Mein Nachbar macht mir Angst!

Nein, ich bin keine hypernervöse Paranoikerin! Im Gegenteil. Trotzdem – oder gerade deshalb habe ich vor meinem Nachbarn Angst. Er ist einfach extrem unheimlich. Ich muss erklärend dazu sagen, dass er vor etwa zwei Jahren das Nachbarhaus gekauft hat. Anfangs haben mein Lebenspartner und ich versucht, ihn freundlich aufzunehmen. Unsere Versuche, ihm die Freundschaft anzubieten, sind allesamt gescheitert. Er war nicht unfreundlich, sondern einfach abweisend. Irgendwann haben wir es aufgegeben. Er wohnt alleine, und ich habe noch nie gesehen, dass ihn jemand besucht hätte. Nun gut, das habe ich dann auch akzeptiert. Er ist halt ein Einsiedler, habe ich mir gedacht. Bis er vor ein paar Monaten angefangen hat, mich seltsam anzustarren.

Ich kann das auch nicht erklären, da ist einfach was Unheimliches in seinem Blick. Nachts traue ich mich ohne meinen Freund gar nicht mehr hinaus. Übertreibe ich, wie mein Lebenspartner meint, oder ist es gut, wenn ich lieber vorsichtig bin? Man liest ja so viele schreckliche Sachen, und hinterher heißt es dann immer: „Das hätten wir uns nie gedacht!“.

Hallo Hundekeks,

Man kann von Äußerlichkeiten nicht unbedingt auf den Charakter eines Menschen schließen. Das wirst du wahrscheinlich wissen. Und ich finde, zu Äußerlichkeiten kann auch ein "seltsamer" Blick gehören. Ich kenne auch einige Menschen, die wirken, als würden sie einen anstarren, aber die haben einfach so einen Blick, und zwar immer. Da merkt man dann nach einer Weile, dass das nichts zu bedeuten ist. Und dann gibt es welche, die nicht immer diesen Blick haben, nur manchmal, wo es dann aber auch keine Bedeutung hat.

Ich würde mir an deiner Stelle also keine Sorgen machen. Es wäre zu schön, wenn es wirklich so wäre, dass man Menschen ansehen würde, dass sie eine Straftat planen, denn dann gäbe es viel weniger, weil man die meisten wohl verhindern könnte. Aber so ist es eben nicht. Demnach würde ich mir dann aber auch keiner Sorgen nur wegen so etwas machen.

Dasselbe gilt für bestimmte Charakterzüge. Es gibt völlig umgängliche, tolle Menschen, die keiner Fliege etwas zu Leide tun könnten, die aber mit ihren Nachbarn nichts Zutun haben wollen. Da werden die Nachbarn allerhöchstens gegrüßt, wenn man sie mal im Treppenhaus sieht, aber mehr läuft da nicht. Und dennoch müssen das keine psychisch gestörten Leute sein. Es gibt nun einmal Leute, die sind eher ungesellig und einzelgängerisch, dann gibt es welche, die sind sehr introvertiert und beschäftigen sich eben lieber alleine. Da gibt es dann eben nie Besuch zuhause. Damit schaden sie niemandem.

Und ganz ehrlich, ich fände es auch äußerst belästigend, wenn meine Nachbarn andauernd ankämen, und versuchten, mir ihre "Freundschaft" aufzudrängen, wie ihr es wohl getan habt. Ein Versuch hätte doch wohl gereicht, und wenn man merkt, die Person will nicht mit einem befreundet sein, dann sollte man das akzeptieren und nicht auch noch drängeln! Denn in so einem Fall würde ich mit denen auch nichts mehr zu tun haben wollen.

Ich finde, du übertreibst absolut.

Muss meinem Vorredner absolut zustimmen. Nicht jeder Mensch ist gleich. nicht jeder Mensch verhält sich wie andere Menschen. Und jemanden so zu verurteilen, weil er vielleicht Probleme damit hat, Kontakte zu knüpfen ist eigentlich unnötig.

Hast du den jemals mitbekommen, dass er etwas "unheimliches" getan hat oder findest du wirklich nur sein äußeres unheimlich? Falls zweiteres zutrifft solltest du wissen, dass man nicht immer solche Vorurteile gegen Menschen haben sollte, die man nicht kennt. Ich hab auch schon mehrfach erlebt, dass Menschen mit denen ich weniger zu tun hatte ziemlich nett sein können. Wenn sie es denn wollen

Mein Tipp wäre also deinen Nachbarn einfach leben zu lassen, wie er es will.

