Wie den Tag planen?

vom 05.09.2008, 05:54 Uhr

Meine Eltern meinten, ich solle meinen Tag planen. Guter Tipp … und wie? Ich schaffe es ja nicht einmal, morgens aus den Federn zu kommen, wenn es nicht unbedingt sein muss! Klar kann ich mir eine Liste schreiben, was ich morgen erledigen sollte. Nützt aber nichts, weil ich mich kenne: Ich schiebe alles hinaus oder lasse es ganz einfach bleiben. Hat alles keinen Sinn. Meine Schwester (ein Jahr älter) ist da ganz anders: Die plant ihr Leben regelrecht! Ich wette, die weiß schon heute, was sie am Dienstag in dreißig Jahren machen wird. Manchmal beneide ich sie darum, manchmal nicht. Fakt ist halt, dass ich ziemlich faul bin und am liebsten die Dinge einfach laufen lasse.
Wie ist das bei euch? Plant ihr oder lasst ihr die Dinge auf euch zukommen?

» Hundekeks » Beiträge: 229 » Talkpoints: -0,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich plane meinen Tag oftmals auch recht genau mit Listen, schiebe dann aber auch ganz gern mal ;-). Ich denke, dass das aber nicht so schlimm ist, sondern eher "normal". So lange man immer alles rechtzeitig erledigt bekommt, ist es ja eigentlich egal, wann man es macht. Mir hilft das to-do-Listen schreiben in erster Linie dazu, dass ich a) nichts vergesse und b) keine Angst haben muss, etwas zu vergessen. Ich kann mich einfach besser auf das konzentrieren, was ich aktuell mache, wenn ich nicht daran denken muss, was ich nicht vergessen darf zu erledigen. Ich bin einfach entspannter, wenn ich schwarz auf weiß stehen habe, was ich alles zu machen habe.

Und das Abhaken von erledigten Punkten ist echt motivierend, denn man sieht, was man schon alles geschafft hat. In sehr stressigen Zeiten mache ich mir genaue Pläne, was ich wann mache, ansonsten reicht die Notiz, was zu machen ist. Kann dann aber auch sein, dass ich manche Dinge um 23 Uhr abends mache. Das komplette Leben durchplanen wie Du es von Deiner Schwester kennst, finde ich ganz schon krass. Ein bisschen Spontanität schadet sicher nicht ;-) Solange man die wirklich wichtigen Sachen (Bewerbungen, wichtige Fristen etc.) rechtzeitig erledigt, kann man meiner Meinung auch gern mal in den Tag hineinleben.

» hydrogirl » Beiträge: 305 » Talkpoints: 1,58 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Mir geht es eigentlich genau wie Hundekeks! Ich bin dermaßen faul! Zum Beispiel letztens, ich musste unbedingt ein Kunstbild fertig malen, hatte schön eine Woche Zeit, und habe es immer wieder in Gedanken auf den nächsten Tag geschoben, bis der Tag der Abgabe immer näher kam!
Aber glaubt ja nicht, dass ich es noch am letzten Abend gemalt habe! Ich habe mir am Tag der Abgabe irgendeine Ausrede gesucht, nur damit ich es nicht zeichnen musste! Nun bin ich zumindest schonmal so weit, dass ich fast fertig bin, und habe schon wider nur noch 2 Tage Zeit, habe mir aber fest vorgenommen, es diesmal auch wirklich fertig zu machen!

