Kinderbuch: Papa muss ins Gefängnis
Es gibt Kinderbücher und Ratgeber zu allen möglichen Situationen, durch die Kinder manchmal durchmüssen, obwohl man sie ihnen lieber ersparen möchte. Der Tod des Haustieres oder gar der geliebten Großmutter oder die Scheidung der Eltern zum Beispiel. Aber wie soll man einem Kind erklären, dass der liebe und geliebte Vater ins Gefängnis muss, wo doch sonst nur böse Menschen landen?
Ein solches Projekt hat eine Gefängnispsychologin in Sachsen-Anhalt gestartet und gemeinsam mit sechs Häftlingen, die alle Väter sind, aus dem Leipziger Gefängnis nun erfolgreich zu Ende gebracht. "Papa muss ins Gefängnis" ist im Endeffekt, wie jedes andere Kinderbuch auch: Es erzählt die Geschichte von Alessa, deren Papa ins Gefängnis muss, für Kinder verständlich geschrieben und schön illustriert von einem Häftling, einer Grafikerin und einigen Grundschulkindern. Inhaltlich geht es im Buch aber nicht darum, den Papa doch zu einem der übrigen "bösen Menschen aus dem Gefängnis" zu machen, sondern zu erklären, dass auch Väter mal einen Fehler machen können, und das manche solcher Fehler anderen Leuten und auch der eigenen Familie einen solchen Schaden zufügen können, dass es mit einer Entschuldigung alleine nicht getan ist. Der Schwerpunkt wurde dabei vor allem auf die spätere Resozialisierung der Häftlinge gelegt.
Die Gefängnispsychologin Nicole Borchert hatte dabei den Eindruck gewonnen, dass bei den teilnehmenden Häftlingen dieses Projekt viel mehr gebracht habe als alle Einzelsitzungen bisher. Sie mussten sich dafür nämlich auch in die Rolle ihrer Kinder versetzen, und dieser Perspektivenwechsel scheint einiges bewirkt zu haben.
Das Buch geht übrigens jetzt in den Druck, die ersten Exemplare sollen in den Besucherräumen des leipziger Gefängnisses ausgelegt werden. Man hofft, dass auch andere Haftanstalten Interesse zeigen. Für Angehörige von verurteilten Straftätern soll das Buch über Spenden kostenfrei zur Verfügung gestellt werden, denn gerade diese haben oftmals kein Geld für ein solches Buch übrig.
Das finde ich sehr gut. Auch wenn jeder Knacki für sein Tun allein verantwortlich ist, feheln diesen Vätern häufig die Worte das dem Kind zu erklären. Ich habe gerade meinen Kindern ein ähnliches Buch gekauft. Mein Papa ist Soldat. Sehr rührend und schön geschrieben. Wenn einem bei einem Abschied ins Ausland die Worte fehlen, ist dieses Buch sicher gute Hilfe für die Kinder.
Gruß Thomas
Hallo!
Ich finde die Idee und die Druchführung wirklich sehr gut und ich denke, dass in manchen Situationen den Eltern wirklich die Worte fehlen und nciht selten kommt es dann vor, dass die Eltern ihre Kinder belügen und sagen, dass Vater verreist ist. Dann bekommen die Kinder es durch andre raus und das Vertrauen ist hin.
So ein Buch erleichtert es bestimmt ungemein. Aber selbst, wenn das Kind schon lesen kann, würde ich es nie dem Kind alleine überlassen, sondern immer zusammen mit ihm schauen und lesen, falls immer wieder neue Fragen auftauchen.
Ich war zum glück nie in der Situation meinen Kindern so etwas erklären zu müssen. Aber ich weiß schon alleine, wie schwer es war, den Kindern zu erklären, dass Papa auszieht bzw. ausgezogen ist.
Also ich finde das eine gute Idee. Und keiner ist davor sicher, mal nicht im Gefängnis zu landen, weil man ungewollt eine Fehler gemacht hat, z.b. jemand überfahren zu haben oder. Und das Kind darf nicht angelogen werden. Sondern die Wahrheit muss kindgerecht verpackt sein. Da finde ich so Bücher immer gut und auch für Eltern sehr hilfreich. Natürlich muss man das zusammen mit dem Kind angucken, für eventuelle Fragen
Leipzig liegt doch aber schon im Bundesland SachsenTaline hat geschrieben:Ein solches Projekt hat eine Gefängnispsychologin in Sachsen-Anhalt gestartet und gemeinsam mit sechs Häftlingen, die alle Väter sind, aus dem Leipziger Gefängnis nun erfolgreich zu Ende gebracht.
