Postbote unterschlug über ein Jahr Briefe

vom 09.09.2008, 11:55 Uhr

Ach so nennt man das jetzt heute. Wo ich jung war, verschwanden die Briefe nur immer zu bestimmten Anlässen. Zum Beispiel Weihnachten, Ostern, Konfirmation usw. Na da ist dann ja doch mal einer ,Dank der Zivilcourage einer netten Person, erwischt worden.Sind denn die Briefe auch mal alle danach untersucht worden, ob noch die ganzen Geldgeschenke und so weiter drin wahren?

Aber man kann anhand dieses Beispieles ja auch die Moral richtig schön deutlich erkennen. Schließlich werden immer mehr Leute in eine Richtung gedrängt, die Sie nicht unbedingt "beherrschen!". Dieser arme Mann, der ja schließlich auf der Abendschule einen guten Bildungsabschluss nachholen wollte jetzt auch noch mit der Post so zu überfordern ist doch wirklich unmenschlich. Wie machen das blos die ganzen Studenten mit ihren Nebenjobs.

Aber mal ganz unter uns, wenn man etwas annimmt und dann merkt, dass es vielleicht doch etwas zeitaufwändiger sein könnte, wie man ursprünglich gedacht hatte, kann man dann nicht vielleicht einmal über eine Aufgabe dieser Tätigkeit nachdenken oder so etwas in der Art. Aber die ganzen Sachen verschwinden lassen?

Nun, ich stecke nicht in diesem Menschen drin, worüber ich ehrlich auch richtig froh bin, denn das währe mir so peinlich dabei erwischt worden zu sein, aber dennoch kann ich es nicht nachvollziehen, wie man so etwas machen kann. Die Briefe die da nicht angekommen sind, da haben Menschen doch drauf gewartet. Und was ist mit den ganzen nicht bezahlten Rechnungen? Ich meine nur, da hängt doch auch ein ganz unglaublicher Rattenschwanz mit dran. Es ist zwar ganz schön einen Monat mal keine Rechnungen zu bekommen, aber gezahlt werden müssen sie doch trotzdem.

In diesem Sinne, ich finde es traurig, was sich manche Menschen einfach mal so einfallen lassen. Vielleicht sollte er erstmal seine Abendschule beenden und dann einen Beruf suchen, der vielleicht weniger mit dem Verteilen von wichtigen Unterlagen zu tun hat.

Interessant fänd ich es jetzt noch mal herauszufinden, was der private Postdienst als Reaktion gemacht hat. Gibt es den noch, oder konnte der gleich seine Insolvenz anmelden. Also ich persönlich würde damit glaube ich so schnell keine Post mehr verschicken. Ihr etwa?

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» fleissigesbienchen » Beiträge: 339 » Talkpoints: 35,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Jokopi hat geschrieben:Und wahrscheinlich hat er sich auch keinerlei Gedanken darum gemacht was das für Folgen haben kann bei dem der den Brief nicht erhalten hat. Gibt ja auch genug Dinge mit mit einer Frist zugestellt werden.

Ich will gar nicht wissen was dieser Postbote wei vielen Leute da was mit angerechnet hat.

Ja, Lesen ist eine schwere Kunst, obwohl im Prinzip ganz einfach (man muss nur Buchstaben erfassen und verarbeiten :wink:. Dinge, die mit der normalen Briefpost versendet werden und die eine wichtige Frist beinhalten können so wichtig nicht sein und diese Briefe gelten im Prinzip nie als beweisbar zugestellt (solang der Empfänger das nicht zugibt) und somit prinzipiell nicht zugestellt sind - egal ob der Postler damit die Kissen polstert oder in den Briefkasten wirft.

Subbotnik hat geschrieben:
Fitz hat geschrieben:Ich meine, darunter hätten zwar normale Werbesendungen bzw Postwürfe sein können, aber ebenfalls Rechnung, Mahnungen und andere wichtige Unterlagen. Sowas ist wirklich nicht zu verantworten!

"Wirklich" wichtige Unterlagen werden aber auch nicht per gewöhnlicher Briefpost versendet - sicherlich ist es ärgerlich wenn da etwas nicht ankommt, aber deswegen (weil theoretisch immer etwas verschwinden kann und dem Adressaten dadurch kein Nachteil entstehen darf) ist es ja belanglos ob dass da eine Ewigkeit im Keller gammelte oder nicht.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Hallo,

in Wirklichkeit sind es meiner Meinung nach noch mehr. Denn als ich Händler bei eBay war, verschwanden 4 % der Snedungen. Briefsendungen. Und keiner wusste, wo die hingekommen sind. Interne Untersuchungen der Deutschen Post brachten nichts.

