Steht Beziehung Selbstverwirklichung im Weg?

vom 04.09.2008, 23:49 Uhr

Hi!

Viele Zeitgenossen sind der Ansicht, dass das Single- Leben bezogen auf die Selbstverwirklichung besser geeignet ist, als zum Beispiel eine Ehe. Dagegen muss ich aus eigener Erfahrung sagen, dass vielleicht in der Jugend es besser sei keine allzu feste Beziehung zu haben. Denn die Jugend ist dafür da, sich auf allen möglichen Gebieten auszutoben.

Mir tun die Kids von heute Leid, die mit sechzehn Jahren schon die vierte Beziehung hinter sich haben. Ich finde in einem gewissen Alter ist die Beziehung für einen selbst, für das Selbstwertgefühl förderlich. Ist der Kopf reif für eine Beziehung, ist es der Körper sicher auch.

» Federmäppchen » Beiträge: 212 » Talkpoints: -0,79 » Auszeichnung für 100 Beiträge



In der Jugend wird man doch aber immer durch äußere Einflüsse bestimmt. Das hat diese Zeit ja in der Regel so an sich. Man wird beeinflusst von seinen Freunden, von den Medien und von dem, was in der Generation eben so angesagt ist und theoretisch schadet das ja auch der Selbstverwirklichung. Aber eben wirklich nur in der Theorie, denn sonst müssten wir heute alle darunter leiden, dass wir in unserer Jugend nicht so werden und sein konnten, wie wir selbst wollten.

Ich bin der Ansicht, dass jeder von uns unter diesen Einflüssen gelitten hat, auch unter den Einflüssen eines Partners oder dem Zwang, dringend einen haben zu müssen und so weiter. Aber trotzdem ist das normal und man entwickelt sich eben erst später zu dem, was und wie man eigentlich ist und sein möchte.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Also ich finde dass man, wenn man in der Pubertät ist, mit genug anderen Sachen zu kämpfen hat und dann vielleicht keine super ernste Beziehung eingehen sollte. Denn in dem Stadium finden die meisten ja erst zu sich selbst. Sie nehmen sich eventuell ein Vorbild oder auch mehrere, sehen welche Eigenschaften sie gerne hätten und je nachdem eignen sie sich diese auch an.

Ich sehe das an meiner Schwester. Diese hat letztens erst ihren Freund in den Wind geschossen, da er es ihr nicht möglich machte, so zu sein bzw. zu werden wie sie das möchte, und das ist schlecht. Also als Single ist es wohl schon einfacher sich so zu "entwickeln" wie man es selber auch gerne hätte, zumindest in der Pubetät. Aber ich denke das Meiste kommt auch aus dem Elternhaus und dem Freundeskreis.

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» jenny7488 » Beiträge: 324 » Talkpoints: 2,24 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es gibt beides. Beziehungen welche die Selbstverwirklichung total behindern. Aber es gibt auch Beziehungen wo sich die Partner gegenseitig fördern. Man kann auch nicht grundsätzlich sagen, das es schlecht ist, wenn man in seiner Jugendzeit schon eine recht feste Beziehung führt.

Gerade im zwischenmenschlichen Bereich kann man nicht alles am Alter fest machen. Das geht praktisch schon bei der Zeugung eines Kindes los. Es gibt für alle Entwicklungen Zeiträume. Und dabei gibt es eben auch Kinder die da völlig daneben liegen.

Ebenso ist das auch beim Erwachsenwerden. Manch ein Jugendlicher ist mit 16 Jahren schon soweit, das er die Verantwortung für eine eigene Familie locker tragen kann und andere spielen da noch mit der Autorennbahn in dem Alter. Man kann also da nie pauschalisierte Aussagen treffen.

Wobei im Kommunikativen/Psychologischen Bereich das Thema Selbstverwirklichung wieder ganz andere beleuchtet wird und man es vom Alter her eher um die 40 bis 50 einordnen müsste.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Diese Frage lässt sich schwer Pauschalisieren. Jeder definiert seine Selbstverwirklichung natürlich anders und viele Menschen suchen sich ihre Partner auch so aus, dass man mehr oder weniger das selbe Lebensziel im Leben hat.

