Nicht das Wunschgeschlecht - wann akzeptiert man es?
Stellt euch vor, Frau A hat sehr lange gebraucht um wieder schwanger zu werden und sie hat sich nichts mehr als ein Mädchen gewünscht. Einen Sohn hat sie schon und dies war die letzte Chance, da ihr Mann um einiges älter ist als sie und danach definitiv kein weiteres Kind mehr wollte. Nun war es so, dass ziemlich früh festgestellt wurde, dass das zweite Kind auch ein Junge wird. Klar wäre ein Mädchen schön gewesen aber eigentlich freut man sich als werdende Mama doch darüber, dass das Kind gesund wird. Alles andere sollte dann doch nur zweitrangig sein.
Sie jedoch saß nach dem Arztbesuch vor mir und erzählte mir total bedrückt, dass es NUR ein Junge wird und das sie das so nicht wollte. Ich war ziemlich geschockt und konnte ihre Enttäuschung nicht verstehen dachte mir aber, dass es sich spätestens, wenn sie den Kleinen das erste Mal im Arm hält erledigen würde. Die Geburt ist nun knappe zwei Monate her und es hat sich leider nicht geändert. Ich glaube schon, dass sie ihn liebt aber sie kommt anscheinend nicht damit klar, dass sie 1. kein Mädel und 2. keine weitere Chance auf eines hat.
Sie wollte immer darauf achten, dass ihr Großer nicht in den Hintergrund rückt doch nun ist es so, dass sie ihm ihre ganze Zeit widmet. Der Kleine liegt meist in seiner Wiege im Nebenzimmer und damit er sich nicht an das Rumtragen gewöhnt und sie dann auf Trab hält, soll man ihn auch dort drin lassen. Das Ganze macht mir wirklich Sorgen und ich weiss, dass ich mit Reden nicht weit kommen werde. Daher würde ich gern wissen, wer ähnliche Erfahrungen gemacht hat und wann sich dieses Verhalten dem "ungewollten Kind" gegenüber geändert hat.
Naja, man sollte es recht schnell akzeptieren finde ich. Bei mir war es so ich wollte immer eine Tochter haben. Vielleicht ein Sohn als zweites Kind. Aber dem war nicht so. Das erste Kind war trotz dem Arzt (er meinte 80 % Mädchen) ein Junge. Ich war froh das er gesund war, dennoch sehr traurig. Aber schon am gleichen Abend fand ich mich damit ab. Warum auch nicht. Er kann ja nichts dafür und er sah so niedlich aus mit seinem Wuschelkopf und seiner Stupsnase.
OK, damals sagte ich mir: "Dann wird halt das zweite Kind ein Mädchen". Aber auch das zweite Kind (ich wurde zum Glück schnell schwanger) wurde kein Mädchen sondern ein Junge. Da wußte ich es in der Schwangerschaft. Ich wußte aber auch das es mein letztes Kind sein wird und ich weinte echt ein paar Tränen. Aber dafür schämte ich mich daheim sogleich. Was kann denn das Kind dafür? Auch er war zuckersüss und heute würde ich keinen von beiden je wieder hergeben wollen. Kein Mädchen der Welt würde ich für einen meiner Kinder eintauschen.
Schlimmer finde ich die Leute die jetzt meinen: "Der Simone würde so ein Mädchen gut stehen" oder "Simone fehlt noch ein süsses Mädchen". Solche Sprüche nerven mich eher. Außerdem werde ich wegen sowas nicht versuchen ein drittes Kind in die Welt zu setzen. Schon gar nicht in der heutigen Zeit.
Da wäre ich aber auch geschockt, wenn ich sowas undankbares gehört hätte. Von mir gäbe es dann gleich den passenden Spruch dazu. Soll sie doch froh sein überhaupt noch ein weiteres Kind zu bekommen. Ich hoffe nur, das das Kind später nicht merkt, das es weniger wert war / ist wie ein Mädchen. Ich habe ein gemeinsames Kind mit meiner Frau, eine Tochter, und klar sagt man als Papa anfangs ein Junge wäre toll. Aber als ich hörte das ich eine Tochter bekam war alles andere egal, und ich war sehr stolz eine kleine Prinzessin zu bekommen. Beide Arten von Geschlechter sind doch toll.
Gruß Thomas
Ich kann zwar die Enttäuschung von Frau A nachvollziehen, aber das Kind ist immerhin schon 2 Monate, da sollte sie sich doch wieder beruhigt haben. Ich würde mir auch Sorgen machen, vielleicht hat sie eine Wochenbettdepression, das ist ja nicht so selten und sollte unbedingt behandelt werden.