Habe neulich von solche einem Fall auch im Fernsehen gehört. Schade eigentlich, dass es solche Briefträger gibt, denn es hätte ja sein können, dass man auf einen sehr wichtigen Brief gewartet hat, der dann eben verschwindet. Das kann zum Beispiel ein Brief vond er Uni sein, die einen einschreibt und der dann nicht erscheint, weil man davon gar nichts weiß oder ein Brief von der Bundeswehr etc.

Ich finde da sollte die Deutsche Post bzw. die Firmen, die Postboten einstellen genau selektieren und die Postträger regelmäßig überprüfen, weil es ein Job ist, der sehr genau ausgeführt werden muss.

» testemich » Beiträge: 38 » Talkpoints: 22,54 »



Hallo,

seit ein paar Jahren bin ich selbst in der Zustellung tätig, allerdings nicht direkt als Postzustellerin. Ich bin bei unserer heimischen Tageszeitung angestellt. Seit gut 1 Jahr müssen wir Zusteller allerdings auch Briefe, Kataloge usw. zustellen. Aus dem ganz einfachen Grund, da den Zeitungszustellern kein Mindestlohn gezahlt werden muss. Gefragt wurden wir damals nicht, ob wir das bitte morgens zwischen 2 Uhr und 6 Uhr erledigen würden. Entweder die Zusatzaufgabe ohne Meckern annehmen oder Bezirk weg. Also stelle ich seitdem selber jeden Morgen unmengen von Telefonrechnungen / Anwaltsschreiben usw. zu.

Vor 2 Monaten erhielt ich einen Anruf von meinem Arbeitgeber. Ein Brief wurde angeblich von mir nicht zugestellt. Der Empfänger (ein Redakteur der Tageszeitung, die ich seit Jahren zustelle) wartete wohl schon etwas länger auf seine Lohnabrechnung. Ich sagte meinem Arbeitgeber nur, dass ich immer alles zustelle und das ich wirklich nicht weiß was mit dem Brief passiert ist. Die Reaktion meines Arbeitgebers war krass: "Sollte das nochmal vorkommen, müssen Sie den Bezirk leider abgeben". "Na klasse", dachte ich, verabschiedete mich und legte auf. 2 Tage nach dem Telefonat erhielt ich morgens mit der Lieferung der Zeitungen und meiner Post ein Schreiben meines Arbeitgebers. Der Brief war aufgetaucht, und zwar beim Zeitungsverlag im Sortierzimmer. Er war zwischen die Kartons mit den "Zusteller-Weihnachtskarten 2008" gerutscht.

Was ich damit sagen will: Es sind nicht immer die Postzusteller, die Schuld haben am Verschwinden einiger Sendungen. Viel geht auch bei den Sortierstationen verloren. Natürlich war das in dem Fall des Abendschülers anders. Was er sich geleistet hat, könnte ich mit meinem Gewissen niemals vereinbaren.

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» Sportacus » Beiträge: 9 » Talkpoints: 5,14 »



@Taline: Uh, Verzeihung, da habe ich wohl etwas total übersehen :oops: Jedenfalls danke für den Hinweis darauf.

Aber egal ob es nun privater Postdienstleister oder die Deutsche Post AG ist ;) An meiner Verwunderung und der Frage an sich ändert es ja trotzdem nichts. Wie konnte das so lange unbemerkt bleiben ? Ich meine 20.000 Sendungen sind kein Pappenstiel und dann auch noch über einen so relativ kleinen Zeitraum hinweg. KANN man das eigentlich wirklich übersehen ?

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» Demut » Beiträge: 376 » Talkpoints: 19,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Warum es so lange unbemerkt bleibt? Wenn man in die Vergangenheit zurückschaut bei ähnlichen Fällen liegt das oft an:
- Wo kein Kläger da kein Richter - viele Absender nehmen an, das Schreiben wurde übersandt und die Adressaten wissen nichts davon oder meinen, dass das schreiben noch nicht übersandt wurde. In den seltensten Fällen wird dies kommuniziert und selbst dann bleibt es oft zwischen den beiden Parteien ohne den Dienstleister in Kenntnis zu setzen. Der Fall von Sportacus dürfte hier die Ausnahme von der Regel darstellen, alle de ich kenne klären das auf dem "kurzen Dienstweg" ohne Benachrichtigung des Dienstleisters.
- Die meisten Postdienstleister behandeln gewöhnliche Briefsendungen sehr stiefmütterlich was die Nachverfolgung angeht und ruhen sich auf Unterstellungen aus, dass das Schreiben nicht abgesandt wurde oder empfangen aber nicht offiziell empfangen wurde und führen dies auf mögliche Rechtsstreitigkeiten zwischen beiden zurück. Dazu kommt, dass sich diese auch schwer nachverfolgen lassen.

Ans Tageslicht kommt sowas meist erst bei massiven Häufungen von Beschwerden innerhalb einer kurzen Zeitspanne.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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