Aus meiner Sicht reagierst du etwas über. Auch wenn es sich etwas hart anhört. Vielleicht interpretierst du zu viel in deinen Nachbarn hinein? In sein Verhalten? Bestärkt durch Meldungen rundum Mörder, Vergewaltiger und Co. lässt es einen alles andere als kalt, wenn man einem Menschen begegnet dem man seine Freundschaft anbietet und er diese ablehnt. Trotzalledem würde ich Deinem Nachbarn freundlich und normal entgegenkommen. Es sagt niemand, dass du dich mit Ihm Gutfreund stellen musst. Ob Du vorsichtig sein sollst, wird dir wohl keiner hier wirklich sagen können, da niemand deinen Nachbarn persönlich kennt.

Ich rate Dir einfach, nicht zu viel auf sein Verhalten zu geben. Immerhin merkt man ja, ob man von einem Nachbarn, komisch angesehen wird. Vielleicht kommt daher auch der Blick Deines Nachbarn auf Dich? Es kann ja sein, dass er es einfach leid war, sich stetig irgendwie mit jedem Gutstellen zu müssen und reagiert eben jetzt mit solchen komischen Blicken? Wobei das alles reine Vermutungen sind.

Es ist nie verkehrt Augen und Ohren offen zu halten, sofern es nicht in einer Psychose ausartet.

Mann, mann, mann... Das hört sich ja wie der Anfang eines richtigen Horrorfilmes an. Aber vielleicht reagierst du ja wirklich einfach nur ein bisschen über? Vielleicht hast du einfach nur einen verdammt schüchternen Nachbarn, der gerne allein und zurückgezogen ist und einfach keine Kontakte knüpfen will oder kann-aufgrund seiner Schüchternheit. Wie wärs wenn du ihn mal zu euch nach Hause zum Essen einlädst? Vielleicht blockiert er dieses Mal ja nicht ab.

Oder wenn doch könntest du ihn mal direkt ansprechen, ob du ihm irgendetwas getan hast oder Ähnliches und dass du einfach gerne ein gutes Nachbarschafts-Verhältnis haben willst. Wer weiß, eventuell geht er ja dann darauf ein. Wenn er dir aber immer noch unheimlich ist, dann schaff dir doch fürs Erste ein Pfefferspray an. So kannst du wenigstens auch ohne deinen Lebensgefährten aus dem Haus gehen. Liebe Grüße und viel Glück dabei!

Ich denke auch, dass etwas übertreibst. Nur, weil dich dein Nachbarn mal geschaut oder angestarrt hat, ist es ja nicht gleich gefährlich oder hegt kriminelle Gedanken. Meistens sind es die Leute, die ganz harmlos wirken und irgendwann ausrasten.

Du solltest einfach weiterhin freundlich sein und grüßen, wenn du ihn siehst. Mehr musst du ja nicht machen. Falls du dich immer noch so unsicher fühlst, könntest du dir ja ein Abwehrspray besorgen. Aber ich denke, dass du wirklich nichts von deinem Nachbarn zu befürchten hast. Manchmal interpretiert man mehr in Dinge, als sie in Wirklichkeit eigentlich waren. Du solltest versuchen, dich selbst zu beruhigen.

Ich finde auch, dass du sehr überreagiert. Nur weil du in den Klatschnachrichten von irgendwelchen Nachbarn immer wieder hörst, dass sie sich das niemals gedacht hätten und total geschockt sind, heißt das noch lange nicht, dass dein Nachbar jetzt auch Leichen im Keller hat oder nichts nachts auf dem Heimweg mal eben ums Eck bringt. Ich kann mir zwar vorstellen, dass er dir als Person unheimlich ist und du ihn total komisch findest, aber das kannst du doch auch nicht daran festmachen, dass es ignorant ist und ihn noch nie jemand besucht hat.

Deshalb ist er ja kein potentieller Straftäter. Du würdest dir doch auch nicht wünschen, dass Leute hinter deinem Rücken so über dich reden nur weil sie dich vielleicht komisch finden. Ich finde deshalb auch, dass du sehr übertreibst und erstmal zur Ruhe kommen solltest. Ich denke, das Problem hat hier nicht der Nachbar, sondern du hast es mit deinen Gedankengängen.

Ich muss ehrlich sagen, ich würde eher davon abraten, ihn noch häufiger sprechen und ihm irgendwelche Einladungen machen zu wollen. Wenn ich schon dieses Zitat aus dem Eingangsposting lese:

Anfangs haben mein Lebenspartner und ich versucht, ihn freundlich aufzunehmen. Unsere Versuche, ihm die Freundschaft anzubieten, sind allesamt gescheitert. Er war nicht unfreundlich, sondern einfach abweisend.

Also auf mich wirkt das so, als wenn diese andauernden Versuche (es müssen mehrere gewesen sein, nehme ich an, da dort "allesamt" steht), eine Freundschaft herzustellen, gerade der Grund sind, wieso der Nachbar jetzt erst Recht abweisend ist.