» Jan-Niklas B. » Beiträge: 272 » Talkpoints: 0,43 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Also wenn ich frei habe und keine Verpflichtungen habe, dann plane ich meinen Tag auch nicht. Dann liebe ich es geradezu, so lange zu schlafen wie ich kann und dann noch mindestens zwei Stunden mit Schlafzeug vor dem Fernseher zu sitzen und gemütlich zu frühstücken, um dann irgendwann so richtig aufzustehen. Aber ich finde, wenn man eben frei hat, dann hat man sich das auch verdient, einfach mal gar nichts planen zu müssen und nur faul zu sein.Wenn ich arbeiten muss, dann ist mein tag ja ohnehin geplant weil ich ja einen festen Zeitpunkt habe, zu dem ich anfange und meistens auch einen relativ festen Zeitpunkt an dem ich Schluss habe. Aber die paar Stunden, die mir nach der Arbeit bleiben plane ich auch eher selten komplett durch. Wenn ich eben merke, dass ich noch was einkaufen muss, dann fahre ich quasi über Kaufland nach Hause und mit Freunden verabrede ich mich eigentlich immer spontan. So eine riesige Planerin bin ich also auch nicht, ein bisschen Spontanität sollte schon noch bleiben.

Allerdings würde mich mal interessieren, wieso du (Hundekeks) überhaupt den ganzen Tag verpennen kannst? Musst du nicht zur Schule/Ausbildung/Arbeit? Oder dir wenn alles nicht zutrifft wenigstens ne Arbeit suchen? Wenn ich an deiner Stelle wäre, dann würde ich aber auch mal anfangen, meinen Tag durchzuplanen, sonst wirst du wohl nie auf einen grünen Zweig kommen und deine Eltern reden dir noch mit 40 gut zu, doch mal endlich anzufangen, den Tag zu planen. ;-)

Benutzeravatar

» Grooovegirl » Beiträge: 3409 » Talkpoints: 11,54 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Also ehrlich gesagt halte ich nicht wirklich viel davon, den ganzen Tag zu verplanen, Listen zu führen und alles was ich tue oder tun möchte niederzuschreiben. Das wäre mir auf Dauer, wenn ich ehrlich bin, viel zu anstrengend und ich denke, dass ich das auch nach einiger Zeit wieder aufgeben würde. Das einzige, was ich mache ist, wichtige Termine und Verabredungen niederzuschreiben, die eben an Tag X zur Uhrzeit X stattfinden.

Das notiere ich mir dann schon, meistens vergesse ich die Sachen, deswegen lieber niederschreiben. Aber dass ich mir jetzt jeden Tag genau alles aufschreibe was ich vorhabe - das wäre mir auf Dauer wirklich zu anstrengend. Ich lebe also lieber in den Tag hinein, als alles durchzuplanen. Bin auch von Natur aus eher ein spontaner Mensch und plane auch nicht gerne alles mögliche vor - deswegen kein Problem für mich, wenn ich nicht alles niederschreibe. Wäre mir auf Dauer sicherlich zu stressig. Ich kenne auch ehrlich gesagt niemand, der das macht, die meisten Menschen die ich kenne leben auch eher spontan.

Benutzeravatar

» fantastique » Beiträge: 576 » Talkpoints: -8,81 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich plane meine Zeit schon ziemlich, sonst geht es mir nämlich ganz genauso wie dir: Ich komme nicht aus dem Bett, schaffe den ganzen Tag nichts und ärgere mich letztendlich, dass ich wieder meine ganze Zeit verplempert habe. Aber in einem Punkt muss ich dir widersprechen: Es hilft unendlich viel, wenn man sich eine Liste macht. Offensichtlich hast du das ja noch nicht einmal ausprobiert. Das solltest du wirklich machen.

Man sollte sich wirklich morgens einfach einmal fünf Minuten nach dem Aufstehen nehmen, am besten noch beim Frühstück und einfach mal seinen Plan durchgehen: Was habe ich für Termine? Was muss ich im Haushalt machen? Was muss ich noch einkaufen? Alles was dir dann einfällt, für den Tag wird dann aufgeschrieben und am besten direkt in eine gewisse Ordnung gebracht. Wenn du es wirklich ganz diszipliniert haben willst, schreibst du dir vielleicht sogar noch die Zeit und den Zeitrahmen, in dem man das entsprechende dann erledigen sollte auf, und dann guckst du, ob du die Zeit realistisch eingeschätzt hast.

