Ticks im Haushalt
Hallo Zusammen,
neulich trat mein Freund beim Einräumen der Spülmaschine neben mich und meinte, er würde ab sofort wünschen, dass das Besteck nur noch sortiert in unseren Besteckkasten der Spülmaschine eingeräumt wird (keine Sorge, er hat sich durchaus lieber ausgedrückt, als ich es hier wiedergeben konnte). Er wollte also, dass Löffel nur noch zu Löffeln in den Kasten geräumt werden, Gabeln bloß zu Gabeln und so weiter. Im ersten Augenblick dachte ich, dieser Tick sei einfach bescheuert. Inzwischen denke ich: Eigentlich eine ganz sinnvolle Idee, dieser Tick. Denn jetzt geht das Ausräumen der Maschine ein paar Sekunden schneller von der Hand.
Mein eigener Haushaltstick ist leider weniger Zeitsparend: Ich achte stets darauf, dass der Flüssigseifenspender im Badezimmer auch fast bis zum oberen Rand gefüllt ist. Wir haben hier einen aus Glas am Waschbecken stehen, bei dem man den Füllstand immer auf einen Blick sieht. Und wenn der Füllstand nur noch die Hälfte oder drei Viertel beträgt, dann gefällt das meinen Augen schlichtweg nicht.
Habt ihr auch solche oder ähnliche Ticks in Sachen Haushalt oder Hausarbeit?
Grüße
Hallo!
Ich denke, dass jeder irgendein Tick hat, den er aber für selbstverständlich hält.
So habe ich den Tick, das Besteck gerade nicht sortiert in den Besteckkasten zu stellen, weil, wenn man Löffel zu Löffel und Gabeln zu Gabeln usw. stellt, die Löffel und Gabeln da aneinanderliegen beim Spülen, dass ich meine sie können nicht richtig sauber werden. Denn sie liegen ja quasi mit der Wölbung aneinander. Mein Mann wollte auch mal, dass ich es sortiere und er hat nach meiner Erklärung eingesehen, dass es sinnvoller ist, wenn ich es weiterhin so mache, dass ich nicht sortiere.
Mein Tick im Haushalt ist auch noch, dass ich neben dem Herd, wenn ich koche ein "Löffeltöpfchen" stehen habe. Dort wird Kochbesteck hineingelegt, damit ich es nicht auf der Ablage liegen habe und wird auch gleichzeitig im Wasser von Kochresten befreit, so dass man es zum Kochen des Gerichts immer nehmen kann, ohne ständig neue Löffel zu nehmen. Es ist ein Töpfchen, dass ich halb voll heissem Wasser mache, und dann fange ich an zu kochen.
Also beim Haushalt habe ich einen Tick auf jeden Fall. Sonst ist mir alles egal wie es in den Schränken steht, hauptsache es steht und es geht die Türe zu. Aber bei den Gläsern bin ich komisch. Die müssen in Reihe und Glied stehen und sortiert nach Sorte und Farben. Also z.B. MC-Donald Gläser vorne, Disney-Land Paris-Glas eine Reihe höher. Da darf keiner dran rühren und schon gar nicht meine Ordnung durcheinander bekommen. Sonst werde ich schnell sehr giftig.
Den Tick mit dem Geschirrspüler kenne ich auch, je nach Modell, kleben gleichartige Geschirrteile aber nicht zusammen. Bei meinem und dem meiner Eltern zumindest nicht, bei dem meines Bruder müsste ich schauen.
Ich habe auch so einen kleinen Tick, den ich aber durchaus sinnvoll finde: Socken-Paare hänge auf der Wäscheleine immer nebeneinander auf - so landen sie auch beim Abnehmen noch beieinander und die Wäsche lässt sich schneller sortieren. Früher war es noch schlimmer, da durfte auf eine Seite der Wäschespinne nur Kleidung ein- und derselben Person Hatte aber den Vorteil, wenn die Kindersachen mal wieder knapp waren und Regen drohte, konnte man die sehr gezielt und schnell von der Leine nehmen.
Ich glaube, dass wirklich jeder mindestens einen solche Tick hat. Ich habe davon wesentlich mehr als nur einen. Einer wäre zum Beispiel, die Art, wie ich meine Bücher sortiere. Andere sortieren ihre Bücher nach Thema, Autor oder Titel, das ist ja vielleicht noch ganz sinnvoll, wenn es auch eine ziemliche Arbeit ist, aber ich sortiere meine Bücher nah der Größe, statt sie einfach nur wahllos ins Regel zu stellen und sie müssen bei mir immer alle auf der gleichen Höhe stehen.
Das hört sich für Außenstehende wahrscheinlich schon ziemlich seltsam an und es hat auch keinerlei Sinn, das gestehe ich ein, trotzdem mache ich das immer wieder, einfach weil es mir besser gefällt. Ich finde, dass das einfach schöner aussieht, nicht so ungleichmäßig sondern schön abgerundet und so wende ich unterm Strich bestimmt einen Tag im Jahr auf um meine über tausend Bücher nach der Größe in die Regale zu sortieren.
