Kommerzielle Ausnutzung von Sportevents

vom 08.09.2008, 21:19 Uhr

Bestes Beispiel für eine scheinbar optimale Ausschlachtung eines Sportevents sind in Deutschland ganz klar die Fußballweltmeisterschaft 2006 und die Europameisterschaft in diesem Jahr.

Plakatwände, Endloswerbung mit Thema, passender Musik und den Sportlern an sich, nicht unnormal, aber selbst McDonald's oder Telekom bieten die "WM-Wochen" und spezifische Themen an.

Was haltet ihr davon? Steht der Sport an sich noch im Vordergrund, oder ist alles nur noch Sinn und Zweck kommerzieller Finanz-Gurus, die alle Möglichkeiten des Profits wie aus einem Schwamm herauspressen wollen?

» Deesy » Beiträge: 18 » Talkpoints: 0,09 »



Ich denke der Sport steht dabei klar im Hintergrund und all diese "Aktionen" und "Aktionswochen" sind nur dazu da um den eigenen Profit zu erhöhen.

Das ist eine ganz leichte Masche: Viele Menschen fiebern dem Sport entgegen und kaufen sind haufenweise Fansachen (welche schon mal Gewinn bringen). Passend dazu gibt es dann eben die "Fansachen" zum Essen. Ist ja nen Sportevent und man holt eh haufenweise Fanartikel, wieso nicht auch zum Essen? Mit dem Sportevent an sich hat dies leider absolut nichts mehr zu tun, was ich persönlich sehr schade finde, aber die Firmen denken nun mal nur an Profit.

» Flyer » Beiträge: 139 » Talkpoints: 0,50 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde es normal, dass der Einzelhandel aus jedem Ereignis auch ein Verkaufschlager macht. Wenn die Leute kaufen, warum nicht. Und bei der Fußball WM/EM waren ja auch viele Sonderangebote. Zum Beispiel 11 Grillwürstchen (weil 11 Spieler) statt 10 zum gleichen Preis und noch eine WM/EM Schürze dabei oder eine Holzgrillzange, die beim ersten Würstchenwenden verkohlt oder brennt.

Solange die Leute kaufen finde ich es ok, wenn Fanartikel zu den Sportevents verkauft werden. Der Einzelhandel wäre blöd, wenn er keinen Profit daraus schlagen würde. Ich kann da nichts schlechtes dran sehen und wie gesagt, wer das nicht mag, der braucht nicht zu kaufen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Dieses ganze "Ausschlachten" von Sportevents kann aber auch nur funktionieren, wenn genügend Leute mitmachen. Sprich wenn die Zuschauer und Fans auch konsumieren. Von daher ist ganz klar ein Markt für solche Sachen da und von daher ist erst einmal nichts verwerfliches daran, dass ein Unternehmen den Konsum seiner Kunden befriedigt. Natürlich ist dort viel Marketing und auch Manipulation da. Alles wird hochgelobt und man kauft auch ziemlich viele Sachen die man nicht braucht. Aber ganz ehrlich, als Kunde hat man ja die Wahl. Zwar ist die Werbung ziemlich aufdringlich aber man wird ja nicht gezwungen.

Dass Sportevents als solche auch als Aufhänger der Werbung genutzt werden, bietet sich auch an. Einerseits müssen die imensen Kosten gedeckt werden und dann muss ein Unternehmen natürlich auch einen Gewinn erzielen, davon profitiert nämlich die ganze Volkswirtschaft. Und wir als Kunden und Konsumenten verlangen auch viel. Zu tausenden Publicviewing für umsonst, geht eben nur wenn durch Werbung, Gastronomie und Fanartikel an anderer Stelle genug Geld verdient wird.

Also, dass Sportevents so ausgeschlachtet werden finde ich von daher nicht weiter schlimm. Im Gegenteil. Es kurbelt in einigen Branchen den Motor richtig an und ist deshalb der Volkswirtschaft nur dienlich. Letztenendes profitierten dann auch wir Bürger davon.

Was ich viel perverser und fragwürdiger finde ist ob manche Sportler, vor allem Fußballer, so extrem viel Geld verdienen müssen.

» Jack R » Beiträge: 1229 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Auch ich sehe es so, dass viele Sportgroßereignisse als Werbeträger dienen, allerdings würde ich als bestes Beispiel nicht die Fußball EM oder WM, sondern vielmehr Olympia nennen. Ich habe gestern gelesen, dass eine Milliarde Menschen das Hundert Meter Spint Finale der Männer mit Usain Bolt im Fernsehen gesehen haben. Und wenn wir einmal ganz ehrlich sind, dann können wir auch nachvollziehen, dass solche riesen Bühnen als Vermarktungsflächen genutzt werden.

Eine Milliarde Menschen kann man sonst nirgendwo und auch so schnell nicht noch einmal erreichen, dass ist ganz plausibel und logisch. Eigentlich ist es auch legitim und richtig so etwas zu nutzen, aber wenn überall und bei jeder noch so kleinen Unterbrechung Werbespots eingespielt werden, dann ist Olympia für mich nicht mehr Olympia.

Das hängt aber nicht nur von den ständigen Werbepausen im Fernsehen ab, sondern auch davon, dass der Handel regelrecht von Olympia und WM Artikeln überflutet wird. Wer findet sich denn noch während eines Großereignisses im Supermarkt zurecht? Zehn Prozent mehr drin hier, ein tolles Gewinnspiel da und manche Anbieter locken auch mit kleinen Geschenken, die man beim Kauf des Artikels erhält. Während der EM habe ich sogar Klopapier mit aufgedruckten Fußballwitzen erspäht. Ich denke mir dann immer, dass man es ja nicht kaufen muss, aber was ist mit den Leuten die keinen Fußball oder generell keinen Sport mögen?

Während der WM haben solche Leute ein begrenztes Fernsehprogramm und werden jeden Tag an die jeweilige Sportart erinnert. Es hat auch die gute Seite, dass man bei diesen Aktionen eventuell spart, aber die Differenz wird dann wie schon gesagt beim Bierverkauf des Public Viewings oder bei den ausländischen übernachtenden Fans wieder eingenommen. Im Großen und Ganzen ist das Ganze nur ein ziemliches Hickhack, weil sich am Ende nichts Großartiges ändert.

» kilian » Beiträge: 106 » Talkpoints: -2,14 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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