Warum hat die Bibel so einen Erfolg?

vom 05.09.2008, 04:43 Uhr

Hallo!

Die heilige Schrift der Christen ist die Bibel. Das Alte und das Neue Testament gehören zu den am meisten gelesenen Lektüren. Ich hatte einen Mitarbeiter, der liest täglich sechs Stunden in der Bibel. Er studiert förmlich diese sakrale Literatur. Ich finde, die Bibel wird glatt überschätzt.

Sie erzählt im alten Testament von einem zornigen Rachegott und im neuen Testament ist er auf einmal ein liebender Gott. Meine Mutter besucht seit 50 Jahren regelmäßig Bibelseminare. Ich versteh nicht was die Bibel so interessant macht. Allein das Wort Gott kommt 7000 Mal vor.

» Hundekeks » Beiträge: 229 » Talkpoints: -0,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Religion ist im allgemeinen einfach eine positive Sache, da sie Menschen hoffnung gibt. Wenn Menschen in grosser Not sind und nichtmehr weiter wissen gibt ihnen der Glaube an zum Beispiel Gott einfach Hoffnung doch noch aus der Krise herauszukommen. Viele Menschen haben auch schonmal gebetet und das worum sie in ihrem Gebet baten wurde dann wirklichkeit, weshalb sie dann an einen Gott glaubten und weiterhin gebetet haben.

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» soetex » Beiträge: 903 » Talkpoints: -23,49 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Hallo!

Die Bibel ist auch für nicht gläubige ein faszinierendes Buch denke ich. Ich glaube zwar, dass irgendwo was ist, wo man sich dran festhalten kann, aber ob es DER Gott ist, der in der Bibel bschrieben ist, weiß ich nicht und zweifel daran.

Aber ich habe die Bibel auch schon gelesen und mit ein wenig Fantasie ist die Bibel Krimi, Unterhaltung, Roman und alles, was man von einer Lektüre einfach erwartet. Es kann sehr interessant sein, sie zu lesen, wenn man auch die Fantasie etwas mitspielen lässt und mich hat es gefesselt, die Bibel von Anfang bis Ende zu lesen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich verstehe das genauso wenig, denn ich habe - offensichtlich wie du auch - die Bibel tatsächlich einmal von vorne bis hinten gelesen. Nur die Seiten mit den "Abstammungsorgien" habe ich lediglich überflogen.

Die wenigsten Leute haben dieses Buch je wirklich gelesen. Auch die wenigsten Christen. Und von denen, welche es gelesen haben sind jene auch in der Minderheit, die es mal nur so für sich, ohne jemand anderen der was interpretiert oder erklärt oder selektiv Passagen zum Lesen vorgibt, durch haben. Das ist schon irgendwie krass.

Du hast deine Eindrücke vom alten und neuen Testament ja wirklich mit sehr einfachen Worten auf den Punkt gebracht und gerade in deinen einfachen und klaren Worten dazu spiegelt sich auch mein Eindruck und vor allem jene Unglaubwürdigkeit und - wenn man so will - stümperhafte Dramaturgie wieder, die nunmal so ein Buch mit sich bringt, das von so vielen (rein männlichen und in der arabischen Welt unter weitgehend autoritären und harten Lebensbedingungen aufgewachsenen, was sich in ihren Gottesphantasien im alten Testament ja dann besonders spiegelt) Autoren verfasst wurde, die zudem alle glaubten, dass eine höhere Macht mit ihnen Kontakt aufnahm. Bitte entschuldigt meine für Gläubige sicher blasphemisch wirkenden Worte, aber: Schlafmohn, Opium und stakes Haschisch gab es sicher auch damals schon sehr verbreitet in der Region und sicher auch damals mit den entsprechenden Nebenwirkungen und - naja, wenn da dann so eine Gottesvorstellung grade so scharf in Mode kommt, macht man da doch glatt viel schneller solche "Erfahrungen" mit "Gott".

