Was ist los mit den Jugendlichen von heute?
Wenn ich mir so ansehe, wie halbbetrunkene junge Menschen von einer Kneipe in die nächste ziehen, dann frage ich mich wirklich, ob die nichts Besseres zu tun haben. Ich weiß nicht, aber früher, als ich in dem Alter war, da gab es mehr, als sich einfach nur blind zuzuschütten. Und dann gibt es noch solche, die wirklich den ganzen Tag vor ihrem PC sitzen, und zocken.
Ich finde, dass junge Menschen einfach mehr Anregungen brauchen, um auch mal Dinge zu tun, die sie zu Höherem inspirieren. Was sagt ihr dazu?
Ich bin ja auch noch Jugendlicher, und ich kann dir in einer Sache wirklich zustimmen, weil es mich selber betrifft!
Ich sitze auch viel Zeit vor meinem PC, jedoch nicht um zu zocken, sicherlich mach ich das auch manchmal mit guten Freunden, sondern, ich bin hier im Forum tätig, oder schreibe in anderen, dann mach ich aber auch mal wieder was für die Schule! Ich finde das auch extrem schade, dass ich soviel vorm PC hocke, aber irgendwie ist es wirklich viel bequemer, als alles andere!
Das mit den jungen Menschen, die von Kneipe zu Kneipe ziehen kann ich jetzt nicht so nachvollziehen, gibt es aber auch ohne Frage sehr oft!
So was sehe ich leider auch sehr oft. Die Jugendlichen brauchen einfach mehr Perspektiven in ihrer Freizeit, die ihn von allen Seiten genommen werden. Denn wo haben wir denn noch ein Jugendclub wo die Jugendlichen ihre Freizeit verbringen können? Ganz, ganz wenige wenige die muss man doch schon im Heuhaufen suchen und man findet nur ganz schwer einen.
Man darf hier aber auch nicht verallgemeinern. Ich kenne keinen Jugendlichen, der halbbetrunken von Kneipe zu Kneipe zieht. Jedenfalls nicht unter der Woche. Und am Wochenende, okay, mal ehrlich, klar, das darf nicht zu früh anfangen, aber wer hat denn nicht seine Grenzen mit dem Alkohol ausgetestet? Das war früher nicht anders! Vielleicht hat sich die Altersgrenze etwas verschoben, was nicht gut ist, aber bisweilen auch an den Eltern liegen könnte?!
Anregung für Jugendliche gibt es ja eigentlich viele. Instrumente, Jugendgruppen, Chöre, Freiwillige Feuerwehr, Sport, etc.
Zum Thema PC. Irgendwie ist es für viele Menschen zu recht völlig unverständlich, wie man soviel Zeit am PC verbringen kann. Dabei werden auch hier oft soziale Kontakte gepflegt, das mag nicht so gut sein, wie sich real mit den Menschen zu treffen aber es kann auch Vorteile haben. Ich kenne einen 15jährigen Jungen, der sehr viel Kontakt zu anderen Jugendlichen im Ausland pflegt und so sein Englisch dramatisch verbessert hat. Solche Chancen des Computers und speziell des Internets sollte man nicht außer Betracht lassen! Natürlich darf es nicht ausarten zu einer Sucht, das ist wohl klar. Aber man sollte den PC auch nicht verdammen, finde ich.
Es gibt hier zwar Dinge die die Jugendlichen unternehmen können, auch einen Jugendtreff, allerdings gibt es immer wieder diese KINDER die meinen sie wären was besseres und vertreiben andere dann die einfach nur zum Spaß mal da hingehen wollen. Das sind auch immer genau die Leute die die Schaukeln auf den Spielplätzen kaputt machen und anderen den Spaß nehmen wollen.
Ich bin selbst einer von diesen Jugendlichen die abends in ne Kneipe gehen, was allerdings nur sehr selten im Vollsuff endet, ich sitze auch oft vorm PC, denn dank meiner Arbeit hab ich kaum noch Zeit für irgendwas anderes, ich wohne auf dem Dorf und kann auch meine Freunde nur mit dem Bus etc erreichen, weil die alle auf die umliegenden Dörfer verteilt wohnen. Für Leute in meinem Alter gibts aber auch keine speziellen Einrichtungen, Sportzentren oder Angebote, ich werde jetzt 19 und das einzige wo ich hingehen kann ist die Kneipe, denn für einen Sportverein hab ich keine Zeit.
