Ab wann Geld zum Fundbüro bringen?
Hallo!
Angeregt durch diese Umfrage hier Geld vom Boden aufheben würde mich mal interessieren, ab wann man Geld eigentlich abgeben muss, um nicht wegen Unterschlagung einer Fundsache dran zu kommen? Dass man 1 Cent oder 1/2 Euro nicht ins Fundbüro oder zur Polizei bringt ist ja irgendwie klar. Aber wie sieht es mit 10 Euro oder mehr aus? 10 Euro ist ja grade in der heutigen Zeit schon viel Geld. Aber wenn man die nicht abgibt? ist das dann strafbar?
Würdet ihr 10 Euro bei der nächsten Polizeidienststelle oder beim Fundbüro abgeben? Wenn ja, wie stellt man den Besitzer fest und bekommt man das Geld als Finder, wenn sich keiner meldet nach einer gewissen Zeit?
Dass man Bargeld schlecht seinem Besitzer zuordnen kann ist ja auch klar. Aber deswegen kann ich doch keine 200 Euro, die ich finde einfach behalten, weil da natürlich kein Name und keine Adresse draufsteht.
Hallöchen,
Ich denke 10 Euro ist die Schmerzgrenze, ab da würde ich sie wohl wegbringen. Es kommt dann ja nochmal darauf an, wo ich sie finde. Wenn ich 10 Euro im Wald finde, dann nehme ich sie mit, wenn ich sie aber in einem Café oder so finde, dann gebe ich das vorne ab. Im Wald geh ich davon aus, dass derjenige es dann beim spazieren gehen verloren hat und wenn er es bemerkt sicher nicht davon ausgeht, diese zurückzubekommen.
Im Café ist es eher möglich, dass er sich nochmal umdreht und da beim Kellner nachfragt. Fundbüro ist ja so eine Sache. Da muss man ja % zahlen, vom Betrag, den man verloren hat. Das sind wohl 10% und bei 10 Euro sind das 1 Euro, bleiben neun. Ich gehe auch hier nicht davon aus, dass man wegen 10 Euro extra das Fundbüro aufsucht. Klar, das kann für einige viel Geld sein,aber die Mühe werden sich die wenigsten machen. Ab 20 Euro dann schon eher.
Und ja, ich würde 200 Euro, wenn ich die denn so ohne alles finden würde abgeben. Ich sag ganz ehrlich bei 10 Euro eben eher nicht, weil das wie gesagt nicht lohnt. Fraglich ist ja, wie will derjenige denn beweisen, dass das Geld ihm gehört., wenn er nicht weiß, wo ers verloren hat? Die fragen einen ja, wo und wann es verloren wurde, wenn man aber sämtliche Wege erledigt hat ist das schwer. Da kann ja jeder auf gut Glück kommen.
Liebe Grüße
winny
Sprichst Du jetzt vom puren Geld, ohne drumherum?
Da liegt meine Grenze bei 50 bis 100 Euro, denn bei 100 Euro würde ich selbst nachfragen, wenn ich fürchten würde, es verloren zu haben. Aber wenn ein Portemonnaie drum herum ist, würde ich auch weniger abgeben bzw. den Service der Post in Anspruch nehmen, die nämlich sagen, mann soll gefundene Geldbörsen mit Adressklarheit einfach in einen Briefkasten schmeissen, sie leiten dann an den Besitzer weiter. Das habe ich auch schon zwei Mal gemacht. Ein 3. Mal habe ich auch die Geldbörse selbst überbracht, es war wirklich "einer Oma ihr klein Rent'chen", welches sie in einer Telefonzelle liegen liess.
Pure Geldscheine... Auf einem Fest oder so würde ich da nichts machen, sondern mich ehrlich gesagt über mein Finderglück freuen bis zu 50 Euro, darüber müßte ich mich erst einmal beratschlagen. Wenn es in einem kleineren Rahmen ist, wie eine Schulversammlung, würde ich vermutlich eine Durchsage machen oder so, in der Straßenbahn würde ich es im Straßenbahnfundbüro abgeben. Das hat mir mein Portemonnaie auch schon mal flink zurückgegeben.
Um`s mal konkret am Gesetz festzumachen ohne Spekulation und Rätselraten: Alles ab 10 Euro muss bei der jeweiligen Behörde angezeigt werden, wenn der Empfangsberechtigte dem Finder unbekannt ist (was die Regel ist)! Beträge unter 10 Euro unterliegen nicht der Anzeigepflicht - Nachzuschlagen unter § 965 BGB - Anzeigepflicht des Finders.
Ansonsten gilt was die Bemessung des Finderlohns angeht eben § 971 BGB - Finderlohn.
