch gesagt das man sich vor dem 4. Lebensjahr keine ernsthaften Sorgen machen muss!

Bei den Kindern ist es oft eine Art Knoten der platzen muss und wenn das geschehen ist geht alles ganz schnell. Mach ihm die Sprache einfach immer wieder schmackhaft durch vorlesen und ähnliches und du wirst sehen der Rest kommt ganz von alleine wenn er soweit ist!

Was mich aber noch interessieren würde ist wie weit dein Sohn in der Grob- und Feinmotorik ist?

» Naddi » Beiträge: 200 » Talkpoints: 0,16 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Eigentlich finde ich nicht, dass es schadet, wenn ein Kind zu einem Logopäden geht. Schließlich geht es nicht darum, das Kind unter Druck zu setzen, sondern alles wird sehr spielerisch gemacht. Ich habe selbst einmal so einen Sprachtest gesehen, das sind bunte Bilder, denen Begriffe zugeordnet werden sollen, und alles findet in einer lockeren Atmosphäre statt.

Gerade im Hinblick auf die Einschulung finde ich es nicht verkehrt, ab ca. 3 Jahren anzufangen, denn schließlich braucht man auch meist ein wenig, bis man Defizite aufholt.

Ich kenne jedenfalls ein Kind, das eine Sprachbehinderung hat, bei dem das zu spät behandelt wurde. Okay, es hatte schon bei der Geburt Defizite, ist aber auch nicht schwerbehindert, also motorisch, etc. weitgehend normal entwickelt. Ich glaube, man hätte da was machen können, aber die Eltern haben sich nicht gekümmert und es wurde erst später im Kindergarten festgestellt. Das Kind spricht jetzt schlechter als mein 2,5-jähriger. Ich denke,hätte man da früher angesetzt, wäre es jetzt nicht so extrem.

Ich selbst würde mir manchmal wünschen, mein Sohn spricht weniger, er quasselt wie ein Wasserfall und ist manchmal ganz schön frech.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Meine Kinder haben sich das Sprechen von ihren Geschwistern abgeguckt. Sie hatten nie Sprachprobleme. Wenn es aber so gewesen wäre, hätte ich die Möglichkeit, einen Logopäden aufzusuchen, genutzt. Schaden kann es nicht und selbst, wenn alles in Ordnung ist, wirst du ruhiger sein.

Meistens sollte man der Intuition einer Mutter Beachtung schenken. Sie weiß eigentlich immer sehr genau, ob etwas nicht stimmt oder in Ordnung ist. Du wirst ja selbst im Kindergarten die anderen Kinder sehen und vergleichen, wie sie sprechen. Natürlich gibt es da gewaltige Unterschiede, dennoch wirst du dann einigermaßen einschätzen können, ob ein Artbesuch notwenidig ist oder nicht. Ich würde es machen.

» lorelei911 » Beiträge: 237 » Talkpoints: 0,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich denke nicht, dass du dir bei deiner Tochter bereits jetzt so schlimme Sorgen machen musst. Sie hat noch genügend Zeit bis sie in die Schule kommt und du musst da noch keinen so großen Druck machen- vor allem, wenn sowohl der Kindergarten, als auch dein Kinderarzt sagen, dass die Entwicklung deiner Tochter zwar etwas hinterher aber durchaus in der Norm liegt!

An deiner Stelle würde ich erst einmal vermehrt darauf achten, dass du viel mit ihr sprichst. Benenn alles und sag immer, was du gerade tust, etc. Auch das Ansehen von Bilderbüchern kann hilfreich sein. Zudem solltest du natürlich selbst darauf achten, dass du genau und deutlich sprichst. Auch solltest du deine Tochter nicht korrigieren und sagen "Das heißt nicht ...., sondern ....". Besser ist es an dieser Stelle das Wort einfach noch einmal richtig zu wiederholen!

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich kann mich Diamante nur anschließen. Wichtig ist auf jeden Fall, dass man viel mit dem Kind spricht und es auf keinen Fall verbessert, wenn es falsch gesprochen hat. Wenn das Kind einen Fehler macht, beispielsweise sagt: "Sonst wird dich der Jäger holen, mit dem Scheißgewehr!", einfach wiederholen und singen: "Sonst wird dich der Jäger holen, mit dem Schießgewehr!". Auf keinen Fall sollte man darauf herum hacken und sagen: "Es heißt nicht Scheißgewehr, sondern Schießgewehr!"

Die Kinder werden dann nämlich so verunsichert, dass sie sich kaum weiter sprechen trauen. Kann es vielleicht sein, dass es in deinem Umfeld eine Person gibt, die das Kind regelmäßig verbessert? Es kann wirklich sein, dass das Kind sich nicht sprechen traut, aus Angst, etwas falsch zu machen.

Die Erfahrung, dass Kinder sich im Kindergarten das Sprechen abgucken, kann ich nur bestätigen. Bei mir jedenfalls leider in negativer Weise. Meine Tochter konnte schon bevor sie das dritte Lebensjahr vollendet hat, grammatikalisch richtige und ganze Sätze sprechen. Seit sie die Spielgruppe besucht, hat sich ihr Wortschatz drastisch eingeschränkt und sie hat ihre tollen Begriffe durch "Lilli", "Lollo" und "Popo", ersetzt. Ich glaube jedoch fest daran, dass das eine Phase ist, die wieder vergeht. So wie ich denke, dass der Mangel an Grammatik und richtigem Sprechen bei deinem Kind eine Phase ist.

Eine Logopädin würde ich erst aufsuchen, wenn es mit vier oder fünf Jahren, wenn das Kind den regulären Kindergarten besucht, nicht besser wird. Außerdem bekommst du sehr wahrscheinlich auch noch den Hinweis der Kindergartenpädagoginnen, die dein Kind dann betreuen. Die sind auf solche Defizite geschult, denen fällt das auf und sie vermitteln auch gerne zur richtigen Zeit an die richtige Stelle weiter.

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