Natürlich haben die meisten Jugendlichen früher oder später ihre ersten Erfahrungen mit Alkohol. Das eine oder andere Mal endet das sicher auch im Vollrausch. So lernt man ja seine Grenzen kennen. Trotzdem kenne ich persönlich keine Jugendlichen die dauernd von Kneipe zu Kneipe wandern um sich dort vollaufen zu lassen. Das ist mit den heutigen Preisen für Jugendliche ja auch kaum noch finanzierbar. Genauso kann es sehr teuer werden, sich in der Disco bis zum Rausch zu betrinken. Wirklich passieren tut das ja bei den sogenannten "Flatrate-Partys" und die haben meiner Meinung nach mittlerweile schon abgenommen.
Hier wird im Ausgangspost wieder gnadelnlos verallgemeinert. Es trifft halt auf ein paar zu, aber das sind dann halt auch die einzigen die einem auffallen. Davon abgesehen ist das auch nur am Wochenende der Fall. Unter der Woche können die Teens wohl kaum raus. Sie müssen die Disco ja sowieso um 22Uhr oder 0Uhr (kenne gerade die Bestimmungen nicht so genau) wieder verlassen.
Ich selber war während meiner Oberstufenzeit Jugendleiter in einer Jugendgruppe meiner Kirche. Die Jugendlichen haben das Angebot gerne angenommen. Das dort Alkoholverbot war, versteht sich ja von selbst. Trotzdem kamen sie gerne jede Woche hin. Wenn Angebote bestehen, werden diese auch von vielen Jugendlichen gerne genutzt. Dies bekommt man ja nur nie zu sehen oder zu hören, denn wie gesagt, auffallen tun halt immer nur die Negativbeispiele.
Zum Thema PC: Es ist für mich noch ein Unterschied darin, was das Kind denn vor dem PC macht. Wenn es mit anderen Chattet oder sich in sozialen Netzwerken beteiligt (wobei man dort natürlich vorsichtig sein sollte, gibt ja genug Negativpresse zum Schülervz, Studivz und co) oder auch in Foren schreibt, sehe ich da eigentlich keine Probleme. Es kann sogar positive Effekte haben, da man so sehr viele neue Leute, sogar aus anderen Ländern kennen lernen kann. Ich würde es aber auch nicht verteufeln, wenn die Kids 1-2 Stunden am PC spielen. Warum auch nicht?
Und ich würde mir auch keine so großen Sorgen machen insgesammt. Viele sind in Sportvereinen, ob das nun Fußball, Handball, Schwimmen(als Leistungssport oder Lebensrettungssport ala DLRG) oder Judo und co. betrifft. Ich habe zumindest nicht gehört, dass die Beitritte bei Sportclubs in den letzten Jahren irgendwie dramatisch gesunken sind.
Und da Federmäppchen ja immer gern gegen unsere heute Jugend wettert, möchte ich doch mal wieder ein Beispiel vergangener Zeiten rausgragen. In den 60ern und 70ern war es doch bei den Jugendlichen Gang und Gebe Haschisch zu rauchen. Ein paar tun das auch heute noch, aber momentan ist Alkohol wohl eher der Trend. Wie gesagt, das ganze ist aber wie gesagt schon lange vor der heutigen Generation losgegangen. Ich empfehle mal das Buch "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" und das ist aus den 70ern. Dagegen sind die Kids die sich heute mal betrinken noch harmlos.
Also ein Punkt, welcher die Zuhnahme von den "Problem-Jugendlichen" erklären könnte, ist eventuell das schwinden der klassischen Familien. Während früher meist ein Elternteil (meistens die Frau) zu Hause war, wenn die Kinder von der Schule kamen, sind heute entweder beide Elternteile beim Arbeiten oder es handelt sich eh um einen alleinerziehenden Vater bzw. eine alleinerziehende Mutter. Dadurch beschäftigt sich über den Tag nach der Schule niemand mit den Kindern und diese versuchen eben anderweitig ihre Beschäftigung zu finden. Und das ist eben heutzutage daheim der Fernseher, die Konsole oder eben der PC. Das klassische Buch ist dagegen heutzutage eher nicht mehr so gefragt.
Grundsätzlich sollte man diese Medien natürlich nicht verdammen. Sie haben viele gute Seite, die vor mir schon beschrieben wurden, jedoch bergen diese Medien eben auch Gefahren. Dies kann ein Hardcore-Porno im Internet sein, oder der erst vom Schulhof erhaltene Ego-Shooter. Und wenn Kinder zu früh damit in Kontakt kommen und das ganze nicht alleine richtig verarbeiten können, haben sie zunächst niemanden mit dem sie darüber reden können und abends sind die Eltern sogar auch noch eventuell zu erschöpft von der Arbeit um darauf eingehen zu können.
Natürlich gibt es für jedes Kind die Möglichkeit in einem Verein oder einfach in einer Gruppe von Freunden (solange es keine Alkohhol-Clique ist) sich nach der Schule auch anderweitig zu beschäftigen. Allerdings nutzen einige dieses Angebot eben nicht. Vielleicht ändert sich ja etwas mit den Ganztagesschulen, wer weiß.