Also ich hatte auch schon so einige Ticks wenn es um den Haushalt geht. Früher habe ich auch immer den Drang gehabt, meine Bücher zu sortieren. Das ging aber nicht nach Autor sondern nach der Farbe des Umschlags und auch manchmal nach der Größe. Beim nächsten Staub wischen habe ich sie dann wieder alle runter geholt und neu sortiert, weil mir die andere Ordnung nicht mehr gefallen hat. Das war recht nervig und ich habe es mir irgendwann abgewöhnt.
Kurz darauf folgte allerdings ein anderer Tick. Ich wollte unbedingt die Sachen in meinem Kleiderschrank sortieren. Normalerweise liegen sie immer sortiert nach Socken, Wäsche, Jeans, Pullovern, T-Shirts, einen Stapel älterer Kleider für Gartenarbeit oder so und einige Dinge sind eben auf Kleiderbügeln gehängt. Auf einmal mussten sie aber unbedingt innerhalb der Stapel nach Farbe sortiert werden. Das war schrecklich lästig und keinesfalls praktisch, weil ich dann neu gewaschene und gebügelte Wäsche immer irgendwo in dem Stapel unterbringen musste, anstatt sie einfach oben drauf zu legen. Aber auch das habe ich mir nach einigen Monaten wieder abgewöhnen können.
Heute besteht mein einziger Tick darin, dass ich kein dreckiges Geschirr sehen kann. Liegt irgendwo dreckiges Geschirr muss ich es in die Spülmaschine räumen oder abwaschen. Erst dann kann ich mich in Ruhe hinsetzen und mir was zu essen machen. Und ich esse auch erst dann, wenn ich die Töpfe und anderen Küchengegenstände die ich für das Zubereiten genutzt habe, abgewaschen habe. Das finden manche Menschen ganz schrecklich nervig, weil man dann nicht in Ruhe Mittagessen kann, sondern erstmal abgewaschen werden muss.
Also ich dachte eigentlich immer ich wäre viel zu faul und träge um solche Haushaltsticks zu entwickeln. Aber als ich gerade einige der Einträge hier las, musste ich doch feststellen, das ich auch zu etwas derartigem neige. Beispielsweise empfinde ich es als störend und unangenehm zu essen, wenn die Küche aussieht wie ein Schlachtfeld und ich schon während der Mahlzeit nur daran denken kann, was gleich auf mich zu kommt. Daher organisiere ich das Kochen so, das ich bei kurzen Wartezeiten alles gleich wieder wegräume, was ich nicht mehr brauche. Wenn die Mahlzeit zubereitet ist, werden auch noch schnell die Töpfe gespült, so brauche ich nach der Mahlzeit nur noch das Essgeschirr in die Spülmaschine stellen und bin fertig. Es hat sich herausgestellt das es viele Menschen gibt, die das als irritierend empfinden. Mit meiner Mutter kann ich so z.B. garnicht kochen, es würde in einem Gemetzel enden.
Ein weiterer Tick mit dem beispielsweise meine Schwester (sie sortiert nach Farbe, was dann immer sehr geordnet aussieht) nicht klar kommt, ist mein Kleiderschranksystem. Es ist sogut wie nicht vorhanden, ich habe nur zwei Kriterien, es muß für die jeweilige Gelegenheit und dort nach Häufigkeit sortiert sein. Für jeden der einen Blick in meinen Kleiderschrank wirft sieht es nach Chaos pur aus, da Hosen, Pullover und auch alles anderen eben wild durcheinander liegen. Für mich ist es aber ganz entscheidend, da ich sonst Stunden damit zubringen würde mich anzuziehen.
Zu guter Letzt habe ich noch eine Eigenheit meine Bettwäsche betreffend. Ich kann es einfach nicht mitansehen, wenn auf einem Bett zwei unterschiedliche Bettwäschen benutzt werden oder ein farblich unpassendes Bettlaken dazu verwendet wird. Hinzu kommt, das die Farbe der Bettwäsche auch grundsätzlich zu den Farbtönen in meinem Schlafzimmer harmonieren sollte. Dies hat sich natürlich erst als Tick erwiesen, als ich mit meinem Freund zusammenwohnte und er seine, größtenteils futuristisch aussehnde Bettwäsche, mit in die Beziehung einbrachte. Heute kann ich darüber nur schmunzeln, wenn ich an den völlig verstörten Blick zurückdenke, den er nach meiner Aufklärung zur Schau stellte.
Meine Frau ist da sehr eigen wenn ich mit Verbesserungsvorschlägen komme die die Küche betreffen. Diese werden konsequent missachtet und da ich es eh nicht beeinflussen kann verzichte ich auch darauf es mit aller Macht durchzusetzen.