Achso: Fundunterschlagung bzw. Unterschlagung kann mit deftigen Geldstrafen und bis zu 3 Jahren Gefängnis geahndet werden (wobei bei Fundunterschlagungen in der Regel hohe Geldstrafen verhängt werden). Beispielsweise durfte jemand, der den Fund eines Portemonnaies mit 1200 Euro Inhalt unterschlug 400 Euro berappen - den Fund musste er natürlich ebenfalls komplett zurückgeben. Achso, Geldstrafe ergibt sich aus dem Tagessatz.
Ich habe als Kind mal 500 DM auf der Straße gefunden. Einfach so, ohne Geldbörse oder etwas drumherum. Den Schein haben wir dann beim örtlichen Fundbüro abgegeben, und dort hat er ein halbes Jahr gelegen ohne dass sich jemand gemeldet hat. Danach durfte ich es dann behalten.
Heute würde ich glaube ich ab 50 Euro das Geld zum Fundbüro bringen. Wobei ich nicht glaube dass sich viele Leute, die Geld verlieren, dort melden, weil die meisten wohl keine Hoffnung haben dass ihr Geld abgegeben wir.
Karen 1 hat geschrieben:Aber wenn ein Portemonnaie drum herum ist, würde ich auch weniger abgeben bzw. den Service der Post in Anspruch nehmen, die nämlich sagen, mann soll gefundene Geldbörsen mit Adressklarheit einfach in einen Briefkasten schmeissen, sie leiten dann an den Besitzer weiter. Das habe ich auch schon zwei Mal gemacht. Ein 3. Mal habe ich auch die Geldbörse selbst überbracht, es war wirklich "einer Oma ihr klein Rent'chen", welches sie in einer Telefonzelle liegen liess.
Ich wußte gar nicht, dass die Post so einen Service anbietet? Das hätte mir und einer Freundin früher schon das ein oder andere Mal Rennerei erspart, weil wir gefundene Geldbörsen bei der Polizei abgegeben haben obwohl die Identität aus den Dokumenten darin klar hervorging. Aber bei den Leuten persönlich vorbeigehen mochten wir damit auch nicht.
Ist es denn eigentlich richtig, dass man Geld beim Fundbüro abgibt? Im vom Subbotnik verlinkten Text steht ja, dass man es bei der zuständigen Behörde abgeben soll. Ist das Fundbüro eine Behörde? Oder muss man wirklich damit zur Polizei? (Früher hat sich die Frage nicht gestellt weil das nächste Fundbüro erst im nächsten Ort, eine Polizeidienststelle aber auch in unserem Ort war).
Hallo,
schwierige Frage finde ich, mir ist es noch nicht passiert, dass ich eine große Summe von Geld einfach mal so in der Öffentlichkeit gefunden habe. Ich würde sagen, es kommt wie schon erwähnt wurde, auf den Ort an, wo man den Schein findet.
Ist es ein Gebäude, in dem es eine Rezeption / Kasse o.Ä. gibt, dann würde ich es auch aujedenfall dem Lokalbesitzer abgeben. Ich denke, ich würde das Geld so ab 30 Euro ungefähr zum Fundbüro bringen. Ja, 20 Euro beispielsweise sind einerseits gesehen auch viel Geld, aber ich glaube nicht,dass viele wegen verlorenen 20 Euro zum Fundbüro gehen würden.
Außerdem kommt es dann auch wieder auf die Art der Menschen bzw. eher gesagt Einstellung an. Man wird die Menschen höchstwahrscheinlich nicht kennen, die das Geld verloren haben, aber ich muss sagen, Leute, die das Geld aus dem Fesnter schmeißen und auch wirklich genug davon haben, werden sich wohl kaum bemühen, es wieder zu bekommen, und somit würde ich das Geld lieber behalten, damit diese auch aus ihre Fehlern lernen.
Wenn allerdings ärmere Menschen 20 Euro verlieren würden, hätte ich schon ein schlechtes Gewissen, die 20 Euro zu behalten, aber wie gesagt, man kennt die jeweiligen Personen ja nicht, und kann somit auch nicht wissen, ob es nun "schlimm" ist, dass man das Geld einfach behält.
Hmm, schwierig, mit Portemonnaie drum rum würde ich es (wenn ich was finde) direkt an den Verlierer zurückgeben, wenn der in der Nähe wohnt. Falls in dem Portemonnaie nichts ist, dann würd ich es zum Fundbüro bringen. Egal was und wieviel drin ist.
Bei Geld was auf der Straße liegt, wenn ich gesehen hab wer es verloren hat, würde ich denjenigen ansprechen. Bei Beträgen bis 50 Euro würde ich es behalten, ich glaube ehrlich gesagt nicht das es etwas bringt das ins Fundbüro oder zur Polizei zu bringen, wenn ich bis 50 Euro verliere würd ich auch kein Tamtam machen und das Geld Stunden suchen. Wie sollte ich den auch beweisen das es mein Geld war was da auf der Straße lag?!