Ich kann dir wirklich nur raten, dass du überrascht du sein wirst, wenn du siehst, wie leicht man so einen Zeitplan einhalten kann. Es ist nicht schwierig, weil man sich gerade anfangs die Aufgaben immer total überschätzt, meistens geht es viel schneller, wenn man wirklich diszipliniert durch arbeitet. Und das schöne ist dann wirklich, dass man teilweise schon mittags feststellt, dass man schon alle Aufgaben geschafft hat. Dann hat man im Prinzip den Rest des Tages zur freien Verfügung, da kann man dann etwas machen, was einem Spaß macht. Gerade solche Erfolgserlebnisse sind ziemlich motivierend, aber man muss sich natürlich zum Anfang erst einmal motivieren.

Und wie sagt man so schön: Aller Anfang ist schwierig. Das fängt schon damit an, dass man morgens aufstehen muss. Gerade am Wochenende lassen sich viele Leute nur ungern vom Wecker wecken und würden dann auch niemals aufstehen, auch wenn sie am Abend zuvor noch so motiviert waren. Ich kenne das von mir selber nur zu gut. Da habe ich mir am Abend zuvor schon hochmotiviert meinen Arbeitsplan geschrieben, doch dann komme ich morgens nicht aus dem Bett und mein ganzer schöner Plan ist im Eimer, nur weil ich in Aussicht auf Arbeit nicht aufgestanden bin.

Da hilft es dann meistens, wenn man sich einfach nicht auf die anstehende Arbeit konzentriert, sondern auf das, was nach der harten Arbeit kommt, das Vergnügen. Man sollte sich immer vor Augen halten, dass man, wenn man ordentlich was schafft am Vormittag, wo man sonst eigentlich im Bett liegt, man nichts mehr am Nachmittag machen muss und dann sogar etwas machen kann, was den eigenen Hobbys entspricht.

Oft hilft es auch schon, sich zu belohnen, das muss gar nicht mal mit großen Sachen sein. Man kann zum Beispiel auch eine Erholungspause einplanen, das ist dann ein etwas näher als das Tagesziel, was einem morgens um 8 Uhr doch noch ziemlich weit weg erscheint. Man kann sich dann auch etwas kaufen, beispielsweise ein Buch, das man schon länger mal lesen wollte oder dergleichen. Das ist in meinen Augen schon motivierend, wenn man sich selber belohnt.

Benutzeravatar

» JulietMay » Beiträge: 1078 » Talkpoints: -0,56 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


In meinem Leben läuft es genauso wie bei dir ab, Hundekeks. Ich habe auch absolut keine Struktur und mir wird genau das immer mal wieder empfohlen. Dieses Problem haben aber wie ich weiß viele Studenten, da man in der Uni ja bzgl. der Anwesenheitspflicht extrem viele Freiheiten hat und sich dann echt am Riemen reißen muss, um das mit Aufstehen, Haushalt, Lernen etc hinzubekommen.

Ich versuche es manchmal, einigermaßen zu planen, allerdings klappt das auch nur an den Tagen, wo ich wirklich Uni-Veranstaltungen habe, zu denen ich hingehen muss. Und dann klappt es auch nur bis diese Veranstaltung vorbei ist, danach ist alles wieder total chaotisch. Ich muss aber auch mal meiner Vorrednerin widersprechen. Es ist absolut nicht einfach, sich einen Plan zu machen und den dann einzuhalten. Wenn das so einfach wäre, dann gäb es wohl kaum so viele Leute mit diesem Problem. Solche Pläne mache ich mir auch immer öfter mal, jedoch werden sie dann gekonnt ignoriert, so dass sie wiederum ziemlich sinnlos sind.

Benutzeravatar

» pepsi-light » Beiträge: 6018 » Talkpoints: 2,14 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Wieso sollte ich meinen Tag so genau planen? :lol: Das ist doch langweilig, wenn man bereits früh schon weiß, wie der Tag sein wird. Besser ist es darum, alles so kommen zu lassen, wie es eben kommt - wenn das geht. :wink: Gut, nicht immer geht das. Termine muss man einhalten, aber dazwischen kann man doch spontan entscheiden, was man tun und lassen möchte.