Religion und Wahn liegen für mich deshalb von außen betrachtet gerade in diesem Buch fast deckungsgleich aufeinander. Nach der eingehenden Lektüre des Buches, war ich von meinem damaligen durchaus ernsthaften Glauben an Gott geheilt. Auch diese Wirkung kann die Bibel auf den aufmerksamen Leser, der seiner eigenen Urteilskraft durchaus traut, haben.

Den Erfolg des Buches zur Gänze zu erklären halte ich für unmöglich, abgesehen davon, dass in Ägypten - einem vor 3500 Jahren ja noch sehr mächtigen und einflussreichen Land in dieser Region und darüber hinaus - dieser Eingottglaube von einem gewissen Pharao quasi verordnet wurde und somit ein neuer "Glaubenstrend" trotz der in Ägypten darauf folgenden Wiederkehr zur alten Glaubensstruktur, offensichtlich (siehe baldigen Erfolg des Eingottglaubens) seinen Lauf nahm, woraufhin das Judentum quasi nebenan ja nur einige Jahrhunderte später als erste und einzige dauerhafte Religion diese Vorstellung derart weiter vertiefte. Das ist kurzgefasst zumindest jene, für mich sehr logische Interpretation des Hergangs, der ich anhänge.

Das Christentum ist für mich einfach die erfolgreichste abtrünnige Sekte des damaligen Judentums (die aber sicher nicht die einzige war) mit der "coolsten" und charismatischsten Führungsfigur, Jesus, sodass sich diese Abwandlung des Judentums etablieren konnte. Naja, und einmal etabliert, nimmt sowas halt seinen Lauf. Insbesondere mit dem nun zur Religion gehörigen missionarischen Eifer.

Ich "erkläre" mir den Erfolg des Christentums also mit dem Erfolg den Judentums zuvor (das durch eine bestimmte "Glaubensmode" Jahrhunderte zuvor entstand und - aufgrund seiner Neuartigkeit und wohl ebenfalls charismatischer Führungsfiguren - Fuß fassen konnte) und dann vor allem mit dem Erfolg der Jesusfigur als Person, womit dann eben auch der durch Jesus in die Religion integrierte missionarische Eifer aufkam und bis heute seine Wirkung tat.

Und sicher haben der Erfolg des Judentums und des Christentums auch etwas mit ihrer Schriftfixierung zu tun, was sie zu etwas Dauerhaftem machte.

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» Tsunami » Beiträge: 218 » Talkpoints: 26,25 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich lese selber in der Bibel und kann dir sagen, warum sie so beliebt ist: Sie gibt Antworten auf so gut, wie jedes Problem oder Frage auf dieser Welt. Selbst die einfachsten, aber berümthesten: Wo kommen wir her? Gibt es einen Gott? Wieso gibt es Hunger und Leid? Die Bibel heißt übersetzt das Buch und ist eigentlich in meinen Augen auch das Einzig wirklich sinnvolle Buch, auf der Welt. Ein gewöhnliches Buch kann man 1-3 Mal lesen, spätestens nach dem 4ten Mal hat man kein Interesse mehr, weil man den Inhalt schon kennt. Ganz anders ist es bei der Bibel. Es gibt Menschen, die sie schon 100 Mal gelesen haben und sagten: "Nach dem Hundersten Mal hatte ich mehr Freude daran und es war interessanter, als beim ersten Mal!". Es ist also kein gewöhnliches Buch, das man so einfach durchschaut, manche Menschen verbringen ihr ganzes Leben damit sie zu studieren und zu verstehen.

Es macht auch laut Bibel einen großen Unterschied, ob man die Bibel mit Glauben liest oder eben ohne. Denn wenn man nicht glaubt, was man da liest, dann nimmt man die Informationen ganz anders auf. Die Christen glauben, dass Gott durch die Bibel mit ihnen redet. Deshalb wird sie auch als Lebensbuch oder Betriebsanleitung des Lebens genannt. In ihr gibt Gott Gesetze, Tipps und Beispiele von vielen Menschen für uns Menschen. Es ist alles, was ein wahrer Christ wissen muss darin enthalten.

