Warum leiden Adoptivkinder immer?
Hi!
Ich kenne Fälle, wo Adoptivkinder aufs Übelste gehänselt werden, meistens von den Schulkameraden. Wieso haben Adoptivkinder oft eine so schlechte Stellung unter Kindern. Meistens haben viele Kinder eine schlimme Vergangenheit hinter sich. Adoptivfamilien sind die letzte Rettung manch armer Seele.
Ich selbst war als Kind Vollwaise. Mit fünf Jahren fand ich ein kinderloses Ehepaar, das mich als ihren Sohn aufnahm. Meine Kindheit war einwandfrei, von allen Verwandten wurde ich liebevoll in die Familie integriert. Mir blieb ein Leben im Kinderheim erspart und ich dank allen Göttern dafür. Denn die familiäre Geborgenheit ist das Um und Auf für Persönlichkeitsausbildung. Kennt ihr Fälle wo Adoptivkinder marginalisiert werden?
Auch wenn sich Beitrag und Überschrift widersprechen (einerseits die Behauptung Adoptivkinder würden immer marginalisiert, andererseits sich selbst als Beispiel für das Gegenteil nennen) und der Autor scheinbar eine multiple Persönlichkeit besitzt (zumindest wenn man die unter dem Account veröffentlichten Beiträge betrachtet), ist das doch ein sehr interessantes Thema. Ich kenne ein Kind, das kurzzeitig unter seiner Adoption litt. Aber auch nur, weil die Eltern dem Kind nie etwas von der Adoption erzählt hatten, ein gleichaltriges Kind von seinen Eltern im Alter von sieben Jahren davon erfuhr und dies dem Adoptivkind in sehr gehässiger Form um die Ohren gehauen hat. Aber selbst in diesem Fall war das Mitgefühl ganz schnell auf der Seite des adoptierten Kindes.
Ob ein adoptiertes Kind stigmatisiert bzw. marginalisiert wird, ist wohl von mehreren Faktoren abhängig. Am wichtigsten erscheint mir hier die adoptierende Familie und deren Umgebung, je nach Alter sicher auch die Persönlichkeit des Kind.
Ich bin auch ein Adoptivkind, und ich kann jetzt nicht sagen, das ich irgendwie von anderen Kindern deswegen schlecht behandelt worden wäre. Ich weiß aber auch gar nicht mehr, ob das die anderen Kinder wußten, oder ob ich es nicht gesagt habe, weil ich es peinlich fand.
Aber klar kann es durchaus vorkommen, das es von anderen Kindern geärgert wird deswegen. Kinder können da sehr grausam sein. da kommen bestimmt so Sprüche wie "deine Mutter hat dich nicht lieb gehabt, dich wollte niemand haben", oder noch andere blöde Kommentare.
Aus diesem Grund würde ich das auch nicht jedermann erzählen. Und das Kind sollte es dann auch niemandem erzählen, es sei denn, es hat damit keinerlei Probleme, und kann damit umgehen, was natürlich altersabhängig ist.
Federmäppchen hat geschrieben:Ich kenne Fälle, wo Adoptivkinder aufs Übelste gehänselt werden, meistens von den Schulkameraden. Wieso haben Adoptivkinder oft eine so schlechte Stellung unter Kindern.
Auch, wenn da kein Fragezeichen steht, fasse ich diese Aussage mal als Frage auf. Und zwar, muss ich ehrlich sagen, verstehe ich nicht, wieso du dich darüber wunderst. Ist dir noch nie aufgefallen, dass zahlreiche Menschen alles ablehnen und zum Teil Kinder auch alles und jeden mobben, was von dem, was sie für "normal" halten, irgendwie abweicht? "Fremdes", "Seltsames" wird doch von vielen Menschen verspotet oder zumindest abgelehnt. Egal, ob Gruftis, Ausländer, Scheidungskinder, oder eben auch Adoptierte. Alles, was als "unnormal" gilt. Wobei natürlich nicht jeder Mensch so diskriminierend ist, aber grundliegende Tendenzen dazu hat unsere Gesellschaft und so einige Leute zeigen das auch.
Ich kenne eine Adoptivkind, wo die Eltern schon sehr früh offen mit dem Thema umgegangen sind. Der Junge konnte es also nicht irgendwie mal per Zufall erfahren. Es war auch im Umfeld bekannt und der Adoptivvater spricht heute noch sehr offen darüber. Die Adoption ist 39 Jahre her.
