Zum Friseur gehen

Ich gehe einmal im Jahr, meistens im August, zum Friseur und lasse mir die Haare kürzen. Das kostet mich also jährlich 33 Euro. Ich finde das O.K., aber ich habe männliche Arbeitskollegen, die rennen alle drei Wochen zum Hairstylisten und lassen sich ihren Kurzhaardackellook korrigieren.

Ist das normal? Wieso will man ständig gleich aussehen? Das Haar muss doch wachsen können. Eitelkeit bei Frauen finde ich schlimm, aber bei Männern ist sie regelrecht widerwärtig. Muss ich denn als normaler Arbeitnehmer ständig wie ein aufgebrezeltes Model aussehen?

Ich kann mich dann wohl auch zu diesen männlichen Wesen zählen, die sich regelmäßig, alle vier bis fünf den Kurzhaardackellook korrigieren lassen, wie du es so schön nennst.

Ich gehe nun einfach mal davon aus, dass du etwas längere Haare hast und je länger das Haar ist, umso langsamer wächst es. Wenn ich nun als Mann eben einfach eine Kurzhaarfrisur haben möchte, dann muss ich gezwungenermaßen eben auch häufiger zum Friseur gehen als eine Frau mit einer Langhaarfrisur, wo einmal im Jahr ausreichend ist die spitzen zu schneiden. Das hat meiner Meinung nach nichts mit Eitelkeit zu tun oder dass man aufgebrezelt herumlaufen möchte, sondern ist einfach ein notwendiges Übel, wenn man keine langen Haare haben möchte, was bei Männern meiner Meinung nach auch nur in den seltensten Fällen gut aussieht.

Sehe ich auch so. Hab auch eine Kurzhaarfrisur und da muss ich nun mal alle 4-6Wochen zum Friseur. Das hat nichts mit Eitelkeit zu tun, aber man will ja nicht total ungepflegt rumlaufen. Klar können es auch mal 8Wochen werden, wenn etwas dazwischen kommt, aber dann wird es doch höchste Zeit. Bei mir fangen dann schon langsam an sich Locken zu bilden und morgens braucht man auch viel länger um sich fertig zu machen bzw. die Haare zu trocknen.

Also Männer müssen regelmäßig zum Friseur und das hat nichts mit Eitelkeit zu tun.

Jeder hat halt seine eigene Einstellung zu dem Thema, was für ihn schön ist, wie er sich wohl fühlt und dementsprechend handelt auch jeder so, wie es zu seinen Vorstellungen passt. Das gilt auch für die Frisur.

Ich selbst bin weiblich und trage meine Haare recht lang. Trotzdem gehe ich alle 8 bis spätestens 12 Wochen zum Friseur; die Haare wachsen nämlich genauso schnell, nur sieht man das bei einer Langhaarfrisur eher nicht. Das darf man auch gern Eitelkeit nennen, aber für mich gehört ein guter Schnitt, der leicht zu frisieren ist eben dazu, dass ich mich wohl fühlen kann. Zwar muss ich nicht aufgebrezelt rumlaufen, da ich aber durchaus häufiger mit Publikum zu tun habe, ist es für mich einfach wichtig ordentlich auszusehen und da gehört eine ordentliche Frisur dazu, denn was Kleidung anbelangt, kann ich schon nicht alles machen, was ich gern würde.

Wenn man nicht unbedingt aus beruflichen Gründen Wert auf sein Aussehen legt oder legen muss (das wäre wohl der Fall bei Albi) ist das auch völlig in Ordnung. Allerdings sollte man bedenken, dass nicht nur im Arbeitsleben Äußerlichkeiten zählen, auch im Privatleben beurteilt man Menschen oft genug nach Äußerlichkeiten. Und da ist die Frisur nun mal wichtig, denn die kann man eher weniger kaschieren.

Ich denke auch, dass es eine Frage der Frisur ist, wie häufig man sich die Haare schneiden lässt. Als ich noch richtig lange Haare (fast bis zur Taille) hatte, bin ich auch nur ein bis zweimal im Jahr zum Friseur gegangen um mir die Spitzen schneiden zu lassen (zumal ich die Haare immer hochgesteckt, oder als Pferdeschwanz getragen habe), den Pony habe ich selber nachgeschnitten. Jetzt habe ich nur noch einen kinnlangen Bob und der sieht am besten aus, wenn er ordentlich und akkurat ist, dass heißt ich gehe auch alle 6 - 8 Wochen zum Friseur.

Bei mir kommt noch dazu, dass ich sehr dichtes Haar habe und die Friseurin immer eine Menge ausdünnen muss, wenn ich das nicht regelmäßig machen lasse fühle ich mich wie ein Schaf, weil ich so viel Wolle auf dem Kopf habe, gerade im Sommer schwitzt man darunter auch unheimlich. Bei mir hat das häufigere zum Friseur gehen also auch etwas mit allgemeinem körperlichem Wohlbefinden zu tun.

Ich dachte es hätte sich inzwischen rumgesprochen, dass wir im 21. Jahrhundert angekommen sind, wo man als Mann seine Männlichkeit nicht mehr dadurch unter Beweis stellen muss, dass man sich möglichst wenig um seine Körperpflege kümmert. Die Vorstellung, dass ein Mann mit ordentlichem Haarschnitt Eitel sei ist doch nun wirklich von Vorgestern.