In dem Fall ist es in meinen Augen besonders schlimm, dass so ein kleines Baby kaum beachtet wird, und wohl nur in seiner Wiege liegt, so wie du schreibst. Gerade so kleine Kinder brauchen viel Körperkontakt, Nähe und Ansprache, wie Frau A sich da verhält finde ich nicht nur furchtbar traurig, sondern ausgesprochen bedenklich.
Ich selbst hatte mir auch ein Mädchen gewünscht und wusste bis kurz vor Ende der Schwangerschaft nicht, was es wird. Als mir mein Frauenarzt dann eröffnet hat "Liebe Frau X, es wird ein Junge" war ich mächtig enttäuscht. Mein Mann hat gejubelt, aber ich habe einige Tage wirklich darunter gelitten, weil ich auch nicht mehr die Jüngste war und so wohl kein zweites Kind mehr bekommen werde. Ich habe mich selbst für meine Gedanken geschämt und nach ein paar Tagen war es dann auch gut und ich habe mich gefreut.
Wenn Frau A immer noch nicht damit klar kommt, kannst du vielleicht mal vorsichtig mit ihr sprechen, sie tut sich und auch dem Kind ja keinen Gefallen mit ihrem Verhalten und sollte sich dringend professionelle Hilfe holen.
Also für mich hört sich das jetzt eher so an, als ob deine Freundin eine so genannte postnatale Depression hat, weil es doch sehr seltsam ist, dass sie nach so langer Zeit immer noch keine Muttergefühle hat.
Bei mir war es ähnlich mit dem Geschlecht. Ich bekam zuerst ein Mädel und wünschte mir dann bei meinem 2. und vorerst letzten Kind einen Jungen. Die Freude war riesig, als es in der 20. SSW hieß: Ein Junge!! Doch nur wenige Wochen später bei einer Doppler Kontrolle im Krankenhaus entpuppte sich der Junge als Mädel Zuerst war ich auch sehr enttäuscht und auch ein paar Tage schlecht gelaunt, aber schon wärend der Geburt habe ich mich riesig auf meine 2. Zicke gefreut und das Gefühl als sie dann auf meinem Arm lag ist unbeschreiblich.
Ich würde deiner Freundin also dringend dazu raten sich professionelle Hilfe zu suchen und das ist nichts, weswegen man sich schämen muss. Ich selber habe nach meiner 2. Geburt die Hilfe einer Therapeutin in Anspruch genommen, da ich auch leichte Depressionen hatte. Meine Tochter musste nämlich sehr lange im Krankenhaus auf der Neointensiv liegen und das, obwohl es nach der Geburt erst hieß, sie sei kern gesund und man konnte auch zuerst gar nicht herausfinden was sie hat.
Ich hoffe deiner Freundin wird bald geolfen, damit sie die Zeit mit Ihrem Baby genießen kann. Die erste Zeit ist doch die schönste!
Hallo!
Diese Frau sollte ein Gespräch mit einem Psychologen suchen, der ihm das Kind nahe bringt. Ohne proffessionelle Hilfe wird sie es nicht schaffen und das Kind wird darunter leiden. Gerade die ersten Wochen sind sehr wichtig und prägen das Kind auf die Mutter. Das Kind wird Schaden nehmen und Bindungsängste aufbauen, wenn die Frau nicht bald was unternimmt.
Ich hoffe, dass wenigstens der Vater sich um das Kind richtig kümmert.
Mein Exmann konnte auch nie akzeptieren, dass das erste Kind ein Junge war und hat sich mehr schlecht wie recht um seinen Sohn gekümmert. Als dann 2 Jahre später das Mädchen kam, war sein Großer total abgemeldet, was mir als Mutter sehr weh getan hat. Er wollte nie zu einem Psychologen gehen. Aber was er davon hatte zeigte sich, als die Scheidung war und er es nicht geschafft hat beide Kinder gleich zu behandeln, als er sie Wochenende hatte. Er verlor nicht nur das Sorgerecht, sondern auch noch das Besuchsrecht zum Wohl seiner Kinder,
Hallöchen,
Würde mir das jemand erzählen würde ich sagen: Sei froh, dass das Kind gesund ist, alles andere sollte Nebensache sein. Desweiteren gibt es genug Frauen,die gar keine Kinder bekommen können und wenn sich dann jemand hinstellt und traurig darüber ist,dass es NUR ein Junge wird, da kann ich nur den Kopf schütteln. Es kann einen weitaus schlimmer treffen.