Da gab es nie irgendwelche Probleme mit dem Thema. Der Junge wurde nie geärgert deswegen. Sicher gibt es auch andere Fälle, aber soweit mir bekannt, entstehen diese eher, wenn das ganze unter den Teppich gekehrt wird und andere Kinder das halt mal so nebenbei zu Hause aufschnappen.
Aber ich gebe Wawa666 dabei Recht, das es nicht am adoptieren selbst liegt, wenn die Kinder deswegen zu leiden haben, sondern weil es nicht in die gesellschaftliche Norm passt. Dazu meist noch ein Tabuthema ist und das gibt dann halt genug Angriffsfläche.
Irgendwie widerspricht sich dein Threadname und der Text darin. Du schreibst alle Adoptivkinder haben einen schlechten Start ins Leben und dann beschreibst du deine Situation und erzählst dass alles gut gegangen ist und du total glücklich warst.
Ich nehme an es war missverständlich ausgedrückt und du meinst verwaiste Kinder welche nicht adoptiert werden? Weil die meisten Adoptivkinder werden ganz normal in ihrer Umgebung aufgenommen und oftmals wird darüber gar nicht viel gesprochen. Einer meiner Schulkollegen wurde im Kindesalter von 2 Jahren adoptiert und hat sich super eingelebt bei den Adoptiveltern. Ich wusste es jahrelang nicht, obwohl er sich dessen bewusst war. Er wurde wie das eigene Kind erzogen und hat viel Liebe erfahren, so wie du es in deiner Situation beschreibst.
Kinder die allerdings im Heim aufwachsen und verwaist bleiben, somit auch nicht adoptiert werden haben es aber auf jeden Fall schwerer. Da ist es ja meist so dass sie in extra Schulen gehen müssen oder gar in die Sonderschule. Oft fehlt die Zuwendung, Liebe und spezielle Aufmerksamkeit. Im Heim hat man nicht so viele Betreuerinnen dass sich jede um ein Kind kümmern konnte. Da sieht man sicher einen großen Unterschied zu den anderen Kindern.
misses_jessica hat geschrieben:Weil die meisten Adoptivkinder werden ganz normal in ihrer Umgebung aufgenommen und oftmals wird darüber gar nicht viel gesprochen. Einer meiner Schulkollegen wurde im Kindesalter von 2 Jahren adoptiert und hat sich super eingelebt bei den Adoptiveltern. Ich wusste es jahrelang nicht, obwohl er sich dessen bewusst war.
Nun, da ist natürlich die Frage, ob er es nur nicht erzählt hat, weil es für ihn selbstverständlich war, oder vielleicht doch aus Angst, dass, wenn er es erzählt, er zum Gespött anderer Mitschüler (damit meine ich nicht zwangsläufig dich, aber ihr werdet ja mehr in der Klasse gewesen sein, als nur zwei Leute) wird. Die Beteuerungen, dass man nie spotten würde, die kenne ich zu gut. Die hören "andersartige" Menschen sehr oft. Beispielsweise kenne ich einige Homosexuelle, denen gegenüber wurde auch immer Toleranz beteuert, aber nach dem Coming Out wurde dann doch immer bloß getuschelt. Ich befürchte, zumindest bei einigen Gleichaltrigen dürften es Adoptivkinder auch sehr schwer haben, wenn bekannt wird, dass sie adoptiert worden sind.
misses_jessica hat geschrieben:Kinder die allerdings im Heim aufwachsen und verwaist bleiben, somit auch nicht adoptiert werden haben es aber auf jeden Fall schwerer. Da ist es ja meist so dass sie in extra Schulen gehen müssen oder gar in die Sonderschule.
Wie viele kennst du, dass du das so sicher sagen kannst? Das ist nicht als Angriff zu verstehen, sondern ich frage mich einfach, ob das so stimmt. Also, ob du seriöse Quellen darüber hast. Denn, ob man auf die Sonderschule kommt, das entscheidet in erster Linie die schulische Leistung. Die muss nicht schlechter sein, nur, weil man ohne Eltern aufwächst. Jedenfalls ärgert es mich sehr, wenn somit bestimmte Menschen gleich automatisch in die Schublade "Schulversager" geworfen werden. Das empfinde ich durchaus als diskriminierend.
misses_jessica hat geschrieben:Oft fehlt die Zuwendung, Liebe und spezielle Aufmerksamkeit. Im Heim hat man nicht so viele Betreuerinnen dass sich jede um ein Kind kümmern konnte. Da sieht man sicher einen großen Unterschied zu den anderen Kindern.