Ich muss mit meinen langen Haaren alle zwei bis drei Monate zum Friseur gehen, sonst sehen die Spitzen ausgefranst und ungleichmäßig aus und die Haare fallen dann auch einfach nicht mehr so schön. Jetzt im Sommer ist das nicht ganz so wichtig, weil ich die Haare meistens hochgesteckt trage, aber dafür ist es im Winter um so wichtiger, weil die Haare da durch Schals, Jacken und ähnliches mehr mechanische Reizung abbekommen und ihnen die trockene Heizungsluft auch nicht wirklich gut tut.

Ich weis nun nicht, wie du "normaler Arbeitnehmer" definierst, aber auch wenn du keinen Kundenkontakt hast, für den dein Aussehen wichtig wäre, wirst du ja trotzdem nach deinem Aussehen beurteilt. Wahrscheinlich wird dein Chef nicht bewusst nach guten Haarschnitten Ausschau halten, aber unbewusst wird er einem Mitarbeiter, der weniger gepflegt aussieht, vielleicht schon weniger zutrauen als einem mit "Kurzhaardackellook". Denn Tatsache ist doch, dass ein gepflegtes Äußeres immer einen professionelleren Eindruck macht.

Es ist ja schön für dich, dass du offensichtlich keine größeren Ansprüche an deine Frisur hast und nur einmal pro Jahr einen Haarschnitt benötigst. Du kannst aber doch nicht ernsthaft davon ausgehen, dass jeder Mensch mit der gleichen Langhaar-Frisur glücklich sind. Menschen sind nun einmal unterschiedlich und ich finde es absolut schwachsinnig, die Leute zu verurteilen, die eben nicht mit langen Haaren herumlaufen möchten.

Ich gehöre auch zu den Leuten, die lieber kurze als lange Haare tragen, auch wenn ich schon lange Haare hatte. Als ich meine Haare lang getragen habe, habe ich sie allerdings dennoch häufiger als einmal pro Jahr schneiden lassen. Mir war es auch zu dieser Zeit wichtig, dass die Haare nicht zu lang werden. Meine kurzen Haare muss ich natürlich häufiger nachschneiden lassen, aber ich finde das nicht verkehrt.

Eitelkeit an sich finde ich nicht verkehrt und mir sind Leute, die eben auch auf ihre Frisur achten, wesentlich lieber, als solche Leute, denen es egal ist, wie sie herumlaufen. Damit will ich auf keinen Fall sagen, dass die Leute, die lange Haare haben, keinen Wert auf ihr Äußeres legen. Allerdings kann man eben nicht sagen, dass pauschal jeder, der sich um seine Frisur sorgt, übertrieben eitel ist. Die meisten Leute, die ich kenne und die lange Haare tragen, lassen sich diese wesentlich häufiger als einmal pro Jahr schneiden. Ich denke, dass deine Einstellung ziemlich einzigartig und damit selten ist - aber das ist ja auch nicht schlimm.

Ziemlich blöd finde ich auch deine Unterscheidung zwischen Frauen und Männern. Ich kann diese altmodischen Vorstellungen, dass Männer sich generell nicht so viel pflegen und um ihr Äußeres sorgen sollten wie Frauen, ziemlich überholt. Aber auch das bleibt ja jedem selbst überlassen.

Ziemlich sinnlos finde ich deine Idee, dass man als "normaler Arbeitnehmer" nicht aufgebretzelt herumlaufen muss. Sich die Haare schneiden zu lassen, hat wohl kaum etwas mit Aufbretzeln zu tun. Abgesehen davon ist es doch in erster Linie für einen selbst wichtig, gut auszusehen. Mit dem Job hat das nichts zu tun. Ob man nun Schüler, Student, Arbeitnehmer mit oder ohne Kundenkontakt ist, ist zweitrangig. In erster Linie macht man sich doch zurecht, weil man das für sich selbst möchte und nicht nur, um den Kollegen oder Kunden zu gefallen. Eine gepflegte Optik ist immer wichtig, in jedem Bereich des Lebens.

Also ich finde, dass das jeder für sich selbst entscheiden muss, so abgedroschen das auch klingt! Misch dich doch nicht in die Haargeschichten von anderen Männern ein! Mir wäre das vollkommen egal, wenn mein Mann so regelmäßig zum Frisör gehen würde, solange er es selbst bezahlt. und solange er ordentlich aussieht, kann er sich auch "stylen" wie er will. Möchte schließlich auch nicht unbedingt, dass er mir reinredet. Wer will das schon.

Ich mag auch Männer mit langen Haaren, wenn es gepflegt aussieht, aber meiner hat eben kurze und viele haben kurze und ich finde das auch total okay. Hat nichts mit "Kurzhaardackellook" hat das jedenfalls nichts zu tun.

Und ich meine, ich als Frau finde es sehr wichtig, dass der Mann an meiner Seite genauso gepflegt aussieht wie ich und wenn er dafür regelmäßig zum Frisör gehen will/ muss, dann ist das nur gut so! Man schmückt sich schließlich auch ein bisschen mit seinem Partner und wenn einer irgendwie ungepflegt auf dem Kopf aussieht, dann macht das nicht so den tollen Eindruck, den man sich wünscht und was das heutzutage bedeutet, wenn man nicht mithält, das lässt sich jawohl an drei Fingern abzählen. Ok, der Ruf ist nicht alles, aber er ist schon wichtig im Alltag, vor allem im Berufsleben.