Was heute ziemlich unbekannt ist, dass Menschen für dieses Buch in den Tod gegangen sind, denn es gab Zeiten, in dennen es verboten war und derjenige bei dem dieses Buch gefunden wurde, sofort hingerichtet wurde. Ich denke nicht, dass man für Harry Potter sterben würde. Das alte und neue Testament passen auch zusammen, nicht wie es auf den ersten Blick vielleicht scheint. Der Gott über den geredet wird ist der Gleiche und man muss den Zusammenhang verstehen, um den Unterschied zu erkennen und zu deuten. Es ist auch auf keinen Fall ein naives und einfaches Buch, es ist so geschrieben, dass sowohl Ungebildete, als auch gebildete Menschen sie verstehen und ihren Teil darauf interpretieren können.

Für mich persönlich ist und bleibt es ein faszinierendes Buch, das sich zu lesen lohnt und die Grundlage meines Lebens und den Sinn meines Lebens bildet. Die Denkensweisen sind nicht veraltet, selbst die Schöpfungsgeschichte ist für mich logischer und einfacher zu verstehen, als der Gedanken an einen Urknall. Ein Christ, der sie nich liest oder richtig kennt, kann sich nicht wirklich Christ nennen.

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» .daviD » Beiträge: 1221 » Talkpoints: 5,19 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde es nicht schön, wie von vielen verbohrten Menschen mit großem, fast missionarischem Eifer gegen die Bibel gehetzt wird. Egal, ob man nun streng nach ihren Grundsätzen lebt oder sie nur ganz gelöst und unbefangen durchblättert: sie ist ein großes Werk mit vielen wichtigen und lehrreichen Geschichten drin. sie betont Wertvorstellungen, die sicher nicht alle verkehrt, sondern im Gegenteil sehr erhaltenswert und bedeutsam sind. Ich bin nicht streng gläubig, freue mich aber immer wieder aus vollem herzen über rührende Episoden aus der Bibel.

Ich bin nicht so verbissen dabei und prüfe alle geschilderten Ereignisse auf ihre tatsächliche historische Abgleichbarkeit und Richtigkeit, das ist nicht mein Anliegen. Ich kann, wie viele andere auch, aus diesen, ich nenns mal gesammelten Erzählungen, eine Menge Inspiration und kraft ziehen. Diese Eigenschaften machen das Buch wertvoll und ganz bestimmt berechtigterweise zu einem erfolgreichen Werk.

» Schnibbeldiwapp » Beiträge: 262 » Talkpoints: 35,07 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hi zusammen!

Nun ja, ich gehe erst mal auf die Darstellung von Gott ein, weil sie im Anfangspost so kritisiert wurde.

Ja, die Darstellung von Gott hat sich zwischen dem alten und neuen Testament sehr geändert. Trotzdem muss man das ganze im Ramen der Zeit beachten. Ein zorniger Rachegott war Gott eigentlich nur selten. Um genauer zu sein fallen mir dafür nur 2 Stellen in der Bibel ein. Sodom & Gomorra genau wie die Sinnflut. Man sollte sich aber dringend vor Augen führen, wie Götter zu der damaligen Zeit waren. Sie haben mit den Menschen gespielt und willkürrlich irgendwelche Strafen verhängt, weil ihnen danach war. Dieser Gott hier hat aber nach der Sinnflut etwas gemacht, was nie ein anderer Gott getan hat. Er hat den Menschen versprochen, dass es nie wieder eine Sinnflut geben würde. Gott der alles geschaffen hat, läßt sich dazu hinab, den Menschen etwas zu versprechen. Soetwas war neu und fazinierend.

