Depression im 20. Jahrhundert Volkskrankheit?

vom 04.09.2008, 23:47 Uhr

Mit sechsundzwanzig durchlebte ich meine erste Psychose, eineinhalb Jahre später die zweite und letzte Psychose. Man diagnostizierte bei mir eine manisch depressive Erkrankung. Die depressive Phase war der reinste Horror. Ich verstand die Welt um mich herum nicht mehr. Dank meiner Familie und der ärztlichen Behandlung verließ ich den Höllenpfad.

Seit zehn Jahren bin ich wieder gesund. Vor meiner Erkrankung waren Angstzustände und Depressionen in meinen Augen nur eine Sache der Einbildung. Ich wurde des Besseren belehrt. Der Satz, die Zeit heilt alle Wunden, half mir in dieser schweren Zeit. Ich möchte allen Depressiven nur sagen, dass irgendwann für jeden wieder die Sonne aufgehen wird.

» Federmäppchen » Beiträge: 212 » Talkpoints: -0,79 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Das wird eine Volkskrankheit werden, immer mehr Leistung wird erwartet, der Druck steigt überall an, das treibt einem einfach in die Depression. Wenn man versagt, wird alles notiert und man hat es immer schwerer. Es ist schrecklich.

» Bascolo » Beiträge: 3586 » Talkpoints: 0,29 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Es gibt natürlich viele psychische Erkrankungen und diese sind hart und die Menschen brauchen Hilfe. Zum einen steigen diese zum Teil sicher weil in manchen Bereichen mehr Druck herrscht, allerdings bin ich durchaus der Meinung das heute auch einfach vieles überdiagnostiziert wird. Gerade im Bereich Depression und Burn-out. Wenn sich jemand mal 2 Wochen schlapp fühlt und einfach überlastet fühlt, kommen manche Psychologen schon mit der Diagnose Burn-out oder Depressionen an. Dadurch reden sich die Leute natürlich noch mehr in die eigentlich nicht existierende Krankheit.

Was ich sehr schlimm daran finde ist, dass dadurch eben auch die Krankheitsbilder derjenigen abgewertet werden welche wirklich erkrankt sind und denen es wirklich schlecht geht. Klar, wenn man ein paar mal von jemanden gehört hat das bei ihm Depressionen diagnostiziert wurden weil er sich seit 2 Wochen so schlapp und nicht richtig glücklich fühlt, dann denkt man natürlich bei wem anders, der Depressionen hat auch schnell daran, dass es auch nur so ein Hirngespinst ist und das ist für den Betroffenen sehr schade, denn mit richtigen psychischen Erkrankungen ist es wirklich hart klarzukommen.

Erkrankungen wie Depressionen sollte man wirklich ernst nehmen und sich professionelle Hilfe suchen. Ohne professionelle Hilfe schafft man es kaum aus einer richtigen Depression wieder heraus. Aber es gibt die Chance auch solche schlechten Zeiten zu überstehen und wieder glücklich zu Leben. Ich habe dies bei meiner Schwester gesehen, lange Zeit habe ich nicht gedacht, dass sie noch einmal aus ihren depressiven Phasen ganz rauskommt doch mit Hilfe ihres Psychologen, Tabletten und der Familie hat sie es geschafft und kann im Moment ihr Leben genießen und man würde wenn man sie heute so sieht nie glauben durch was für harte Zeiten sie gehen musste.

Ich denke dadurch, dass ich eben auch bei meiner Schwester gesehen habe wie heftig Depressionen sein können, bin ich etwas empfindlich wenn Leute vorschnell sich selbst Depressionen einreden oder Psychologen schon wegen 2 Wochen schlechter Laune diese Diagnostizieren, denn Depressionen sind mehr als mal 2 Wochen etwas Lustlos zu sein.

» milli23 » Beiträge: 1214 » Talkpoints: 2,62 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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