Nur ein richtiger Fan mit richtigen Klamotten?

vom 10.09.2008, 17:10 Uhr

Würde ich mich nach meinem Musikgeschmack kleiden, müsste ich mir wohl die Haare färben, mir einen Sidecut zulegen und in einem Mix aus Gothic/Emo/Punk herumlaufen. Tu ich aber nicht, weil mich meine Mutter sonst geradewegs aus dem Haus werfen würde. Trotzdem beizeichne ich mich als Fan.

Es hilft natürlich, schneller Gleichgesinnte zu finden, wenn man sich dem Musikgeschmack nach kleidet. Ich habe auch die falschen Freunde ;) Jedoch habe ich auch solche Freunde, die es in Ordnung finden, wenn ich mit meinem Slipknot-Shirt herumlaufe, obwohl sie selbst mehr R'n'B usw. hören.

Ich denke, es ist eher umgekehr; viele Leute drücken sich einfach nur mit Hilfe der Klamotten aus und hören die dazu passende Musik. Ein Fan kann man auch sein, wenn man normale Klamotten trägt und einfach nur dazu steht, diese und jene Band zu hören. Man muss sich nicht zwingend so anziehen, wie es die Mitglieder seiner Lieblingsband hören.

Bei uns kleiden sich die meisten so, wie es ihnen gefällt. Es sind natürlich viele HipHopper dabei, und die meisten, die sich wie HipHopper anziehen, sind auch große HipHop-Fans. Jedoch gibt es auch Leute, die kein HipHop hören und sich trotzdem so anziehen und umgekehrt. Ich finde, man sollte sich so kleiden wie man möchte. Die meisten hören ja sowieso mehr Musik, die zu ihrem Kleidungsstil passt und nicht umgekehrt...

Freundliche Grüße

» Kampffisch » Beiträge: 923 » Talkpoints: -0,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich hasse Modediktate und alles was damit zusammen gehört. Die Leute die am wenigsten Ahnung haben schreien immer am lautesten "Regeln" herraus wie man sein muss, was man anhaben muss und was man denken muss. Solche Dinge sind ein Grund warum ich mich nie einer Szene zuordnen lassen würde. Seit ich 15 bin treibe ich mich in Richtung der Punk-, Hardcore-, Metal-, Goth-, Emoszene rum (ja, es geht wirklich alles auf einmal, man lernt halt so viele Menschen kennen ;) ).

Als ich noch 15 war trug ich nur Dr. Martens, Netzstrumpfhosen, zerrissene Jeans und Bandshirts. Zwischendurch hatte ich sogar Rastas die mir bis zum Hintern gingen. Andauernd wurde ich gefragt ob ich "Punk" bin, aber ich habe mich NIE als Punk gesehen. Punk ist für mich eine Richtung der Freiheit, aber sobald man sich in der sogenannten Szene mal umguckt lernt man immer mehr Leute kennen die meinen sie seinen mehr Punk als der andere weil sie punkigere Klamotten tragen einen punkigeren Lebenstil haben und diese ganze Gerede. Sowas ist für mich schon immer Kinderkramgewesen.

Mittlerweile studiere ich, bin 21 und kleide mich etwas "gesitteter", ich liebe immer noch Dr. Martens, trage aber auch häufiger Turnschuhe, normale Jeans, manchmal Röhren, manchmal eher in die Gothic-Richtung tendierende Kleider oder Tops, manchmal Bandshirts usw. Ich trage keine Kleidung weil sie in eine "Szene" hineinpasst. Ich trage was mir gefällt und höre was mir gefällt. Mir ist egal wenn meine Hardcore Kollegen sagen Billy Talent ist "Mädelcore" (naja ok da hätten sie sogar Recht ;) . Ich bin ich und ich brauch mich nicht selbst beweisen in dem ich versuche andere Leute in Kleidung, Benehmen oder Musikgeschmack nach zu äffen.

lg,
Sinda

» Sinda » Beiträge: 358 » Talkpoints: -0,28 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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