Foto Handys zur Verbrechensbekämpfung

vom 10.09.2008, 12:03 Uhr

In New York sollen in zukunft Foto-Handys stärker in der Verbrechensbekämpfung, aber auch zur Schilderung von Unfällen dienen. Fotos oder Videos, die von Opfern oder Augenzeugen einer Straftat gemacht wurden, können dem amerikanischen Notruf 911 telefonisch angekündigt werden, diese rufen zurück und tragen auch die Kosten für die Datenübermittlung. So sollen beispielsweise Schnappschüsse von flüchtigen Tätern sofort an die Streifenpolizisten weitergeleitet werden, ähnlich einem schnellen Fahndungsfoto. Wenn nötig könnten diese auch über die Medien der Bevölkerung zugänglich gemacht werden, um Flüchtige oder weitere Zeugen zu suchen.

Außerdem sollen auch andere Belange für die die Stadt zuständig ist per Fotohandy mitgeteilt werden können, zum Beispiel Schlaglöcher auf den Straßen.

Ich finde es einen interessanten, aber durchaus zeitgemäßen Weg den die Stadt dabei einschlägt. Besser als vollständige Videoüberwachung finde ich es jedenfalls allemal. Und wenn die moderne Technik eh bei vielen Bürgern vorhanden ist, warum soll man sie dann nicht nutzen?

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Moin,

sind die Techniken von heute also doch nützlicher, als man glaubt. Ich finde dies eine gute Idee, da der Weg der Bekämpfung im Prinzip verringert wird und der Täter dadurch viel schneller gefasst werden kann. So muss kein Phantombild erstellt werden etc. Umständlich finde ich das nicht wirklich. Sobald jemand eine Straftat begeht, das Foto gemacht wurde und an die Polizei geschickt wird, kann das Bild innerhalb von Minuten!? in die Öffentlichkeit getragen werden. Einfach gehts wohl nicht. Da doch fast jeder heute ein Fotohandy hat, sollte diese Funktion auch genutzt werden, falls die Menschen diese auch nutzen.

Wie du, Taline schon geschrieben hast, ist es allemal besser, als die totale Videoüberwachung. Dennoch denke ich nicht, dass diese dadurch verringert wird, da besonders in der Nacht viele Straftaten entstehen, wo sich beispielsweise kaum bis gar keine Bürger aufhalten. Denke mal an den Stadtbummel. So schnell, wie dort Straftaten entstehen, kann wohl niemand ein gutes Foto machen. Ich denke, in gewissen Gebieten ist die Videoüberwachung angebracht, in anderen Gebieten aber nicht. Mal schauen, was als nächstes kommt.

MfG
Anders

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» Anders » Beiträge: 608 » Talkpoints: 9,10 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich weiss nicht. Alles was Bürger zu Hilfspolizisten macht hat für mich irgendwie einen komischen Stasi Beigeschmack. Natürlich wird hier keiner dazu aufgefordert seinen Nachbarn auszuspionieren, aber das System kann dazu missbraucht werden. Wenn man dem nervenden Nachbarn mal eines auswischen will muss man einfach mit dem Handy warten bis er falsch parkt oder illegal Müll entsorgt oder sonst was in der Art.

Und dann frage ich mich auch, wie sich das auf die Arbeitsplätze auswirken wird. Tausende von potentiellen Hilfspolizisten mit ihren Handys sind doch ein gutes Argument um Stellen zu streichen.

Der ein oder andere wird vielleicht auch auf die Idee kommen mit seinem Fotohandy einen Flüchtigen zu verfolgen und sich dadurch in Gefahr bringen. Es gibt ja immer wieder Leute, die denken sie müssten den Helden spielen und wenn ihre Aufnahmen von der Polizei angefordert werden könnten sie sich in ihrem dummen Verhalten bestätigt fühlen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Cloudy24 hat geschrieben:Der ein oder andere wird vielleicht auch auf die Idee kommen mit seinem Fotohandy einen Flüchtigen zu verfolgen und sich dadurch in Gefahr bringen. Es gibt ja immer wieder Leute, die denken sie müssten den Helden spielen und wenn ihre Aufnahmen von der Polizei angefordert werden könnten sie sich in ihrem dummen Verhalten bestätigt fühlen.