Ein anderes Gutes Beispiel für diesen Gott wäre die Geschichte, in der er einen Vater zwingt seinen Sohn zu opfern, um ihm zu zeigen, dass er ihn liebt und seine Befehle achtet. Sie geht damit aus, dass Gott den Vater am Ende daran hindert den Sohn wirklich umzubringen und ihm sagt, dass es ihm genug war zu sehen, dass der Vater es getan hätte. - Aus heutiger Zeit ist ein Gott der ein solches Opfer verlangt grausam, selbst wenn er es nicht durchziehen läßt. Schon alleine der Gedanke dass Gott einem Vater befehlen würde das eigene Kind zu opfern wäre für uns undenkbar. - In der damaligen Zeit aber war Gott phantastisch, weil er darauf nicht bestanden hatte. Es war "nur" ein Test. Andere Götter bestanden vielleicht wirklich darauf, dass man ihnen ihre erstgeborenen opferte. Ein Gott dem aber der Test genug ist, der ist barmherzig, der ist wunderbar.

Ja, der Gott aus dem neuen Testament ist anders. Er ist wie ein gütiger Vater den man sich viel eher wünscht in der heutigen Zeit. Meine Theorie dazu: Gott hat durch Jesus gelernt, was es bedeutet ein Mensch zu sein und daraufhin auch seine eigene Sichtweise geändert. Außerdem war er nun Vater und wurde sanfter, wie viele andere Männer auch, die Väter wurden. Wenn man es streng nimmt, ist Jesus ja nicht nur der Sohn Gottes, sondern seine reinkarnation auf der Erde. Er ist ein Teil Gottes, wenn man so will. Jesus, der heilige Geist und Gott sind ja Teil der 3 falitig Keit. Man könnte also sagen, dass Gott durch Jesus erfahren hat, was es bedeutet ein Mensch zu sein. Er konnte die Menschen durch einen anderen Gesichtspunkt kennen lernen und wurde vielleicht auch dadurch weicher was deren Fehler angeht.

Ich persönlich mag den Gott aus dem alten Testament gar nicht, doch ist er nur halb so "grausam", wenn man ihn in die perspektive der damaligen Zeit setzt. Es war ein Gott mit dem man durchaus verhandeln konnte und der sich an die Versprechen die er gab gehalten hat, trotzdem ist einem natürlich der Väterliche, beschützende und verstehende, liebende Gott aus dem neuen Testament lieber und näher. Wenn man das ganze allerdings mal als Wandel ansieht, nicht so unverständlich wie aus dem Gott des alten Testaments der des neuen werden konnte.

Nun zur Bibel selbst: Ich persönlich lese nicht so gerne oder viel in der Bibel. Einzelne Stellen kennt man natürlich aus dem Religionsunterricht oder weil man sie sonst irgendwo aufgeschnappt hat. Türmbau zu Babel, Jospeh und seine Brüder, Sodom&Gomorra, die Sintflut. Jesus Geschichte wiederrum wurde ja öfter verfilmt, gerade die Geburt(Weihnachten) die letzten Tage (Karfreitag) und die Auferstehung (Ostern) sind natürlich sehr bekannt.

Der Verkaufserfolg der Bibel ist natürlich ganz einfach zu erklären. Das Buch wird jedem Kind zur Taufe geschenkt. Meist noch in mehreren ausführungen. Für später direkt mal die richtige Bibel (egal ob das nun eine Lutherfassung ist, eine gemeinheitliche oder eine speziell für Katholische), dann für das Kind vielleicht noch eine Kinderbibel oder Babybibel. Für den Kommunions/Konfirmations-Unterricht brauchen die Kids dann gleich noch eine weitere Bibel, hier wird oft die Gute-Nachricht-Bibel eingesetzt, die leichter verständlich ist und sich besser lesen läßt.

In den USA ist es üblich, in jedem Hotelzimmer ein Exemplar der Bibel stehen zu haben. Selbst in verärmten Ländern haben die Leute die kaum Bücher haben, oft zumindest die Bibel dort liegen. So gesehen kann dieses Buch ja nur das meistgekaufte sein. - Ob nun aber alle die eine Bibel besitzen sie deshalb auch 6 Stunden am Tag lesen ist eher fraglich.

Wichtig ist in meinen Augen nur, dass man nicht alles aus der Bibel wörtlich nehmen sollte. Vieles ist in meinen Augen eher sinnbildlich gemeint. Das ist aber ein anderer Streitpunkt, den ich hier lieber nicht vertiefe.

