Internat gegen schlechte Noten?

Ich bin 16 Jahre alt und meine Eltern möchten mich gerne auf ein Internat abschieben. Begründen tun sie das mit meinen schlechten Schulnoten. Besonders in Chemie, Physik und Mathe habe ich halt so meine Probleme. Ich wollte nun, dass meine Eltern mir Nachhilfestunden finanzieren, dass lehnten sie allerdings ab und kamen mit der Internatsidee. Grundsätzlich weiß ich ja, dass ich etwas tun muss um irgendwann mein Abitur machen zu können, aber ich glaub nicht, dass die Noten in einem Internat wirklich besser werden.

Hat jemand die Erfahrung gemacht, dass die Noten durch den Aufenthalt im Internat wirklich besser werden oder werden sie vielleicht sogar schlechter?

Erfahrungen habe ich damit nicht gemacht, aber ich kann dir einen Internatsaufenthalt nur wärmstens ans Herz leben. Der Aufenthalt hat nur Vorteile für dich. Nicht nur, dass du dort besser betreut wirst, sondern auch der soziale Kontakt wird dort besser sein und du wirst viel selbstständiger werden.

Wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte auf ein Internat zu gehen, dann hätte ich sie auf jeden Fall genutzt. Du siehst mittlerweile wahrscheinlich nur die negativen Seiten, aber du solltest dir das wirklich mal durch den Kopf gehen lassen!

Ich habe in meinem Bekanntenkreis auch einige Personen, die während der Mittelstufenzeit mehr oder weniger freiwillig auf ein Internat gewechselt haben. Ich kann natürlich nicht sagen, wie sie sich entwickelt hätten, wenn sie weiterhin eine reguläre Schule besucht hätten, allerdings kann ich nicht behaupten, daß die Internatszeit den meisten Personen gut getan hat, da kaum jemand ein gutes Abitur geschafft hat, obwohl alle keineswegs unintelligente Personen waren.

Ich kann nur nicht sagen, wie repräsentativ meine Erfahrungen sind da ein Großteil jener Leute recht wohlhabende Eltern hatte und von kleinen Verfehlungen über Saufparties im Wohntrakt bis hin zu Brandstiftung dank Papis Konto alles ohne Folgen blieb. Jedenfalls schien der allgemeine Tenor zu sein möglichst viel Chaos zu verbreiten und möglichst wenig für die Schule zu tun. Ich war ja auch nicht gerade ein Musterschüler aber gegen die Internatsschüler war ich wirklich ein Engel.

Aber such du dir lieber Meinungen aus erster Hand.

Es kommt immer auf das Internat an. Es muss nicht das Schlechteste sein, seine Schulzeit im Internat zu verbringen. Ich kenne einige aus meinem Jahrgang und später, die in einem Internat ihr Abi gemacht haben und alle haben es spielend geschafft.

In einem Internat (ein gutes natürlich) wird mal viel mehr gefördert als zu Hause. Denn dort ist in den meisten Fällen die Ganztagsschule. Außerdem werden die Hausaufgaben in einer Gruppe gemacht und man kann immer wieder nachfragen, wie was geht, wenn man es im Unterricht nicht so geschnallt hat.

Ich habe damals meine Freunde aus dem Internat beneidet. Wäre gerne auch dort hin gegangen, aber das wollten meine Eltern nicht. Wenn man sich genau nach dem Internat erkundigt , kann es auch sehr große Vorteile haben in einem Internat den Schulabschluss zu machen.

Ich bin ehrlich gesagt davon ausgegangen, dass die Kosten für ein Internat deutlich höher wären als die Kosten für Nachhilfestunden, daher kann ich die Reaktion der Eltern nicht so wirklich nachvollziehen. Für mich sieht es so aus als würden sie sich das Geld für die Nachhilfe sparen wollen, aber das Internat wäre doch teurer oder sehe ich das falsch? Abgesehen davon bin ich der Ansicht, dass die Schulform an sich keine Rolle spielt. Es gibt überall gute und schlechte Bildungseinrichtungen, man muss nur die richtigen auswählen, um seine Ziele zu verfolgen.