Schüßlersalze & Co

Meine Freundin schwört bei allen großen und kleinen Wehwehchen auf Schüssler-Salze und Bachblüten. Bei ihr kommt die Schulmedizin überhaupt nicht in Frage. Dafür schluckt sie aber täglich Dutzende von diesen kleinen Dingern und fühlt sich angeblich pudelwohl. Jetzt frage ich euch, wie sollen diese kleinen Zuckerpillen und Wunderwässerchen etwas bewirken wenn sie bis zur Unkenntlichkeit verdünnt zur Anwendung kommen?

Also ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen. Ich bin eben der Meinung, dass ein vernünftiges Antibiotika das Übel an der Wurzel packt und ich nach 5 Tagen wieder fit bin und nicht wochenlang verschiedene Mittel ausprobieren muss um wieder gesund zu werden. Wie denkt ihr darüber?

Letztlich gilt immer noch der uralte Spruch: Wer heilt hat recht. Klar ist so eine Therapie nicht jedermanns Sache. Viele zweifeln auch die nachweisbare Wirksamkeit an. Vielleicht ist es ja auch nur der Placebo Effekt der da wirkt, aber auch der wäre ja eine gewisse Wirkung.

Manchmal hilft es ja auch schon, wenn man sich selbst bewusst macht, warum man sich nicht gut fühlt. Woher zum Beispiel der Grund für die Muskelverspannung kommt. Dann wirkt eben nicht die homöopathische Zubereitung, sondern die nach der Einsicht erfolgte Verhaltensänderung. Wenn jemand aber statt dessen dagegen einfach Schmerzmittel einwirft, ändert der vielleicht mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit schädliches Verhalten, weil es ja nicht mehr weh tut. Von daher hat unter dem Strich das natürliche Heilmittel tiefer gewirkt, weil der Mensch als solcher mit einbezogen wurde und an den Ursachen gearbeitet wurde.

Einen entscheidenden Vorteil hat die Therapie mit Naturheilmethoden allerdings: Wenn wir alle weiterhin so sorglos Antibiotika einnehmen, obwohl etwas anderes, milderes vielleicht gleich gut gewirkt hätte, haben wir bald noch mehr Probleme mit multiresistenten Keimen, gegen die gar kein Antibiotikum mehr hilft. Dann fangen die Probleme erst richtig an und wer will das schon. Also ich bin auch dafür, Antibiotika mit Augenmaß einzunehmen, wenn es wirklich notwendig ist. Also immer dann, wo der Patient einen Schaden erhalten würde, wenn er die Antibiotika nicht bekäme. Und unter Schaden verstehe ich jetzt nicht ein paar Tage schlapp im Bett mit Fieber lieben, sondern ernsthafte Folgen.