Wer sind "andere Kinder"? Alle, die bei Eltern aufwachsen, egal, ob leibliche Eltern oder Adoptiveltern? Nun, leider sind Eltern ja auch nicht der Garant dafür, Liebe und Zuwendung zu erhalten. Sicherlich ist es wahrscheinlicher, aber es gibt auch Eltern, die ihre Kinder beispielsweise verwahrlosen lassen oder missbrauchen. Ich denke, da wäre man dann ganz ohne Eltern noch besser dran. Wobei natürlich klar sein sollte, mit Eltern, die einen auch lieben, wäre es natürlich das Optimum.
Wawa666 hat geschrieben:Wie viele kennst du, dass du das so sicher sagen kannst? Das ist nicht als Angriff zu verstehen, sondern ich frage mich einfach, ob das so stimmt. Also, ob du seriöse Quellen darüber hast. Denn, ob man auf die Sonderschule kommt, das entscheidet in erster Linie die schulische Leistung. Die muss nicht schlechter sein, nur, weil man ohne Eltern aufwächst. Jedenfalls ärgert es mich sehr, wenn somit bestimmte Menschen gleich automatisch in die Schublade "Schulversager" geworfen werden. Das empfinde ich durchaus als diskriminierend.
Leider sehr viele, insgesamt betrifft es aber um die fünfzig Kinder die ich regelmäßig sehe und wo ich die Entwicklung mitbekommen habe. Meine zwei Cousins und meine Cousine sind leider Vollwaisen geworden im Alter von 1, 2 und 3 Jahren. Da ich jahrelang (seelisch) mit ihnen im Heim verbracht habe und dort sehr viel Zeit investiert habe, kann ich zumindest von dieser Erfahrung meine Aussage begründen. In die Sonderschule sind leider alle meine drei Verwandten gekommen. Intelligent sind sie alle drei, das Problem ist eher der Umgang mit den anderen Kindern gewesen. Sie konnten nichts anderes als sich mit Fäusten wehren, jeder schlug jeden und so kam es dann dass sehr viele in die Sonderschule mussten. Ich schrieb auch nicht, dass alle davon betroffen sind, aber leider sehr viele. Oft fehlt einfach die Hilfe zu Hause, weil die "Mutti" die die Kinder betreut sich verfünffachen müsste. In einem Haus wohnen teilweise bis zu 15 Kinder in jeder Altersklasse. Dass da nicht so viel Zeit für jeden einzelnen bleibt wie bei einer "richtigen" Familie, ist dann wohl die traurige Schlussfolgerung.
wawa hat geschrieben:Wer sind "andere Kinder"? Alle, die bei Eltern aufwachsen, egal, ob leibliche Eltern oder Adoptiveltern? Nun, leider sind Eltern ja auch nicht der Garant dafür, Liebe und Zuwendung zu erhalten.
Warum legst du jedes Wort auf die Waagschale und vergisst aber immer, die Wörter "meistens, oft, kann sein..."? Ich schrieb, dass manchen die Zuwendung, Liebe und Aufmerksamkeit fehlte und dass man hier wohl den Unterschied sehen kann! Dass ich hier keine Aussagen von mir gebe, welche zu 100% korrekt und wissenschaftlich belegt sind, ist wohl klar. Es sind Vermutungen, Erfahrungen oder meine Meinung.
Ich meinte mit andere Kinder, alle anderen. Natürlich gibt es auch Kinder die von ihren Eltern vernachlässigt werden oder gar misshandelt werden. Ich sprach von allen anderen Kindern, die zu Hause aufwachsen und denen es eben nicht an Liebe, Zuwendung und Aufmerksamkeit fehlt. Ein Kind welches individuell gefördert wird, hat einfach größere Chancen, gute schulische Leistungen zu erbringen. Auch hier kann ich mir nicht sicher sein, denn es gibt auch Kinder mit schlechten Leistungen und einem liebevollen Elternhaus und umgekehrt. Aber die Wahrscheinlich ist einfach größer, dass geliebte Kinder mehr leisten können.
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