Gruß Endy

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» Endymion » Beiträge: 1015 » Talkpoints: 21,43 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Hundekeks hat geschrieben:Das Alte und das Neue Testament gehören zu den am meisten gelesenen Lektüren.

Kein Wunder - da gibt es z. B. die Freunde von Gideon, die zahlreich pro Jahr zehntausende Exemplare ankaufen und in dunklen Hotelkommodenschubladen verstecken. Und das mit dem meistgelesen würde ich mal objektiver betrachten, denn verkauft und gelesen ist nicht das gleiche :wink: - bei vielen dient die Bibel nur als Staubfänger.

Hundekeks hat geschrieben:Sie erzählt im alten Testament von einem zornigen Rachegott und im neuen Testament ist er auf einmal ein liebender Gott. Meine Mutter besucht seit 50 Jahren regelmäßig Bibelseminare. Ich versteh nicht was die Bibel so interessant macht. Allein das Wort Gott kommt 7000 Mal vor.

Na in der Bibel gibt es noch mehr, noch offensichtlichere Widersprüche. Das ist aber egal, weil diejenigen, die die Bibel kritisch hinterfragen diese Wdiersprüche sowieso bewusst sind und diejenigen die drauf schwören, immer eine Ausrede haben, warum das jetzt so oder so ist und warum man das nicht so oder so sehen kann usw. oder, oder , oder...

Na warum das Wort Gottes so oft vorkommt, darüber kann man verschiedene Ansichten haben: Es ist ein prima Lückenbüßer / Füllwort, man muss den Leuten bestimmte Dinge indoktrinieren durch ständige Monotonie und Wiederholungen usw. - außerdem ist es leichter statt einer verständlichen Erklärung, die man nachvollziehen könnte, immer nur alles auf irgendeinen selbstprojezierten Gott zu schieben :lol:. Das öffnet einem ungemein viele Türen was die Argumentation angeht - kommt man in eine Sackgasse, einfach Gott sowieso aus dem Zylinder zaubern und aus die Maus.

Klar dass das heute viele aufgeklärte Menschen skeptisch macht, aber die Bibel wurde ja auch nicht in den 70ern geschrieben, sondern in einer Zeit wo man sich nicht wirklich etwas erklären konnte und auch nach einfachen Lösungen suchte, gerade was die "Gründung" des Christentums angeht. Damals haben ja alle auf den Weltuntergang gesetzt - ich frage mich immer ob Jesus selbst je daran geglaubt hat, dass seine kleine Sekte mal länger als 3 - 4 Generation hält. Oder man denke sich mal die Story von Hiob und versucht das mit sachlichen Erklärungen zu verdeutlichen, die teilweise zu komplex geraten (wirtschaftliche Not, Missernten, Pandemien usw.) - macht man halt schnell 'ne Story mit Gott und fertig.

Warum soviele Menschen von diesen Bibelkursen angezogen werden, oder z. B. die Evangelikalen (die christlichen Fanatiker) so einen Boom haben: Heute dürstet es eben wieder viele nach einfachen Lösungen in einer komplizierter werdenden Zeit - dazu kommt natürlich auch, dass der Glaube, egal ob an Gott, Götter oder den Spaghettibaum, über viele Phasen hinwegtrösten kann und in gewisser Weise hier der Satz von Marx "Die Religion ... ist das Opium des Volkes" zutreffend ist: Egal welche - bei uns herrscht eben das Christentum vor, bei anderen der Buddhismus. Und da wir in einem Teil der Welt leben, wo Wissen vor allem über Bücher verbreitet wird ist eben die Bibel ein Bestseller - würden die vier Veden offensiver publiziert werden (so hinduistische Gideons) und hätten die Hindus mehr Geld sähe das vielleicht anders aus.