Also ich plane ganz selten mal irgendetwas genauestens durch. Ich plane nicht mal Schulvorträge oder größere Projekte richtig durch, ich mache einfach. Und damit bin ich immer sehr gut vorangekommen, spontan fallen einem manchmal die besten Sachen ein. Meine Freundin sagt immer: "Wir machen aus Scheiße Gold" und so ist es. Wenn ich frühs aufstehen würde und mir zehn Dinge vornehme, dann weiß ich gleich, dass ich davon wenn überhaupt, ein oder zwei Dinge tun werde. Dieses ganze Durchplanen langweilt mich einfach, ich brauche es abwechslungsreich, ein bisschen spontan und ich lasse mich gerne vom Tag und von seinem Verlauf überraschen. Das macht doch das Leben erst interessant und vor allem gemütlich!

Wie sagt man in Afrika so schön: Vielleicht kommt der Bus in einer Stunde, vielleicht in zweien. Wahrscheinlich ohnehin erst heute Abend. Und kommt er heute doch nicht mehr, kommt er morgen, möglicherweise auch gar nicht. Diese Einstellung ist auch meine Einstellung. Gerade wir Europäer machen uns das Leben mit unseren ganzen Strukturen und Plänen immer selbst ein bisschen zur Hölle. Anderswo geht es viel gemütlicher und lebensfreudiger zu. Warum lassen wir uns nicht ein bisschen treiben? Dann hätten wir auch viel mehr Zeit. "Planen ist das Vernichten von Zeit."

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich plane zwar durchaus auch voraus, was ich in nächster Zeit zu tun habe oder auch tun möchte, mache dies aber nicht zu streng. Ich gehöre nämlich auch zu jenen Menschen, die dann aus verschiedenen Gründen nicht rechtzeitig fertig sind und dann frustriert sind.

Für mich persönlich wäre es also absolut nichts einen Tag bis ins kleinste Detail durchzuplanen und mich auch daran zu halten. Ich finde es aber zeitgleich gut, wenn man in etwa weiß, was man in der nächsten Woche tun möchte und muss. So hat man ein Ziel und dennoch nicht zu großen Druck und Stress.

Benutzeravatar

» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Eine minutiöse Tagesplanung wäre mir auch ein Gräuel, aber ein bischen Planung muss schon sein um einigermaßen stressfrei über den Tag oder den Monat zu kommen.

Zu diesem Zweck mache ich mir am Anfang des Monats einen groben Plan, so ungefähr mit den Eckpunkten wer alles Geburtstag feiert, was ich für Geschenke besorgen muss, dass ich mal wieder Grillen könnte oder was unbedingt im Haushalt an Reparaturen zu erledigen ist. Das kann natürlich immer nur eine grobe Orientierung sein aber damit vermeide ich „Doppelbelegungen“ an den kostbaren Wochenenden oder überstürzte Einkäufe auf den letzten Drücker. Meine Frau macht ihre Haushaltspläne auch immer regelmäßig und hält sich akribisch daran, ähnlich wie bei einem Stundenplan. Also Montags ist das Bad dran, Dienstag das Wohnzimmer und so weiter. Das funktioniert eigentlich ganz gut, allerdings muss immer genug Luft für Spontanitäten oder Unvorhergesehenes bleiben, sonst nützt die beste Planung nichts.

Mit ein bischen Übung funktioniert das auch ganz gut, vor allem muss man aber dann auch konsequent bei der Ausführung sein um die ganze Planung nicht von Anfang an zum Scheitern zu verurteilen. Nach einer gewissen Zeit läuft das eigentlich ganz automatisch ab. Ich überlege mir meine Planung meistens bei der Heimfahrt im Auto oder abends wenn ich nicht Einschlafen kann.

Benutzeravatar

» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^