Klar gesetzlich mach ich mich strafbar, aber ich habe auch noch nie soviel Geld gefunden und ich glaube auch nicht das ich es jemals tun werde
Naja also im allgemeinen Glaube ich ja sowieso das die meisten die Geld finden egal wie hoch der Betrag doch ist dieses dann behalten. Ein Familienmitglied von mir hat Ihre komplette Geldbörse mit 60 Euro Inhalt verloren und war auchbeim Fundbüro und da wurde natürlich garnix abgegeben, netmal die Geldbörse wurde Ihr wiedergegeben.
Schon eine Frechheit sowas einfach zu behalten und die Geldbörse warscheinlich irgendwo wegzuschmeißen. Ich denke auch so ab 20 Euro sollte man sowas zum Fundbüro bringen, allein wegen dem schlechten gewissen und schon recht wenn man ne komplette Geldbörse findet.
Ich war schon einmal in der Situation, dass ich Geld gefunden habe: 100 Euro. Da war es für mich eigentlich keine Frage, dass ich das zum Fundbüro bringe. Aber eigentlich habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, ab welchem Betrag ich das eigentlich machen würde. Aber jetzt, wenn ich darüber nachdenke, ist das natürlich schon eine gute Frage, wo wirklich die oberste Grenze ist, wann man Geld zum Fundbüro bringen muss. Ich denke grundsätzlich, dass es besser ist, alles Geld, das über den Wert von 5 Euro hinaus geht, zum Fundbüro zu geben.
Natürlich sind 5 Euro nicht unbedingt ein Vermögen und ich denke auch, dass die wenigsten Leute, wenn nicht sogar niemand zum Fundbüro geht, wenn er oder sie 5 Euro verloren hat, in Erwartung, sie dort wieder zu bekommen. Das ist einmal mit viel zu viel Aufwand verbunden und des weiteren glaube ich auch einfach, dass kaum jemand 5 Euro ins Fundbüro bringt, wenn er sie findet, weil man wie gesagt einfach nicht davon ausgeht, dass danach jemand sucht. Und 5 Euro sind eigentlich ein Betrag, den jeder noch verschmerzen kann, so geht es zumindest mir.
Aber sollte ich Geld finden, würde ich es wahrscheinlich schon abgeben. Das Fundbüro ist bei mir ganz um die Ecke und da ist es für mich kein großer Aufwand, einmal eben hinein zu schlüpfen und etwas abzugeben. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass einem dort direkt gesagt wird, dass man das Geld doch behalten soll, da sich deswegen niemand melden wird. Vielleicht kann man es dort auch tatsächlich einreichen, selbst wenn sich dann kein rechtmäßiger Besitzer findet, ist es immer noch einmal besser für das Gewissen. So möchte ich nur ungern mit dem Geld anderer herumlaufen, wenn sie es vielleicht vermissen, auch wenn es nur kleine Beträge sind.
Und außerdem ist es ja so, dass einem in diesem Fall das Geld sowieso zufällt, wenn sich nach 6 Monaten niemand gefunden hat, dem es gehört, sodass ich aber dem Besitzer zumindest noch einmal die Möglichkeiten bieten möchte, sein rechtmäßiges Eigentum wieder zu bekommen und nicht von vorne herein mit der Einstellung „meldet sich sowieso keiner, warum also das Geld ins Fundbüro bringen“ das Geld einfach behalten. Das kann ich mit meinen Prinzipien nicht vereinbaren.
Wie gesagt: Ich habe auch einmal relativ viel Geld gefunden: 100 Euro, was zwar auch kein Vermögen ist, aber schon ein sehr großer Betrag ist, wenn man ihn einfach so verliert. Selbstverständlich habe ich das Geld sofort ins Fundbüro gebracht, aber dann war es hinterher doch so, dass sie nie wieder ein Besitzer gemeldet hat. Da hatte wohl entweder jemand zu viel Geld oder er hat einfach gar nicht danach gesucht, weil er nicht an das Gute im Menschen glaubt. So stand ich nach 6 Monaten schließlich wieder mit dem Geld da und wusste nicht wirklich, was ich damit machen soll. Letztendlich habe ich es einer Menschenrechtsorganisation gespendet. Ganz einfach aus dem Grund, weil ich mich nicht wohl gefühlt habe bei dem Gedanken, das Geld von jemand anderen für mich auszugeben. Da war die Spende für mich eine sehr schöne Alternative.
Grunsätzlich kann ich von daher nur sagen, dass ich es immer für besser halte, auch kleine Beträge, meinetwegen ab 10 Euro allgemein gesagt, ins Fundbüro zu bringen, denn man sollte dem Eigentümer einfach die Möglichkeit geben, das verlorene zu finden und nicht von vorne herein sagen: er sucht sowieso nicht. Menschen haben auch einfach unterschiedliche Wertvorstellungen. Das ist einfach für ein reines Gewissen besser.
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