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» Subbotnik » Beiträge: 9308 » Talkpoints: -7,05 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


soetex hat geschrieben:Religion ist im allgemeinen einfach eine positive Sache, da sie Menschen hoffnung gibt. Wenn Menschen in grosser Not sind und nichtmehr weiter wissen gibt ihnen der Glaube an zum Beispiel Gott einfach Hoffnung doch noch aus der Krise herauszukommen. Viele Menschen haben auch schonmal gebetet und das worum sie in ihrem Gebet baten wurde dann wirklichkeit, weshalb sie dann an einen Gott glaubten und weiterhin gebetet haben.

Das kann ich so nun nicht unterschreiben. Mag sein, dass die Bibel und der Glaube Hoffnung geben, aber in den meisten Faellen wird diese Hoffnung dann bitter enttaeuscht. Ich bin relativ christlich aufgezogen worden, mit Kinderkirche und abends beten und dem ganzen Brimborium. Als ich klein war, hat mir das Geborgenheit vermittelt, aber als ich aelter wurde, habe ich aufgehoert an den ganzen Kram zu glauben, weil ein nicht allmaechtiger Gott in meinen Augen keine Anbetung wert ist, und ein boeser, rachsuechtiger Gott, wie der des alten Testaments schon mal sowieso nicht. Und auf eines von beiden laeuft es in unserer Realitaet nunmal hinaus.

Ich persoenlich denke, dass Bibel und Kirche so populaer sind, weil Glaube Macht bedeutet. Im Mittelalter wurden Unsummen fuer Ablaesse verlangt und man denke nur an die Hexenverbrennungen. Man kann im Prinzip jede noch so schwachsinnige Forderung durchbringen, wenn man sich nur auf Gottes Wort beruft. Und das ist natuerlich sehr praktisch. Glauben macht beeinflussbar und manipulierbar.

Die Bibel ist eben die heilige Schrift, ein Werk, das die Grundsaetze der christlichen Religion schriftlich festhaelt. Und weil so viele Menschen der Hoffnung des Glaubens hinterherrennen, ist eben auch die Bibel so erfolgreich.

» Sorcya » Beiträge: 2904 » Talkpoints: 0,01 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Hallo,

meine Familie ist insgesamt ziemlich gläubig und ich wurde auch dahingehend erzogen. Jedoch bin ich nicht so, dass ich jeden Sonntag in die Kirche gehen oder solche Sachen mache. Das wurde mir alles irgendwie zu seltsam. Meine Mutter hingegen ist im Kirchenvorstand, in der Kindergottestdienstgruppe, Bibelkreis und Sonntag eben Kirchgänger. Zwischendurch liest sie viel in der Bibel. Mein kleiner Bruder ist genauso. Der beginnt nun sein Studium zum Pastor. Also ziemlich krass. Bibel lesen tut er jeden Morgen eine halbe Stunde. In seinen freien Minuten liest er immer in der Bibel oder irgendwelchen christlichen Büchern. Wäre für mich ja nicht gerade die dauerhafte Erfüllung.

Ich kann ja verstehen, dass der Glaube oder die Religion den Menschen Halt gibt. Christen finden darin die Anleitung für ihr Leben und wie sie sich verhalten sollen. Sie schöpfen Hoffnung und Kraft daraus. Ich denke das ist ja in jeder Glaubensrichtung so, doch z.B. der Koran ist ja nicht so weit verbreitet und in viele Sprachen übersetzt. Warum gerade die Bibel so beliebt ist, weiß ich nicht. Sie ist halt auch in ganz viele Sprachen übersetzt und die Kirche macht ja auch viel so Missionsdienst. Die Bibeln bekommt man ja teilweise sogar geschenkt, damit man sich zum Glauben bekehrt.

Dass das alte und neue Testament sich unterscheiden in Bezug auf die Beschreibung von Gott habe ich auch schon gemerkt. Wobei man ja andererseits auch im alten Testament so Stellen hat, in denen Gott als liebend und gnädig beschrieben wird. Die "Sünder" werden ja in beiden Teilen bestraft soviel ich weiß.

» Carmili » Beiträge: 539 » Talkpoints: 0,62 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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