Das Phänomen Gedankenlesen
Ich beschäftige mich seit geraumer Zeit mit dem Thema Gedankenlesen. Der Grund dafür ist ganz einfach, ich finde es sehr interessant, da einiges beizutragen habe.
Ich bin ca. 3 Jahre mit dem Zug zu meiner Ex-Freundin gefahren. Zu der Zeit allerdings gab es weder richtige MP3-Player, noch Handys die gut waren. Also hatte ich in der Zeit nicht viel zu tun, wenn ich mit dem Zug gefahren bin. Also überlegte ich mir, etwas sinnvolles auf der Fahrt zu machen, was sich allerdings als nicht einfach herausstellte. Irgendwenn aber fing ich an, aus Spaß Menschen zu beobachten, da jeder Mensch sich anders verhält. Ich habe in der Zeit der Beobachtung die Gestik und Mimik - was anderes blieb mir ja nicht übrig - beobachtet, was wirklich sehr interessant war. Nach einiger Zeit fragte ich mich, ob man durch diese beiden Merkmalen herausfinden kann, was ein Mensch denkt. Ein Beispiel dafür ist ganz einfach: Person A sitzt mit dem Kopf nach unten auf der Bank, Gesichtsausdruck negativ und weiß mit sich selber nicht so viel anzufangen. Daraus kann man schließen, dass es der Person wahrscheinlich nicht gut geht. Alles weitere bedarf eine menge Phantasie.
So, irgendwann fing ich an, mich mit dem Thema ein bisschen auszusetzen und beobachtete die Menschen noch intensiver, als dass ich es schon getan habe. Folglich versuchte ich anhand der beiden Merkmale - Gestik und Mimik - die Gedanken der "Opfer" herauszufinden. Das habe ich natürlich an Familienmitgliedern, Freunden und Verwandten ausprobiert. Nach etlichen Versuchen aber stellte sich heraus, dass es mit Geduld funktioniert. Mittlerweile sieht es so aus, dass es für mich Routine ist, durch Merkmale die Gedanken herauszufiltern. Nicht immer klappts, aber die Trefferquote ist relativ hoch.
Mein Anliegen ist recht einfach. Warum schaffe ich sowas? Wie gesagt, es funktioniert nicht immer. Aber, wieso ist es möglich, anhand von Merkmalen die Gedanken der Menschen zu wissen? Ist es die Assoziation, die im Kopf abläuft, die wahrscheinliche und unwahrscheinliche Möglichkeiten sauber trennt? Ich bilde mir auch nichts ein, es ist Fakt, dass es funktioniert. Nur ich verstehe den Ablauf der ganzen Aktion einfach nicht.
Ich bin mir auch im klaren, dass ich zu sowas nicht legitimiert bin, da die Gedanken der Menschen immer noch sehr intim sind. Aber es ist wie ein Syndrom, welches ich nicht bekämpfen kann. Ich sehe einen Menschen und plötzlich - aber ohne das ich es merke - läuft im Kopf ein Vorgang ab, der hinterher nachdenken lässt. Ich kann es auch nicht kontrollieren, es passiert einfach.
Daher bitte ich, dass sich welche hier äußern, die damit u.U. schon Erfahrungen gemacht haben oder einfach einiges dazu sagen können. Ich will mich auch nicht als irgendein Typ abstempeln, der Unwahrheiten erzählt etc. Es gibt noch einiges, was ich zu erzählen habe, was aber widerum in einem anderen Thread angesprochen wird.
MfG
Anders
Dass man an der Mimik einer Person im Normalfall deuten kann, wie es ihr geht, ist ja eigentlich nichts Ungewöhnliches. Emotionen wie Freude, Ärger, Trauer oder Ängstlichkeit, oder auch Nervosität zum Beispiel, die spiegeln sich ja bei gesunden Menschen immer mehr oder weniger stark im Gesichtsausdruck. Das genau zu erkennen, beziehungsweise schneller und detailreicher erfassen zu können, kann man durchaus üben. Ebenso, auch kleinste Veränderungen in der Mimik zu erkennen, die nicht so komplett deutlich zu erfassen sind, wenn man nicht weiß, auf was man genau achten muss.
Dass man aber nun im Detail die Gedanken "lesen" kann, das ist dann wohl eher eine Frage der Wahrscheinlichkeiten. Daher klappt es eben auch nicht immer. Ich würde sagen, wenn du einen, beispielsweise, sehr traurigen Menschen siehst, dann fragst du dich halt, wieso könnte er so offensichtlich enorm traurig sein. Indem man dann einfach die Wahrscheinlichkeiten bedenkt, kann man gut einschätzen, um welche Gründe es sich handeln könnte. Ich meine, was steht denn zur Auswahl? Enorme Trauer bedeutet gewöhnlich einen Verlust. Das kann ja in den meisten Fällen bloß eine gescheiterte Beziehung oder einen Todesfall im Freundes- oder Familienkreis bedeuten. Und so kann man vieles anhand von Wahrscheinlichkeiten abwägen. Es ist eben eine Frage der Übung und der Menschenkenntnis. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich finde daran gar nichts ungewöhnlich, im Gegenteil.
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