Beziehungen, die nicht das selbe Ziel haben, dass dabei aber nicht deckend sein muss, gehen früher oder später immer auseinander oder enden in völliger Desillosionierung. Zumindest war es bisher bei allen Beziehungen so, die ich geführt habe und auch bei beobachten Beziehungen stellte sich meine Beobachtung ein.

» Kavijaahr » Beiträge: 138 » Talkpoints: 5,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo zusammen!

Eine Beziehung in jungen Jahren muss ja nicht immer hinderlich sein. Es kann sicher auch zur Selbstverwirklichung beitragen. Ich selbst hatte während der Pubertät keinen Freund. Ich war da auch mit ganz anderen Sachen beschäftigt. Außerdem muss ich sagen, dass ich früher oft plötzlich die Dinge gut fand, für dich sich jemand interessierte, den ich gut fand.

Eine Partnerschaft kann sicherlich auch zur Selbstverwirklichung und Entwicklung verhelfen. Ich denke, dass eine Beziehung nur wirklich gut ist, wenn man sich gegenseitig dabei hilft und unterstützt, sich weiter zu entwickeln und sich entfalten zu können.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Gute Frage, ich sage Jein. Selbstverwirklichung sieht doch jeder anders und ich denke in jungen Jahren macht man sich da keine große Gedanken. Ich sage mal dass Beziehung irgendwie immer ein Kompromiss ist - je nach Beziehung kann der Kompromiss größer oder kleiner sein und dann leidet evtl. auch die Möglichkeit der Selbstverwirklichung darunter.

Auf mich selbst bezogen würde ich die Frage mit Ja beantworten weil ich einfach mit fast 30 schon viele Beziehungsjahre mit unterschiedlichen Partnern hintermir habe - und wenn ich mal zurückblicke, habe ich selbst für mich mehr getan als ich mal single war. Daran bin ich natürlich selber schuld denn es hat mich ja keiner gezwungen. Das hole ich jetzt alles nach und hab erstmal genug von festen Beziehungen für die nächsten 3 Jahre

Beziehung ist eine Sache, Selbstverwirklichung eine Andere aber die beiden Dinge können sich durchaus positiv verwischen was aber leider nicht immer funktioniert.

» Armin » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Eine Beziehung kann, muss aber nicht der persönlichen Entfaltung und Selbstverwirklichung im Wege stehen. Je eigenständiger die beiden Partner Ziele auch unabhängig von der Beziehung anstreben und verwirklichen können, desto weniger hindert die Beziehung als solche diese Leute an ihrer Selbstverwirklichung.

Grundsätzlich denke ich, dass Beziehungen am besten zwischen Leuten funktionieren, die sich selbst unabhängig voneinander verwirklichen können. Wenn ein Partner selbst kein Lebensziel hat und nur als kleines Anhängsel fungiert, führt das in der Regel irgendwann zur Frustration und oft auch zu Neid. Dies wiederum kann eine Beziehung auch schädigen.

Der Bruder eines Bekannten hat eine Ehefrau, die selbst überhaupt kein eigenständiges Leben führt. Sie ist nur Hausfrau, arbeitet nicht und hat auch keine anspruchsvollen Hobbys. Man merkt richtig, wie diese Frau sich an ihren Mann klammert und ihn idealisiert. Unter anderem damit bremst sie ihn auch in seiner Selbstverwirklichung, da sie ihm auf eine seltsam subtile Weise immer wieder Steine in den Weg legt. Letztendlich ist es nur ihr Neid auf seine Erfolge.

Wenn beide Partner ein erfülltes Leben unabhängig voneinander führen, können sie auch zusammen ein gutes Team bilden.