Das ganze soll natürlich keine Verallgemeinerung sein. Es gibt viele Kinder/Jugendliche die auch ohne Eltern zu Hause mit der Situation ohne Probleme klar kommen. Jedoch sind das dann in der Regel auch nicht die "Problem-Jugendlichen" die hier im ersten Post beschrieben sind.
Ich finde deine Sichtweise etwas überzogen. Kann es sein, dass du eher deine Erinnerungen an "damals" idealisierst, als reale Kritik an der gegenwärtigen Jugendkultur zu üben?
Nun, ich selbst bin 19, vielleicht das beste Alter um über dieses Thema urteilen zu können. Jugendliche kennen mitnichten nur die Sauferei oder den PC. Wir sitzen abends zusammen, schauen mal einen Film oder machen gemeinsam ein Lagerfeuer, gehen campen oder verreisen etc pp. Sicherlich - und das war bei dir, ganz egal wie du alt du bist, sicher nicht anders - gehen wir auch mal in eine Bar oder in die Disko, das ist doch völlig normal. Ganz sicher ist auch, dass es da Leute gibt, die mehr bzw. zu viel saufen und welche, die sich am PC von ihrer Außenwelt gewissermaßen isolieren (durch die Möglichkeiten des Internets heutzutage eben nur gewissermaßen).
Nun schreibst du die Jugendlichen müssten durch ihre Tätigkeiten zu etwas "Höherem" inspiriert werden. Sag mir bitte was du zum Beispiel für etwas "Höheres" hältst, andernfalls bleibt das für mich eine eher hohle Phrase.
Das Jugendliche sich ständig betrinken, von Kneipe zu Kneipe ziehen und ihre Freizeit nur am PC verbringen finde ich auch zu allgemein betrachtet.
Unter der Woche sieht man bei uns sehr selten Jugendliche von Kneipe zu Kneipe ziehen. Es ist eher auffallend das an den Wochenenden sehr viel Getrunken wird. Aber war das nicht schon immer so? Bei Freunden ist mir aufgefallen, dass der Genuss von Alkohol mit steigendem Alter stark zurück ging. Klar gibt es auch welche die eigentlich den ganzen Tag betrunken sind und nicht wissen was sie mit sich und ihrer Freizeit anfangen sollen. Es fällt nur extrem auf und bleibt eher im Gedächtnis. Diese Jugendlichen machen aber den kleinsten Teil der Jugend von Heute aus. Aufgefallen ist mir aber auch das dieser Teil in den letzten Jahren immer größer wurde.
Doch sehe ich da, die Wurzeln des Übels im Elternhaus und dem sozialen Umfeld.Manche Eltern haben in der heutigen Zeit keine Lust bzw. Zeit, sich um das Verhalten ihres Nachwuchs zu kümmern. Darin sehe ich das Hauptproblem. Diese Jugendlichen wachsen großteils ohne Regeln und Kontrolle auf, was zum Abdriften, in ein chaotisches Leben, führt.
Mit Angeboten für Jugendliche ist das Problem sicher nicht gelöst. Diese Extremfälle sind nur sehr schwer, auf wieder annehmbare Bahnen zu lenken. Da ist es schon sehr schwer überhaupt an die Jugendlichen heran zu kommen.
Das Jugendliche sehr viel Zeit am PC verbringen kann ich nicht abstreiten, doch die meisten nutzen Programme wie ICQ und Skype um sich mit ihren Freunden aus zu tauschen. Es wird auch am PC vieles für die Schule erledigt. Inhalte die im Unterricht behandelt und für die Hausaufgaben wissenswert sind, sind sehr schnell im Internet zu finden. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass ab einem gewissen Alter, der PC nicht mehr so häufig zum Spielen genutzt wird. Klar ist auch das es auch hier wieder Extremfälle gibt, was aber auch durch frühes Einschreiten der Eltern verhindert werde kann.
Von daher, sollten man sehr vorsichtig sein, ob man wirklich alle Jugendlichen über einen Kamm scheren kann oder doch besser nur Extremfälle aufzeigt.
Meiner Meinung nach sind die Jugendlichen heute nicht viel schlimmer als vor 30 Jahren auch. Es wird nur durch die Medien viel mehr an die Öffentlichkeit getragen. Damals konnten übrigens keine Spiele gespielt werden am Computer, weil es die Dinger nicht gab.
Jugendliche waren immer schon so wie sie heute sind. Auch die Geschichte, dass sie immer früher "reif" werden, ist nichts neues. Auch das gabs damals schon!
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