Es gibt auch Menschen, ohne Fotohandys, die bei Ansehen einer Straftat dem Täter folgen und versuchen ihn zu stellen. Das hat nicht besonders viel mit der Idee des Fotohandys zu tun. Helden gibt es überall, mit oder ohne Fotohandys.

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» Anders » Beiträge: 608 » Talkpoints: 9,10 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Cloudy24 hat geschrieben:Ich weiss nicht. Alles was Bürger zu Hilfspolizisten macht hat für mich irgendwie einen komischen Stasi Beigeschmack. Natürlich wird hier keiner dazu aufgefordert seinen Nachbarn auszuspionieren, aber das System kann dazu missbraucht werden. Wenn man dem nervenden Nachbarn mal eines auswischen will muss man einfach mit dem Handy warten bis er falsch parkt oder illegal Müll entsorgt oder sonst was in der Art.


Wenn man dem nervenden Nachbarn eins auswischen will kann man auch heute schon aus denselbigen Gründen die Polizei bzw. das Ordnungsamt verständigen. Wenn der Nachbar auch so blöd ist, sowas zu machen, ist es ja immernoch seine eigene Schuld ;) Ich weiß, dass wir alle unseren Dreck am Stecken haben, und dass man wegen Minderwertigkeiten nicht die Polizei verständigen müsste, um diese nicht mit tausenden Anfragen zu belasten/überlasten.

Deswegen denke, bzw. hoffe ich auch, dass in New York die Polizei mit dem "Beweismaterial" von den Bürgern umzugehen weiß. Immerhin wird in einer Notrufzentrale (!) kein Angestellter wegen einem Falschparker zurückrufen um den Datentransfer zu starten.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Anders hat geschrieben:Helden gibt es überall, mit oder ohne Fotohandys.


Das habe ich ja auch gar nicht bestritten. Aber ich denke, das Leute die zu so einem Verhalten und einer gewissen Selbstüberschätzung neigen dadurch noch bestärkt werden. Und ich denke auch, dass der ein oder andere der sonst keine private Verfolgungsjagd veranstalten würde, dank mangelnder Kondition zum Beispiel, sich denken könnte, dass er zwar den Täter nicht erwischen kann, aber immer noch ein nettes Videos drehen kann während er hinterher rennt.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Das mag durchaus möglich sein. Wie aber schon gesagt wurde, dass das System doch eher gut durchdacht ist, da wie beispielsweise ein Falschparker wie schon beschrieben keine hohe Priorität haben wird, da die Vorfälle sich auf Straftaten wie Körperverletzung etc. beschränken werden.

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» Anders » Beiträge: 608 » Talkpoints: 9,10 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Cloudy24 hat geschrieben:
Anders hat geschrieben:Helden gibt es überall, mit oder ohne Fotohandys.


Das habe ich ja auch gar nicht bestritten. Aber ich denke, das Leute die zu so einem Verhalten und einer gewissen Selbstüberschätzung neigen dadurch noch bestärkt werden. Und ich denke auch, dass der ein oder andere der sonst keine private Verfolgungsjagd veranstalten würde, dank mangelnder Kondition zum Beispiel, sich denken könnte, dass er zwar den Täter nicht erwischen kann, aber immer noch ein nettes Videos drehen kann während er hinterher rennt.

Diesen Einwand kann ich durchaus noch verstehen. Da sollte dann wohl einiges an Aufklärungsarbeit geleistet werden, wie gefährlich das ist. Speziell in den USA sagt man ja sowohl Verbrechern als auch Polizisten eine höhere Gewaltbereitschaft nach als bei uns.