Es steht jedem zu im ersten Moment enttäuscht zu sein,aber im zweiten sollte man sofort an eben diese Dinge denken. Man sollte sich sagen: Mein Kind ist gesund, es hat keinen Gendefekt, keine anderweitigen Behinderungen, es ist alles in Ordnung. Gut, es ist kein Mädchen,aber immerhin kann ich Kinder bekommen.
Ich halte es für mehr als übertrieben gleich zu sagen,sie braucht da professionelle Hilfe. Denn spätestens wenn das Kind da ist, wird es sie "entschädigen". Und ich denke schon,dass sie es spätestens dann akzeptieren wird. Und wie schon gesagt wurde, dass Kind kann da ja nichts dafür.
winny2311 hat geschrieben:Ich halte es für mehr als übertrieben gleich zu sagen,sie braucht da professionelle Hilfe. Denn spätestens wenn das Kind da ist, wird es sie "entschädigen". Und ich denke schon,dass sie es spätestens dann akzeptieren wird. Und wie schon gesagt wurde, dass Kind kann da ja nichts dafür.
So wie ich das aber gelesen habe, ist das Kind bereits da
Sonty hat geschrieben:Sie wollte immer darauf achten, dass ihr Großer nicht in den Hintergrund rückt doch nun ist es so, dass sie ihm ihre ganze Zeit widmet. Der Kleine liegt meist in seiner Wiege im Nebenzimmer und damit er sich nicht an das Rumtragen gewöhnt und sie dann auf Trab hält, soll man ihn auch dort drin lassen. Das Ganze macht mir wirklich Sorgen und ich weiss, dass ich mit Reden nicht weit kommen werde. Daher würde ich gern wissen, wer ähnliche Erfahrungen gemacht hat und wann sich dieses Verhalten dem "ungewollten Kind" gegenüber geändert hat.
und das finde ich ist schon ein Anzeichen, dass diese Frau proffessionelle Hilfe braucht. Und zwar dem Kind zuliebe, damit es auch die Liebe bekommen kann, die es braucht. Gerade die ersten Wochen sind prägend auf eine Bezugsperson und die Mutter will die Bezugsperson ja anscheinend nicht sein. Deshalb sollte sie sich Hilfe suchen.
Ich kann mir wirklich schwerlich vorstellen wie jemand die Liebe zu einem Kind am Geschlecht festmacht. Wenn man ein Kind bekommt muss man doch damit rechnen das es nicht die gewünschte Tochter ist, klar kann man enttäuscht sein, aber ich denke das man sich schon in der Schwangerschaft mit dem Thema auseinander setzen kann und nach der Geburt längst über den Schock hinweg sein sollte.
Meine Tante wollte immer ein Mädchen und hat jetzt drei Jungen. Eine Freundin ganz aktuell wollte auch immer ein Mädchen und hat jetzt den zweiten Jungen entbunden, ich glaube nicht das sie ihn weniger lieben wird. Zwar hat sie mir erzählt das als sie erfahren hat sie schon ein wenig enttäuscht war, sich nach 1 Woche aber wieder gefangen hat, und sich freudig auf Jungennamen und die Dekoration seines Zimmers gestürzt hat
Das Ganze klingt ja mehr als traurig. Ich wollte auch ein Mädchen, aber ich habe mich schnell damit "abgefunden", dass es ein Junge wird und jetzt würde ich meinen Sohn gegen nichts auf der Welt tauschen wollen, denn er ist wirklich ein tolles Kind! Bei mir gab sich das aber schon kurz nach der Diagnose, dass es ein Junge wird, ein wehmütiger Blick auf die Mädchenabteilung im H&M und danach hieß es umdenken.
Aber ein Neugeborenes in der Wiege lassen, damit es sich nicht an das Herumtragen gewöhnt, das finde ich schon mehr als grausam. In diesem Alter brauchen Babies dieses Urvertrauen und diese Zuwendung ihrer Mutter. Vielleicht ist sie so gestrickt und hat auch ihren älteren Sohn so vernachlässigt?? Oder es ist tatsächlich geschlechtsbedingt. Worin der Grund auch liegen mag, ich finde das schon erschreckend. Ich weiß auch nicht, was ich an deiner Stelle tun würde, sie vielleicht doch mal darauf ansprechen? Das Problem ist ja, dass man sonst nichts machen kann, denn eine Verwahrlosung eigentlichen Sinne liegt ja nicht vor und seelische Grausamkeiten wie ein Neugeborenes schreien lassen werden nun mal nicht geahndet, vor einigen Jahrzehnten gehörte das ja sogar zum guten Ton.
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