Das Einzige was ich geschafft habe ist, dass das Geschirr und das Besteck wieder genau dorthin kommt wo es hergeholt wurde. So kann ich im Dunkeln in die Küche gehen und blind genau das herausgreifen was ich brauche. Beim Kochen ist es auch praktischer, weil man dann auch keine Zeit hat noch ewig etwas zu suchen. Das wurde wohl auch von meiner besseren Hälfte inzwischen erkannt und deshalb auch praktiziert. Auch konnte ich sie überzeugen beim Klopfen von Fleisch das ganze Schnitzel in eine Frühstückstüte zu packen und dann erst zu bearbeiten. Dadurch spart man sich die Reinigung des umliegenden Arbeitsplatzes. Ansonsten hätte ich wie gesagt noch viele Ticks, aber um des lieben Friedens wegens lebe ich diese nur alleine aus.
Ich habe leider auch einige Ticks, wo ich mir manchmal denke dass diese unnötig sind. Zum Beispiel hänge ich die Geschirrtücher immer auf die Geschirrspülertür. Immer wenn ich aus der Küche gehe, überprüfe ich, ob ich das eh nicht vergessen habe.
Weiters wische ich immer über die Herdplatte. Auch wenn sie gar nicht dreckig war oder jemand gekocht hat, sobald ich in der Küche bin fahre ich einmal mit dem Geschirrtuch darüber. Ich mag es auch überhaupt nicht, wenn man Schlieren auf der Herdplatte sieht - da fahre ich dann gleich noch einmal darüber um diese wegzubekommen.
Ein weiterer Tick ist, dass ich immer die Spüle säubere. Sobald Wasser in die Spüle fließt und ich alles erledigt habe, fahre ich einmal mit einem Tuch darüber damit nirgendwo ein Wasserrest bleibt und es etwas glänzt. Richtig sauber wird es dadurch nicht, aber ich mag die Wassertropfen dort nicht hängen haben.
Ich bin ein ziemlich ordentlicher und perfektionistischer Mensch, weswegen ich von einigen Ticks im Haushalt wohl auch nicht verschont worden bin. Dass unsere Wohnung von einer vierköpfigen Familie bewohnt wird und ich als Tochter eigentlich nicht das Regime über die Küche führe, weswegen sich dauernd irgendjemand über meine gewünschte Ordnung hinwegsetzt, lässt mich meine Ticks nur noch weiter ausleben. Hier habe ich jetzt mal die Verrücktesten niedergeschrieben, aber alle sind das bei weitem nicht.
Auf besonderem Kriegsfuß stehe ich mit unserem Silberbesteck, dass aufgrund der Empfindlichkeit nicht mit der Spülmaschine gewaschen werden sollte. Am praktischsten wäre es also, das Besteck tagsüber in der Spüle zu sammeln und sich abends um die paar Teile zu kümmern. Leider bekomme ich immer die Krise, wenn ich irgendetwas im Waschbecken auffüllen möchte und dort schon Besteck liegt. Demnach spüle ich bis zu fünfmal am Tag vereinzelte Messer und Gabeln.
Ebenfalls lustig ist es, mir beim ständigen Auffüllen unseres Katzennapfes zuzusehen. Dass ich das Wasser bis zu dreimal am Tag austausche, weil ich den Katzen kein abgestandenes Wasser zumuten möchte, wäre ja noch halbwegs verständlich. Lustig wird es erst dann, wenn man weiß, dass unsere Haustiere das Trinken aus der Gießkanne und dem Waschbecken bei weitem bevorzugen und in neunzig Prozent aller Fälle den Wassernapf nicht eines Blickes würdigen. Dieser tick ist also nicht nur Zeit-, sondern auch Wasserverschwendung.
Desweiteren besitzen wir ein schnurloses Telefon mit vier zugehörigen Telefonhörern, die eigentlich auf vier verschiedenen, in der Wohnung verteilten Stationen stehen sollten. Da aber oft telefoniert wird und man dabei vergisst, das Telefon wieder zurück auf die Station zu stellen, ist dieser Idealzustand nur selten der Fall.
Wenn das Telefon dann läutet, geht das große Suchen los und nicht selten hat man nicht schnell genug einen der Hörer gefunden. Deshalb habe ich mir angewöhnt, mir schon beim nach Hause Kommen ein schnurloses Telefon zu suchen und stets mit mir herumzutragen, damit ich immer schnell genug abheben kann. Eigentlich ist das gar keine schlechte Idee, ungünstig wird es erst dann, wenn das bei sich getragene Telefon aus Hektik oder Platzmangel aus Versehen in der mit Wasser gefüllten Spüle landet. Leider habe ich aus diesem Fehler nicht gelernt und schleppe auch jetzt noch den Hörer mit mir herum.
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