Ich muss sagen, ich kann das absolut verstehen. Es gibt eben immer Menschen, die einem aus irgendwelchen Gründen unsympathisch sind, und mit denen man einfach nichts zutun haben möchte. Oder man mag allgemein nicht so viel mit den Nachbarn zutun haben. Und wenn ich mir dann vorstelle, da würde andauernd ein solcher Nachbar vorbeikommen und mich dazu bedrängen, mich doch endlich mit ihm anzufreunden, dann würde mich das auch ärgern. Dann würde ich auch erst recht nicht mehr auf diese Person zugehen. Allein schon aus dem Grund, dass sie wohl nicht verstanden hat, dass zu einer Freundschaft zwei gehören, beziehungsweise dass Freundschaft auf Gegenseitigkeit beruht. Und das finde ich schon enorm unsympathisch.

Daher hoffe ich einfach, dass der Mann, der seine Ruhe haben möchte, diese auch bekommt und von weiteren "Bekehrungsversuchen" verschont bleibt. Seht es doch einfach ein, dass er mit euch keine Freundschaft haben möchte, und akzeptiert dieses. Man ist doch nicht gezwungen, mit seinen Nachbarn enge Freundschaften einzugehen.

Pfeffersprays halte ich übrigens für eine der dümmsten Erfindungen, die es gibt. Die hat jemand, der so eines jahrelang nur im Handtäschchen oder in der Manteltasche herumträgt, nicht wirklich im Griff, und so könnte ein Angreifer ihm das Ding schnell aus der Hand schlagen, und schon schadet man sich nur selbst damit, weil man es selbst abbekommt. Außerdem finde ich es schrecklich, dass sich mittlerweile jeder Knirps mit irgendetwas bewaffnet. So wird die Aggression sich bloß aufschaukeln und nicht unbedingt abnehmen, was viel wünschenswerter wäre.

Willst du wirklich eine ehrliche und rationale Antwort? Ja, du übertreibst - und das maßlos. Du hast keinen einzigen wirklich plausiblen Grund hervorgebracht, der darauf schließen lässt, dass mit diesem Mann etwas nicht in Ordnung ist. Ist das Leben in deiner Nachbarschaft so langweilig, dass du insgeheim hoffst, dass endlich mal etwas Spannendes passiert? Ein perverser oder psychopathischer Nachbar wäre hier vielleicht genau das Richtige.

Mir scheint es fast, als wärst du persönlich enttäuscht darüber, dass dieser Nachbar nicht direkt zu eurem neuen besten Freund werden wollte. Wer nicht in euren engeren Kreis einbezogen werden möchte und vielleicht lieber etwas ruhiger und zurückgezogener leben möchte, ist für dich scheinbar pauschal direkt verdächtig, irgendetwas böses im Schilde zu führen. In so einer Situation sieht man dann auch schon mal Dinge, die gar nicht da sind, zum Beispiel vermeintlich böse und unheimliche Blicke des unliebsamen Nachbars. Ich finde es auch faszinierend, dass du scheinbar genau weißt, dass der Nachbar keinen Besuch bekommt. Sitzt du den ganzen Tag gelangweilt am Fenster, um deine Nachbarn auszuspähen?

Wenn mein Partner nicht mehr ohne mich aus dem Haus gehen würde, weil er sich einbildet, dass die Nachbarn ihn böse anstarren, würde ich ihm wahrscheinlich dazu raten, sich direkt einweisen zu lassen. Ich kann verstehen, dass dein Freund deine Paranoia für übertrieben hält.

Es passieren hin und wieder natürlich schlimme Dinge in diesem Land. Solche Fälle kommen rein statistisch betrachtet nicht wirklich oft vor, auch wenn es gefühlt eine ganze Menge ist.

Ich habe nur einen guten Ratschlag für dich: schaue nicht so viele Serienkiller-Thriller und entspanne dich ein bisschen und lerne, etwas rationaler an Sachen heranzugehen.

Ich muss sagen, dass mir mein Nachbar hier auch anfangs sehr unheimlich war. Er sprach kaum und er verhielt sich irgendwie komisch. Wandelte im Dunklen das Treppenhaus runter und stand im Waschraum im Dunklen vor seiner Waschmaschine und wartete darauf, dass sie fertig war. Ich habe mich da sehr erschrocken, als ich in den Keller kam und das Licht anmachte und eine Gestalt vor mir stand.

Aber je näher man den Nachbar kennenlernte, desto "normaler" wurde er und das Unheimliche ist verschwunden. Man trifft sich mal zum Grillen, mal zum Quatschen auf der Terrasse.

Vielleicht solltest du deine Vorurteile ablegen und einfach mal ein Gespräch mit diesem Nachbarn suchen. Er ist vielleicht ein Eigenbrötler. Aber ich sehe nicht, dass man wirklich Angst vor deinem Nachbarn haben müsste.