Das Beispiel mit den Kids heutzutage finde ich irgendwie unpassend. Was genau willst du damit sagen? Wenn jemand mit 16 schon vier oder noch mehr Beziehungen hinter sich hat, kann ich das in der Regel nicht ernst nehmen. Zweimonatsgeschichten bei Kindern sind meiner Meinung nach keine wirklichen Beziehungen. Ich denke auch, dass viele dieser kurzen Jugendgeschichtchen keinen nennenswerten Einfluss auf die Entwicklung junger Leute haben. Natürlich lässt man sich als junger Mensch eher von anderen Leuten oder irgendwelchen Gegebenheiten beeinflussen. Allerdings sind das oft Dinge, die nicht so tief gehen, dass sie wirklich gravierende Folgen haben. Bei den wenigsten Geschichten zwischen diesen Kiddies ist das so.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Wenn sich nur noch auf den Partner konzentriert und das gesamte Leben nur noch nach ihm, bzw. gemeinsamen Unetrnehmungen ausgerichtet wird, steht eine Beziehung natürlich ganz eindeutig der Selbstverwirklichung im Wege. Aber so muss das ja nicht ablaufen, frisch Verliebte glucken zwar am liebsten den ganzen Tag (und die Nacht) aufeinander und würden wahrscheinlich, wenn sie es könnten, sogar auch, aber das vergeht nach einigen Wochen ja wieder, dann hat sich meist der Alltag eingespielt, man trifft sich auch wieder mit Freundinnen und merkt, dass man doch noch ein anderes Leben hat.

Das Singledasein tut aber gerade Frauen meist für die Karriere gut, man ist unabhängiger, wenn kein Ehemann und keine Kinder da sind, kann sich komplett auf den Beruf und das berufliche Weiterkommen konzentrieren. Das ist in Beziehungen nicht immer gegeben, besonders wenn die Frau sehr ehrgeizig ist und so ein richtiges Arbeitstier und auch mal mehr Stunden als nötig beschäftigt. Hat sie einen Partner, der das versteht, sie vielleicht sogar unterstützt und in ihren Karriereplänen etwas Positives sieht, ist das natürlich ideal. Aber oftmals ist das eben nicht der Fall, ehrgeizige Frauen werden schnell mal als "karrieregeil" abgestempelt, während man das bei Männern immer noch als ganz normal ansieht.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Das kommt meiner Meinung nach darauf an, was du unter Selbstverwirklichung verstehst. Ich habe beispielsweise eine sehr gute Freundin und diese hat panische Angst vor einer Schwangerschaft. Sie hatte bisher auch schon zwei feste Beziehungen hinter sich, aber als diese Beziehungen beendet wurden, war sie nur wenig traurig und an sich sogar froh darüber und meint dann immer, dass sie jetzt mehr Zeit für sich hatte. Sie selbst meint auch immer, dass sie später nach dem Studium gerne viel Reisen würde und sich dann um ihre Karriere kümmern würde. Das ist zwar alles schön und gut, aber geht eben sehr schlecht, wenn man in einer Beziehung steckt, denn zum einen kann man den Partner ja schlecht auch dazu zwingen, die Arbeit aufzugeben und mal ein Jahr nur zu reisen und zum anderen finde ich es teilweise auch ein bisschen problematisch, sich um die Karriere zu kümmern, wenn man eine Beziehung hat, vor allem wenn man für die Karriere auch gerne ins Ausland gehen würde.

So einfach ist das ganze also nicht und ich denke schon, dass dann entweder die Karriere oder die Beziehung leiden würde, aber es sind nicht alle Menschen der gleichen Ansicht wie meine Freundin und meinen, dass sie auch wenn sie um die 30 Jahre alt sind, noch gerne auf feste Beziehungen verzichten würden, wenn sie dafür eben eine Karriere haben können und sich in dieser Form selbst verwirklichen können. Ich finde es an sich aber nicht schlimm, wenn man als Jugendlicher Beziehungen eingeht, man lernt dabei schließlich auch einiges, denn ich stelle es mir reichlich schlimm vor, erst in späterem Alter die erste Beziehung zu haben und dann gar nicht zu wissen, wie das so funktioniert und wie man auf den Partner eingeht. Es ist nichts schlimmes, aber eine Familienplanung sollte meiner Ansicht nach daraus nun auch nicht zwingend entspringen, besonders dann nicht, wenn man noch so jung ist.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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