Aber andererseits kann man sowas auch nicht richtig unterbinden; da diese Menschen diese Gefahr einfach nicht so ernst nehmen wie sie in Wirklichkeit ist, könnten diese genauso gut sich in ihr Auto setzen und so versuchen, den Verbrecher zu verfolgen, deswegen kann man aber ja die schnellen Autos auch nicht verbieten... Ich verstehe durchaus, dass du meinst, dass die Fotobeweis-Geschichte diesen Leuten dann einen zusätzlich Anreiz bietet, aber man kann gegen jede Erneuerung immer wieder eine Menge Nachteile anbringen und muss dann mal Vorteile gegen Nachteile abwägen, irgendeinen Knackpunkt wird es immer geben. Ich persönlich denke, dass die Anzahl der Leute die sich dadurch selbst in Gefahr bringen geringer ist, als der Anteil der Leute denen deswegen geholfen werden kann. Und ich bin meist für's kollektive Wohl.

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» Taline » Beiträge: 3594 » Talkpoints: 0,75 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Moin,

dass Aufklärungsarbeit geleistet werden muss, ist eine Selbstverständlichkeit. Denn wenn es um Gefahren geht, die durchaus vermieden werden können, muss einfach eine gewisse Aufklärungsarbeit geleistet werden. Ich bin deshalb für die Umsetzung bzw. für die Idee, da es einfacher wäre, die Täter zu entlarfen. Gefahren gibt es in jeder Sache. Nur denke ich, dass es unter Umständen passieren könnte, das Straftaten geringer werden, da die Wahrscheinlichkeit dann deutlich höher wäre, erwischt zu werden, weil fast jeder ein Fotohandy besitzt. So wäre zwar der Reiz nochmal für Straftäter höher, aber auch die Wahrscheinlichkeit, erwischt zu werden.

MfG
Anders

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» Anders » Beiträge: 608 » Talkpoints: 9,10 » Auszeichnung für 500 Beiträge


:) grundsätzlich denke ich mal das es eine gute idee ist. Man geht halt mit der Zeit. Warum auch nicht. Ich hoffe nur inständig, dass damit nicht zuviel Schindluder betrieben wird und Fotomontagen dann nicht zu falschen Verdächtigungen führen. Ich freue mich schon darauf das Bild auf der Strasse beobachten zu können, wenn jemand eine Handtasche geklaut wird und eine rüstige Rentnerin ihr Fotohandy zückt um schnell noch einen Schnappschuss vom Täter zu machen.

Aber Spass beiseite. Eine gute Idee ist es allemal. Nur was wird gemacht wenn ein Verbrecher mitbekommen, dass eine junge Frau sein Vergehen gerade ausversehen vielleicht sogar auch nur fotographiert hat. Vielleicht wollte die ein schönes Bild von dem Bankgebäude machen, wo er gerade rausstürmt. Wie werden dann diese Leute geschützt? Ist es nicht auch ein stückweit gefährlich? Also ich möchte ehrlich gesagt nicht das Beweisfoto dafür gemacht haben und dann von dem Täter verfolgt werden. Aber vielleicht bekommt es der Täter ja auch garnicht mit. Das währe dann natürlich optimal.

Also wie schon erwähnt, schlecht finde ich diese Möglichkeit nicht, dass muss ich ehrlich zugeben, aber dennoch hätte ich irgendwie etwas Angst vor dem zuvor beschriebenen. Das man aber von der Stadt Mitteilung über Neuerungen und Schlaglöcher bekommen könnte, finde ich eine klasse Idee.

Bald schon wird das Handy wahrscheinlich die Zeitung ersetzen können und auch die Kommunikation zwischen den Menschen auf das technische Niveau erhöhen. Mal schauen wie das so alles wird.

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» fleissigesbienchen » Beiträge: 339 » Talkpoints: 35,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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