Ungeachtet solcher Kleinigkeiten ist das Projekt aber wirklich eine gute Initiative und ein Zeichen in die richtige Richtung. Sicher ist Vorbeugen genauso wichtig und die Väter sind nun mal für ihr Tun verantwortlich, aber wenn es denn passiert ist, dann sollte man den betroffenen Vätern nicht noch zusätzlich die Resozialisierung erschweren, in dem sie gar von der eigenen Familie (auch den Kindern) stigmatisiert werden.
Bleibt zu hoffen, dass dieses Buch bald wirklich vielen Betroffenen Eltern und Kindern helfen kann. Und wenn die Finanzen etwas knapp sind, dann kann ja vielleicht doch ein minimaler Unkostenbeitrag erhoben werden
JotJot hat geschrieben:Leipzig liegt doch aber schon im Bundesland SachsenTaline hat geschrieben:Ein solches Projekt hat eine Gefängnispsychologin in Sachsen-Anhalt gestartet und gemeinsam mit sechs Häftlingen, die alle Väter sind, aus dem Leipziger Gefängnis nun erfolgreich zu Ende gebracht.
Sorry, da hast du selbstverständlich recht. Da war ich wohl etwas in Gedanken.
Diamante hat geschrieben:Aber selbst, wenn das Kind schon lesen kann, würde ich es nie dem Kind alleine überlassen, sondern immer zusammen mit ihm schauen und lesen, falls immer wieder neue Fragen auftauchen.
Eigentlich sind doch alle Aufklärungskinderbücher (wie auch das angesprochene "Papa ist Soldat" und weitere) nicht wirklich dafür gedacht, von den Kindern allein gelesen zu werden. Sie sollen eigentlich vielmehr den Eltern helfen, die richtigen Worte zur Erklärung zu finden, die einem in solchen Situationen ja wirklich leicht mal einfach fehlen können, weil man vielleicht selbst nicht wirklich verstanden hat, wie es soweit kommen konnte.
Hallo,
ich finde es auch sehr gut, dass auch diese Thematik aufgegriffen wird, denn viele Mütter sind ja schon überfordert plötzlich alleine mit den Kindern dazustehen und mit der Situation an sich. Und dann ihren KIndern zu erklären warum der Papa im Gefängnis ist und trotzdem nicht immer gleich ein schlechter Mensch deswegen ist, macht es nicht besser. Diese Bücher erleichtert ihnen sicherlich die Erklärung und die Kinder können es besser verstehen und sich damit auseinandersetzen.
Ich finde es auch gut, dass sich jemand an ein solches Buch herangewagt hat. Für die Kinder von Inhaftierten ist das Buch ganz bestimmt ein Gewinn. Es sind die Kinder, die nicht verstehen können, warum der geliebte Papa für lange Zeit nicht mehr da ist. Meisten wird ihnen ja erzählt, dass der Vater nun eine Weile im Ausland ist. Es ist viel besser, dass die Kinder mit Hilfe dieses Buches nun die Wahrheit erfahren und diese dann auch verstehen.
Was ich auch besonders gut an dieser Aktion finde, dass die eingebuchteten Väter mit an dem Buch gearbeitet haben. Sie wurden so gezwungen, über sich und die Familie nachzudenken und besonders über ihre Kinder. Vielleicht hilft ihnen das, nach dem unfreiwilligen Gefängnisaufenthalt nicht wieder rückfällig zu werden. Schön wärs.
Ich finde die Idee von diesem Buch auch sehr gut und als ich das gelesen habe, habe ich gleich an die Tochter einer Bekannten denken müssen. Ihr Papa kommt demnächst nämlich auch wahrscheinlich für ein paar Jahre ins Gefängnis. Die Kleine ist knapp zwei Jahre alt und da bekommt man dann wohl doch schon so einiges mit. Zumindest wird sie sicher nachfragen, wo denn nun ihr Papa ist und so weiter.
Weiß jemand, ob es dieses Buch mittlerweile zu kaufen gibt? Ich habe gerade bei Amazon gesucht und bin nicht fündig geworden. Kam es dann doch nicht zu einer Veröffentlichung? Wäre schade, weil ich würde das Buch gerne meiner Bekannten empfehlen oder zumindest als Tipp geben.
Eine gute Idee, die ich absolut richitg finde. Nicht nur für die Kinder sondern auch für die Mütter eine wichtige Hilfe um mit der schweren Situation umgehen zu lernen. Ich selbst hatte als Kind ein Buch (oder habe es immer noch) mit dem Titel Abschied von Rune. Darin geht es um einen kleinen Jungen, der ertrinkt und seine beste Freundin, die damit umgehen lernen muss. Das Buch ist wirklich einfühlsam aber ehrlich geschrieben und ich finde, diesen Zweck von Kinderbüchern darf man einfach nicht vernachlässigen!
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